Zukunftsmusik (oder doch nicht?)

  • Hiermit würde ich gerne eine Thread über futuristische Ideen starten. Geniale Köpfe hat es hier im Forum genug!!!


    Dieser Thread lehnt sich zwangsläufig ein bisschen an den hier an, nur dass die dort vorgestellten Produkte bereits existieren.


    Idee Nummer eins:
    Einen Holzofen, der nicht nur Teewasser heiss machen, Pizza backen kann, sondern auch gerade das Duschwasser erwärmt, warm hält und daneben mit seiner Hitze Strom produziert (der gespeichert wird) und die warme Abluft auch noch irgendwie nützlich verarbeitet und sie auch reinigt.
    Eine Annäherung an diese Idee ist hier zu finden - ist aber zu klein für ein TH.


    Vielleicht gibt es diese eierlegende Wollmilchsau bereits (trotz langen Suchens habe ich nix gefunden) - dann freue ich mich über Rückmeldung.
    Oder hat jemand Lust/Zeit/Können, das zu bauen?


    Andere Ideen?

    "Die grösste Art von Freiheit ist, frei von Angst zu sein" - Salma Hayek

    Einmal editiert, zuletzt von Basilea () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Hab was gefunden. Hier klicken.
    Leider als NANO für Einfamillienhäuser geplant. Sprich, da könnte man einen ganzen TH-Park damit versorgen.


    *seufz* Das eine viel zu klein, das andere viel zu gross... :(

    "Die grösste Art von Freiheit ist, frei von Angst zu sein" - Salma Hayek

  • Hallo,


    ich hab mir das mal angeschaut und muss sagen, ist doch eigentlich kein Problem.


    Also, wie funktioniert das?


    1.) Man nehme einen kompakten Ofen mit Backfach und Herdplatte.


    z.B. diesen hier (Bezugsquelle)


    Damit hast du schon mal deinen Holzofen, mit dem du Pizza backen kannst und dein Teewasser heiß bekommst. Und nen leckeren Eintopf kannst darauf sicher auch kochen ^^ .
    Und moderne Holzöfen haben sowieso einen Abgasfilter eingebaut, sonst bekämen sie keine Zulassung, damit wäre die Reinigung der Abluft also auch abgehakt!



    2.) So ein Ofen braucht einen Kamin, also nutzen wir diesen und bauen einen HEIKO BOOSTER Abgaswärmetauscher ein


    z.B. dieses Komplettset hier (Bezugsquelle) (Video)


    Damit wären weiter 2 Punkte von deiner Liste gestrichen, die Nutzung der Abluft und die Erzeugung von Warmwasser. In Verbindung mit einen gut isolierten Pufferspeicher und einem zusätzlichen Gas- und/oder Elektoerhitzer, hast du immer warmes Wasser, auch wenn der Ofen mal aus ist.



    3.) Die kniffeligste Sache ist die Stromerzeugung. Doch auch dafür gibt es eine Lösung, Thermoelektrische Generatoren nach dem Peltier-
    oder Seebeck Effekt. Allerdings ist das nicht so ganz billig.


    z.B. dieser Generator (Bezugsquelle) (Video)


    Somit wäre auch der letzte Punkt erfüllt. Von diesen TEG's (Thermoelektrische Generatoren) sollten jeweils 3 Stk. an jede Seite des oben beschrieben Ofen passen. Damit würde dann der Holzofen ungefähr so viel Strom produzieren, wie 1-2 große Solarpanelle.
    Als Sonnen-unabhängige Energieeinspeisung in eine PV-Anlage sicher eine tolle Lösung, wenn auch noch recht teuer. Aber ein versierter Elektrotechniker kann so etwas sicher selber bauen.


    Fazit:



    Mal grob überschlagen, für ca. 4500 € und ein wenig Bastelei, hast du deinen eierlegenden Wollmilchsau Ofen!

  • Welche Instanz müsste den das ganze den dann absegnen? Denke mal ein Schornsteinfeger?
    Oder kommt da noch jemand hinzu?

  • Was meinst du mit absegnen?


    Eine "Heizungsanlage mit Kamin" musst du ja sowieso vor Inbetriebnahme vom Schornsteinfeger abnehmen lassen.
    Und da es alles handelsübliche Bauteile sind, besteht da kein Problem.


    Der Abgaswärmetauscher ist ein ganz normales Zubehörteil für Kamine und der TEG wandelt einfach nur Wärme in Strom um und kann mit jeder Wärmequelle betrieben werden.


    Eine Abnahme der sachgerechten Installation (Warmwasser und Elektrik) ist dann wieder eine rechtliche Sache, entweder Baurecht (bei THoW als Ladung) oder TÜV (bei THoW als Wohnwagen).



