Der legale aber steinige Weg zum Traum!

  • ...danke Martl, mich wundert, dass die Produktbeschreibung diese Informationen nicht enthält. Daran hängen ja auch Haftungsfragen.
    Ich würde mich da wohl lieber absichern wollen.


    Gruß, Woodpecker

  • Ich habe nochmal nachgerechnet. Da auf die Kürze der M20 Bolzen Knickkräfte zu vernachlässigen sind, sind die Gewindeflanken das schwächste Glied in der Kette. Also auch wenn nur billiger St 37 Baustahl verbaut worden ist, trägt diese Stütze eine senkrechte Last von - und nun halte Dich gut fest: über 7,5 Tonnen.


    Doch, ich würde natürlich noch mit seitlichen Lasten wegen des Windes rechnen, die bei einem Orkan von 200km/h so beträchtlich sind, dass sie den Mensch in unaerodynamischer Haltung tragen. Der Menschhat aber das speziefische Gewischt von Wasser. 1kg / 0,001m/3. Nun nehme ich mal ein Eigengewicht eines TH von 2500kg an bei einer Größe 2,55m * 3,00m * 7,50m = 57, 37 m/3 . Das ergibt dann ein Verhältnis von 1 kg / 0,022 m/3. Also Lastet der Mensch 22 mal so schwer in der Luft, als ein Tiny. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Der Wind wird die Stützen kippen. Und dann zählen die Werte der Befestigungsschrauben zum Beton und zum Holz. Die jeweils 4 Bohrungen in den Platten betragen 11mm sind also für 10 mm Schrauben gedacht. Da kommen wir bei herkömmlichen St 37er Schrauben (Holzschrauben sind fast nicht in besserer Qualität zu bekommen) eine Zugfestigkeit von 1,15 Tonnen. Sind bei 10 Stützen 11,5 Tonnen. Doch werden bei einer seitlichen Last zuerst nur die hinteren beiden Schrauben auf Zug belastet, und dann sind wir schon bei nur noch knappen 6 Tonnen. Glücklicherweise vermindert das Hebelgesetz die Zugkraft auf diese Schrauben. Denn der Auszugswert einer Holzschraube ist bedeutend kleiner als ihre Zugfestigkeit.


    Doch um dies alles genau zu berechnen, müsste ich mir wirklich sehr viel Zeit nehmen. Aber ich werde es mal grob in Angriff nehmen. Aber ein TH kann nicht gut genug am Boden verankert sein. Es sind nicht vergebens bei Sturm schon LKW´s umgekippt.


    Es ist lustig, in Badenwürtemberg wird eine Erbebenstatik vorgeschrieben, was bei einer Holzkonstruktion dieser Größenordnung wirklich lächerlich ist. Aber an den Wind denken die Wenigsten.

  • Ich hab nun ein wenig mit den Winddrücken gerechnet.


    Bei einem Orkan von 150 km/h - was durchaus mal vorkommen kann, beträgt der Winddruck pro m/2 dem Wind gegenüber liegende Fläche: 106 kg pro m/2. Das würde im Fall von Lunas Haus, das 7,5 m lang wird und nur 2,5 m hoch, dann einen Winddruck von 1987,5 kg machen. In ihrem Fall stehen dem 2 Module von insgesamt ca. 4000 kg Druck nach unten entgegen. Es steht also immer noch ein doppelt so hohes Gewicht, dem Winddruck entgegen. Sogar bei einem Extremfall von 200 km/h der dann einen Winddruck von 3525 kg an ihr Haus drücken würde, würden immer noch das Eigengewicht diesen enormen Druck übersteigen.


    Ganz anders sieht es aber bei einem einzeiligen TH auf Rädern aus. Sie nutzen meist die erlaubte Höhe von 4 m. Abzüglich des Trailers bleibt dann eine Haushöhe von 3,5 m. Da beträgt dann der Winddruck bei einer Gebäudelänge von 7,50 m und einer Windgeschwindigkeit 150 km/h: 2782 kg. Dem steht ein Gewicht von ca. 3500kg nach unten, gegenüber. Kommt nun eine Böhe mit 180 km/h angebraust, drücken 4016 kg auf des Wände des Hauses. Jetzt sind gute Schrauben wichtig. Ohne Bodenverankerung wird das Tiny sich in Bewegung setzen. Sollten nun doch mal 200 km/h angefegt kommen, dann drücken satte 4935 kg - als knapp 5 Tonnen auf die Wand des Winzighäuschens. Jetzt sind sehr gute Schrauben wichtig.

