Am Anfang stand die Idee, ein Gartenhaus auf eigenem Grund zu bauen. Je länger wir darüber nachdachten, um so kompletter wurde es ausgestattet, so dass ein Tiny House (TH) daraus wurde. Da wir Caravan Fahrer sind, wussten wir in etwa was drin sein sollte. Die erste Anregung kam von einem Wochenendhausentwurf einer Zeitschrift, den wir weiter entwickelt haben.
Zielsetzung: Nicht fahrbar (da Caravan vorhanden), robuste, der ländlichen Gegend optisch angepasste Holzbauweise, hoher Eigenleistungsanteil, ganzjährig bewohnbar, d.h. gedämmt und beheizbar. Die Ausstattung sollte zwei ebenerdige Schlafplätze, eine Küchenecke mit Spüle, Gaskocher und Kühlschrank, sowie einen kleinen WC Raum mit Trockentoilette beinhalten. Wasserversorgung der Waschbecken durch einen internen100 L Tank. Befüllung des Tanks von außen über einen Einfüllstutzen. Wasserversorgung in Phase 1 über den Gartenwasseranschluss des Sohnes in ca. 50 m Entfernung. Versorgung in Phase 2 durch einen vorhandenen Brunnen. Stromversorgung durch ein noch zu verlegendes Erdkabel, ebenfalls vom Grundstück des Sohnes. Im TH weitgehend 12 Volt Versorgung über ein Vorschaltgerät. Beleuchtung 12 V LED Beleuchtung. Anfangs dachten wir noch über eine Solaranlage nach, mit Speicherung des Solarertrags in Batterien. Wegen der doch hohen Investitionskosten und der langen Amortisationszeit, die wir womöglich gar nicht mehr erleben, haben wir das erst mal hinten angestellt.
Die Größe des TH hat sich durch ein Gespräch am zuständigen Bauamt ergeben. Unser Vorhaben ist ein Nebengebäude und fällt unter Art. 57, Abs. 1 der BayBO. Es ist im Innenbereich bis 75 m³ umbauter Raum (auch mit Feuerstätte) verfahrensfrei. Ein Antragsverfahren und eine Prüfung von öffentlich-rechtlichen Vorschriften erfolgt nicht. Dafür ist allein der Bauherr verantwortlich. Der freundliche Beamte erklärte, dass sich seitens des Amtes niemand für die genaue Ausführung interessieren oder vor Ort sehen lassen würde.
Optimal! Wir planen also die maximale Größe! Es wird ein einfaches rechteckiges Gebäude mit Pultdach, 5% Neigung, außen Boden-Deckelschalung in Fichte.
Rückblickend sollte man bei aller Planungseuphorie einige wichtige Dinge bedenken:
- Die unmittelbare Baufläche – und nicht nur das Grundstück sollte möglichst gut mit einem Fahrzeug zugänglich sein. Es ist jede Menge Material zu transportieren.
- Material und sperriges Werkzeug muss gelagert und über längere Zeit vor Witterung und Diebstahl geschützt werden.
- Der Bedarf an Werkzeug und Ausrüstung ist sehr groß und reicht von der Mörtelmaschine bis zur Kreissäge. Wenn ich das von mir genutzte Werkzeug nur im Heimwerkerqualität so betrachte kommen da mindestens ca. 2.500 EUR zusammen. Ein größerer Anhänger sollte bei Bedarf auszuleihen sein.
- Der Zeitbedarf für die Ausführung ist wesentlich länger als man plant! Nimm die doppelte Zeit.
Anbei mein der Baustatus Anfang Februar 2017, nach 10 Monaten - ca. 6 Std. pro Tag.
MfG Haumdaucha