Leichtbauweise Sitch and Glue und SIPs

  • Hier gibts einen Thread auf reddit (in Englisch)


    Die Bauweise "Stitch and Glue" ist bewährt für Boote. Dünne Sperrholzplatten (4 bis 9mm) werden zusammengenäht mit Kabelbindern oder Draht und die Nähte mit Epoxidharz verklebt und wasserdicht gemacht. Eine sehr leichte Glasfaserbeschichtung erhöht die Stärke und Haltbarkeit. Epoxid erzeugt eine wasserdichte Beschichtung für Dach und Wände. Keine schweren Bretter oder Balken sind notwendig. Gekrümmte Oberflächen erhöhen die Stabilität, aber eine Hartschaum Dämmplatte zwischen innerem und äußerem Sperrholz (SIP) tut das auch sehr gut. Um schwere Dinge an die Wand zu hängen muss man dann kleben.


    Nach meiner Milchmädchenrechnung ließe sich so ein 9m x 3m x 2.5m (LxBxH) mit ca. 1250 kg und 4.326€ Materialkosten herstellen (ohne Fenster und alles, 2x6mm Sperrholz mit 600kg/m³ Dichte plus 2x300g Glasfaser Beschichtung, 60mm PUR Dämmung). Es kommt sicherlich noch mehr dazu an Gewicht und Kosten, aber bei 2800kg Nutzlast bei Vlemmix Anhängern hat man noch uhm... etwas Spiel.


    Normal ist das nicht. Aber sollte eigentlich funktionieren ;)


    Ich hatte mich eigentlich schon entschlossen so eine Kabine wie in dem reddit thread auf einen LKW zu setzen, aber jetzt schwanke ich doch wieder haha. Aber ein kleinerer Iveco Daily Transporter und so ein "rießen" Tiny House wäre auch was.

  • Spoiler für's Tiny House? :)


    Die Gewichtsersparnis ist wirklich substantiell. 9m x 3m tiny house unter 3.5t wären damit möglich. Also da es wo manche es wirklich "brauchen".


    Ich habe inzwischen gelernt dass XPS Hartschaum besser geignet wäre da flexibler und haltbarer bei Vibrationen / Belastungen.

  • Teach bui, das ist unbegründet. Du brauchst weniger Holz, nur 2x200g/m² glasfaser + epoxid, und ca 8cm XPS Hartschaum. Viel weniger material. Das ist OPTIMAL um über 10 oder 20 Jahre Heizenergie zu sparen und auch Energie für Transport. Noch dazu das ein kleines Haus eh weit unter den Alternativen liegt.


    An der richtigen Stelle macht Plastik und Hartschaum total Sinn um umweltfreundlich zu sein.


    Und du kannst plastik und epoxid am Ende der Lebensdauer schadstofffrei verbrennen. Und hoffentlich in der Zukunft das CO2 einlagern.


    Emotional und unbegründet oder aus aestetischen Gründen gegen sinnvolle Lösungen zu argumentieren ist meiner Meinung sehr kontraproduktiv und mittlerweile "gefährlich". Alles schön öko zu bauen und dann mit Holzofen oder Gas zu heizen ist nicht umweltfreundlich.

  • Hallo Dejay,
    die Idee, das TH in Kanubauweise "Stitch & Glue" zu bauen ist gar nicht so schlecht. Ich dachte auch schon mal in Richtung "Superleichtbau".
    Selbstverständlich landet man da schnell bei Boots- oder Flugzeugbauweisen. Schlanke Bauteile, viele Aussteifungsrippen, gewölbte Flächen, flächiges Verkleben ... das kann man technisch ja mal versuchen. Auf jeden Fall kann daraus auch optisch etwas Einzigartiges entstehen.
    Mit Ökobaustoffen ist das dann so eine Sache. Das ist so eine Grundsatzdiskussion. Die wird in anderen Bereichen auch geführt. Sind Windräder aus nachhaltig angebautem Holz? ... haben sie trotzdem eine gute "Ökobilanz"? Man könnte auch fragen: Sind Tinyhäuser generell ökologisch? ... also mit der Gewichtseinsparung und einer interessanten Form geht das meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Das könnte man weiter "spinnen".

  • Mit dem Hartschaum braucht man denke ich kaum Verstrebungen. Im Prinzip ist das SIP, structurally insulated panels, OSB platten mit Hartschaum. Wie ein Stahlsträger, Steifigkeit durch Abstand der Deckplatten. Nur dass mit Glasfaser 6mm oder wohl auch 4mm Sperrholz reicht.
    Der große Vorteil für mich ist aber Preis und Gewicht, viel günstiger und leichter als die Sandwitchplatten.
    Ich werde demnächst mal endlich was in der Art und Weise bauen. Einen Werkstatt und Lagercontainer aus Sperrholz.


