Zentralheizung - Heizung und Warmwasser im TinyHouse (Truma vs. Alde)

  • Hallo ihr Lieben,


    da ja immer wieder mal Fragen zum Heizen und Warmwasseraufbereitung auftauchen, möchte ich heute meine gesammelten Informationen zu den beiden unterschiedlichen Zentralheizungssystemen mit euch teilen.


    Warmluftheizung (Truma) vs. Warmwasserheizung (Alde)



    Warmluftheizung (Truma) - Heizen durch Luftverteilung



    Dieses Heizungskonzept erwärmt den Innenraum durch warme Luftströmungen die an unterschiedlichen Stellen im Inneren durch die Warmluftdüsen austreten. Die Heizung ist robust, unanfällig und wartungsarm. Hinzu kommen noch die verhältnismäßig geringen Anschaffungs- sowie Betriebskosten. Die Gesamtkosten der Warmluftheizung sind durch den erheblich geringeren Aufwand bei Montage und Installation wesentlich geringer, im Vergleich zu einer Warmwasserheizung.


    Wenn man ein TinyHouse selbst konzipiert, dann hat man die freie Wahl über die Bereiche im Wohnraum, die man mit Warmluft versorgen möchte. Das kann sein der Wohnbereich, die Sitzecke, das Loft, das Bad bis hin zur Unterwärmung der Matratzen. Ist die Heizleistung entsprechend dimensioniert dann kann man über mehrere flexible Luftrohre alle Bereiche mit Wärme versorgen. Über die Luftdüsen, kann an Ort und Stelle, die Wärmemenge individuell eingestellt oder ganz abgestellt werden.
    Das Heizungsaggregat regelt die Innentemperatur automatisch, entsprechend der digitalen Einstellung am Bedienpanel. Eine Zeitprogrammierung der Raum- und Wassertemperatur und die Fernsteuerung per Smartphone oder Tablet mittels App machen die Steuerung des Heizsystems sehr komfortabel.


    Moderne Heizsysteme sind Kombigeräte und erwärmen neben der Warmluft auch das Warmwasser zum Duschen, für die Küche und am Waschbecken im Bad. Die Kombigeräte enthalten einen 10 Liter Warmwasserspeicher der beim Duschen kontinuierlich Wasser mit gleichbleibender Temperatur liefert. Auch bei komplett ausgeschalteter Heizung für den Wohnraum wird weiterhin Warmwasser erzeugt.


    Die Energieträger zum Versorgen der Warmwasserheizung sind Gas oder Diesel (je nach Gerätevariante) sowie 12V und 220V. Die Möglichkeit zum elektrischen Heizen ist bei Kombigeräten eine zusätzlichen Option. Man muß sich jedoch generell entscheiden zwischen Gas oder Diesel, beides ist nicht möglich.


    Wie funktioniert eine Warmluftheizung?


    1 Bedienteil
    2 Gasanschluss
    3 Magnetventil
    4 Kombinierter Verbrennungsluft/Abgaskamin
    5 Verbrennungsluftgebläse
    6 Gasbrenner
    7 Zündkerzen
    8 Brennkammer
    9 Flammrohr mit Prallblech
    10 Umluftgebläse
    11 Wärmetauscher
    12 Elektro-Heizstäbe
    13 Vier Warmluftausgänge
    14 Edelstahlwasserbehälter 10 Liter
    15 Warmwasseranschlussrohr
    16 Kaltwasseranschlussrohr
    17 Raumtemperaturfühler



    Am LCD-Bedienteil (1) wird die Heizung gestartet und die gewünschte Temperatur für Heizung und Warmwasser eingestellt. Die Heizung ist über den Gasanschluss (2) mit der Gasversorgung des Fahrzeugs verbunden. Über das Magnetventil (3) wird die Gaszufuhr in das Heizgerät geregelt. Die nötige Verbrennungsluft gelangt durch das äußere Rohr des kombinierten Verbrennungsluft/Abgaskamins (4) in das Gerät und wird mit Hilfe des Verbrennungsluftgebläses (5) in den Gasbrenner (6) befördert. Der Gasbrenner, der mit zwei Zündkerzen (7) und einer Überwachungskerze versehen ist, entzündet das Gas-Luftgemisch in der Brennkammer (8).