    Mein Tipp: Hügeliges Land bremst den Wind. In Tallagen der Mittelgebirge kommt der Wind nicht über 150 km/h.

  • Sehr spannend Martl, danke für die informativen Berechnungen!
    Ich denke auch, dass das Thema Wind auch durch die sich verändernden Wetterverhältnisse viel mehr berücksichtigt werden muss!


    Gruß, Woodpecker

  • Ja, aber sowas ist bei den Anhängern auch einfach zu lösen. Auf jeder Längsseite 2 Stück Oben in maximaler Höhe (am oberen Längsbalken) anbringbare Holzpfosten ca 120 mm * 1200mm, die 45° schräg nach unten laufen unten durch eine Kette am Trailer befestigt werden, können da viel absichern.


    Orkane kommen Gott sei Dank nicht aus heiterem Himmel, und so können solche Teile dann auch vor und nach dem Bedarfsfall unter dem Hänger bleiben. Wir Deutschen schießen gerne übers Ziel hinaus. Letzendlich soll das alles auch Spasas machen, sonst ist das Tiny hinaus geworfenes Geld.


    Ich war beim Orkan Lothar in meinem Blockbohlenhaus, und da hab ich richtig erlebt, wie der Wind daran gezerrt hat. Hat alles gehalten. Aber ich bin ja auch breiter und die Dachschräge fängt auch schon bei 2,30 m an.


    Ich bin normal nicht so der gewissenhafte Mensch, aber solche Spielereien mit Belastungen ausrechnen machen mir Spass. Und es zeigt so schön, dass vieles oft sehr viel anders ist, als wir es vermuten. Darfst mich gerne was fragen, wenn Du da was wissen willst. Alles kann ich zwar auch nicht rechnen, und ein wenig überdimensionieren schadet nie.


    Wie kommst Du übrigens zu dem Namen Woodpecker? Bist Du holzfäller? Hab ich auch schon gemacht, und die Liebe zur Kettensäge ist geblieben. Nun bin ich Kettensägenkünstler - und hin und wieder schneide ich ein Baum aus Gärten.


    Wünsch Dir eine schöne Woche,


    Martl

  • Hallo Martl,


    dass Du Kreissägenkünstler bist, hatte ich schon aus Deinem Profilbild geschlossen. Schöne Sache! Hab ein paar solcher Objekte im Original gesehen....sehr speziell!


    Vielen Dank für das Angebot, dafür würde ich dann ggfs. einen eigenen Thread aufmachen, damit ich nicht Lunas zerfleddere. Sorry Luna!
    Woodpecker passte einfach gerade zu meinem Leben. Darum frage ich Dich ggfs. nochmal über einen anderen Kanal etwas zu Holzhäusern.


    LG Woodpecker

  • Kein Problem, ich melde kich schon wieder wenn ich eine Frage habe :)

  • Ich muss jetzt einfach mal sagen, dass ich seit ich das Haus plane immer wieder an einen Punkt komme, wo ich am liebsten alles hinschmeissen würde! Manchmal wird irgenwie alles zu viel, zu unübersichtlich und ich habe das Gefühl keine Kraft mehr zu haben. Wenn ich es durchziehe darf nichts schief gehen, schliesslich hängt meine gesamte Zukunft davon ab. Mir kann hier gerade niemand helfen, desshalb stelle ich keine Frage. Ich wollte das mal schreiben, weil sowas hier noch nie stand und ich das Gefühl habe damit alleine zu sein, dennoch bin ich mir sicher, dass das jedem so geht, es nur niemand ausspricht.

  • Luna, dass sich viel nicht eingestehen wollen und schon gar nicht öffentlich zugeben.Nun ist es raus und damit zeigst Du auch stärke, da Du es nicht ausblendest.


