Wärme vom Dach

  • Mit Strom und Solar kann ich ja ganz gut, Solarthermie ist aber ein Buch mit sieben Siegeln.


    In Italien habe ich massenhaft solche Thermosiphon-Anlagen auf den Dächern gesehen:



    und herausgefunden, dass diese komplett ohne Pumpe und Strom auskommen, weil warmes Wasser ja bekanntlich von selbst nach oben steigt.


    Ausserdem habe ich herausgefunden, dass es zwei Typen von Anlage gibt: ein Typ wird von Trinkwasser druchströmt und hat am Kessel Leitungsanschlüsse für die Entnahme und fürs Nachfüllen, ein anderer Typ hat in den Panels eine "Solarflüssigkeit", die dann im Kessel das Trinkwasser über einen Wärmetauscher erwärmt.
    Der erste Typ geht nur in frostfreien Regionen, ist dafür aber günstiger.


    Bei beiden Typen frage ich mich aber, ob das Trinkwasser bei besonders intensiver Sonneneinstrahlung nicht irgendwann zu kochen anfängt??


    Wie kann man das System nun im Tiny House sinnvoll nutzen? Nun, natürlich kann man sein Duschwasser damit schön erwärmen, ob im Winter bei Sonne aber das Wasser auch zuverlässig aufgeheizt wird, vermag ich nicht zu sagen.
    Weiterhin könnte man über einen weiteren Wärmetauscher eine Warmwasserheizung einbinden. Nach meiner Erfahrung aus dem Wohnwagen heizen wir das ganze Jahr über, denn auch im Sommer werden die Nächte zum Großteil unter 15 Grad und die Isolation lässt den Wagen nach wenigen Stunden auf Aussentemperatur abkühlen. Das wird im TH vermutlich nicht anders sein.


    Habt ihr Ideen, wie und mit welchen technischen Systemen man sich Solarwärme zu Nutzen machen möchte, ohne klobige Speichersysteme installieren zu müssen?


    Viele Grüße,
    Martin

  • naja es gibt drei Möglichkeiten nachts ein warmes Schlafzimmer zu bekommen. 1. Du Speicherst die Wärme vom Tag, aber das willst du nich, was ich verstehen kann 2. Du dämmst ordentlich. Soweit ich weiß planst du auf einem Sattelanhänger, da würde ich mir das schon mal durch den Kopf gehen lassen, der Lkw verträgt das ohne Probleme, zumal ordentliche Dämmung auch einen sommerlichen Hitzeschutz mit sich bringt. 3. Du erzeugst Wärme, mittels Holz, Gas, Elektro Kohle, egal wie, aber warm braucht halt ressourcen ( oder einen guten Schlafsack, aber das kommt eher zu punkt 2, Dämmung)


    lg, Justus

    Wer mit dem Kopf in den Wolken steckt kann nicht mit beiden Füßen auf dem Boden stehen.

  • 1. Du Speicherst die Wärme vom Tag, aber das willst du nich, was ich verstehen kann

    Doch, eigentlich würde ich genau das wollen...
    Was ich nicht will ist, warmes Brauchwasser vorzuhalten. Es hat sich bewährt und als energieschonender heraustgestellt, Heisswasser nur vorm Duschen zu erzeugen und das Brauchwasser ansonsten kalt zu lassen.


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallöchen,
    ich klinke mich hier einmal ein, da ich bei meinem jetzigen Gedankenspiel eine wasserführende, solargestützte Heizungsanlage vorsehe:
    Als Grundlage ist hier eine Fläche von 2,55m x 7,20m angenommen. Die tatsächliche Wohnfläche ist etwas geringer aber lieber zu viel als zu wenig einplanen. Über den Sinn und Unsinn kann man sicher reichlich diskutieren. Es wird gute Gründe geben, warum das in einer Vielzahl Tiny Houses eben nicht gemacht wird.



    Diese Grafik zeigt den generellen Aufbau so einer Anlage.



    Heizung
    Preis in EuroGewicht in kgBezeichnungUrl
    79639PUFFIN Feststoff - Schiffsofenhttp://www.toplicht.de/de/shop…fin-feststoff-schiffsofen
    38410(?)Wärmetauscher für Öfen HARDY / WILLOW / PUFFINhttp://www.toplicht.de/de/shop…oefen-hardy-willow-puffin
    111076Trockenbauelement TBE Holzfaser 30-16 (15m²)http://www.baudochselbst.de/fu…or/fbh-trockenbauelemente
    --||--10(?)Wärmeleitbleichhttp://www.baudochselbst.de/fu…or/fbh-trockenbauelemente
    --||--10(?)Heizrohrhttp://www.baudochselbst.de/fu…or/fbh-trockenbauelemente
    1000166Viessmann Vitocell 100-B, CVBB, 300 Liter Solarspeicherhttp://www.viessmann.de/de/woh…alent/vitocell-100-b.html
    1005(?)VIESSMANN 7817485 Membran-Ausdehnungsgefäss CRF 8
    (?)10(?)Verrohung
    (?)150Solarpaneele (25kg/m²) rund 6m² Kollektorfläche, möglicherweise weniger
    3390476Gesamt


    Diese Tabelle zeigt ganz grob meine bisherige Überlegung zum Thema Heizung im Tiny Haus. Es fehlen allerdings noch Komponenten wie die Umwälzpumpen.
    Besonders wichtig sind die Angaben zum Gewicht. Der Hersteller ist dabei nebensächlich. Es gibt sicherlich andere Anbieter für jegliche Komponente. Weiterhin bin ich noch unsicher ob alle Komponenten tatsächlich genau den Zweck erfüllen, den ich mir erhoffe. Zum Beispiel soll der Puffer sowohl Heizungswasser als auch Brauchwasser vorhalten, wie in oben gezeigter Grafik.