    Die heißen Abgase werden am Ende der Brennkammer am Prallblech des Flammrohrs (9) umgelenkt und strömen zwischen dem Flammrohr des Brenners und der Innenwand des Wärmetauschers zurück. Über den Abgaskamin (4) gelangen sie ins Freie.


    Das Umluftgebläse (10) befördert die zu erwärmende Luft ins Innere des Geräts. Dort strömt die Luft an den Rippen des Wärmetauschers (11) entlang, die durch ihre große Übertragungsfläche für einen optimalen Wärmeübergang sorgen. Im Wärmetauscher befinden sich auch die zusätzlichen Elektro-Heizstäbe (12) mit 1.800 Watt. Mit ihnen können Wasser und/oder Warmluft alternativ bzw. zusätzlich erhitzt werden. Anschließend wird die warme Luft über vier Warmluftausgänge (13) in die Warmluftrohre verteilt.


    Das Frischwasser befindet sich im äußeren Edelstahl-Wasserbehälter mit zehn Liter Fassungsvermögen (14). Dort wird es durch den Wärmeübergang vom Wärmetauscher (11) aus erhitzt. Durch den exzentrisch geformten Wasserbehälter entsteht eine "Warmwasserwalze", die für eine optimale Wasserdurchmischung und eine bessere Termperaturschichtung sorgt. Das Warmwasseranschlussrohr (15) verbindet die Truma Combi mit den Warmwasserleitungen in Küche und Bad. Kaltes Wasser wird über das Kaltwasser-Anschlussrohr (16) nachgepumpt.


    Der im Wohnraum angebrachte Raumtemperaturfühler (17) misst die Lufttemperatur. Auch die Wassertemperatur wird mit Hilfe der internen Temperaturfühler gemessen. Vor Erreichen der gewünschten Heizungs- und Wassertemperatur reduziert das Gerät bereits die Heizleistung. Ist die eingestellte Temperatur erreicht, schaltet sich der Brenner ab. Bei Unterschreiten der eingestellten Heizungs- und Wassertem-peraturen, läuft das Gerät automatisch wieder an, um Luft und Wasser zu erwärmen (Winterbetrieb). Im Sommerbetrieb kann die Warmwassererwärmung unabhängig von der Heizung betrieben werden.


    Luftverteilung

    Diese graphische Darstellung soll als Idee und Gedankenanreiz sein. Wenn man individuell planen kann oder darf dann ist die Wahl der Orte mit Warmluft fast unbegrenzt es sei denn die Installation setzt Grenzen.
  • Warmwasserheizung (Alde) - Heizen mit Radiatoren



    Jeder kennt die Warmwasserheizung von zuhause. Der Hitzerzeuger erwärmt Wasser eines geschlossenen Kreislaufes, leitet dies durch eine Wasserrohrverbindung zu den Heizkörpern die dann die Wärme als Konvektionswärme über die Lamellen des Heizkörpers an die Umgebungsluft weitergeben. Im Wohnraum befinden sich mehrere Heizkörper nahe der Aussenwand. Wie zuhause wird die kalte Luft vom Bereich des Bodens angezogen, auf Raumtemperatur gebracht und nach oben geleitet. Auch hier ist eine Bodenheizung möglich.


    Die natürliche Luftströmung entsteht durch den Temperaturunterschied. Die Konvektoren befinden sich an den Außenwänden und erwärmen die Luft. Diese steigt auf und erwärmt dabei Wände und Möbel. Die aufsteigende warme Luft bildet vor den Fenstern eine Luftsperre, die die Kälte abhält. Wenn die warme Luft die Decke erreicht, sinkt sie zum Boden ab und wird dann erneut von den Konvektoren erwärmt. Die Luftströmung ist so langsam das man sie nicht wahrnimmt. Dadurch entsteht ein besonders angenehmes Klima im TinyHouse.


