Elektro Installation - Kabelwahl

  • Hallo,



    Mich würde mal interessieren, ob ihr beim verlegen der Elektroleitungen eher auf die Standard z.B. NYM Leitung zurückgreift, oder doch eher flexible Schlauchleitung wie H07RN-F oder ähnliches verwendet.


    Es kommt ja sicher auf den Abwenderzweck an, wie oft das Haus bewegt wird. Eure Meinungen zum Thema würden mich interessieren.


    Die Einhaltung der VDE beim Einbau setze ich mal voraus.


    Grüße,


    Domenic

  • Hallo, über das Thema "Elektrizität " habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Warum spielt bei der Kabelwahl denn eine Rolle, ob man das Haus oft bewegen möchte? Ach je, was es alles zu bedenken gibt Liebe Grüße. Karen

  • Für Wohnwagen und Wohnmobile ist Gummileitung mit flexiblen Litzen, zB. das genannte H07RN-F, Pflicht.


    Viele Grüße
    Martin

  • Schon klar, das wäre aber nur von Belangen, falls die Wohnmobil Zulassung angestrebt würde.


    Mich würde eher eure Vorgehensweise interessieren. Ist ja auch eine Kostenfrage.

  • Hallo, über das Thema "Elektrizität " habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Warum spielt bei der Kabelwahl denn eine Rolle, ob man das Haus oft bewegen möchte? Ach je, was es alles zu bedenken gibt Liebe Grüße. Karen

    Leitungen, die in normalen Häusern verlegt werden, sind nicht flexibel. Sie könnten bei Bewegungen während der Fahrt also kaputt gehen. Kanelbrände wären die Folge.

  • Hallo,


    Ich verwende ausschließlich flexible Leitungen des Querschnitts 3 x 1,5 (wie man Leiterquerschnitte berechnet kann man Lesen und dass ist auch wichtig da diese jeh nach Verwendung und Leistung sehr individuell sein können).


    Für meine Zwecke reicht 1,5 mm² locker aus. Zu Sicherheit und der Übersicht halber habe ich sogar die einzelnen Wohnräume auf eigene Schaltkreise gelegt (Bad, Küche, Wohnen, Loft(schlafen)) was bei einem solchen Minihaus eigentlich nicht nötig ist wenn man bedenkt dass man im Normalfall lange nicht so viele Lampen, Steckdosen und generell Verbraucher ans Netz schließen wird wie in einem Normalen Haus/Wohnung. Das kann man so wie so nicht da der Stromeingang ja eher kein Starkstrom ist und somit so oder so über das Haus oder den Campingplatz extra abgesichert ist (Anmerkung: Campingplätze sichern häufig sehr niedrig ab was wiederum bedeutet dass man dort auch nicht ein Elektroherd + Heizlüfter + Wasserkocher und dann noch PC u.s.w anwerfen kann.)


    Die Kostenfrage ist ebenfalls nicht so entscheidend da es sich nicht um hunderte Meter Kabel handelt.


    Ich persönlich verwende 2 Systeme. Einmal 230 V normaler Netzanschluss über Landanschluss und extra Sicherungskasten Im Tinyhouse abgesichert.


    Dann noch einmal 12 Volt Batteriebetrieb um alles nötigste im Falle geforderter Autarkie betreiben zu können (notwendige Lichtquellen, Lüfter und Pumpe).


    Das 12 V System ist im Natzanschluss über ein Trafo verbunden und kann somit entweder ebenfalls am Netz hängen während die Batterien automatisch geladen werden, oder eben auch über Solar dazugeschaltet werden.


    Genau so verhält es sich anders herum. Ich kann im Fall gewünschter Autarkie mehr Solarpanele aufstellen und dann die Batterien speisen welche dann das 12 V System direkt versorgen und das 230 V System über einen Wechselrichter ebenfalls betreiben.



