Dusche und Warmwasser... ohne externen Wasseranschluss?

  • An die Spezialisten: Kann man eine Duschlösung planen, wenn man nicht mit externem Wasser- und Stromanschluss rechnet? Stromgrundversorgung plane ich mit einem Solarmodul und Batterie, Wasser mit Kanisterlösung... kann man daraus eine Dusche basteln? Hat da jemand Erfahrung?


    LG Nanni

  • Hallo Nanni,
    das geht bestimmt, allerdings müssten wir dazu erstmal wissen, wie Du deine Heizung planst. Evtl. ist da was kombinierbar.
    Wasser mit Kanistern würde ich mir überlegen, das ist doch viel Rennerei und mit einmal duschen ist ein Kanister fast leer. Ich würde eher einen Tank einbauen, mir dann aber eine Fülloption mit einer Tauchpumpe vorbereiten so dass Du mit dem Schlauch oder einem Kanister füllen kannst.
    Such mal im Netz nach "Wassertank V200", das ist der Standardtank von Lilie, der fasst 200 Liter, hat eine Schwallwand und passt von den Abmessungen her sehr gut unter eine Sitzbank. Dazu stimmen hier noch Preis/Leistung.


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo Nanni,
    ich habe bei meiner Planung großen Wert auf ein möglichst autarkes Leben gelegt.


    Der Wassertank ist mit 100 Litern relativ klein bemessen. Der Tagesbedarf liegt ohne Duschen, aber mit Kochen und Spülen bei 15-20 Liter, sparsames Duschen sind auch noch mal 15-20 Liter weg, und dann habe ich ja noch eine Waschmaschine eingebaut, die braucht mindestens 28 Liter für einen Lauf. Das bedeutet alle 3-5 Tage die Kanister packen und Wasser holen. Nervt mit der Zeit. Alternativ werde ich vielleicht demnächst auf das Sammeln von Regenwasser umsteigen und dieses durch die eingebaute Filteranlage von Katadyn laufen lassen, um sauberes Trinkwasser zu erhalten. Aber so eine Anlage kostet sowohl in der Anschaffung Geld als auch im Unterhalt, weil die Filter nicht ewig halten.


    Das Duschwasser sollte auch warm sein. Dazu habe ich einen Elgena-Boiler eingebaut mit 50 Liter Inhalt. Der Clou: neben 220-Volt kann der auch noch über 2 Wärmetauscher heizen. Einer geht später auf das Dach um die Sonne zu nutzen, im Winter geht der zweite zum Holzofen mit Wärmetauscher.


    Diese ganze Technik - das sollte man auf keinen Fall vergessen - kostet viel Geld. Mein Budget ist inzwischen völlig aus dem Rahmen gelaufen, ich überziehe die ursprüngliche Planung um etwa 50% !!


    Einer meiner Nachbarn arbeitet so wie Du es Dir vorstellst: Kanister mit Tauchpumpe und einen kleinen Gas-Durchlauf-Erhitzer aus dem Campingbedarf. Der ist für relativ kleines Geld erhältlich. Und: es funktioniert auch so.


    Falls Du meine Homepage mit dem Bautagebuch noch nicht kennen solltest: http://www.tiny-house-deuschland.de


    Gruß Klaus

  • Diese ganze Technik - das sollte man auf keinen Fall vergessen - kostet viel Geld. Mein Budget ist inzwischen völlig aus dem Rahmen gelaufen, ich überziehe die ursprüngliche Planung um etwa 50% !!

    ... und sie muss gewartet werden. Da ich technisch ziemlich unversiert bin, werde ich vielleicht doch auf die Dusche verzichten und das Modell Waschschüssel benutzen. War schließlich jahrhundertelang der Normalzustand, bis in die 40er/50er Jahre. Spart ungemein viel Planung, Geld und Platz... und dafür gönn ich mir dann mindestens einmal in der Woche Schwimmbad... mit Dusche ;)

  • Macht es so simpel wie möglich. Teure Wartungsarbeiten und Reperaturen will keiner.
    Für die Tankfrage. Ich kenne einen Tinyhouse Bewohner aus Neuseeland der mit einem 300 L Tank autark das ganze Jahr über gut auskommt.
    Schau mal unter Felxitank nach. diese kommen aus dem Bootsbedarf und sind von der Platz und Formfrage super da sie eben flexibel sind.
    Und nein, sie geben keinen Plastikgeschmack an das Wasser ab, so fern man nicht das billigste vom billigsten kauft.


