kyoto Kreuzwellen Infrarotstrahler

  • Hallo,
    wer kennt sich damit aus? Wäre diese Heizungsart nicht revolutionär für Tinyhouses?
    Kyoto Kreuzwellen Infrarotstrahler (folgender Text kommt von der Homepage)
    Energieeffizienz: 96% der eingesetzten Energie werden auch genutzt. Kein anderes Heizsystem erreicht diesen Wert.
    Energieverbrauch pro Stunde: Kyoto ist flexibel und holt sich immer nur so viel Energie, wie er braucht.
    Energiespartaktung: senkt den Energieverbrauch nach der Aufheizphase deutlich.
    Wirkweise / Raumklima: Durch die Kreuzwellen-Wärmetechnik werden Körper wie durch Sonnenwärme direkt gewärmt – die Raumtemperatur kann deutlich gesenkt werden.
    Wärmepuffer Außenwände: die warmen Wände sorgen für einen wirksamen Puffer gegen die Kälte außen.
    Wärmespeicher: Wände und Gegenstände im Raum speichern die Wärme und geben sie wieder ab – schneller wieder warm nach dem Lüften.
    Nachtabsenkung: kann früher eingestellt werden, da die Umgebungswärme durch die Wärmespeicherung lange erhalten bleibt.
    Zugluft: Die gleichmäßige Wärme minimiert die Luftströmungen im Raum – keine fußkalten Bereiche mehr, die warme Luft ist nicht nur an der Decke.
    Trockene Wände: Die Aufwärmung sorgt für trockene Bauteile und vermindert so Wärmebrücken und schnelle Abkühlung durch Feuchtigkeit.
    Anschaffung / Montage: unschlagbar günstig! Geringer Anschaffungspreis (699,- € amazon)– Selbstmontage ohne Probleme. Keine teuer verlegten Leitungen, keinen Raum für Brennstoffe, keinen Schornstein.
    Wartung / Instandhaltung: Wartungsfrei und ohne Instandhaltungskosten. Keine Kosten für Schornsteinfeger oder Heizungsprüfung.


    PS: Wir haben den TH Hochlader von Vlemmix bestellt (7,2m x 2,55m) und können in 3 Wochen loslegen :D :D :D


    Viele Grüße von der Tinyhousefamily
    Kathi

  • Im Sinne der Energieerhaltung, ist mir unklar, wie eine elektrische Heizung Energie anders als in Form von Wärme, Bewegung oder Hubarbeit oder Licht (ist ja auch Wärme) verbraten kann. Sprich, ich gehe bei einer elektrischen Heizung eigentlich immer von einem Wirkungsgrad von rund 100% aus.


    Ich glaube aber gerne, dass man mit gewissen Heizungen einen Raum besser warm bekommt. Ich mag z.B. keine Heizlüfter, bin aber ein Fan meiner Wärmewellenheizung (150,- im Baumarkt). Montage: Haken a.d. Wand und Stecker i.d. Dose.


    Ob jetzt eine "Kreuzwellenheizung" für nur den vierfachen Preis so viel anders ist, kann ich nicht beurteilen.


    Viel Spaß und Erfolg beim Bauen! Gratulation für den Start! :)

  • Die Kreuzwellen machen den Unterschied
    Durch die spezielle Gehäuseform und die Anordnung der Infrarotkeramiken werden die Infrarotstrahlen im Gerät reflektiert. Der Effekt:
    Die Strahlungen kollidieren, Interferenzen entstehen und aus gerichteten Infrarotwellen wird die verstärkte Kreuzwellen-Infrarotstrahlung. Vorteil: DieKreuzwellen-Infrarotstrahlen haben ein wesentlich höheres Energieniveau als herkömmliche Infrarotstrahlung und verteilen sich ausserdem flächendeckend in alle Richtungen. Die Frontplatten werdenebenso durch die Infrarotstrahlung erhitzt und sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Wärmestrahlung.

    • Spannung :230 Volt
    • Strom: max. 5,2 Ampere
    • Leistung max.: 1.200 Watt
    • Verbrauch / Stunde max.: 311 Watt (Durchschnitt)
    • Schutzklasse: I
    • Oberflächentemperatur ca.: 140 °C
    • Maße (BxHxT): 51 x 18 x 16 cm
    • Gewicht 4,8 kg


    Einbaugerät Raumthermostat


    311 Watt /h in der Aufheizphase, das ist doch echt wenig. Dann kommt man sogar mit den Campingplatz Strompreisen klar.


    LG Tinyhousefamily
    Kathi

  • Diese vermeidlichen "Wunderheizungen" kommen alle paar Jahre mit den tollsten Versprechungen, denen jegliche wissenschaftliche Grundlage fehlt. Dabei handelt es sich um reine Bauernfängerei, denn in jedem unabhängigen Test stellst sich heraus, das diese "Wunderheizungen" 3x mal so teuer sind als vergleichbare Gas- oder Holzheizungen.


