Gewicht sparen mit Doppel T Trägern

  • Hallo an Alle. Ich bin mit meiner Planung nun im Detail und komme auch an die Probleme mit dem Gewicht. Bei der Holzkonstruktion könnte man Gewicht einsparen, wenn man mit Doppel T Trägern aus Holz arbeitet. Ich habe das mal ausgerechnet für einen lfm und komme auf eine Ersparnis von 50%.
    Da ich zwar gelernte Schreinerin bin habe ich Erfahrung im Umgang mit Holz, jedoch nicht wenn es um Zimmererarbeiten geht.
    Vielleicht gibt es den ein oder anderen Zimmermann, welcher seine Meinung / Erfahrung / Wissen darüber hier schreiben würde. Ich würde mich sehr freuen.

  • Hallo Rebekka,


    ich denke auch schon länger über das Thema Gewichtsreduzierung nach und bin auch auf die Doppel T-Träger aus Holz gestoßen. Das verbindet die Vorteile des Metallständerwerks (Gewichtsersparnis) mit dem Vorteil des Holzständerwerks (Weniger Kältebrücken).


    Es gibt sogar schon eine Firma (SI-MODULAR), die mit solchen Holz-Doppel-T-Trägern ganze Häuser baut.

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  • Fertig gekauft sind die für ein TH wohl zu tief (mind. 200 mm) aber ein guter Schreiner kann die sicher in jeder gewünschten Wandstärke auch selber anfertigen.

  • Hallo Dietmar,


    wow das ist ja genial. Da kann man sich eine Menge abschauen. Vielen lieben Dank dafür das motiviert mich nun wieder mit Vollgas weiter zu planen. Das Wochenende kann kommen

  • Die Frage ist ja, wie dick sollen deine Wände werden ? Diese Träger haben eine enorme Gewichtsreduktion aber es gibt sie Standartmäßig erst ab 20 cm . Dann ist der Ober und Untergurt (Hölzer oben und unten) aus Kerto Funiersperrholz welches ziemlich schwer ist, desweiteren der Osb oder Mdf Steg ist auch kein Leichtgewicht. Ich hatte auch schon mit den Gedanken gespielt diese zu verwenden, da ich hier auch noch 300 m davon auf Lager habe. Aber dann aus obrigen Gründen wieder verworfen.
    Dann lieber Kvh und mit ein wenig Aufwand statisch unrelevante Teile ausschneiden.
    Hier zb ein Beispiel von unserer Innenwand


    Beste Grüße vom Zimmermeister


    Tobias

  • Hallo,


    Ich habe als ich noch als Zimmermann gearbeitet habe, ein paar Mal Doppel-T-Träger verarbeitet. Richtiges Holz ist mir aber lieber.
    Die Vorteile der Doppel-T-Träger sind Gewichtseinsparung und mehr Platz für Dämmung.
    Aber erst wenn die Querschnitte größer werden.
    Der Nachteil ist halt wenn man mal was absägen, ausschneiden muss geht es ruck zuck zu lasten der Steifigkeit, Statik.
    In Modulbauweise bei CAD Planung und Abbund über Hundegger und Co. können die Träger Vorteile haben. Beim Handgeplanten Individuellen TinyHouse bin ich mir ziemlich sicher das da so manches Holz neu gerichtet werden muss bzw. „Optimiert“ werden muss. Gerade die Details (Anschluß, Ecken, Übergänge…) brauchen wohl spezielle Lösungen und auch wahrscheinlich angepasste Verbindert. Einfach eine Schraube oder Nagel ist wohl nicht J

    Daher auch meine Empfehlung: Normale Holzständer und ein paar Nuten reingefräßt.
    Dürfte sogar günstiger werden bei so wenig kleinen Querschnitten.

    Gruß Stefan

  • Ich habe mir mal die Mühe gemacht das ganze Ansatzweise durch zu rechnen, um zu sehen wo genau die Vor- und Nachteile liegen.


    Ziel ist eine EnEV-konforme Wand, die möglichst "dünn" ist und wenig Gewicht hat. Aus diesem Grund habe ich für die Berechnung als Dämmung Resol-Platten verwendet. Die Außenfassade besteht aus einer Lärchenholz-Verschalung ohne Hinterlüftung (um den Dämmwert zu erhöhen).


    Hier die Ergebnisse:


    1.) Wand mit KVH-Ständerwerk


    Die Wandstärke beträgt 138,45 mm, das Gewicht liegt bei ca. 22-23 kg/m2.
    Es ist auch für "Laien" recht einfach zu verarbeiten.



    2.) Wand mit Metall-Ständerwerk


    Die Wandstärke beträgt 133,45 mm, das Gewicht liegt bei ca. 18-19 kg/m2.
    Die Verarbeitung eines Metall-Ständerwerks ist etwas aufwendiger als mit KVH. Das Metall muss zur Vermeidung von Kältebrücken entkoppelt werden, was die Wand dadurch wieder etwas "dicker" macht.



    3.) Wand mit selbstgefertigten Holz-I-Trägern

    Die Überlegung hierbei ist, entsprechende I-Träger aus 21mm Fichtensperrholz und 12mm OSB-Platten, für das Ständerwerk anzufertigen.



    Die Wandstärke beträgt 128,45 mm, das Gewicht liegt bei ca. 20 kg/m2.
    Der Planungs- und Fertigungsaufwand ist sehr hoch. Nachträgliche Änderungen sind kaum möglich, weil sie die Statik beeinflussen würden. Aufgrund des geringen Querschnitts des Ständerwerks ist der Gewichtsvorteil gegenüber KVH nur ca. 10%, allerdings ist die Wand dadurch auch 10 mm dünner und hat einen höheren Dämmwert.



    Fazit:
    Der Gewichtsvorteil eines I-Trägers aus Holz ist beim TH fast zu vernachlässigen. Die Vorteile liegen klar bei der Reduzierung der Wandstärke bei gleichzeitig erhöhtem Dämmwert. Der Nachteil dabei ist allerdings der hohe Planungs- und Fertigungsaufwand.

  • ich habe einen mix aus Doka und den Doppel T mit OSB verwendet. Da ich sehr gut dämnen möchte und uch keine 2.5m limitierung habe, stören mich die 20-24 cm nicht.
    Die meisten Träger gabe ich allerdings als Sparren oder als "sturz" verwendet bzw. 90 Grad gedreht eingebaut.


  • Aus diesen 30 cm Doppelstegträgern habe ich mein komplettes Passivhaus gebaut. Aussen und tragend Doppelstegträger mit OSB als versteifende Lage darauf und dann innen eine 10 cm Istallationsebene.
    Die Träger werden beim Passivhaus aber benutzt, weil Massivholz eine Wärmebrücke wäre


    Statisch war das kein Problem.



  • Fazit:
    Der Gewichtsvorteil eines I-Trägers aus Holz ist beim TH fast zu vernachlässigen.


    Nun, bei einem 8,5 x 2.5 m THOW geht es doch immerhin um an die 250 kg, wenn man bei Fussboden und Dach dasselbe Prinzip anwendet.

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