Verbindung Ständewerk Holzrahmenbau

  • Hallo,


    Ich plane gerade mein Tiny House mit Sketchup. Es soll ein TH auf einer Wechselbrücke werden. Der Wandaufbau soll im Holzrahmensystem erfolgen. Da ich aber absoluter Laie bin, würde ich gerne wissen, ob mir jemand sagen kann, wie ich Rippe, Rähm und Schwelle fachmännisch miteinander verbinde. Damit ihr wisst, was ich meine hänge ich ein paar Bilder an.




    Reicht es einfach ein paar Nägel zu verwenden oder müssen es Zapfen sein? Ich weiß das echt nicht und will von Anfang an alles richtig machen!



    Herzlichen Gruß,
    Stephan

  • Hallo Stephan, wie sieht der restlichen Wandaufbau aus?
    Wenn du ausssteifende durchgängige Holzwerkplatten verwendest, kannst du auf die Verbindung der Hölzer untereinander sogar verzichten. (Bei richtiger Montagemöglichkeit vorausgesetzt)
    Zapfen würde ich nicht, da dadurch die Schwelle und Rahm geschwächt werden.
    Über die richtigen Schrauben gibt das Netz Auskunft (Länge, Durchmesser, Art) oder mal bei Spax , würth und Co. anfragen.
    Falls keiner Platten als beplankung verwendet werden: Auf Austeifungi achten!


    Gruß und viel Spaß


    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Steff ()

  • Gut, da bin ich beruhigt. Zapfen herzustellen ist ja auch ziemlich mühsam. Um auf Schrauben / Nägel zu verzichten ist meine Werkbank leider nicht groß genug.
    Ich frage mal bei den Schraubenherstellern an und gebe Auskunft.


    Herzlichen Gruß,
    Stepahn

  • Also ich würde da (nach meinen Erfahrungen im Holzrahmenbau) jeweils eine 6x120 reinschrauben und 2 neben Fenstern und Türen, insbesondere wenn das Holz etwas verdreht ist. Wenn du eh Osbplatten oder etwas ähnliches verwendest, reichen auch dünnere Schrauben, z.B. mit 5mm Durchmesser (wie Steff schon schrieb).

  • Hallo Kolkrabe,
    Eine 6x120er ist m.M. nach so gut wie keine.
    Schon alleine aus dem Grund weil wenn man diese senkrecht reinschraubt nur 6 cm in den Pfosten geht. Da die Schwelle bzw. der Rähm ja schon 6 cm hat.
    Eine 5x… als Verbindung zwischen OSB und Holzrahmen ist hingegen schon ein rechter Trum, da bekommt man schon alleine Probleme weil man den Randabstand nicht einhalten kann. (Die OSB und das Vollholz neigt dann zum reisen wenn zu dicht an der Kannte geschraubt wird.
    Ohne nähere Angaben von System / Aufbau und Dimensionen ist eine konkrete Angabe der Verbindung m.M. nicht möglich.


    Gruß Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Steff ()

  • Ich habe mir eine Video zum Holzrahmenbau bei isover-live.de angeschaut. Klar sind Werbefilme, aber man kann als Laie trotzdem etwas lernen. Dort bei Minute 12 (siehe hier) erklärt der Zimmermann dass die Verbindung zwischen Rähm, Schwelle und Rippe, wenn alles auf hydraulischen Werktischen befestigt werden kann, einzig über die Verplankung gelöst wird. Er verbindet beides dennoch mit einer Schraube - zur Sicherheit. Wenn man keine Werkbank in den Maßen, ist eine Schraube also, meiner Meinung nach, Pflicht. 6x120 hört sich realistisch an.


    Vielen Dank für die Antworten.


    Herzlichen Gruß,
    Stephan


    P.S.: Würth hat mich angerufen und beraten. Sie empfehlen Assy 3.0 Senkkopfschrauben mindestens 120mm lang. Vorbohren wäre auch gut wegen Spaltgefahr. Die Schraube dient ja sowieso nur dem Zusammenziehen von Rippe und Rähm. Die Festigkeit wird über die Planken gewährleistet. So deren Auskunft.