    Ich selbst werde mit einem Edelstahltank ähnlich wie dem verlinkten, aber ein wenig anders, mein System aufbauen. (http://www.wohnwagon.at/produkt/edelstahl-tank/ ----viel zu teuer!) . Ich benutze einen Gas betriebenen Durchlauferhitzer.


    Ich denke, so fern man nicht 30 Min Dusche am Tag braucht ist man mit 200 bis 300 Litern sehr gut bedient.


    LG


    Leopold

  • Noch was,
    So fern geplant ist ein Regenwasserauffangsystem zu bauen (Selbermachen!!) ist es wichtig ein Metalldach auf seinem Tinyhouse zu haben. Holzschindeln sind wegen möglichem Schimmel, Bakterien, Harze etc genau so wenig geeignet wie Bitumenschindeln (Onduvilla u.s.w.) und andere giftige Stoffe. Die Regenrinne sollte aus Edelstahl bestehen (Hygiene und absolut Wetter und Rostfest) und zum Transport schnell abmontierbar sein. Mit der richtigen Neigung entsteht genug Druck (das lässt sich mit ein wenig Recherche selbst berechnen) damit das Wasser rel. schnell durch einen Aktivkohle Filter in den Tank fließen kann.
    :)

  • die Regenwasserauffangvariante ist sehr interessant als paralleles System...gehe ich recht in der Annahme dass Du dafür dann auch einen weiteren separaten Tank einplanst oder läuft das in den normalen Wassertank dazu?

  • Nein, das fließt alles in den selben Tank. Ein zweiter Tank wäre doppelter Preis, doppeltes Gewicht und nähme auch noch ein mal mehr Platz weg, dass kann ich mir nicht leisten.
    Mein Tank wird so eingebaut dass sich die Zuleitung (normale zuleitung) oben befindet, der Filter sitzt ebenfalls auf dem Tank auf einer 2. Zuleitung die an das Auffangsystem angeschlossen ist.
    Das ist die Variante in der Beide systeme gleichzeitig über einen Tank betrieben werden können. alternativ könnte man auch (vllt hat der tank nur eine befüllmöglichkeit) den filter abnehmbar auf dem tank befestigen so dass zwischen normal befüllung und regenwasserfilterung gewechselt werden kann.


    LG
    Leopold.

  • Ich hab mir eine kleine sitzbadewanne aus einem Sanitär Laden gekauft.Passen 30 Liter rein.Wunderbar



    Einmal editiert, zuletzt von Ariane ()

  • Seid bitte Vorsichtig mit Regenwasser, das kann man mal Trinken aber nicht dauerhaft! Das wäre dann so als würdet ihr Destilliertes Wasser Trinken, das ist auf Dauer nicht gut. Zum Duschen, Kochen und Abspülen / Putzen sehe ich kein Problem, als Trinkwasser nur im Notfall.

  • Ich selbst werde mit einem Edelstahltank ähnlich wie dem verlinkten, aber ein wenig anders, mein System aufbauen. (wohnwagon.at/produkt/edelstahl-tank/ ----viel zu teuer!) . Ich benutze einen Gas betriebenen Durchlauferhitzer.

    Hi Leopold,


    an dieser Stelle ein großes Dankeschön für deine sehr ausführlichen und fundierten Beiträge! Schön, dass du soviel Wissen teilst. Ich komme leider selten dazu zu antworten, da ich mich zwischen Hausbau, Job, Weiterbildung und Unternehmensgründung aufteilen muss...


    Ich suche auch gerade nach einem Wassertank und finde den Edelstahltank von wohnwagon.at sehr schick, aber leider viel zu teuer. Würdest du verraten, woher du deinen Edelstahltank beziehst?
    Vielleicht kennt ansonsten auch jemand eine Edelstahl-Alternative zu den Kunststofftanks? Von der Größe her finde ich 200L gut und werde wohl wenn ich keinen Edelstahltank finde, den V200 von Martin nehmen...