    Bei Tiny bin ich noch nicht so weit, aber ich hatte mal ein 120 Jahre altes Haus und kenne diese Gefühl sehr gut.


    Ich schicke Dir kraft. Gönne Dir aber auch ab und zu mal ne Pause. Ein ganzes Wochenende am besten mal nicht an das Thema TH denken.

  • Danke euch für die lieben Wünsche . Auch wenn das mit dem Wochenende erstmal, nichts wird. Den nächsten Sonntag verbringe ich jetzt erstmal auf dem Flohmarkt :l.


    Irgendwie muss man erstmal verdammt viel altes Leben abarbeiten bis man ins Tiny darf.

  • Hallo Luna,


    ich arbeite auch seit zwei Jahren altes Leben ab....es sind ja viele kleine Abschiede, die brauchen alle ihre Zeit. Und manchmal kochen dadurch alte Geschichten wieder hoch, die wollen auch "nochmal gewürdigt werden". Es stimmt, es ist mühsam und manchmal schmerzhaft.
    Danke dass Du das ansprichst!
    Und ich glaube, dass viele zuerst euphorische Tiny-Interessierte in dieser Phase dann doch abspringen, weil nur wenige dann am Ende so konsequent sein können. Jan58 hat dazu auch einige klare Beiträge geschrieben.


    Ich komme nun langsam immer mehr zu dem beflügelnden Gefühl: je weniger ich habe, desto freier fühle ich mich.
    Und es geht mir immer wieder so, dass ich Dinge, die ich schon x-mal von A nach B gelegt und doch behalten habe, mir dann doch irgendwann egal sind und endlich keinen Wert mehr für mich haben.
    Flohmärkte habe ich auch schon einige gemacht. Es gibt auch Plätze in der Stadt, an die man seine alten Sachen legen kann, und jeder nehmen kann, was er braucht. Da habe ich schon viele Menschen erfreuen können und mich dadurch auch gleich mit. :)


    Gruss, Woodpecker

  • Ich war sehr erstaunt, dass ich die Dinge, welche ich bisher nicht loslassen konnte, weil an der Sache noch Dinge hingen die Aufgearbeitet werden wollen nun mit einem zufriedenen Lächeln ausgemustert werden konnten. Es ist tatsächlich so, dass ich nur Gebrauchsgegenstände und Aktuelles wie Werkzeug und Musik CDs behalte, alles Alte geht weg. Fotos sind die einzige Vergangenheit die ich behalte. War erstaunlich festzustellen.


    Bei mir sind es Trockenbauwände die ich in diese Mietwohnung gezogen habe und kleine Reparaturen die ich immer aufgeschoben aber Verursacht habe. Ich reisse diese Wand gerade ab und dazu musste ich erstmal den Laminat entfernen. Das ganze muss in kleinen Portionen als Bauschutt in unterschiedliche Wertstoffhöfe verteilt werden.
    Die ganze Renovierung, der Wohnung kommt noch dazu, ich wohne hier seit 14 Jahren :0 da kommt was zusammen.


    Und dann kommen immer wieder die Probleme mit der Beantragung. Überlegt man einen Kleinigkeit wie statt auf Flemmix auf einer Containerplattform zu bauen, stellt man nicht nur ein paar Fragen, macht auch nicht nur ein Fass auf sondern verdonnert sich selber zu schlaflosen Nãchten, ewigen Telefonaten, Rückschlägen und Angebotsanforderungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Luna ()

  • Mal ein Update meines Tinyprojektes:
    Meine Bauvoranfrage war am Montag im Bauausschuss. Da haben wir die Fragen gestellt ob wir den Boden höher bauen dürfen als im Bebauungsplan vorgesehen und die Dachneigung geringer halten.
    Die Entscheidung des Bauausschusses viel in beiden Punkten negativ aus. Dir Begründung ist, dass die Gemeinde Sorge hat, dass nachfolgende Bauherren mein Gebäude als Präzedenzfall aufführen könnten und dadurch das Ortsbild leidet. Nun geht das ganze zum Landratsamt und wir verlangen eine Anhörung um zu klären unter welchen Bedingungen ich bauen darf. Also welch Abweichungen möglich sind.

