Bad: Risse im Silikon durch Bewegung?

  • Hallo liebe Leute :)


    Ich bin noch am Anfang meiner Planung und meine Frage bezieht sich auf die Gestaltung des Badezimmers, vor allem der Dusche. Ursprünglich hatte ich mir gedacht eine frei begehbare Dusche in eine Nische zu platzieren und nur eine Glas- oder Kunststoffwand als Abtrennung bzw. Spritzschutz zu setzen. Die Wände im Duschbereich sollten dann mit dünnen Kunststoffplatten verkleidet werden. Dabei entstehen natürlich Fugen, welche versiegelt werden.


    Nun zu meiner Frage: Können im Silikon nicht Risse durch die Bewegung des Tiny House's entstehen? Meine Angst ist, dass Wasser durch die Risse hinter die Verkleidung kriechen wird und dann Schäden anrichtet. Ich habe schon viele Videos zu Tiny Houses gesehen und dort sind die Bäder oft (in meinen Augen) leichtfertig konstruiert, z.b. einfach Metallplatten an die Wand geschraubt, oben keine Abdeckung und versiegelt ist da gar nichts. Mache ich mir da vielleicht auch zu viele Sorgen? Ich bin absolut nicht vom Fach und habe dementsprechend keine Ahnung. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

  • Es gibt eine Reihe von "Silikon" welches dauerelastisch bleibt. Aus dem Baumarkt für 1,75 Euro würde ich dann natürlich nicht nehmen.
    Schau auch mal im Bootsbereich zB. Sikaflex oder Pantera. Die sind für höchste Ansprüche ausgelegt.
    Des weiteren würde ich für die Fugenarbeiten einen Fachmann nehmen. Ich zB. habe nach dem Verfugen mehr Silikon am Leib als in der Fuge ;)

  • Auch im Hausbau reißen Silikonfugen ab. Daher gelten Fugen die mit Silikon gedichtet werden als Wartungsfugen, sprich diese müssen regelmäßig kontrolliert und gegeben falls erneuert werden.
    Wie kud schon geschrieben hat gibt es hochwertige Produkte die mehr Scherkräft- und Klebeeigenschaften haben als die Baumarkttuben.
    Außerdem gibt es auch Eckleiten, Stoßleiten mit Dichtlippen, diese dürften Konstruktionsbedingt besser Bewegungen mitmachen.
    Im Hausbau wird hinter Fliesen im Nassbereich inzwischen mit Dichtfolie gearbeitet. Diese unter den Wandbelag einzuarbeiten, wäre auch eine Überlegung wert.
    (Link ist nur als Beispiel anzusehen) Dichtfolie


    Gruß Stefan

  • Silikon hat der Teufel erfunden! 8o


    Ich verwende für alles Weicon Flex 710, einen MS Polymerkleber. Das gibts für 10 EUR in weiss, grau und schwarz und ist dauerflexibel bis 25mm Fugenbreite.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Silikon wird so gerne genommen weil es so schön "pappt" "dichtet" und sich leicht verarbeiten lässt.
    Die wenigsten lesen die Verarbeitungshinweise, Zulassungen etc. Außerdem gibt es das so günstig im Baumarkt ;)
    Es war in "früheren" Jahren für gewisse Gewerke eine erhebliche Erleichterung - bis man die Schäden erkannte.

  • Genau. "Silikön mach alles schön" oder wie war das?
    Das Zeug ist einfach nur Mist und nicht mehr zeitgemäß. Genauso wie einige Sikaflex Klebstoffe, die nicht mal UV-Beständig sind.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Mit Weicon Flex 310 M hatte ich meine Solarzellen bzw. deren Halter auf dem Dach meines Busses verklebt. Nach 10 Jahren noch absolut endfest. In der Dusche in selbigem Bus hatte ich damit die Fugen zwischen Brausetasse und Wand wie auch in den Eckfugen der Wand abgedichtet. War auch nach 10 Jahren und einigen Tausend Kilometern immer noch absolut dicht.


    Kann ich also nur empfehlen.

  • Hallo, aus gegeben Anlass möchte ich das Thema Feuchtraumabdichtung noch mal aufgreifen.
    1) durfte ich gestern bei einer Bekannten die Silikonfugen im Bad erneuern (Schei… Arbeit)
    Diese waren teilweise abgescherrt, dahinter waren stellenweise auch Risse in der Abdichtung zu erkennen. Das Haus der Bekannten ist zirka 8 Jahre alt und in Holzständerweise gebaut.
    2) Nessa goes wild hat im Februar ein Video auf Youtube hochgeladen wo eben genau so gearbeitet wird: Dichtschlämme ohne Dauerelastisches Fugenband und die Silikonfuge soll es richten. Die Beplankung im Duschbereich ist aber nicht aus Keramik, sondern aus hohlwandigem Kunststoff. Da hält das Silikon noch schlechter.
    Seifenwasser hat eine geringere Oberflächenspannung, folglich läuft es noch besser in jede Ritze rein, selbst wenn mandiese mit bloßem Auge nicht erkennen kann.
    Die Fuge wird reisen, zumal Sie ja auch schon Risse in ihrem Tinyhouse hat.
    Der Schaden ist so gut wie vorprogrammiert.
    Daher meine Bitte: So nicht! Der Schaden wird wahrscheinlich erst gemerkt wenn es zu spät ist.