    2 Mal editiert, zuletzt von spirit ()

  • Folgendes hat mir Spax gemailt:


    vielen Dank für Ihr Interesse an SPAX.Die Schrauben werden so gewählt, das das anzuschließende Bauteil (Rähm, Schwelle) mit dem gewindefreien Teil der Schraube auf das andere Bauteil(Pfosten) gepresst wird: in Ihrem Fall können Sie eine 6,0x140mm Tellerkopf/Teilgewinde benutzen (SPAX Nummer: 0251750601205). Pro Anschlusspunkt bitte 2 SPAX verwenden.Bitte beachten Sie auch unsere mind. Randabstände: Zum Hirnholzende:5xd Zum Rand:3xd Schrauben untereinander: 2,5xdHier biete es sich an, dass Sie folgende Abstände wählen: zum Rand:3,0 cm zum Hirnholzende:3,0 cmDie Queraussteifung erfolgt durch die OSB Platten.Sollten noch Fragen sein, melden Sie sich bitte.Mit freundlichen Grüßen / with kind regards

  • Hallo Stephan,


    die Angaben decken sich in etwa mit dem, was ich bei mir von einer Fachfirma verbaut wurde. So dick, wie das Teil ist, das man mit einem anderen verbinden will, multipliziert mit 2 ist die Mindestlänge für eine Schraube. Bei 6cm Holzdicke also 12cm Schraubenlänge.


    Die Versteifung durch OSB-Platten durchzuführen, ist sicher möglich. Allerdings darf man bei alldem nicht vergessen, wie die Dynamik während der Fahrt ist. Ob Schrauben das auf Dauer halten können ...


    Viele Grüße
    Oliver

  • Die Schrauben werden ja nur für die Montage benötigt, danachwerden sie ja nur noch auf Abscheren belastet. Bedi ausreichender Dimensionierungder Stärke und Anzahl hätte ich da weniger bedenken.


    Gruß Stefan

  • Hallo @spirit,
    ich weiß nicht, ob sich das Thema bereits erledigt hat, aber ich kann nicht anders als meine Meinung hinzuzufügen...


    Schrauben eignen sich als Verbindung von tragenden Elementen nur bedingt.
    Wenn dein TH für länger als ca 5 Jahre stehen soll würde ich auf jeden Fall die traditionellen Holzverbindungen bevorzugen, stumpf verbundene (Weich)Hölzer sind nicht verwindungsfest und auch Schrauben können die Statik nicht dauerhaft stützen.
    Klar kannst Du haufenweise Schrauben verarbeiten und es wirkt stabil, dauerhafter sind die traditionellen Verbindungen, wenn sie richtig gemacht sind. Wenn Holzverbindungen richtig gemacht sind schwächen Sie das Holz nicht, sondern sichern die Konstuktion des Rahmens.


    Spätestens nach dem ersten Umzug wirst Du merken, das Schrauben die Kräfte die auf die Konstuktion wirken, nicht dauerhaft halten können.


    Mein Tip: Lieber mehr handwerkliche gut passende Holzverbindungen als Schrauben, Winkel oder Lochbleche. Mit ein paar Reststücken üben und wenn die Verbindungen gut passen mindestens die tragenden Ständer verzapfen.


    PS: Schraubenhändler wollen Schrauben verkaufen ;)

  • Holzverbindungen die das Holz nicht Schwächen? Das würde mich auch interessieren. Hättest Du da mal ein paar Beispiele? Schließlich sind die Hölzer eh schon recht dün, da sie ja leicht sein sollten.


    Gruß Stefan

  • Hallo,


    In der USA werden glaube ich im Holzrahmenbau immer sone ringschank nails (haftnagel?) verwendet. Aber da hier hauptsächlich von schrauben geredet wird, wollte ich mal fragen, warum schrauben über Nägel? Fehler sind leichter zu korrigieren, aber sonst?


    Viele Grüße,


    Joris

  • Hallo,


    Kammnägel oder auch Rillennägel sind um ca. die hälfte günstiger. Das dürfte bei einem Tinyhouse aber nicht mehr als 50 Euro ausmachen. Dafür sind sie nicht ganz so zugfest. (normal , glatte Nägel haben nahezu keine Zugfestigkeit) Der Vorteil von Schrauben ist, wie Du schon festgestellt hast, das man sie wieder raus drehen kann. Vor allem spalten die Schrauben das Holz nicht so schnell, da der Schaft dünner ist und auch mehr ins Holz bohren statt zu spalten. (Es gibt sogar Schrauben mit speziellen Schaftfräsern. Gerade bei so geringen Querschnitten wie bei „Leichtbau“ nicht unwichtig.


    Gruß Stefan

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