    Die Nachhaltigkeit ist meiner Meinung weniger Grundsatz, sondern mehr akribische und mühselige Ausrechnung der ganzen Ökobilanz. Ob Tiny Häuser nachhaltig sind habe ich mich auch schon gefragt.
    "Generell" brauchen wir für die Zukunft eigentlich viel höhere "urban density" um Energie und Resourcen zu sparen also alle ab in die Stadt und möglichst Hochhaus, und das im einzelnen Haus auf Land wohnen wird illegal btw unbezahlbar. Also mehr Land um Großstädte herum entwickeln und GÜNSTIG zum wohen machen. Stadt muss billiger werden als Land.
    Aber das ist natürlich etwas viele ölologisch orientierte Menschen eigentlich nicht schön finden, aber was der Planet braucht.


    Auf der anderen Seite braucht man in einem Tiny House mit guter Isolierung, genug Solarzellen, Batterien und Wärmespeicher kaum Resourcen. Komposttoiletten und Regenwasseraufbereitung macht einen autark und es wird kein Versorgungsnetz benötigt. Mit autarken solargeladenen Fahrzeugen ist auch der Transport nicht das Problem.


    Aber eine Energiebilanz für so ein autarkes off-grid Tiny House müsste man halt doch genauer studieren und errechnen. Aber erstmal liegen Tinyhouses wohl eher ganz weit vorne.


    Mein Ideal wäre ein großer Elektro-Reisebus mit entfaltbaren Solarpanelen, oder ein Solarboot :)

  • @Teach bui: Ich rede von Müllverbrennungsanlagen wo Plastik bei hohen Temperaturen RELATIV Schadstoffarm und zur Energiegewinnung verbrannt werden kann.


    Wie gesagt es ist eine Frage der Ökobilanz. Soweit ich weiß ist die sehr gut im Falle von guten Isolierungen. Zeig mir eine Studie aber komm mir bitte nicht mit "Gefühlen" oder emotionalen Argumenten.


    Sicherlich ist es nicht IDEAL. Recycling muss besser werden. CO2 aus Verbrennungsanlagen muss eingelagert werden.


    Hartschaum wie XPS mit den neuen Treibmittel https://en.wikipedia.org/wiki/1,3,3,3-Tetrafluoropropene (z.B. Jackodur Plus) isoliert nochmals deutlich besser als die alten Polyurethanschäume. Das heißt dünnere Wände und/oder weniger fossile Brennstoffe über 20 Jahre. Weniger Energieverbrauch für Transport und mehr Platz für mobilen Leben.


    Bei 7 Billionen Menschen können wir leider nicht "zurück zur Natur" auch wenn das in deinem Falle funktioniert. Wir brauchen high-tech Lösungen und Fabrikationsmethoden die skalieren.

  • es gibt m.m.n. ein grundsätzliches problem.
    wollte mein dach evtl. zulaminieren und habe einen meiner auftraggeber befragt.
    ich wußte es ja schon, aber es gibt die sonne tatsächlich.
    mir sind 30 jahre, bei guter pflege, zu wenig.

    Ja die Sonne :D Epoxid Laminat braucht UV resistente Farbe oder Klarlack. Aber es gibt wenig leichte und günstige Dachmaterialen die 30 Jahre halten. Was ist denn das Material der Wahl für Tiny Houses?


    Idealerweise haben wir in weniger als 30 Jahren Solar-Dachziegel oder Panele die Wasser und Wetterdicht und Teil der Dachstruktur sind.

  • Ja die Sonne :D Epoxid Laminat braucht UV resistente Farbe oder Klarlack. Aber es gibt wenig leichte und günstige Dachmaterialen die 30 Jahre halten. Was ist denn das Material der Wahl für Tiny Houses?
    Idealerweise haben wir in weniger als 30 Jahren Solar-Dachziegel oder Panele die Wasser und Wetterdicht und Teil der Dachstruktur sind.

    mit "bei guter pflege", war die farbe schon vorrausgesetzt. man kann sich natürlich lange drum kümmern, aber das risiko, das unbemerkt wasser eindringt, bleibt.
    da ich flachdach bauen werde, auf das gewicht keine rücksicht nehme, außer, daß die hütte ohne küche, bad usw. nicht mehr als 2,8t wiegen soll, werde ich in der firma, mir mein dach, aus edelstahl, selbst abkanten und die aufnahmen für den dachterassengrten, bzw. solarpanele oder was auch immer, anschweißen. bin aber auch eher der, der für 500 jahre baut ;)

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