    Die Vorteile einer solargestützten Heizung im (Tiny) Haus sind relativ schnell erklärt:

    • Man muss in den Übergangszeiten und im Sommer nicht heizen um Wärme (auch warmes Wasser) zu erhalten.
    • Weiterhin möchte ich gerne den Komfort einer Fußbodenheizung haben.
    • Auf eine Installation von Gas könnte verzichtet werden. (Es entfallen Gasprüfung, Raum für Gasflaschen, Gas befüllen und Flaschen schleppen) Das ist natürlich davon abhängig, auf welche Art man die Solarthermieanlage unterstützt. Wer einen Kaminofen mit Gas bevorzugt anstelle von Holz, benötigt natürlich weiterhin Gas, wenngleich weniger als ohne Solar.

    Daraus ergeben sich weitere Vorteile für die Fußbodenheizung:

    • eine geringere Vorlauftemperatur in der Heizschlange, was der Solaranlage zu gute kommt.
    • keine Kälte von unten, was im Zusammenhang mit Bauwagen und Co. ein bekanntes Problem ist aufgrund der Unterlüftung
    • Geringere laufende Kosten für Feuerholz, vermutlich jedoch höhere Kosten für Umwälzpumpen. Ich schätze aber immer noch weniger als bei einer elektrischen Fußbodenheizung. (Achtung, persönliche Einschätzung) Das kann man unter Umständen mit einer "intelligenten" Steuerung abfedern. [Pumpe läuft nur wenn Raumtemperatur kleiner Sollwert]
      Ein Heizungsmonteur wird mir da sicher genaueres zu erzählen können. Das steht noch auf meiner ToDo Liste
    • Durch weniger Holz holen wird auch die Tür weniger geöffnet was abermals zu einer Einsparung führen dürfte.
    • Im Vordergrund steht für mich allerdings die bessere Wärmeverteilung über die gesamte Fläche und weniger die Kostenersparnis.

    Ein Nachteil ist ganz klar das Gewicht. Unbefüllt sind wir schon bei ~500kg. Dazu kommt dann noch das Wasser im Puffer.
    In wie weit das ein Problem wird, muss ich erst noch ausrechnen. Weiterhin wäre es definitiv sinnvoll den Puffer auf die Achsen zu stellen um die größte Masse abzufangen. Und nicht zuletzt der Anschaffungspreis von vermutlich 5.000 Euro oder mehr nur für Material ohne Arbeitsleistungen.


    Beste Grüße
    Marcel


    Grafik bezogen von: http://www.energiesparen-im-ha…nofen-wasserfuehrend.html

    2 Mal editiert, zuletzt von Marcel ()

  • Hallo Marcel,
    noch ein wichtiger Punkt ist der Platz.
    Ein 300 Liter Boiler incl. Dämmung verbraucht mehr Platz als ein großer Kühlschrank.
    Der Solarkollektor benötigt ebenso wie der Wärmekreislauf für Ofen-Puffer-Heizung ein Ausgleichbehälter.
    Was gerne vergessen wird: Die Schlepperrei mit dem Brennmaterial:
    1kg Gas hat eine Energiedichte von ca. 12,5 kWh/kg
    Hartholz einen Energiedichte von ca. 4,2 kWh/kg
    Die 11 kg Flasche wiegt also mit Flasche ca. 22 kg. Und hat 137,5 kWh. Also fast 6 kW pro kg. Immer noch mehr als Hartholz.

    Ich würde eher dazu neigen das Dach mit PV statt mit Solarwärme voll zu packen.
    Das Wasser mit Gas zu erwärmen. Dadurch braucht man wesentlich weniger Technik und auch weniger Platz und Gewicht. Das gesparte Geld dann man dann in PV Speicher Technik investieren.

    Beim Camping bzw. Tinyhouse überwiegen m.M. nach die Vorteile von Gas.
    Bei meinem Haus habe ich aber auch die Kompie Solar-Holz-Heizung.


    Gruß Stefan

  • @Marcel oder @Martin
    Wurde die Idee weiter verfolgt oder dann doch durch eine bessere Idee verworfen?


    Auch ich komme bei meinen Planungen zum Tiny House immer wieder zurück auf die Themen Wärme und Warmwasser. Solarthermie und Solarpanels haben für mich einen grossen Reiz. Was jedoch gerade bei Solarthermie meist dagegen spricht sind die "zusätzlichen Pfunde", die mit solch einer Anlage einher gehen.


    Gruss Johannes

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