    Wie auch bei der Warmluftheizung regelt das Heizungsaggregat die Innentemperatur automatisch entsprechend der digitalen Einstellung am Bedienpanel. Eine Zeitprogrammierung der Raum- und Wassertemperatur und die Fernsteuerung per Smartphone oder Tablet mittels App machen die Steuerung des Heizsystems auch hier sehr komfortabel. In Sachen Wärmekomfort ist die Warmwasserheizung die Beste Lösung.


    Die höheren Kosten im Vergleich zur Warmluftheizung sind in der Hauptsache bedingt durch den höheren Aufwand der Installation und der zusätzlichen Komponenten von Wasserrohr- und Pumpensystemen sowie der Heizkörper.



    Wie funktioniert eine Warmwasserheizung?

    Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie bei der Warmluftheizung. Der Unterschied besteht im Wärmemedium welches hier nicht Luft sondern Wasser ist. Die Brennkammer erhitzt das Wasser welches dann mittels Wasserpumpe über das Rohrsystem zu den Heizkörpern weitergeleitet wird. Die mit dem Wasser erwärmten Heizkörper geben die Wärme an die Umgebungsluft, an den Wohnraum ab. Das gleiche Prinzip wie bei der Zentralheizung zuhause.




    Das Gehäuse enthält den Flüssiggasbrenner, der je nach Leistungsbedarf in zwei Leistungsstufen betrieben werden kann.
    Der Warmwasserbereiter des Heizkessels ist ein Speicher mit einem Fassungsvermögen von mehr als 8 Litern Trinkwasser.
    Der Kessel wird über einen Prozessor auf der Kesselleiterplatte gesteuert. Der Alde Compact 3020 HE kann für eine vollautomatische Klimafunktionalität mit dem Truma Aventa Comfort AC gekoppelt werden.
    Er kann praktisch überall montiert werden. Egal, ob innen im Wohnraum, z. B. im Kleiderschrank oder Stauraum, oder draußen in einem Vorratsraum oder Zwischenboden.
    Abgasableitung und Lufteinlass können entweder über einen Wand- oder einen Dachkamin erfolgen.


    Das Gerät besteht aus drei exzentrisch montierten Rohren (Wärmetauscher, Wassermantel für das Heizsystem und Wassermantel für Warmwasser ganz außen).
    Der Wärmetauscher ist in zwei halbkreisförmige Segmente unterteilt. In der oberen Hälfte, dem Verbrennungsraum, sitzt der Brenner. Durch die untere Hälfte werden die Rauchgase hinausgeführt. Seitlich am Wärmetauscher ist das Brennergehäuse angebracht. Es besteht aus Brennergebläse, Brenner, Magnetventil und Zuluft- bzw. Abgasanschluss.
    Der Wassermantel des Heizsystems ist mit zwei 230-V-Elektropatronen ausgestattet.



    Wärmeverteilung bei der Warmwasserheizung

    Hier ein Beispiel für die Anordnung von Heizkörpern / Radiatoren. Auch hier hat man viele Möglichkeiten die Wärmequellen zu platzieren. Man muß lediglich die Montage möglichst an der Aussenwand und die Zuführung der Wasserrohre berücksichtigen. Durch die Verlegung von Warmwasserrohren im Unterboden, mit zusätzlichen Aluminiumlochblechen, kommt man in den Genuß einer Fußbodenheizung.






    Was ist besser, Luft- oder Wasserheizung?


    Die wesentlichen Unterschiede bestehen aus folgenden Eigenschaften:


    Vorteile Luftheizung:
    - schnellere Aufheizzeit
    - einfachere Installation, geringere Kosten und geringeres Gewicht


    Die Luftheizung hat ihre Vorzüge also klar in der schnelleren Aufheizung. Aber auch durch eine einfachere Installationstechnik und den nicht zuletzt deshalb günstigeren Preis sowie ein insgesamt leichteres Systemgewicht kann eine Luftheizung punkten.


