Vollholzaufbau

  • Hallo zusammen
    Habe viel hin und her überlegt betreffend Aufbau und der 3,5t Limitierung. Mein absoluter Traum wäre ein TH aus Vollholz mit Holz100-Elementen nach Erwin Thoma mit Mondholz. War schon in solchen Häusern und das Klima ist einfach umwerfend ^^ . Dabei würde ich dann auf einen Hänger gehen der bis 10t ausgelegt ist.
    Meine Frage:
    Hat schon jemand Erfahrung mit Vollholz? Wie dick müssten die Wände sein? So wie ich es angedacht habe wird die Wand ja einiges dicker als in der Ständerbauvariante. Ich dachte mal an 12cm Vollholz. Das wären 55kg/m2 (ist die dünnste Wand, die ich bei Holz100 gefunden habe) + Hinterlüftung der Fassade (v.a. als Wetterschutz). Innenverkleidung mit Lehmplatten und Lehmputz. Geäss meinem Verständnis wäre das ganze Diffusionsoffen und ich würde auch keine Dampfbremse/sperre verwenden.
    Gemäss meinen rudimentären Berechnungen liege ich dann bei ca. 6,5t (ohne Hänger) habe also noch etwas Luft für den Innenausbau.
    Danke schon im voraus für eure konstruktiven Meinungen dazu :thumbup:

  • ... das ist ein guter Gedanke!
    Du liegst genau richtig mit deinen Vorstellungen. Brettsperrholz gibt es ab 6 cm. Ich habe bereits ein komplettes Eigenheim damit geplant und bauüberwacht. Eine Massivholzwand ist die Lösung, um das Wohnklima im TH zu verbessern. Auch für die Kombination mit Lehminnenputz und Wandheizung sind die Voraussetzungen ideal. Probleme könnte es mit dem Transport des verputzen TH geben. Es könnte zu Rissen in der Putzoberfläche kommen.

  • Vollholzwand ist eine tolle Sache. Ich hab vor 2 Monaten einen Vortrag von Erwin Thoma besucht, war sehr beeindruckend. Die Wände seiner Häuser sind allerdings ca. 40 cm dick, wegen der geforderten Wärmeisolierung. Macht also für ein TH keinen Sinn, nicht mal wenn du 3m breit baust. Dünnere Wände gibt es bei Holz100 auch, die sind dann aber mit extra Isolierung und es gibt dann darauf keine 20 jährige Garantie gegen Schimmelbildung.

  • Hallo Rene,
    Herrn Thoma mit Holz100 kannte ich bisher noch nicht. In Deutschland gibt es ähnliche Systeme. MassivHolzWand ist vergleichbar. Um auf die geforderten Mindest-U-Werte von 0,24 zu kommen, braucht man allerdings eine 50 cm starke Wand ...
    Aber was soll das mit der Schimmelbildung? Wer schreibt so etwas? Das hängt doch von sehr vielen Faktoren ab und kann für ein Bauteil aus Massivholz so pauschal nicht behauptet werden. Ich bin Bauplaner und habe schon mit vielen Systemen gearbeitet. Du kannst mir glauben, dass Massivholz einer der besten Baustoffe für Wände, Decken und Dächer ist. Selbstverständlich muss von außen (oder auch von innen und außen) noch gedämmt werden. Aber auch das ist doch kein Thema mehr, sogar in Ökoqualität. Schau dir mal die Produkte von Steico oder Gutex an!

    Einmal editiert, zuletzt von sigi ()

  • Um auf die geforderten Mindest-U-Werte von 0,24 zu kommen

    Ja das mit den U-Werten und Bauvorschriften ist mir noch nicht so klar. Vielleicht bin ich da noch etwas illusorisch unterwegs, dass ich mit den 12cm Wänden was gebaut kriege, dass amtlich abgenommen wird wo ich dann auch warm habe. Die Holz100 Wände sind, wie René ja auch schon schrieb, 30-40cm dick, was für mich definitiv keinen Sinn mehr macht. Aber da bin ich mit meinen eigenen Abklärungen noch am Anfang.
    Werde mich wohl mit der Schweizer Gesetzgebung noch etwas befassen müssen.

  • @sigi
    ich kann nur das weitergeben, was ich auf seinem Vortag gehört habe. Selbst wenn nicht gelüftet wird (was niemand macht) transportiert die Holzwand die ganze Feuchtigkeit nach außen ohne dass Schimmel eine Chance hätte.
    Die Bretter sind übrigens genutet, so dass der U-Wert besser wird und es wird absolt kein Dämmaterial verwendet. Ähnliche Systeme gibt es nicht. Auf den Wandaufbau, wo Bretter kreuzweise übereinander gelegt und nur mit Holzdübeln verbunden werden hat er ein Patent.