    Der BUND hat sich bereits 2012 zu diesen "Wunderheizungen" geäußert:


    Elektroheizung: sehr teurer und umweltschädlich! Nachtspeicherheizung / Wärmewellenheizung / Infrarotheizung / elektrische Heizung / Elektrowärme (Test - Warentest - Verbraucherzentrale)

  • Bei der Verteufelung von unhaltbaren Marketingversprechen stimme ich überein. Ansonsten finde ich eine elektrische Heizung u.U. gar nicht so schlecht (wenn auch im Verbrauch nicht unbedingt günstig und ökologisch).


    Wenn man keine Warmwasserheizung, wie z.B. Nessa, plant, auch nichts mit automatischem Pelletofen, dann bleibt als einfache Lösung für eine Grundwärme noch elektrisch und z.B. Außenwandgasheizung. Für mein kleines separates Bad plane ich elektrisch zu heizen, ebenso als Grundwärme für den Hauptraum, bevor ich abends den Holzofen anschüren kann. Ich rate (echt fundiert finde ich es schwer zu rechnen) mal auf ca. 300-400€ Stromkosten für das Heizen der beiden Räume - unter der Annahme einer eher niedrigen Grundtemperatur. Kuschlig warm ist dann erst mit Holz.


    Ich habe im Moment für ein kaum isoliertes Bad ohne Heizung und Kamin (und keinen Willen eine Außenwandgasheizung zu installieren) den Vergleich von Heizlüfter und Wärmewellenheizung. Nur mit ersterer war es sehr ungemütlich. Mit letzterer angenehm (hat mich vom Effekt wirklich überrascht) aber auch teuer. Ich hatte mal einen Steckdosenstromzähler dran. Ich kam auf 2-4€ am Tag + Heizlüfter fürs Duschen.


    Mein Gerät ist in etwas so eines: https://www.amazon.de/EWT-201515-Wärmewellenheizgerät-Clima-TLS/dp/B003YH9DUY/

  • @Kathie: Für die Aufheizzeit würde ich schon mal die 1200 W ansetzten, darum hat das Teil die Leistung. Ein Durchschnittsverbrauch von 310W sind bei 30 Cent 2,2€ am Tag. Bei doppelt so teurem Strom bei 150 Heiztagen rund 700€. Aber da ist der Verbrauch und die Heizdauer natürlich nur geraten.


    Zum Wirkungsgrad ist Wikipedia genauer:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotstrahler
    "Wirkungsgrad:
    Mit elektrischem Strom betriebene Infrarotstrahler geben bis zu 86 % der zugeführten Energie als Strahlung ab.[4] Die Glühfäden emittieren die Wärme mittels Infrarotstrahlung. Der Verlust von Energie ist auf die Leitungen und die Konvektion zurückzuführen, insgesamt werden jedoch (wie bei jeder anderen Elektroheizung auch) nahezu 100 % der Energie in Wärme umgewandelt. Ein hoher energetischer Wirkungsgrad einer einzelnen Komponente ist jedoch nicht mit hoher Energieeffizienz gleichzusetzen. Bezieht man die Energieverluste bei der Stromerzeugung und -verteilung im System Heizung und Kraftwerk ein, sind elektrische Direktheizungen grundsätzlich höchst ineffizient, um Niedertemperaturraumwärme bereitzustellen.[5] Daraus ergibt sich eine hohe Klimabelastung durch den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in der Stromproduktion sowie hohe Betriebskosten, da elektrische Energie meist drei- bis viermal teurer ist als beispielsweise thermische Energie aus einer Gasheizung."


    Das erklärt zum einen die Angabe um die 90% und bestätigt die generellen Nachteile von elektrisch Heizen. Aber ich denke da gibt es auch einen Unterschied, ob man ein ganzes schlecht isoliertes Haus oder Wohnung elektrisch heizt oder ein kleines gut isoliertes TH oder Bad.


    Beim u-wert.net Wärmebedarfrechner merkt man dabei den Einfluss der Isolierung extrem - das ist anders als beim Holzofen, der eh mehr als ausreichend heizt.


    Was das spezielle Produkt im Vgl. zu herkömmlichen Strahlen, insb. beim Preis, betrifft - ich kann es nicht ernst nehmen.

