"Befestigtes und isoliertes Vorzelt"

  • Moin,


    wenn man sich mal Berichte über Dauercamper o.ä. ansieht, dann ist ein "bungalowartiges" Vorzelt oft der Mittelpunkt des Anwesens. Der Wohnwagen ist sowas wie das Schlafzimmer und die Wärmezelle im Winter. Da meine Überlegungen zum Tiny House eher in Richtung Alterswohnsitz gehen, soll das Ding zwar bewegt werden können, aber es soll nicht bewegt werden, wenn es nicht bewegt werden muss.



    Schon jetzt hätte ich wenig Lust, eine "Hühnerleiter" zwischen Wohn- und Schlafbereich zu haben. Deshalb kam mir der Gedanke, das Tiny House so anzulegen, dass das Leben weitgehend auf einer Ebene stattfindet. 2,55 m Außenbreite (und vermutlich ca. 2,30 m Innenbreite) sind dafür eher suboptimal. Dieser Bericht über ein Tiny House brachte mich auf die Idee, eine abnehmbare und überdachte Veranda zu ergänzen. Bei dem hiesigen Klima wären natürlich geschlossene und isolierte Wände sinnvoll - sozusagen ein "befestigtes und isoliertes Vorzelt". Die Wandelemente könnten im Transportfall im Innenraum des Tiny House untergebracht werden.



    Durch die seitliche Erweiterung könnte das Haus so flach konzipiert werden, dass es auf einem Tieflader transportiert werden könnte.



    Gibt es bei diesen Überlegungen Aspekte, die ich offensichtlich nicht bedacht, oder ganz offensichtlich übersehen habe?



    Viele Grüße,
    Thorsten

  • Hallo,
    also ich habe auch einen Wohnwagen, mit dem ich ab und zu unterwgs bin, d.h. ich kenne auch so die Gepflogenheiten und Tricks der Dauercamper. "Befestigte Vorzelte" gibt es derart, dass man mit dem WW daran "andocken" kann, ohne das Vorzelt an- oder abzubauen. Diese Vorzelte sind massiver und aus hochwertigerem Material und absolut wetterfest. "Isolierte" Vorzelte habe ich allerdings noch nie gesehen, die gibt es nicht von der "Stange". Man kann natürlich selbst eine Sonderlösung basteln. Ich glaube aber nicht, dass man im Falle eines Umzugs das gesamte Material noch im TH unterbringen kann. Zu den isolierten Wänden und dem Dach käme nämlich auch noch ein fester isolierter Fussboden. Das ist meist eine ungedämmte oder gedämmte Holzkonstruktion aus Dielen oder OSB Platten auf Lagerhölzern, dazu oft noch Teppichboden obendrauf. Das ist dann schon eine Menge Material. Überdies sind diese festen Vorzelte sind auch nicht so ganz preiswert. Für eine Lösung in der wärmeren Jahreszeit ist das vorstellbar. Im Winter wohl eher nicht.


    MfG Haumdaucha

  • Moin,



    da ich heute viel zu früh aufgewacht bin, habe ich meinen Gedanken mal etwas weiter gesponnen: Herausgekommen ist dabei ein Konzept für das ich bisher noch keine Zeichnung habe. Deshalb versuche ich, es mit Worten zu beschreiben:



    Ausgangslage: Ein Tiny House, das auf einem Tieflader transportiert werden soll (und eventuell die letzten Meter von einem Traktor mit 25 km/h gezogen wird). Bei dem max. 3,60 hohen Tiny House wird die 2,50 m hohe rechte Seitenwand an der unteren Längsseite so um 90° zur Seite geklappt, dass daraus der stabile und isolierte Boden des "Vorzelts" wird. Am oberen Ende ist die künftige Außenwand des "Vorzelts" angeschlagen und wird abermals um 90° nach rechts gekippt. Daraus ergibt sich die lange und isolierte Außenwand des "Vorzelts". Vorher könnte man natürlich noch eine Stützkonstruktion aufgestellt haben.


    Mit den vorherigen Schritten entstand quasi eine Veranda mit isoliertem Windschutz. An den jeweiligen Stirnweiten des Tiny House sind Wandelemende angeschlagen, die an einer senkrechten Achse nach außen gedreht werden. Dadurch wird die Lücke zwischen Stirnwand und der bisher allein dastehenden Längswand des "Vorzelts" geschlossen (vorne und hinten).



    Als letztes Element wird das ebenfalls doppellagige Dach an der Längskante auf die Außenwände des "Vorzelts" gezogen. Die geklappten Wände werden noch entsprechend befestigt.



    Vor dem nächsten Transport (der hoffentlich erst Jahre später stattfindet), wird das "Vorzelt" wieder zusammengefaltet.



    Jetzt muss man nur noch ein Erbpachtgrundstück in einer Gemeinde finden, die nichts gegen Tiny Houses hat! Wenn einem die Sache mit der Erbpacht zu doof wird, oder man beruflich dazu gezwungen wird, packt man sein Haus wieder zusammen, kündigt den Pachtvertrag und zieht weiter! ;)



    ... ist halt die Frage, ob so ein beweglicher "Faltbungalow" noch ein Tiny House ist! :/



    Bis dann,
    Thorsten

  • Hallo Dreamer,


    hast schon etwas konzipiert. Jeder hat seinen Traum und das ist auch gut so. Ich gebe folgendes zu bedenken:


    1) Eine aufklappbare Wand kann nicht gleichzeitig ein vollwertiger stabiler Fussboden sein. Die statischen Anforderungen sind grundverschieden.
    2) Über die angedachten Baumaterialien solltest Du besonders nachdenken. Isolierung hat auch immer etwas mit Gewicht zu tun.
    3) Deine Faltlösung benötigt entsprechende starke Scharniere und Gelenke. Beim Transport werden diese besonders leiden und ausschlagen.
    4) Die Nahtstellen Deinen Faltkonstruktion benötigen stabile Verschlüsse und vor allem winddichte Verbindungen.
    5) Hast Du schon einmal überlegt, warum TH Profis/Hersteller noch nicht auf diese Idee gekommen sind? Möglicherweise, weil es nicht machbar ist?
    6) Bedenke, dass Du bei einem Berufs- und Ortswechsel nicht automatisch einen schönen TH Stellplatz vorfindest. Da muss man auch Realist sein. Der TH Stellplatz wird wohl eher nicht dort sein, wo die interessanten Job Angebote sind. Die sind nämlich in Ballungsräumen.


    MfG Haumdaucha

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