  • ... ja das ist schon eine schöne Sache. Durch die eingeschlossene Luft in seiner Holzmassivwand verbessert er den Lambdawert von 0,13 auf 0,11. Das ist nicht die Welt, aber immerhin. Das mit der Lüftung funktioniert so nicht ganz. Er meint sicherlich nur, dass die Wand diffusionsoffen ist und deshalb kein Kondensat innerhalb der Wand entsteht. Was Lüftung und Wohnklima in TH betrifft, bin ich eher skeptisch. Aufgrund der leichten Bauweise muss hier mit Klimatechnik gearbeitet werden. Selbstverständlich ist das alles machbar. Nur klingt es bei einigen TH-Besitzer alles sehr locker. Auch einige Profis haben das nicht im Griff. Ich sehe z.B. ganz selten mal einen wirksamen Sonnenschutz. Kochen+Schlafen+Wohnen in einem Raum. Das funktioniert eigentlich auch nicht so einfach. Der Ansatz, mit massiven Bauteilen zu planen, ist deshalb richtig. Das ist gut für Wärmebeharrung und besseren Schallschutz. In Verbindung mit Holzweichfaserplatten ergibt sich auch bzgl. Dämmung ein ordentlicher Wandaufbau.

  • Hi,


    ich hatte ja ursprünglich klassisch Holzständerbau angedacht aber nachdem Sigi mich auf das Thema Vollholz aufmerksam gemacht hat, hab ich mal ein bischen nachgelesen und eigentlich gefällt mir die Idee ganz gut.


    Jetzt bin ich auf den Blockhausbau gestoßen und da die SuFu dazu nichts ausgespuckt hat, frag ich mich woran das liegt. Ist die Idee gar zu abwegig oder einfach nur gewichtstechnisch für die meisten uninteressant? Oder ist das kostentechnisch einfach jenseits von Gut und Böse? Wobei, bei Holz100 trau ich mich gar nich zu fragen was der Spaß kostet.


    Blockhaus, Ich denke jetzt speziell an ein doppelschaliges System mit innenliegender Dämmung, gibts ja auch als individuellen Bausatz wie ich gesehen habe. Stell mir das eigentlich ganz praktisch vor und auf Wechselbrücke könnte sich das doch gut ausgehen oder hab ich da was verpasst? :D Bin ja nu nich ausem Holzgewerk aber bei bodenständigen Tinys wird es wohl auch teilweise verwendet, könnte mir gut ne 25 cm Wand vorstellen, damit sollte doch n u-Wert von unter 0,30 drin sein? (Ich kämpf noch mit dem u-Wert Rechner :S )


    Klar die Bauform verursacht mehr Breite als notwendig wäre durch die Verblockung aber wenn man eh auf 3 m spekuliert und man muss ja eh noch Regenrinne, Dachüberstand, ... einplanen, wenn man nich abmontieren will. Da wäre das doch auch mit drin.


    Also wenns kompletter Irrsinn is oder doch schon was zu dem Thema geschrieben wurde, klärt mich bitte auf.


    Liebe Grüße


    Edit:
    Doppelblock, mit Dämmung in der Mitte. Das klingt auch interessant und vlt noch besser als Doppelschalen?

    3 Mal editiert, zuletzt von 8Pfoten ()

  • Hallo 8Pfoten,
    schau mal hier: https://www.derix.de/de/produkte/x-lam-brettsperrholz
    Das ist eine sehr gute Lösung für viele Probleme, die ein TH auf Grund seiner Geometrie einfach mal hat.
    Ich meine damit vorallem Raumklima, Schallschutz, Wärmeschutz und natürlich kann man damit auch ganz anders bauen als mit einer Holzständerkonstruktion. Diese Holzwände sind wirklich stabil und erleichtern auch aus statischer Sicht ganz andere Konstruktionen, wie z.B. große Fenster oder Eckfenster.

  • Interessant. Aber dann verschwindet auch wieder die Installationsebene für Strom etc. und man muss alles "aufputz" verlegen.