    Natürlich gilt mein Dank auch allen anderen Beitragenden hier, seit letztem Jahr sind hier schon echt viele Informationen zusammengekommen, super Sache!


    Viel Erfolg bei euren Tiny-House-Projekten und viele Grüße aus Südhessen
    Hann

  • Eine Frage zu den Wassertanks: wie bekommt ihr denn das Wasser mit genügend Druck in das Tiny House? Mein Bruder meinte, dass es einen gewissen Druck braucht für den Durchlauferhitzer( Gas), habt ihr da ein Paar Tipps?
    Und wie ist es mit minus Temperaturen? Wird der Wassertank geheizt?
    Freuen uns auch über Links von Wassertanks, Filteranlangen etc


    Liebe Grüße!

  • Hallo TinyHouse-Forum!


    Nun noch einigem Lesen bei euch und einem Recherche-Marathon hier mal meine erste Frage:
    Ich würde sehr gerne einen wasserführenden Ofen in meinem zukünftigen Häuschen einbauen um damit mein Duschwasser zu erwärmen.
    Geplant ist ein 150-200 Liter Wassertank der am Liebsten mit einer Wassertasche im Holzofen verbunden ist und durch natürliche Umwälzung (Thermosiphon unter Ausnutzung der Gravitation) sich relativ gleichmäßig aufheizt
    Optimalerweise läuft die Warmwasserleitung dann vom aufgewärmten Tank durch den Durchlauferhitzer (der gegebenfalls nochmal etwas nachhilft) zu meiner Dusche.


    Zum Problem:
    Bei autarker Nutzung ohne externen Wasseranschluss mache ich mir wegen der Überhitzung Sorgen.
    200 Liter müssen zwar ersteinmal erhitzt werden, aber bei Dauerbetrieb im Winter oder einfach bei niedrigerem Wasserstand geht das wahrscheinlich schneller als erhofft.
    Überdruckventile schützen mich zwar vor Explosionen aber ohne Kühlwasser geht vermutlich dann der Ofen + Wärmetauscher vor die Hunde.
    Es gibt ja mobile Wärmetauscher (z.b eine Spirale die auf das Kochfeld gelegt wird) die ich dann manuell bei Überhitzung entfernen kann, aber die Effektivität ist da vermutlich um einiges geringer?


    Ich möchte natürlich ausserdem auch noch heizen können, sollte das Wasser einmal aufgebraucht sein.
    Gibt es Wärmetauscher die man von der Wasserzufuhr trennen und auch trocken beheizen kann?


    Kennt jemand eine praktikablere Lösung oder Alternativen?
    Ich dachte an ein geschlossenen Kreislauf mit Kühlmittel deren Siedepunkt über der Leistung eines kleinen Ofens liegt um den Überdrück zu vermeiden. Fragt sich ob dann noch ausreichend der Wärmetauscher gekühlt würde...



    Liebe Grüße!

  • Schdingi, überleg vlt. mal in die Richtung: Wärmetauscher über eine Kupferspirale um das Ofenrohr, bei 120cm Ofenrohrlänge mit 120mm Durchmesser und 18mm Kupferrohr kommen etwa 27 lfd meter Rohr zusammen. Macht etwa 5Liter Wasser im Heizsystem.
    So hast du a Wärmespeicher im Stand und b Durchlauferhitzer im Betrieb.
    Ich hab´s praktisch aber auch noch nicht getestet, wird aber vorm Winter noch.
    Ich hänge den Zulauftank (40L)etwa 20cm höher als den Duschtank(20L).
    Die Anlage soll also Drucklos (Druckarm ;o) laufen.
    Trotzdem plane ich für den Versorgungstank ein Überdruckventil, schon allein, damit mehr Wärme in den Zieltank strömt.
    Gruß vom melgo

    Nicht Quasseln , Machen !

  • Hey!