    Vorteil Wasserheizung
    - besseres Raumklima und Wärmeklima
    - die Wasserheizung ist geräuschfrei


    Die Wasserheizung besticht dagegen durch eine gleichmäßigere und angenehmere Wärmeabgabe die geräuchlos über die Heizkörper erfolgt. Die Wasserheizung muß regelmäßig entlüftet werden und das System muß 100% dicht gehalten werden.


    Fazit:
    Die Luftheizung macht schneller warm und ist leicht und günstig, die Wasserheizung wärmt gleichmäßiger und angenehmer und ist 100% geräuschlos.

  • Sehr gut beschrieben, danke Dietmar!
    Die Wasserheizung hat noch einen erheblichen Vorteil nämlich die stromlose Realisation einer Fussbodenheizung. Das geht sonst mit keinem System. Wichtig zu wissen ist hier, dass die Fussbodenheizung die winterliche Fusskälte komplett eliminiert, jedoch nicht den Wagen heizt, also etwas anders als zu Hause.
    Wichtig bei der Wasserheizung ist ausserdem die luftzirkulationsgerechte Konstruktion der Möbel. Damit die Heizung gescheit funktioniert, müssen die Möbel unter- und hinterlüftet sein.


    Ein weiterer Vorteil der Alde Warmwasserheizung ist ausserdem, dass der Boiler für Brauchwasser integriert ist. Damit relativiert sich der Unterschied im Anschaffungspreis schnell.
    Ich persönlich finde es total unnötig, in einem TH einen großen 50 oder gar 100 Liter Boiler aufzustellen und das Wasser immer warm zu halten. Man braucht Heisswasser doch nur zum Duschen, alles andere geht auch so.


    Das kannst Du auch gerne als Anregung nehmen und in deinen Artikel mit einfliessen lassen.

  • Hallo,


    schöne Gegenüberstellung, gut gemacht! Vieles kann man aber für sich selbst nur aus der praktischen Erfahrung beraus beurteilen. Ich kenne die Truma Luftheizung seit 7 Jahren durch meinen Wohnwagen. In mein Tiny House/Mini Haus würde ich sie niemals einbauen. Grund: Schnell warm wird es nur durch dauernde Ventilatorunterstützung, ebenso wie bei tiefen Temperaturen um die 0°. Da muss der Ventilator konstant laufen, um die Warmluft zu verteilen. Das dauernde Lüftergeräusch stört extrem. Oft kommt es zusätzlich zu nervenden Vibrationen im Metallgehäuse der Heizung durch den Lüfter. Die Warmluft erzeugt ein sehr stickiges Raumgefühl, die Luft ist sehr trocken. Der Fussboden ist kalt. Überdies wird sehr viel Staub durch das Gebläse verwirbelt. Der setzt sich in den letzten Winkeln ab. Auch da, wo man kaum mehr hin kommt. Stellt man den Ventilator ab, ist es im Nu wieder kalt. Der Gasverbrauch in der kalten Jahreszeit (bei ca. um die 0°C), ist nicht unerheblich. Eine 11 kg Gasflasche ist in 3-4 Tagen inkl. Gasherd bei ca. 12,5 m2 leer. Bei ca. 20 EUR pro 11 kg Flasche sind dies im WW (natürlich schlechter gedämmt) mindestens ca. 140 EUR pro Monat! Momentan bin ich ein klarer Verfechter der Holzofenheizung. Sehr gut dosierbar, schönes Raumklima, geringere Kosten. Wer keinen Zugang oder Platz für abgelagertes Schnittholz hat, kann auch sehr günstig mit Holzbriketts heizen. Die gibt es inzwischen fast überall. Ein Wochenvorrat passt leicht in denn Kofferraum eines Pkw's. Ich schätze im TH verbraucht man bei grob 0°C ca. eine 10 kg Packung in 2 Tagen, d.h. 15x ca. 3 EUR pro Packung = 45 EUR pro Monat. Kochen könnte man auch noch damit. Warmwasser bereiten ebenso. Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff. Holzbriketts meist ein Abfallprodukt aus der Holzverarbeitung.
    Gruss Haumdaucha

  • Danke Martin,


    Bei der Fußbodenheizung hast du Recht, sie heizt nicht den Wagen sondern eliminiert "nur" die Fusskälte.