  • Hallo Kud,
    wenn die Holzoberfläche innen final bleiben soll, wäre es nicht ratsam darin rumzufräsen.
    Es gibt 2 Möglichkeiten, wie das im Holzbau gelöst wird:
    1. in Außenwänden werden Leitungen außen auf den Platten verlegt und überdämmt. Punktuell werden die Lochausfräsungen an den ELT-Dosen von hinten angebohrt. Die Kabeldurchführungen werden winddicht abgeklebt. Analog verfährt man mit Lichtauslässen in der Decke.
    2. Wände (vorrangig Innenwände) erhalten von unten eine Bohrung für die vertikale Kabelführung. Diese Bohrung trifft die Ausfräsung für die ELT-Dose bzw. ein Einfädelloch in Bodenhöhe. Da im "normalen" Wohnhausbau die Installationen in der Fußbodenebene (mit entsprechender Bauhöhe) verlegt werden, verschwindet das Einfädelloch fürs Eltkabel unter Fussbodenniveau. Vorteil dieser Variante: die Außenwand wird nicht durchlöchert, die Luft- und Winddichtigkeit ist bereits im Rohbau vorhanden. Außen kann ohne Rücksicht auf Leitungen durchgedämmt werden. Nachteil sind die relativ hohen Kosten, es sei denn, man hat Werzeug und Erfahrung mit bis zu 1m tiefen Bohrungen.
    Für Eigenleister (im Ausbau) kommt deshalb die Variante 1 in Betracht. Der zeitliche Aufwand mit der Abkleberei ist zwar höher, aber man hat zusätzliche Ausführungssicherheit. Jedes Kabel ist von außen sichtbar. Man schraubt nicht versehentlich irgendwo rein.

  • Hey Sigi,
    Die Platten gefallen mir und könnten echt eine alternative sein.


    Wie sieht dann der weitere Wandaufbau damit aus wenn die Platten innen sichtbar sein sollen?


    Platten, Dämmung, ...?


    Danke schon Mal!

  • Hallo whiti,
    Dietmar hat ja schon geantwortet ...
    Selbstverständlich gibt es noch viele Varianten und man muss das auch auf TH anpassen. Um die U-Werte von 0,24 zu erreichen, kann man außen vollflächig mit Holzweichfaserplatten dämmen. Das ist alles keine Hexerei. Entscheidend ist das Handling. Ohne Hebezeuge geht hier garnichts. Der Rohbau muss von Fachleuten erstellt werden. Das sind in diesem Fall Zimmereien oder Holzbauer. Nur diese Handwerker haben die entsprechende Ausbildung und die entsprechenden Werkzeuge. Die Statik für diese Bauweise läßt sich sauber rechnen. Das System ist sehr stabil. Ich habe bereits ein komplettes Wohnhaus in dieser Bauweise geplant und bauüberwacht. Ich weiß, wovon ich rede. Und wenn ich sage:" liebe Tischler bleibt doch bitte beim Möbel- oder Messebaubau", dann resultiert das aus meinen Berufserfahrungen. Das Gebäudetragwerk gehört in die Hände der Zimmerer und Holzbauer. Der Innenausbau ist für die Tischlereien (aber bitte nicht die Dusche mit N+F Holzbrettern verkleiden! ... das gibt es leider wirklich). Als Eigenleister ist man natürlich seines eigenen Glückes Schmied und die Meisten wollen maximal sparen. Aber an dieser Stelle bitte einen Fachman hinzuziehen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Transportlogistik. Wir sind hier weit oberhalb von 3,5t. Das gehört in die Hände von Speditionen.

  • Das ist alles keine Hexerei. Entscheidend ist das Handling. Ohne Hebezeuge geht hier garnichts. Der Rohbau muss von Fachleuten erstellt werden. Das sind in diesem Fall Zimmereien oder Holzbauer. Nur diese Handwerker haben die entsprechende Ausbildung und die entsprechenden Werkzeuge.

    Hey danke für die Erklärungen dazu. Aber genau das ist für mich der Knackpunkt beim Brettsperrholzbau. Deshalb hatte ich ja die Idee mit Blockbohlen zu bauen. Hier würde man sich ja wieder in einem eher handlichen Format bewegen oder täusche ich mich? Denkbar wäre doch vlt 7 cm breite Hölzer entsprechend zusammen zu stapeln und das ganze noch mit Dämmung und HL/Fassade. Oder wie dem Link oben, die Dämmung in die Mitte zwischen zwei Blockbohlenschalen zu packen und auf die HL/Fassade zu verzichten. 20 cm Wand plus 10 Dachüberstand pro Seite wären für mich ok.


    Habe das mittlerweile auch auf yt gesehen, da hat jemand ein Blockhaus mit außen Dämmung und Fassade auf ISO Plattform bauen lassen, aber da is ne Dampfbremse außen auf den Bohlen ?( das erschließt sich mir wieder nicht. Aber der wohn da schon 2 Jahre und findets gut, scheint also zu funktionieren. vlt hat ers auch nur falsch gesagt und meinte was anderes, er hat es ja anfertigen lassen und nicht selbst gebaut. Oder macht ne Dampfbremse in dem Fall Sinn wegen der Isolierung? ?( In meinen Augen nicht, jedenfalls nicht mitten in der Wand.


    Lg

  • Hallo 8Pfoten,


    mit dem U-Wert Rechner kannst du dir das alles selber mal durchrechnen.

    die Dämmung in die Mitte zwischen zwei Blockbohlenschalen zu packen und auf die HL/Fassade zu verzichten. 20 cm Wand plus 10 Dachüberstand pro Seite wären für mich ok.

