Unterbodenschutz - Alternative

  • Hallo beisammen,
    ich bin gerade in der Planungsphase meines Tiny-Houses und rätsel gerade über den Boden-Aufbau.
    Da ich mein Haus nicht allzu oft durchs Land gondeln möchte, hab ich mich gefragt, ob es nicht das Beste wäre, den Unterbodenschutz so zu konstruieren, dass dieser weg ist, wenn das Haus ohne Hänger rumsteht? Die Feiuchtigkeit könnte doch viel besser entweichen, wenn außer ner Dampfsperre untenrum nix Zusätzliches drunter wäre, oder überseh ich da was Wichtiges. Ich bin auch aufgrund des hohen Gewichts von Siebdruckplatten von der Lösung nicht besonders begeistert. Theoretsich würde doch ein Unterbodenschutz in Form eines gewebes für die Fahrt reichen, oder?
    Schöne Grüße


    Christoph

  • Wie willst Du den Boden aufbauen? Ich weiß von einem Wohnwagen, der als Boden nach unten eine Sperrholzplatte mit diffusionsoffenem Holzschutz hat. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit die innen unter den PVC-Belag gelangt nach unten ausdiffundieren. Manch einer hat das Holz auch mit einem Bitumenanstrich o.ä. behandelt, wovon aber eigentlich abgeraten wird.


    Ich selbst würde es wohl diffusionsoffen lassen, dann kann man den Bodenaufbau diffusionsoffen machen. Wenn Du wenig bewegst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du nie bei Regen unterwegs bist. Kanten würde ich aber versiegeln. Die Fassade ist auf jeden Fall dem Wasser mehr ausgesetzt.


    Oder habe ich Deine Frage falsch verstanden?

  • So etwas hab ich mir auch schon überlegt, aber nur, weil ich die Isolierung bis in den Rahmen vom Trailer machen wollte, damit sie dicker wird.



    So wie auf dem Bild geht es noch nicht. Die Folie allein hält die Isolierung noch nicht, also muss es doch wieder etwas Festes werden. Vielleicht kann die Isolierung auch auf Querstreben von unten fest geschraubt werden. Ob das dann alles wirklich leichter wird? Oder hast du dir den Bodenaufbau anders ausgedacht?

  • Auch wenn ich nur wenig Erfahrung habe... ich glaube das es nichts oder nicht viel bringt, wenn die Isolation auch zwischen den Metallholmen ist - wegen der Kältebrücken.


    Oder wie seht ihr das?

  • Doch, die Isolation bringt auf jeden Fall was. Auch beim Holzständerwerk hat man Kältebrücken, wenn auch nicht so starke. Ein Fenster mit U-Wert um die 1 ist auch eine große Kältebrücke.


    Man kann das Ständerwerk (Holz oder Metall) auf u-wert.net einfach durchrechnen.


    Rene:
    Für den gezeigten Aufbau würde ich unten eine Holzplatte anbringen. Wenn Siebdruck zu schwer (und diffusionsdicht) ist, kann es ja auch was dünnes und leichtes sein. Ob jetzt 3mm Pappelsperrholz zu windig ist, muss man sich halt überlegen.


    Je nach Maßen und Bearbeitbarkeit vom Dämmmaterial könnten die Hölzer a.d. Metallrahmen dünner sein, so dass die Isolation vom Gewicht her a.d. Metallrahmen aufliegt. Ich vermute mal, Du hast eine steife Dämmung, z.B. PUR?


    Was ist die schwarze unter Schicht bei Dir im Moment?

  • Ich sehe es so, dass die Isolierung auch zwischen den Holmen ne Menge bringt. Drei Punkte erscheinen mir dabei wichtig.


