Grauwasser Rohre

  • Wie macht ihr das mit dem Grauwasser-Abfluß von Dusche, Waschbecken, Spüle und Waschmaschine? Lasst ihr die Rohre an der Wand oder im Fußboden zusammenlaufen und dann mit mit einem Rohr duch den Boden in den Kanal oder einen Behälter?

  • Das ist eine gute Frage, da bin ich auch noch nicht zu einem Schluss gekommen.


    Am liebsten würde ich die Rohre mehr oder weniger direkt durch den Boden führen und dort zusammenführen.


    Dazu müsste man sie isolieren und elektrisch beheizen (es gibt das günstige Lösungen). Das wäre bei mir eine Option, da ich nur in 5-Jahreszeiträumen an umziehen denke und man es dann jeweils (de)montieren muss.


    So brillant finde ich die Idee aber auch nicht, darum bin ich auch an Beiträgen hier interessiert.


    Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass Abwasser einfrieren kann. Ich hatte dem Fall mal im Bauernhaus - da kam mehrmals ein Installateur mit der Spirale, hat aber nie eine Verstopfungsursache gefunden - am Ende nahmen Eis an (es war länger < -15 Grad).

  • Ich glaube ich würde so wenig Löcher in mein Tiny bohren wollen, wie möglich. Ich plane, sämtliche rohrführende "Objekte" möglichst dicht beieinander zu verbauen. Sprich WaMa, Dusche, Spüle, etc möglichst im Tiny zusammenführen und dann an einer Stelle nach draußen.
    Und das dann vernünftig isolieren. Anstelle eines "Rohrsalates" unterhalb des Tinys mit jeweils separater Isolierung und mehreren Kältebrücken an den Durchführungen ins Haus...
    Das sind aber nur meine laienhaften Vermutungen, möglicherweise sehe ich das kritischer als es eigentlich ist...

  • Gutes Argument. Die Durchlässe sollen ja auch gut abgedichtet sein, so dass keine Insekten o.ä. i.d. Isolation einziehen. Dann also alles zur Dusche hin.

  • Auch beim Selberbau eines TH sollten gewisse Standards eingehalten werden, das gilt z.B. auch für die Sanitäre Installation:


    Grundsätzlich sind bei der Anordnung von Abwasserleitungen statisch-konstruktive sowie schallschutztechnische Aspekte zu beachten. Im Gebäude sind diese Leitungen mit Rohrschellen oder Rohrhaken wie folgt zu verlegen:

    • In Wohn- und Aufenthaltsräumen: In vertikalen Wandschlitzen, auf jeden Fall verdeckt (in der Wand), z.B. auch in Installationsschächten (auf der Wand)
    • Im Erdreich und unter/in der Bodenplatte: Als Grundleitung und als Anschlusskanal bis zum öffentlichen Abwasserkanal

    Fallleitungen sind ohne Nennweitenänderung und möglichst gradlinig nach unten durch alle Geschosse zu führen und über das Dach zu belüften. Ihre Mindestnennweite liegt bei DN 60, wird ein WC mit 4-Liter- oder 6-Liter-Spülung entwässert bei DN 80, mit 9-Liter-Spülung bei DN 100.

    Liegende Leitungen, wie z.B. Sammelleitungen, sind in der Regel frei verlegte Leitungen zur Aufnahme des Abwassers von Fall- und Anschlussleitungen. Sie sind nicht im Erdreich oder in der Grundplatte verlegt, sondern verlaufen möglichst geradlinig meist an bzw. in Decken oder Wänden. Hierbei ist zu beachten, dass das Regen- und Abwasser in den jeweiligen Leitungen getrennt voneinander abgeführt werden. Liegende Leitungen, werden in einem möglichst gleichmäßigen Gefälle, von min. 2% bis 5% verlegt. Richtungsänderungen dürfen nur mit genormten 15°-, 30°- oder 45°-Bögen ausgeführt werden. Eine Richtungsänderung von 90° ist nicht zulässig, als günstiger erweisen sich hier zwei 45°-Bögen mit einer geraden Zwischenstrecke. Abzweige dürfen nur in einem Winkel von 45° mit einer Neigung von 15° schräg von oben in die durchgehende Leitung eingeführt werden, um mögliche Rückspülungen zu vermeiden. Doppelabzweige sind hier unzuässig.


    Wie Sunysmart schon anmerkte, ist es im TH natürlich sinnvoll, die rohrführende "Objekte" möglichst dicht zueinander zu verbauen. Zum ersten, um bei der geringen Größe ein gutes Gefälle zu bekommen und zum zweiten um nur eine Öffnung für das Abwasser nach draußen im TH zu haben.

  • Vielen Dank für die Antworten. Ich werde wohl einen Installationsschacht in die Kante von Fu0boden und Innenwand setzen, damit die Isolierung nicht geschwächt wird. In dem Schacht können dann auch E-Kabel und vielleicht die Gasleitung für den Herd liegen, falls das überhaupt zulässig ist. Für Spüle und WaMa wird wohl ein 40er Rohr genügen, da kommt mir ø60 schon recht groß vor. Vielleicht braucht man das nur sicherheitshalber, wenn viele Verbraucher auf einmal Wasser ablassen. Was mir noch nicht gefällt ist, dass ich wegen der Zusammenführung der Rohre die Dusche 5 cm höher setzen müsste. Vielleicht mache ich den Hauptabfluss genau unter den Duschabfluss und führe das Rohr der anderen Verbraucher ein kurzes Stück im Fußboden. In diesem kurzen Bereich kann dann im Rahmen des Trailers eine zusätzliche Isolierung angebracht werden.

  • Das Mindestgefälle im Boden erfordert Rechnung, ob man noch hin kommt. Achte auch beim Installationsschacht a.d. Gefälle.

  • Ich halte es für kaum zielführend, eine allgemeine Regel zur Abwasserführung aufzustellen. Weil zum Glück jedes Tinyhaus anders ist.
    Für mich wären bei der Planung folgende Punkte zu beachten:


    - Alle Abwasseranschlüsse möglichst nahe bei einander planen.
    - Für Küche und WAS genügen auf jeden Fall 40 und mit genug Gefälle auch 32 mm. Duschtassen führen auch mit 40 mm genug Wasser ab.
    - Nach Möglichkeit aufputz verlegen. Z. B. hinter Küchenschränken oder in Installationskanälen.
    - Insbesondere in engen Rohren 90-Grad-Bögen vermeiden.
    - Revisionsdeckel einplanen.
    - Die Zusammenführung der Leitungen im, nicht unter dem Haus vornehmen.
    - Evtl. ist es sinnvoll, nicht nur die Duschtasse, sondern den gesamten Badboden anzuheben, um darunter neben notwendigen Leitungen auch sonstige Installationen wie Pumpen oder Wasserspeicher anzuordnen. Weil Bäder keine Wohnräume sind können hier selbst in zur Bauabnahme vorgesehenen Tinyhouses die Raumhöhen aufs tatsächlich notwendige Maß reduziert werden.


    Gruß Udo

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