    Bei den anderen beiden Punkten muss ich dir leider widersprechen.


    1.) Die luftzirkulationsgerechte Konstruktion der Möbel ist nur Notwendig bei Verwendung der Radiatoren. Alde bietet aber auch ganz normale Flachheizkörper an, ähnlich wie sie in jeder Wohnung verwendet werden.


    2.) Warmwasserboiler sind in beiden Geräten integriert. Der im Truma ist sogar 2 Liter größer als der im Alde. Somit hat der Alde im Anschaffungspreis den Nachteil.



    @Haumdaucha


    von den nervigen Vibrationen hab ich auch schon gehört, angeblich soll Truma das aber wohl mittlerweile in den Griff bekommen haben.


    Wegen dem Lüftergeräusch (der Alde hat ja auch nen Lüfter für die Verbrennungsluft), würde ich persönlich die Heizung generell nicht im Wohnraum einbauen, sondern außerhalb in einer Technikbox, zusammen mit Gasflasche, Wasseranschluß, etc.


    Das bessere Raumgefühl bietet ganz klar die Warmwasserheizung auch in Bezug auf Staubaufwirbelung, wie es mit dem Gasverbrauch aussieht, müsste man mal austesten, ein TinyHouse ist ja in der Regel viel besser gedämmt als ein Wohnwagen.


    Ich persönlich würde auch ganz klar eine Holzofen einbauen, jedoch aus Komfortgründen nicht aus ausschließliche Heizung, sondern nur in Verbindung mit einer Zentralheizung mit Warmwasseraufbereitung.

    2 Mal editiert, zuletzt von DietmarS68 ()

  • 1.) Die luftzirkulationsgerechte Konstruktion der Möbel ist nur Notwendig bei Verwendung der Radiatoren. Alde bietet aber auch ganz normale Flachheizkörper an, ähnlich wie sie in jeder Wohnung verwendet werden.

    Ich kenne die Alde Heizung nur aus Kabe Wohnwagen, aber auch in teuren Wohnmobilen wie zB. dem Clouliner ist diese verbaut. Da verwendet man immer die dazugehörigen Heizkörper, faustregel ist lt Alde 1,5 fache Fahrzeuglänge an Heizkörperlänge. Man trennt sich bei der Alde Heizung am besten von dem gewohnten Vorlauf-Rücklauf System, denn auch bei einem TH ist eine Einkreisheizung noch kein Problem. Ausserdem kommt die gesamte Heizanlage mit nur einer kleinen Pumpe aus. Jeder zusätzliche 90 Grad Bogen schafft Strömungswiderstand, auch deswegen sollte man die geraden Alde Heizkörper verwenden.
    Der größte Vorteil bei dem Alde System ist ja die gleichmäßige Durchflutung des gesamten Raums mit warmer Luft und vor allem die Vermeidung von Kondensation in kalten Ecken, bedingt durch die dünnen Wände in einem TH. Klar kann man normale Konvektoren nehmen, auch die von Alde, aber damit ist der Vorteil dieses Systems deutlich gebremst.


    2.) Warmwasserboiler sind in beiden Geräten integriert. Der im Truma ist sogar 2 Liter größer als der im Alde. Somit hat der Alde im Anschaffungspreis den Nachteil.

    Stimmt, an die Combi Therme habe ich nicht gedacht. Truma verbindet man in der Regel mit einer normalen Gebläseheizung, Wohnwagenfahrer hingegen kennen meist nur die 3002, die mit Konvektionswärme und dem Truma Vent Gebläse arbeitet.


    Wegen dem Lüftergeräusch (der Alde hat ja auch nen Lüfter für die Verbrennungsluft), würde ich persönlich die Heizung generell nicht im Wohnraum einbauen, sondern außerhalb in einer Technikbox, zusammen mit Gasflasche, Wasseranschluß, etc.