  • nächstes Update: mein Antrag ist nun in das Landratsamt geschickt worden. Von dort aus bekam ich eine Bestätigung dass meine Unterlagen eingegangen sind mit Aktenzeichen.
    Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, mein Vorfall liegt in der technischen Abteilung, ich müsse warten.
    Nach zwei Wochen fragte ich nach. Auf meinem AB fand ich am Freitag die Nachricht, dass die Dame meine Voranfrage technisch prüpft und diese Woche mit ihrem Vorgesetzten besprechen möchte, wie mit meiner Abweichung vom B-Plan umgegangen werden solle.


    Das hörte sich nun sehr nach Ablehnung an und ich rief gestern an, um zu erfahren was das alles bedeutet. Zudem wollte ich verhindern, dass die Anfrage abgelehnt und gleich wieder in die Gemeinde geschickt wird. Mir wurde erklärt, dass die technische Abteilung für die architektonische Prüfung zuständig ist und wenn dies abgelehnt wird, mir dies schriftlich oder telefonisch mitgeteilt wird und ich automatisch eine Möglichkeit für eine Anhörung erhalte. Ich solle ende der Woche gerne noch einmal anrufen.


    Insgesamt waren alle sehr nett und auskunftsfreudig, ich fühlte mich nie, als würde ich nerven, obwohl sie diese Fragen sicher ständig beantworten müssen.

  • So, es geht weiter, die Dame im LRA, hatt mich binnen weniger Tage zurück gerufen und mich noch einmal sehr freundlich gefragt woran es liege, dass ich vom Bebauungsplan abweiche, da ansonsten mein Bauantrag innerhalb von 2 Wochen genemigt wäre.
    Ich erklärte, mein Problem, dass ich entweder die Strassenverkehrsordung ODER den Bebauungsplan einhalte aber beides nicht geht. Sie verstand mein Pronlem und wir hatten in kurzer Zeit eine Variante gefunden wie ich die Dachneigung einhalten kann aber die Fussbodenhöhe um ca. 45 cm überschreite.
    Sie besprach das mit ihrem Vorgesetzten und rief mich binnen weniger Tage zurück. Sie möchte den Paragraph 31 Absatz 2 anwenden und benötigt von mir noch einen abgeänderten Plan um unter den neuen Voraussetzungen das Bauamt anzuhören.
    Ich habe das mit meinem Architekten besprochen, der sich mit der Dame auch noch einmal in Verbindung gesetzt hat und die neuen Pläne für die Bauvoranfrage müssen nun eingereicht werden.
    Ich werde euch auf dem Laufenden halten :)

  • Und dann ging plötzlich alles ganz schnell.


    Neue Informationen führten zu neuen Entscheidungen, einem neuen Grudriss und damit zu dem Entschluss, das Alte in die Tonne zu treten und wenige Wochen später habe ich die Baugenemigung


    Das bedeutet zwar noch nicht, dass ich bauen kann, auch wenn ich es nun dürfte. Denn verschiedene Entscheidungen sind noch zu treffen und der Stom (Anschluss, Instalation und Erdung) entpuppt sich gerade als das Zünglein an der Wage. Denn noch mehr darf es nun einfach nicht kosten. Also die Ämter bin ich noch nicht los.


    Aber aufgeben kommt nach diesem Kampf und diesem Nervenkrieg gerade nicht in Frage.

  • So und nun steht es fest::


    ICH BIN AB SOFORT TINTHOUSE-BAUHERRIN.


    Alle Hürden sind genommen, der Bauplan liegt vor mir, die Finanzierung steht, alles Wichtige ist geklärt. Es ist zwar noch ein bisschen Chaos in Detailbereichen aber! Am Dienstag hole ich den Bagger :)


    Und noch im Mai wird der Rohbau stehen


    Ich durfte mein Häuschen sogar schon sehen, da das Gerüst der einzelnen Wände schon fertig ist. ich bin ganz hibbelig!

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