  • Njo ich glaube nicht das dies praktiabel ist... also die Stromerzeugung!! Laut Angabe auf der Homepage hat ein "TEG" 45Watt bei 12V. Also wenn man für so ein Gerät ca 600€ und das dreimal ausgeben will braucht man mindestens ein verlässliches technisches Datenblatt, bei welchen Temperaturen bzw. Randbedingungen dieser Wert zugesichert wird.


    Machen wir mal bischen Thermodynamik (die einfachste):
    Der Peletier-Effekt hat grob 1/10 des technisch möglichen (mehr geht nicht!!!) Carnot-Wirkungsgrads und dieser ist von den Temperaturniveaus des Prozesses abhängig. Kurzes Beispiel:


    Raumtemperatur Tinyhouse: 20°C in Kelvin 273,15K+20K=293,15K=Tu (Niedrigste Temperatur)
    Ofen-Oberflächentemperatur (Annahme, ist schon sehr hoch): ca. 300°C= 273,15K+300K=573,15K=T (Hohe Prozesstemperatur)


    Wirkungsgrad nach Carnot 1-Tu/T=1-293,15K/573,15K= ca. 0,489 als 48,9% (d.h. aus einem Prozess der Wärme bei der Temperatur T anbietet können maximal 48,9% dieser Wärme in Nutzenergie umgewandelt werden)


    Nun der Peletier-Effekt im optimalen Wirkungsgrad!!
    48,9%*1/10=4,89%


    So mit diesem sagen wir mal sehr optimistisch gerechneten Wirkungsgrad bräuchte man um die Leistung von 45Watt zu bekommen eine Heizleistung, die durch das eine ELEMENT "wandert" von 920Watt von 45Watt/0,0489=ca. 920Watt. Die Differenz von 920W,Wärme und 45W,Elektrisch ist natürlich Abwärme, die über die beiden kleinen winzingen Lüfter in den Raum geblasen werden.


    Unter den Annahmen, dass wir sehr optimistisch gerechnet haben und der Eigenverbrauch der zwei Lüfter noch nicht berücksichtigt wurde. Ist glaub ich ersichtlich geworden, dass bei einem Holzofen der Wärme an den Raum, via einem Abgaswärmetauscher and Trinkwasser und sogar noch an eine Herdplatte und Backofen Kombination abgibt es sehr sehr unwahrscheinlich ist, dass drei Elemente an der Ofenwand montiert werden und tatsächlich eine elektrische Leistung von 3x45Watt sicher zur Verfügung stehen.


    Wenn man eine LED-Leselampe versorgen will mag das vielleich reichen, aber ich glaube für das Geld kann man sich viele viele Batterien kaufen. Diese Elemente sind die Heilkristalle (Kanal Telemedial) der Haustechnik.
    Achso und der Holzofen mit 10/15kW ist sagen wir mal bischen sehr sehr groß für ein Tinyhouse. Außer man will saunieren oder auf Dämmung verzichten.

    .... hoher Selbstanteil, reduziert und energiebewusst...!! Muss doch gehen :thumbup:

  • Njo ich glaube nicht das dies praktiabel ist... also die Stromerzeugung!!

    Ich gebe dir vollkommen recht mit dem was du schreibst, allerdings war ja nie die Rede davon ob es sinnvoll ist oder nicht, sondern es ging einfach nur darum, was machbar ist und was nicht.


    Fakt ist ja, die Wärme des Ofens ist in der Lage Strom zu erzeugen und nur darum ging es mir. Ob das sinnvoll ist vom Wirkungsgrad, wie hoch die Stromausbeute ist usw. das war dabei ja nur Nebensache. Auch warum das Teil so teuer ist, kann dir sicher keiner beantworten (Außer den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen), wenn ich mir das anschaue komm ich auf nen Materialwert von ca. 20 €.



    Achso und der Holzofen mit 10/15kW ist sagen wir mal bischen sehr sehr groß für ein Tinyhouse. Außer man will saunieren oder auf Dämmung verzichten.

    Auch hier gilt, der oben angegebene Ofen ist nur als Anschauungsobjekt zu sehen, um zu zeigen, es gibt Öfen mit Backfach und Herdplatte. Und wenn man lang genug sucht, sicher auch welche mit 2-5 kW für ein TinyHouse.

  • Lieber PredKirK


    Danke für Deine Ausführungen
    Es geht hier einfach mal drum, zu schauen, was möglich wäre.
    Vielleicht hast Du als Fachmann eine bessere Idee, wie man aus Holzenergie das Maximum an "Profit" (eben die "eierlegende Wollmilchsau") rausholen kann...


    Ein Selbstbau wäre theoretisch möglich, das hat Dietmar bewiesen, aber ob es sich lohnt, preislich wie vom zeitlichen Aufwand und dann vom Ertrag her, das ist eine andere Frage.


    Vielleicht könnte man auch diese Thermogeneratoren selber bauen (ja, ich weiss, ich nicht X( ).
    Und das ganze verkleinern und "erleichtern" :D .


    Freu mich über jede Idee!