    Gruß Stefan

  • Die Dichtschlämme ist in der Fläche schon Okay, nur nicht in den Ecken und Kanten, da nicht dauerelastisch, dort müssen Dichtbänder eingearbeitet werden. Zumal Dichtschlämme eher für Mineralische Untergründe ausgelegt sind.
    Ich würde aber eher Dichtfolie (wie in meinem Link weiter oben vom 10.12.2017) verarbeiten.
    Desweiteren würde ich ein Eckprofil statt Silikon einbauen.
    Silikon sieht zwar die erste Zeit ganz nett aus, aber mit der Zeit steigt halt die Gefahr das Wasser hinten reinläuft. Den Schaden stellt man dann erst fest wenn es schon zu spät ist.
    Zumal wie bei Nessa ohne Dampfbremsfolie gearbeitet wird, das Wasser Ruck-Zug in die Holzkonstruktion eindringt. Holz hat halt die Eigenschaft dass es gerne Feuchtigkeit saugt.


    Gruß Stefan

  • OK, danke. Dann hatte ich Dich falsch verstanden.


    Welche Bereich im Bad empfindest Du denn als kritisch?


    Nach meiner Vorstellung geht es hier nur um die Dusche, den Boden und die Sockelleisten des Bodens. Ich versteh den Sinn nicht, die komplette Badezimmerwand (wie es anscheinend Nessa gemacht hat) abzudichten. Bin ich da zu optimistisch?


    Wenn sie nicht so hässlich wären, wäre so eine ca. 400€ Komplettdusche a.d. Baumarkt m.E. die einfachste und sicherste Option.
    https://www.amazon.de/DUSAR-Ko…Eckeinstieg/dp/B01MZXJQVA


    Der Boden u.d. Sockelleiste sollte auch dicht sein, ist aber m.E. nicht mehr so kritisch.


    Die übrige Wand und Decke wird ja nicht nass sondern nur feucht, da sollte auch Holz oder Lehm gehen?

  • Hallo,
    natürlich nur da wo sinnvollerweise Fliesen angebracht werden.
    Zusätzlich würde ich den Boden und die Fuge zur Wand abdichten, da wo Wasser gern verschwindet wenn es mal ausläuft.


    Gruß Stefan

  • Im Prinzip lässt es sich auch ausrechnen: Jedes Material hat eine definierte Elastizität. Über die minimal verwendete Fugenbreite kann man - vorausgesetzt das Dichtungsmaterial hat sich ausreichend fest mit dem Untergrund vernetzt/verklebt - sich ausrechnen, wie weit sich der Abstand der beiden Teile verändern kann, bevor der Dichtstoff reißt oder sich vom Untergrund löst.


    Wenn schon mit einem elastischen Dicht-Klebstoff gearbeitet wird, dann sollte die Fuge breit genug sein, um das zu erwartende Maß an Bewegung der Teile gegeneinander zuzulassen. Der Pfeil zeigt auf die kritische Stelle, an der das Material zu reißen beginnt, sobald sich die Teile gegeneinander bewegen. Im zweiten Bild ist zwischen Wand und Duschwanne etwas Abstand gelassen, was die Stabilität der Fuge deutlich verbessert.



    Beim Aufbringen der eines Dichtstoffes wie z. B. Silikon sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht als Hohlkehle sondern im Profil gesehen als Dreieck oder evtl. besser als Viertelkreis abgezogen werden. Eine entsprechende Abziehhilfe ist hier besser als der in Spüli getauchte Finger. Die dünn auslaufenden Ränder der Hohlkehle neigen zum Ablösen und bieten einen hervorragenden Nährboden für allerlei ungewollte Bakterien.


    Und nun viel Spaß beim Silikonieren! :D

  • Die Fuge wird reisen, zumal Sie ja auch schon Risse in ihrem Tinyhouse hat.

    Kurz quer gefragt, bevor ich alle Videos nochmal durchschauen muss: wo berichtet sie darüber?


    Viele Grüße,
    Martin

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    In meinem jugendlichen Leichtsinn hoffe ich mir all das mit dem Zuber zu ersparen :D

    Man liest sich ^^~

  • Die Probleme entsehen überall wo "Platten" gestoßen werden müssen. Ob mit Holz, Fermacell oder Gipsplatten etc.
    Man setzt dazu Gewebe-/Fugenbänder ein.
    Das Material arbeitet und die Verwindungen tun ein übriges.
    Ein gutes PDF gibt es von Knauf für diese Fugenproblematik.
    Für andere Baustoffe ist es analog zu verwenden.
    Es ist ein Unterschied ob ich Bauteile verbinden oder abdichten möchte.
    Nessa hat reissende Fugen in der Verbindung und nicht in der Abdichtung.
    Im Heizungsvideo geht sie auf die Abdichtung in der Dusche ein.
    Sie hat lastogum gestrichen um eine Abdichtung gegen Wasser zu erhalten.
    Lastogum soll auch rissüberbrückend sein, dh. falls Risse im Untergrund auftreten soll lastogum diese
    nicht weitergeben, also dicht bleiben.
    Es wäre auch eine Abdichtung mit einer Dichtbahn zB Schlüter Kerdi denkbar.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!