  • Vielen Dank ViNS und Dietmar,
    es klang in der Werbung auch zu schön, um wahr zu sein.
    Mein Neffe ist Umweltingeniuer und in der Energieberatung tätig. Ihm werde ich unser Tiny House mal vorstellen und wir werden die Energiemenge berechnen, die wir brauchen.
    Sehr wahrscheinlich wird es auf eine Alde Heizung hinaus laufen mit Fußbodenheizung.
    Ich werde berichten.
    TinyHouseFamily
    Kathi

  • Kathi, diese Werbung hört sich immer ganz toll an, gerade bei so einer Bauernfängerei. So etwas wie "Kreuzwellen auf höherem Energienivieau" kennt die Wissenschaft überhaupt nicht, da sie nicht existieren. Das ist lediglich pseudowissenschaftliches Geschwätz.


    Bei dem Gerät handelt es sich um einen ordinären Infrarotstrahler mit einem Reflektor. So etwas gibt es schon seit Jahrzehnten und ist ganz sicher keine Weltneuheit mit irgendwelchen "ominösen Strahlen".



    Eine elektrische Heizung fürs Bad oder als Zusatzheizung ist ja unter Umständen noch sinnvoll, aber ein ganzes Haus ausschließlich elektrisch zu heizen, selbst wenns "Tiny" ist, wäre dann doch wirtschaftlich gesehen einfach nur Unfug.

  • Also dass diese ganzen Werbesprüche mit der tollen Infrarot- oder jetzt Kreuzwellenheizung ziemlicher Blödsinn sind, darüber sind wir uns wohl alle einig.
    Allerdings kann die elektrische Beheizung von Tinyhouses durchaus Sinn machen.


    Gehen wir mal davon aus, dass in Deutschland pro Quadratmeter Wohnfläche etwa 200 Watt Heizleistung möglich sein sollten. (Ungefähre Faustformel, selbstverständlich ohne Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten). Macht bei einem normalen Thow rund 3 bis 4 Kw. Ne ganze Menge also.


    Zu berücksichtigen ist allerdings, dass nicht jedes Tinyhaus das ganze Jahr bewohnt und damit auch nicht beheizt wird. Zudem lässt sich eine elektrische Heizung viel genauer regeln als eine „normale“ Heizung. Mit dem Smartphone kann ich auch bei unterschiedlichen Arbeitszeiten von jedem Ort der Welt aus die Heizung genau dann einschalten, wenn ich die Wärme benötige. Mit einer IR- oder Fußbodenheizung kann ich zudem recht kostengünstig und einfach genau die Wärmeart installieren, die mir im betreffenden Wohnbereich am angenehmsten erscheint.


    Es ist wie mit so vielem im Leben: Alles hat seine Vor- und Hinterteile. Klar ist, elektrische Wärme ist teuer im Verbrauch, dafür billig in der Installation. Was hat Nessa in ihrem Thow für Ihre Gasheizung bezahlt? Waren es nicht 6 oder 7tausend Euro? Für das Geld kann ich viele elektrische Kilowatt verjubeln. Ohne Holzhacken und Gasflaschen schleppen.


    Es kommt halt auf den Einzelfall und eine vernünftige Isolierung an. Ich heize meine Wohnung wie in Spanien nicht unüblich mit Strom und möchte auf den Konfort nicht verzichten. Allerdings kalkuliert man hier mit 80 statt mit 200 Watt pro Quadratmeter.
    Wollte ich im kalten deutschen Winter gegebenenfalls noch mit einer dünnen „Öko“Dämmung leben, dann würde ich wahrscheinlich auch eher mit einem kleinen Pelletofen den schlecht gefilterten Feinstaub in die Umwelt blasen.


    Gruß Udo

  • Die elektrische Fußbodenheizung habe ich wieder verworfen, siehe z.B. auch Philipp.

  • Weil ich es aus anderen Gründen eben überschlagen habe noch was zum Vergleich elektrisch Heizen vs. mit Holz Heizen.


    Ich heize mit Buche/Eiche, das sind ca. 4kW/kg bzw. 2100 kW/rm. Ein Raummeter bzw. Ster sind ca. 0.7 Schüttmeter und ich bezahle für 10 Schüttmeter 520€ mit Lieferung. Das ist ofenfertiges Scheitholz (Buche/Eiche), muss aber noch 2 Sommer trocknen. Das entspricht dann einer Heizenergie von 14700kW. Bei 0,3€/kW für den Strom entspricht das 4410€ für die Heizleistung, die ich für 520€ Holz bekomme.


    In meinem Fall ist das Heizen mit Strom also ca. 8mal so teuer wie mit Holz. Natürlich kann man mit Strom besser dosieren, so dass man im Winter nicht wegen Überhitzung die Fenster aufreißen muss, ...

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