    Thema Sicherheit:


    Kabelbrände werden durch ausreichende Dimensionierung garantiert. Besser nicht sparen hier! Kabelbruch ist zwar bei den wenig auftretenden mechanischen Belastungen bei der Fahrt eher unwahrscheinlich da auch feste Leiter eine gewissen Flexibilität aufweisen, trotzdem haben Vorschriften meist einen Vernünftigen Hintergrund, demnach erachte ich es auch als Sinnvoll nach diesen zu handeln, egal ob Wohnwagen oder nicht.


    LG
    leopold

  • Liebe Tiny House Gemeinde,
    ist zufällig jemand aus der Nähe Oldenburgs, der sich vorstellen könnte bei uns vorbei zu schauen und uns bei der Installation der Elektrizität zu helfen? Das ist leider nicht unser stärkstes Gebiet...
    Wir würden uns sehr freuen auch mal einen Tiny House Bauer kennenzulernen!
    Liebste Grüße!

  • Ich muss die Kabelwahl mal relativieren und auf grundsätzliches aufmerksam machen:
    Wer in Betracht zieht, mit seinem Haus in absehbarer Zeit auch mal energieautark zu stehen, dem kann ich nur dringend empfehlen, seine gesamte Verkabelung inkl. Schalter und Beleuchtung auf 12V auszulegen und eine Batterie zu installieren, auch wenns erstmal nur eine kleine ist. Mit 230V wird dann nur ein Batterieladegerät betrieben. Auch und vor allem der Kühlschrank sollten auf 12V oder besser Gas laufen, 230V Dauerläufer sind später die Stromfresser Nummer 1 weil man dauerhaft einen Wechselrichter laufen haben muss, der nur für den eigenen Betrieb in 24h schon eine kleine Batterie komplett leer saugt.
    Klar, es gibt Solarpanels, aber nach ein paar regnerischen Tagen ist dann trotzdem die Batterie leer. Also am besten von vorne herein mit wenig Strombedarf planen.


    Für für die wenigen 230V Verbraucher, die man dann noch hat, verlegt man sich am besten ein paar formschöne Aufputzdosen und Kabel in Kanälen. Ich verstehe bis heute nicht, warum sich alle TH Bauer ihre Strom- und vor allem Wasserleitungen IN die Wände verlegen, wo man sich erstens jegliche Flexibilität nimmt und zweitens Wasserleitungen noch näher der Aussenwand und damit dem Frost bringt.
    Geschickt geplant sieht man trotzdem nichts.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,
    als weitere Ausführung und Erklärung für die anderen :
    Mit 230 Volt ist Wechselstrom gemeint.
    Mit 12 Volt Gleichstrom.
    Die Batterie und PV-Anlage erzeugen bzw. speichern Gleichstrom.
    Viele Elektrogeräte werden ebenfalls mit Gleichstrom betrieben. Bei diesen wird dann ein Trafo vorgeschaltet. (oftmals auch extern z.B. Drucker, Ladegeräte, Laptops, TV…)
    Bei jedem Mal umwandeln von Strom geht Leistung verloren. Also von AC in DC oder andersrum.
    Um diesen Leistungsverlust zu minimieren würde ich auch ein (paralleles) Gleichstromnetz empfehlen.
    Allerdings eher 24 oder 48 Volt.

    Gruß Stefan

  • Ich glaube, wenn man von 230V und 12V spricht, reicht das für die meisten ;)

    Bei jedem Mal umwandeln von Strom geht Leistung verloren. Also von AC in DC oder andersrum.

    Das stimmt, ist aber nicht das Hauptproblem. Der Energieverbrauch vom Wechselrichter, das ist ein Gerät was aus 12V die benötigten 230V macht, ist das Problem. Deswegen würde ich, wenn man Autark stehen möchte, unbedingt von 230V Kühlschränken abraten, auch wenn die Versuchung sehr hoch ist weil sie günstig sind.


    Allerdings eher 24 oder 48 Volt.