    Das würde dann ungefähr so aussehen:
    Im Inneren eine Dämmung mit Mineralwolle und ein stabilisierendes Ständerwerk, innen und außen mit 19mm Blockbohlen (die für einfache Gartenhäuser), dazwischen eine variable Dampfbremse innen und eine Unterspannbahn außen.



    Habe das mittlerweile auch auf yt gesehen, da hat jemand ein Blockhaus mit außen Dämmung und Fassade auf ISO Plattform bauen lassen, aber da is ne Dampfbremse außen auf den Bohlen das erschließt sich mir wieder nicht.

    Je nach Bauweise macht das schon Sinn, denn es gibt 2 "richtige" und 1 "falsche" Bauweise:


    Erst einmal die beiden "Richtigen":


    1.) Mit Dampfbremse:


    2.) Ohne Dampfbremse aber mit Hinterlüftung



    Und nun die "Falsche":
    3.) Ohne Dampfbremse und ohne Hinterlüftung


    Es bildet sich Tauwasser in der Wand, zwar noch innerhalb der Toleranz und somit unbedenklich, aber mit einer Dampfbremse läßt es sich ganz vermeiden.



    Liebe Grüße
    Dietmar

  • Danke Dietmar!


    das hilft mir sehr! In dem Video sprach er von Dampfbremse mit Hinterlüftung, das ist ja dann sozusagen doppelt gemoppelt aber auch nicht falsch.


    u-wert rechner ist leider etwas kompliziert für mich, da ich keinen pc habe und alles am 4" Handy mache. Allein beim Scrollen verhauts mir ständig die Abfolge :S


    Nur das mit der innenliegenden Dämmung, das meinte ich eigentlich anders. Ich hätte innen und außen 2x 70 mm Blockbalken genommen und dazwischen eine dünne Schüttdämmung und ohne KVH, weil die Blockbohlen tragend sind. Aber der u-wert ist dann nicht so gut hab ich gesehen, da müsste die Wand wohl schon deutlich dicker sein und mehr als 200 mm wollte ich nicht unbedingt machen. Also wohl eher Außendämmung und Dampfbremse. :thumbup:


    Danke dir
    Heike

  • Hallo Heike,

    Also wohl eher Außendämmung und Dampfbremse.

    an sowas hab ich auch schon mal gedacht, z.B. mit so einem "Bausatz".

    Den Dachüberstand etwas eingekürzt, Boden von unten dämmen, auf die Wände von außen zwischen die Bohlenüberstände 10 cm Resol-Fassadendämmplatten und darüber ein Lärchenholzfassade ohne HL. Das Dach dann mit einer Aufsparrendämmung + Metalldach.
    Das Ganze auf eine Jumbo WB stellen und fertig ist das günstige Tiny.


    Bausatz ca. 9.200 €
    Dämmung/Fassade/Metalldach ca. 5.000 €
    Elektro/Sanitär/Gasinstallation ca. 10.000 €
    gebrauchte WB ca. 800 €
    ---------------------------------------------------------
    Gesamt ca. 25.000 €

  • Jaa genau so hatte ich mir das vorgestellt, danke für die Kostenkalkulation! Ich denke so einen Blockhausbausatz kann man vielleicht auch für ein paar Taler mehr auf sein Maß anpassen lassen. Also mit passenden Aussparungen für die Fenster/Tür so das es nur ein Haufen auf Maß gesägter Balken ist, schon mit Feder und Nut fertig zum stapeln. Ich denke das wäre ne handliche und solide Angelegenheit ohne Statikprobleme und (ohne Kran) mit wenig Leute aufstellbar. Gefällt mir gut das Konzept.


    Hab das hier gefunden, ein Gartenhaus Konfigurator, man kann die Fenster zwar auf der Wand verteilen aber leider keine genauen Fensterpositionen eingeben. Geht aber schon in die Richtung von dem was ich suche.


    Lg Heike

    Einmal editiert, zuletzt von 8Pfoten ()

  • Die "Kostenkalkulation" war jetzt eher so "Pi mal Daumen", es kommt natürlich immer drauf an was man selber für Ansprüche und Vorstellungen hat, was man so braucht bzw. nicht braucht.


    Ich muss mal schauen ob ich den Hersteller wiederfinde, ich hatte mal bei einem Hersteller gesehen, das er angeboten hatte so einen Bausatz nach eigenen Wünschen umgestalten zu können, also Abmessungen und Position der Wände, Position der Fenster und Türen usw.





    P.S.: Habs gefunden, das war bei Hansagarten24, bin mir aber sicher, das geht auch bei anderen Herstellern

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