    Den Lüfter des Verbrennungsgebläses hört man wenig bis kaum. Die Heizung im Innenraum einzubauen, kann einen großen Vorteil haben. Bei Kabe ist sie in einen Schrank mit Kleiderstange eingebaut, der dazu nach oben ein Entlüftungsventil hat. Durch die Abwärme der Heizung hat man hier einen Trockenschrank geschaffen, in den man bedenkenlos seine feuchten Jacken oder Wäsche zum trocknen hängen kann. Clouliner hingegen haben die Alde meist draussen unterm Fahrzeug in einem Staukasten, was deiner Vorstellung näher kommt.


    Ich persönlich würde das System immer genauso bauen, wie es im Kabe Wohnwagen realisiert ist, weil ich weiss, dass es dort perfekt funktioniert. Ausserdem kommt man mit der Alde Heizung mit Boiler dem Autarkiegedanken deutlich näher als mit einem Stromboiler oder Elektromatten im Boden.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Ich kenne die Alde Heizung nur aus Kabe Wohnwagen, aber auch in teuren Wohnmobilen wie zB. dem Clouliner ist diese verbaut. Da verwendet man immer die dazugehörigen Heizkörper, faustregel ist lt Alde 1,5 fache Fahrzeuglänge an Heizkörperlänge. Man trennt sich bei der Alde Heizung am besten von dem gewohnten Vorlauf-Rücklauf System, denn auch bei einem TH ist eine Einkreisheizung noch kein Problem. Ausserdem kommt die gesamte Heizanlage mit nur einer kleinen Pumpe aus. Jeder zusätzliche 90 Grad Bogen schafft Strömungswiderstand, auch deswegen sollte man die geraden Alde Heizkörper verwenden.
    Der größte Vorteil bei dem Alde System ist ja die gleichmäßige Durchflutung des gesamten Raums mit warmer Luft und vor allem die Vermeidung von Kondensation in kalten Ecken, bedingt durch die dünnen Wände in einem TH. Klar kann man normale Konvektoren nehmen, auch die von Alde, aber damit ist der Vorteil dieses Systems deutlich gebremst.

    Da gebe ich dir vollkommen recht, was ich sagen wollte, für den Fall das jemand seine Möbel nicht luftzirkulationsgerecht konstruieren will bzw. kann, aus welchen Gründen auch immer, der kann die Warmwasserheizung auch mit normalen Konvektoren nutzen.


    Wie sinnvoll und effektiv das dann ist, muss jeder für sich selber entscheiden, am effektivsten arbeitet die Heizung ja, wie du schon sagst, mit den Radiatoren und der entsprechenden Luftzirkulation.

  • Im Wohnwagenbereich wird die Truma Ultra-Heat geschätzt. Bei Landstrom kann man elektrisch heizen und die Ventilation (Truma-Vent) verwenden. Es ist eine Erweiterung der Gasheizung. Ich kenne sie aber nicht aus Erfahrung.


    Ich hatte mal eine Truma-Vent. Ich würde sie als Ergänzung zum Holzofen sehen, wenn man keine E-Heizung für die Grundwärme mag. Alde kenne ich nicht, kann ich also nicht beurteilen.


    Ich widerspreche Haumdaucha aber bezüglich Dosierbarkeit der Holzheizung. Ich liebe Holzheizung, kenne sie aber aus Erfahrung als eher sehr schlecht dosierbar.

  • Im Wohnwagenbereich wird die Truma Ultra-Heat geschätzt. Bei Landstrom kann man elektrisch heizen und die Ventilation (Truma-Vent) verwenden. Es ist eine Erweiterung der Gasheizung.

    Die Ultra-Heat ist allerdings nur eine Heizung, keine Zentralheizung mit Warmwasseraufbereitung.


    Die Truma Combi 4/6 E und die ALDE Compact 3020 HE haben beide elekt. Heizstäbe eingebaut, es ist bei beiden Geräten möglich mit Gas, mit Strom und/oder mit beidem im Combibetrieb zu heizen und Warmwasser zu erzeugen.