    "Die grösste Art von Freiheit ist, frei von Angst zu sein" - Salma Hayek

  • Solch ein Ofen kommt der "eierlegenden Wollmilchsau" schon recht nahe - Wasserführender Kaminofen mit Kochfeld und Backfach



    Die Stromerzeugung mit einem Holzofen ist zwar techn. möglich, allerdings aufgrund der Effizienz völlig unrentabel.
    Mal ganz davon abgesehen, selbst wenn du den kompletten Ofen mit Peltier-Elementen bedecken würdest, dann erreichst du vielleicht eine rentable Stromausbeute, doch aufgrund des Peltier-Effekts hättest dann den Ofen in einen Kühlschrank umgebaut.


    So ein Thermoelektrischer Generator ist total simpel, denn kannst auch du selber bauen - siehe hier

  • Ich gebe zu, einer wirklich interessantes Teil. Ob die Warmwasserheizleistung für ein TH geeignet bzw. notwendig, mag ich jetzt nicht beurteilen. Für ein größeres Haus mit mehreren Zimmern ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert.

  • Ich kann nichts darüber finden, ob der seine Verbrennungsluft von draussen bezieht, oder hab ich nicht richtig geschaut?


    Viele Grüße,
    Martin

  • Er hat hinten einen Primärluftanschluß, kann also auch die Verbrennungsluft von außen beziehen. Ich hab aber gesehen er ist schon ausverkauft, wohl sehr gefragt der Ofen...


    @ViNS


    Die Idee war ja, anstatt mit der Warmwassertasche eine "Zentralheizung" zu speisen, kann man damit ja genauso gut das Brauchwasser erwärmen


  • Die Idee war ja, anstatt mit der Warmwassertasche eine "Zentralheizung" zu speisen, kann man damit ja genauso gut das Brauchwasser erwärmen

    Mit dem Ofen wäre Einraum-TH schon mal warm. Ob sich der Aufwand für's Duschen lohnt bzw. ob man das warme Wasser als Wärmespeicher nehmen will muss man sich dann halt mal überlegen. Ist schon eine ziemliche Energiemenge und wird das Aufheizen des Raumes wohl verzögern. Aber es macht schon Sinn, die Frage der Sinnhaftigkeit erst nach der Frage der Machbarkeit stellen - so entsteht neues (persönliches) Wissen und Inspiration.

  • Jetzt mal zum Thema Warmwasserheizung im TH mit dem Holzofen. Ich selbst halte es nicht für so sinnig, aber es gibt tatsächlich Aufbauten. Gefunden über den Link von Basilea:


    "Spannend war aber vor allem der Blick auf’s Thermometer am Morgen danach. Durch unser kombiniertes Speichersystem mit Boiler- und Puffer wird die Wärme so bevorratet, dass man in der Nacht mit der Wärme im Pufferspeicher heizen kann und in der Früh immer noch warmes Wasser zum Duschen zur Verfügung hat. „Das grenzt ja schon an Luxus“, meint Daniel – wir finden es gehört zum Wohnkomfort einfach dazu!"
    https://www.wohnwagon.at/daniel-und-sein-wohnwagon/


    Spinnen wir den Gedanken doch mal weiter:


    Im TH gehen wir von einem Raum aus und wir wollen mit dem Heizwasser keine anderen Räume heizen. Wir haben also zwei Nutzungsmöglichkeit für das Wasser: Duschwasser und Pufferspeicher für die Wärme. Eine Problematik des Wassers sind dann Dinge wie dichte Verlegung (gut, sollte kein Problem sein), Pufferspeicher, Überdruck handeln, Einfrieren beim Thailandurlaub im Winter. Wartung?!


    Als Pufferspeicher wäre es eine Alternative zum Kachelofen, der macht das Puffern über Steine. Nachteil des Kachelofens: Langes Anheizen. Beim Wasserspeicher sollte das doch ähnlich sein. Eine Lösung wären vielleicht klappbare oder stapelbare Puffersteine für einen Ofen.


    So oft dusche ich jetzt auch nicht, das sind ein paar Minuten i.d. Woche (meist Dusche ich nach dem Training). Für die paar Liter und paar Minuten i.d. Woche halte ich das für deutlich übertrieben ein holzbetriebenes Warmwassersystem zu halten. Was anderes ist es natürlich, wenn man das Warmwasser über Gas oder Strom erwärmt - Martins Fussbodenheizung. Das macht natürlich Sinn - nur ist beim Holzofen der Raum halt schon mal vor dem Wasser warm - was will ich dann noch mit dem warmen Wasser?


    Aber Diskussionen über Sinnhaftigkeit machen wenig Sinn. Es ist rational völlig klar, dass SUVs und Sportwagen keinen Sinn machen - trotzdem gehen sie für teils abartiges Geld weg wie die warmen Semmeln. Meine Stereoanlage wiegt > 100kg, das macht auch keinen Sinn.

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