    Die Variante mit dem Ofenrohr wäre meine Alternative falls die ofeninterne Wassertasche nicht funktioniert.
    Und der Aufbau wäre dann quasi der wie im verlinkten Beitrag von Martin.
    Leider ist damit mein eigentliches Problem der Überhitzung nicht gelöst, da im besagten Beispiel ein größerer Puffertank aber vorallem ein Kaltwasseranschluss zur Kühlung vorhanden ist.
    Bei Überhitzung öffnet das Ventil, lässt heisses Wasser oder Dampf ab, und kaltes Wasser fliesst nach.
    Dieses kalte Wasser steht mir eben nicht zur Verfügung. Im Extremfall ist überhaupt kein Wasser mehr im Tank.
    Ich habs mal grob durchgerechnet wie schnell ein kleiner Ofen (Hobbit) 150 L Wasser auf 100 C erhitzen würde.
    Wenn 2/3 der Energie bei vollem Betrieb auf das Wasser verwendet wird, sind wir bei nur 5-6 Stunden.
    Da sind jetzt keine Wärmeverluste des Tanks eingerechnet aber man sieht in welcher Zeitspanne sich das grob bewegt.
    Ohne Frischwasserzufuhr zur Kühlung also problematisch, wenn der Ofen im Winter quasi non-stop laufen soll



    Eventuelle Alternativen:
    1. Option: Der Wärmetauscher verträgt auch den "trockenen" Betrieb, also wenn der Tank leer ist.
    Kuper schmilzt bei 1000 Grad, so ein kleiner Ofen wird vermutlich nicht über 800 C erreichen.
    Ist die Frage was die Legierungen und Anschlüsse an das Kupferrohr aushalten können?
    Bei geringem Wasserstand müsste dann die Leitung unterbrechbar sein, damit ich nicht mein restliches Wasser überhitze und alles verliere sobald die thermische Ablaufsicherung auslöst.


    2. Option: Eine alternative Kühlflüssigkeit die einen Siedepunkt über der max. Ofentemperatur hat.
    Somit könnte sich kein übermäßiger Druck aufbauen. Funktioniert eben auch nur wenn der Wärmetauscher (also Kupferspirale im Abgasrohr oder Wassertasche) die Hitze abkann und keine Kühlung benötigt.
    Auch hier müsste die Leitung zur Erhitzung des Tanks unterbrechbar sein, ein bisschen anders als in der 1. Option.
    Die Kühlflüssigkeit bewegt sich in einem umlenkbaren Kreislauf: bei ausreichend Wasser wird der Kreislauf zum Tank geleitet, bei Wassermangel oder Überhitzung bleibt sie im Kreislauf um den Ofen.
    Falls ich vergesse umzuschalten und der Tank überhitzt löst eben die thermische Ablaufsicherung aus und gut ist.



    Theorethisch könnte ich auch ein geschlossenes System einbauen, was dann entweder über den Warmwassertank oder über Heizkörper bzw im Notfall über die Aussenluft gekühlt wird.
    Ich kenne mich da aber leider nicht aus was die Kühlleistung und damit die Dimensionierung solcher Heiz bzw. Kühlkörper betrifft.
    Ist mir bei der Explosionsgefahr dann wahrscheinlich doch zu riskant.


    Kennt jemand eine in Frage kommende Kühlflüssigkeit oder weitere Alternativen?

  • Hallo,


    ich habe mir das Thema Warmwasser und Wärmetauscher im Holz/Kohle-Ofen lange überlegt. Letztlich bin ich doch davon abgekommen. Das Problem bei Wärmeentnahme im Abgasstrom war letztlich entweder die Tatsache, dass das Wasser, wenn es in den Wärmetauscher eintritt, nicht zu kalt sein darf auf der einen Seite – und auf der anderen Seite was passiert, wenn der gesamte Vorratstank bei knapp 100° gelandet ist.


    Ich habe mich für eine nicht ganz günstige, aber einfache Lösung entschieden: Gas-Durchlauferhitzer mit geschlossener Zu- und Abluftführung. Funktioniert prima.


    Aber frag doch mal bei https://www.wohnwagon.at nach. Ich glaube, dass diese schon des öfteren einen Ofen mit Wärmespeicher verbaut haben.


    Viele Grüße
    Oliver

  • Hi Oliver,


    danke für deinen Tipp mit dem Gasdurchlauferhitzer. Kannst du was zum Hersteller und Modellvarinate schreiben und wie du das Teil im Bad deines TH integierst? Welche Art des Wasserspeichers bevorzugst du im Zusammenspiel mit deinem Durchlauferhitzer?
    Ich freue mich auf deine Antwort. :)

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