  • Lieber Dietmar,
    vielen dank für deine ausführliche Gegenüberstellung. Das hilft der Heizungsfindung extrem und ist auch für Technik Unversierte gut nachvollziehbar. Es ist schade, dass die Alde nicht auch rein elektrisch mit Landstrom betrieben werden kann. So ist umständlicherweise immer auch ein Gasvorrat nötig und die Wartung und Pflege einer Gasanlage. Aber irgendeinen Tod wird jeder einzelne Tiny House Besitzer wohl sterben müssen. ;)


    Beste Grüße

  • Es ist schade, dass die Alde nicht auch rein elektrisch mit Landstrom betrieben werden kann. So ist umständlicherweise immer auch ein Gasvorrat nötig und die Wartung und Pflege einer Gasanlage

    Das stimmt so nicht, Dietmar hat richtigerweise geschrieben, dass auch die Alde eine elektrische Heizfunktion hat. Die Heizung braucht immer 12V, jedoch nur für die Elektronik und die Pumpe, wenn man eine 12V Pumpe eingebaut hat. Der 230V Anschluss ist nur für die Heizpatronen, davon ist eine mit 1kW und eine mit 2kW eingebaut, die die Steuerung einzeln oder zusammen ansteuert, so kommt man auf 1, 2 oder 3 kW.
    Vorsicht übrigens mit gebrauchten Alde 3000 (gabs bis 2005), hier kann nur die skandinavische Version 3kW, sonst nur 2kW. Ausserdem gibts für das alte Modell noch alle Ersatzteile ausser den Kessel. Wenn der wegen Frostschaden durch ist, kann die Heizung auf den Müll.


    Fazit: Du kannst die Heizung rein elektrisch betreiben, du brauchst aber 12V für die Steuerung.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Vielen Dank Martin!
    Das ist ja super, dass es doch auch rein elektrisch funktioniert. Dann benötige ich nur einen Spannungswandler.
    Die Heizpatronen sind dann m. E. nach Heizstäbe, sehe ich das richtig?


    Vielen Dank die Herren, man lernt nie aus. :)

  • @ViNS
    ... ja es kommt immer auf den Ofen (Kw? Strahlungsofen, Konvektionsofen?) an und wieviel Holz und welches Holz (Hartholz?, Weichholz?, wie trocken?) und in welchen Zeitabständen man es in den Ofen wirft. Das muss man erst mal raus bekommen. Zugegeben nicht immer ganz einfach. Ich heize seit über 30 Jahren in verschiedenen Öfen mit Holz. Man muss es lernen ...Es ist nicht so einfach, wie den Thermostat auf 22° oder Stufe 3 zu drehen. Aber es lohnt sich, es zu lernen.
    MfG

  • @DietmarS68
    ... Ja Tiny House ist besser gedämmt. Hat aber das weitaus größere m3 Volumen umbauter Raum. Insofern hebt sich die Differenz wieder auf.
    MfG

  • @ Henrik, @Martin
    ... also auf meinem letzten CP kostete der Landstrom 70 cent/kwh. Nur so nebenbei. Das wird bei einem kommerziellen TH Stellplatz nicht viel anders sein. Das summiert sich ... ev. höher als in einer 3 Zi. Whng.


    MfG

  • Danke für die technische Ausführung.
    Du hast doch sicher auch noch andere Details die wichtig wären wie: Preis, Gewicht und Platzverbrauch ca.


    Würde es sich rentieren so ein Trumaystem nur als Backup zu haben? Also mit Holz zu heizen und nur das Warmwasser damit zu machen und nur zB. wenn man nicht mit Holz heizt ab und an die Luftheizung anzuschalten?
    Reichen denn der 10 Litertank echt zum duschen aus? Auch mal 5-10 min?

  • Du hast doch sicher auch noch andere Details die wichtig wären wie: Preis, Gewicht und Platzverbrauch ca.

    Ich habe geahnt das diese Frage irgendwann kommen würde. :D


    Zunächst einmal, wenn du in den Überschriften auf Truma oder Alde klickst, dann gelangst du zu den Herstellerwebseiten. Doch kann man sich die gesamte Dokumentation zu den Geräten als pdf-Datei herunterladen. Da findest du sämtliche Daten zu Gewicht, Verbrauch, Platzbedarf, Einbauverhältnise, Luft und Wasserführung etc.