    Weniger Wärmeverlust
    Bei einem Verzicht auf die Isolierung zwischen den Metallstreben kann die Wärme sowohl durch diese Streben als auch durch die Zwischenräume entweichen. Bei einer entsprechenden Isolierung hat man zwar immer noch den Verlust durch die Streben, aber der Verlust durch die viel größere isolierte Fläche wird reduziert. Es ist dabei ja nicht so, dass die Wärme im Inneren, die jetzt nicht mehr den Weg durch die Flächenisolierung findet, nun verstärkt auf die Metallbereiche ausweicht. So clever ist die nicht. Nö, die bleibt jetzt zum größten Teil im Hausinneren. Ist im Prinzip nicht anders als mit den Holzstreben in d3n Wänd3n und im Dach.


    Kondensfeuchte
    Nach einer Isolierung des Bodens zwischen den Streben hat die Luft an der kälteren Metalloberfläche eine niedrigere Temperatur als in der umgebenden Dämmung. Die Feutesättigung ist schneller erreicht und es kann sich Feuchtigkeit am Metall und im schlechten Fall in der Isolierung bilden. Das ist bei der Konstruktion zu berücksichtigen. Also Beachtung des Korrosionsschutzes, Wahl geschloss3nzelliger Isolierung und/oder Einbau einer Trennung zwischen Metall und angrenzender Isolierung.


    Rechtlicher Aspekt
    Bei der Planung des Thow als Last dürfte es schwierig werden, die Prüfer davon zu überzeugen, dass auch die untere Isolierung Teil der Last ist. Ich denke, dass es bei einer derartigen Ausführung zwangsläufig auf die Campinganhängerzulassung hinausläuft.


    Gruß Udo


    (Da hat sich mein Beitrag mit dem obigen überschnitten)

  • @ViNS
    Ja, ich hätte PUR für die Dämmung genommen. Die Holzleisten schmäler zu machen und die Dämmung durch einen Absatz auf dem Metallrahmen aufliegen zu lassen ist eine gute Idee! Ich werd mir mal ein Stück PUR besorgen und probieren, was es aushält und wie es zu bearbeiten ist. Es gibt ja so Dämmplatten, die nach 10 Jahren zum zerbröseln anfangen, hoffentlich ist das nicht PUR.
    Die untere schwarze Schicht ist noch eine Black Box. Irgendwie muß die Isolierung von unten noch abgedeckt werden, Wespen nehmen z.B. PUR gerne als Baumaterial.
    @Udo
    Wenn ich das so konstruiere, nimmt mir das kein Mensch (Prüfer) mehr als Ladung ab. Ich müsste die Abdeckung jeder einzelnen Dämmplatte extra im Fussboden anschrauben, damit alles am TH bleibt, wenn mal abgenmmen wird. Das wird schon sehr aufwändig.

  • Wenn Du am ersten Platz erst mal lange stehen willst, brauchst Du den TÜV ja erst, wenn Du da wieder weg willst. Wenn das erst in unvorhersehbarer Zeit ist, wäre mir der Mehraufwand der eventuellen Demontage der wärmere Boden wert.


    Ich würde dann sogar mit einem Bild vom TH auch erst mal schauen, ob man nicht einen toleranten TÜVler findet. Die wesentliche Aufgabe des TÜVs ist IMHO ja die Verkehrssicherheit und der Sinn der Definition der Ladung ist IMHO, dass nicht plötzlich alle Laster nur noch mit 3m durch die Gegend fahren.

  • Guten Morgen,
    sorry für die späte Antwort. Erst mal danke für die vielen Ideen. Ich hab jetzt bei Youtubeeinen gefunden, der unter die Bodenplatte ein Gewebe spannt, das normalerweise als Silo-Abdeckung benutzt wird. Ich werde wahrscheinlich zwischen den eigentlichen Bodenbalken dünne Streben einziehen, die dafür sorgen solen, dass die Abstände so gering sind, dass die Dämmung trotzdem nicht nach unten rausquillt und zudem dünnere Dielenbretter möglich sind, da die Abstände nicht mehr so weit sind. Das würde wieder Gewicht sparen.
    Schöne Grüße


    Christoph

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