    Davon kann ich nur abraten. Aus elektrotechnischer Sicht hast Du absolut recht aber sämtliche Geräte, Lampen etc. sind in 12V in jedem Baumarkt verfügbar, 24V sieht dann schon etwas schwieriger aus und 48V ist echt exotisch.


    Vertrau mir bzw. meinen Erfahrungen mal, Stefan ;) Bei den Wohnbussen hab ich das täglich und selbst da verbaue ich auf der Verbraucherseite grundsätzlich 12V, obwohl das Basisfahrzeug immer 24V hat.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo in die Runde,


    Wie ist denn die Bezeichnung für die 12V (Doppel-) Leitungen, oder nehmt Ihr da auch die "Gummileitung" H07-RN?


    Viele Grüße
    Uwe

  • Danke Martin,


    Jetzt hab ich es gefunden:


    Niedervoltleitung Li2GYw 2x4 mm²



    Gibt es in 1,5. 2,5. und 4 Quadrat


    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo, noch mal eine grundsätzliche Frage. Verlegt ihr die Kabel in Kabelrohren? Liebe Grüße. Karen

  • Wenn ich mir die Fotos und Filme über durchgeführte Tinybauten anschaue, dann scheinen die meisten Bauherren lediglich ein paar
    NYM-Kabel an die Holzständer zu nageln.
    Ich werde jedoch auf jeden Fall Leerrohre verwenden, und zwar mindestens 16 mm starke. Zudem werde ich an einer Längswand einen durchgehenden System-Leerkanal statt einer Sockelleiste montieren, auf den dann wie gewünscht Aufputzsteckdosen aufgeklemmt werden können und in dem genügend Platz für alle Kabel ist.
    Leerrohre kosten fast nix und ermöglichen leichte Anpassungen an persönliche Veränderungen und auch an die rasanten technischen Entwicklungen. Zum Beispiel für zwei Stromnetze, einmal mit 220 und einmal mit 12 Volt.


    Gruß Udo

  • Hallo,



    bezüglich der Verdrahtung von SCHUKO-Steckdosens mit flexibler Leitung komme ich im Moment irgendwie nicht weiter .


    Gefordert wird doch (DIN VDE 57100 Teil 721) das Verlegen von z.B. H07RN-F 3G1,5 (wobei ich eher 2,5mm² aufgrund der Verlegart verwenden würde) in Caravans / beweglichen Bauten.


    Wie schließt Ihr den die flexiblen Adern der Leitung an SCHUKO-Steckdosen an? Laut GIRA (Herseller) dürfen flexible Adern weder "verzinnt" noch mit Aderendhülsen an Steckdosen mit Klemmanschluss angeschlossen werden.


    Grüße


    Jörg

  • Wie schließt Ihr den die flexiblen Adern der Leitung an SCHUKO-Steckdosen an? Laut GIRA (Herseller) dürfen flexible Adern weder "verzinnt" noch mit Aderendhülsen an Steckdosen mit Klemmanschluss angeschlossen werden.

    Wenn der Hersteller verzinnen und Aderendhülsen nicht erlaubt, dann nimm doch einfach Stiftkabelschuhe.

  • Hallo Jörg,


    Auszug aus der Produktbeschreibung von Jung:
    "mit Federklemmen für starre und unbehandelte flexible Leiter bis 2,5 mm2"
    https://m.jung.de/de/online-katalog/117765742/117765743/


    Unbehandelte flexible Leiter sind mehradrige Leitungen (Oelflex, H07RN...) Diese werden dann einfach über integrierte Federklemmen abgeschlossen.

    Wenn die Steckdose Federklemmen besitzt darfst du keine Aderendhülsen und Stiftkabelschuhe benützen, da sonst keinen garantierter Klemmquerschnitt gewährleistet wird. Wenn du Aderendhülsen oder Stiftkabelschuhe verwenden möchtest, nimm Steckdosen mit Schraubklemmen (falls es die noch gibt).

    Einmal editiert, zuletzt von Whiti ()

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