    Da es sich hierbei um Hersteller für den Wohnmobilmarkt handelt und beide in ihren Bereich (Luftheizung, Warmwasserheizung) quasi um Monopolisten handelt, schlägt sich das auf den Preis nieder.


    Die Truma Combi 6 E mit 6kW Heizleistung, habe ich schon für unter 2000€ nur fürs Gerät gesehen, im Durchschnitt kostet das Gerät mit Kamin und Steuerung ca. 2500€. Truma hat als schwache Konkurrenz noch Webasto, was ein wenig den Preis drückt.


    Die Alde Compact 3020 HE mit 5,5kW Heizleistung, kostet neu ca. 3500 €, es finden sich aber auch immer mal wieder gute gebrauchte Vorgängermodelle, die dann etwas günstiger sind. Alde ist Monopolist und bestimmt den Marktpreis.


    Bei beiden kommen dann natürlich noch das ganze Zubehör dazu (Rohrleitungen, Fittings, Radiatoren, Heizkörper, Fußbodenbleche, Luftrohre, Luftauslässe, zusätzliche Heizpartonen, etc. etc....). Da kommt auch noch eine ganz ansehnliche Summe zusammen, den Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Und wenn du dann auch noch Wert legst auf Frostsicherheit bei den Rohren usw., da verdreifacht sich schnell mal der Preis.


    Ich hab mich auch mal nach Alternativen umgesehen, z.B. eine kleine Junkers Etagenheizung mit Propangas Betrieb. Die Abmessungen sind ca. doppelt so groß wie die Alde, bei gleicher Funktion. Die 9-20 kW Heizleistung wären sicher etwas überdimensioniert bei einem Anschaffungspreis von nur knapp 900 €, das wäre jedoch leicht zu verschmerzen.
    Was mich daran störte, das selbst im Propangasbetrieb statt Erdgas, der Verbrauch doppelt bis dreimal so hoch ist wie bei Truma und Alde. was wiederum enorme Gaskosten zur Folge hätte.


    Würde es sich rentieren so ein Trumaystem nur als Backup zu haben? Also mit Holz zu heizen und nur das Warmwasser damit zu machen und nur zB. wenn man nicht mit Holz heizt ab und an die Luftheizung anzuschalten?
    Reichen denn der 10 Litertank echt zum duschen aus? Auch mal 5-10 min?

    Wenns dir nur um Warmwasser geht, weil du mit Holz heizt, da gibts von Truma auch Systeme, z.B. den Truma Boiler Gas/Elektro.


    Die 8 bzw. 10 Liter reichen völlig aus, es handelt sich ja nicht um einen Warmwasserspeicher, sondern um eine Art von Durchlauferhitzer. Sobald du den Wasserhahn aufdrehst wird ständig frisches Wasser erhitzt und das geht mit 3 kW Elektro + Gasheizung recht schnell.


    Falls du wie ich selber auch, dein THoW mit einem Holzofen planst und trotzdem noch Wert auf Komfort legst, dann ist so ein Truma-System eine denkbare Lösung als Backup, wenn der Holzofen mal aus ist.
    Mal angenommen du möchtest an einem kalten Winterwochenende gerne mal länger ausschlafen, da ist es ganz praktisch nicht regelmäßig Holz im Ofen nachlegen zu müssen, denn du hast ja noch Gas und Strom über die Truma, die über den Raumthermostat automatisch anspringt sobald es kalt wird. Oder morgens in ein warmes Bad zu kommen ohne vorher den Ofen anzuheizen, oder wenn du im Winter mal den Tag über unterwegs bist, kommst in ein warmes TinyHouse nach Hause, usw.

    Einmal editiert, zuletzt von DietmarS68 ()

  • @ Holzdesign Hegselmann wäre es netterweise möglich, dass du uns einen Bericht über den Einbau mal hier reinschriebst, welchen Umfang deine Truma Heizung beeinhaltet und dazu vielleicht die Größe deines Tiny House? Wäre spannend zu erfahren und würde sicherlich als Beispiel für einige interessierte dienen. Vielen lieben Dank vorab. :)

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