Bauanleitung Hub-Bett

  • Hallo Ihr lieben Tiny House Enthusiasten,


    mir persönlich hat auf dem Tiny House Festival das Haus mit dem Hub-Bett sehr gut gefallen, da hab ich mich gleich mal auf die Suche nach einer DIY Anleitung gemacht. Da auch anderen das Hub-Bett so gut gefallen hat, hier nun die Bauanleitung in deutsch, mit entsprechenden Bezugsquellen für das Material.



    DIY-Hub-Bett fürs Tiny House
    Wie wir ein automatisches Hub-Bett für ein Tiny House für ungefähr $ 500 gebaut haben - Tutorial von Ana-White.com



    Hinweise des Autors:
    Ich liebe es, an Tiny Houses zu arbeiten, weil sie mich zwingen, mit dem Raum kreativ zu sein. In unserem neuesten Tiny House haben wir beschlossen, um den Platz zu maximieren und das offene Gefühl zu behalten, ein Hub-Bett einzubauen.

    Der Raum war ursprünglich für ein Hochbett ausgelegt. Erst hatte ich geplant, das Bett nieriger zu machen und auf Balken an der Wand zu lagern, aber der Klient wollte das Bett auf einer "Etagen"-Ebene arretieren können, damit die Gäste auf dem darunterliegenden Schlafsofa schlafen konnten. Ich war auch besorgt, dass das Bett beim Anheben und Absenken, die Wände zerkratzen könnte.

    Also entschied ich mich, Schwerlast-Schiebetür-Schienen zu verwenden, allerdings vertikal statt horizontal. Dann könnte ich Löcher für Bolzen in die Schienen bohren, um das Bett zu fixieren.
    Bezugsquelle für Schiebetor-Systeme

    Also schraubten wir die Schiebetür-Schienen an die Wand durch die Rückseite, mit großen Schrauben ca. alle 20 cm. An den hinteren Ecken, ließ ich ca. 3 cm Abstand, damit das Bett an Bildern an den Wänden vorbei gleiten kann.

    Wir haben dies an allen vier Ecken mit dem Schiebetor-Schienen gemacht. Die Gesamtbreite ist größer als die Queensize-Matratze in Längsrichtung, in der Tiefe 1,60 m breit (die Breite eines Queensize-Bett).

    Dann befestigten wir 10x10 cm Balken an den Schiebetürbeschlägen.

    Die Balken werden das gesamte Gewicht des Bettes tragen.


  • An diesen Balken haben wir 5x10 cm Balken mit Schrauben befestigt. Sie können auch Balkenschuhe verwenden.
    Wir ließen etwas Platz auf der Vorderseite, so dass das Bett am Fernseher vorebi gleiten kann.
    Wir haben den Rahmen mit Nut- und Federbrettern gedeckt, aber Sie könnten auch Sperrholz oder andere Materialien verwenden.


    Nun zur Mechanik:
    Wir haben diese Garage Storage Lift-System von Amazon für 199 $ mit kostenlosem Versand gekauft (aber der Preis scheint gestiegen).

    Es gibt andere Möglichkeiten da draußen, ich mochte dieses, weil es das Bett an den vier Ecken anhebt und für 125 kg ausgelegt ist. Der Lifter muss nur das Bett auf und ab bewegen - es trägt nie das Gewicht von jemandem, der tatsächlich auf dem Bett schläft (die Schiebetor-Schienen tun das).
    Bezugsquellen: Für Deutschland würde ich auf einen starken Stabmotor (180 kg Zugkraft) mit einer 70er Welle und Drahtseilen setzen. Alternativ eine kleine Seilwinde mit Seilzugsystem.



    Der Lift passte nicht zu unserem Deckenmuster, also habe ich ihn zuerst an Brett montiert. Bedauern ... Ich wünschte, wir hätten ein breiteres Brett für zusätzliche Sicherheit benutzt.

    Dann montierten wir den Lifter an die Decke und schraubten das Brett an die Deckenbalken. Ich ersetzte auch die Schrauben, mit denen der Lifter an dem Brett befestigt ist, mit größeren Schrauben, die auch zusätzlich in die Nut- und Federbretter greifen. Es ist ziemlich schwer, das ist nicht etwas, an dem Sie sparen sollten.

    Wir haben das gleiche mit den Umlenk-Rollen gemacht, so dass sie an den Deckenbalken montiert sind.

    Wir bohrten dann Löcher durch die Schiebetor- Schienen für Sicherungsbolzen. Das Bett ruht auf den Bolzen, nicht auf dem Liftsystem. Das Liftsystem dient nur dazu, das Bett auf und ab zu bewegen.

    Beachten Sie, dass die Drahtseile locker sind, wenn sich das Bett in der Schlaf-Position befindet. Wir hätten das Bett noch tiefer machen können, aber es war ein Kompromiss, wobei die Kissen auf der Couch gewonnen haben.


    Für mehr Details, schau dir das Video an, das wir über dieses Bett gemacht haben -

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    Und sehen sie es in Aktion in der finalen Vorstellung -
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    Wir waren sehr zufrieden damit, wie das Bett entstanden ist und werden es definitiv irgendwann wieder einmal bauen!


    XO Ana


  • Ganz ehrlich. Die Idee ist gut aber die Umsetzung naja mit vielen Fragezeichen.
    zB. wie bekomme ich die Führungsschienen fest an die Wand? Nur gegen die Verkleidung (OSB-Platte) gespaxt?
    Wer so etwas vor hat sollte schon dahinter einen Rahmen einplanen. Dann dieser Stabmotor an der Decke? Auch hier wieder die Frage nach der Befestigung der Umlenkrollen. Werde mir mal einen Bürstner Wohnwagen, das sind dann die Plus-Modelle genauer anschauen. Da ist das Hub-Konzept deutlich hübscher umgesetzt.

  • Die Bauanleitung soll dazu dienen, zu verdeutlichen, wie man sich solch ein Hub-Bett mit einfachen Mitteln und günstig selber bauen kann.


    Wie man es letztendlich für sich selber umsetzt, das bleibt jedem selber überlassen. Man kann auch den elektr. Motor durch eine Handseilwinde ersetzen, oder ein Zugfedersystem nutzen wie @Whiti es verlinkt hat. Auch die Position des Hubsystems ist nur eine Frage der Seilführung.


    Systeme wie @kud anmerkt, im Bürstner Wohnwagen Plus, sehen natürlich deutlich eleganter aus, allerdings wie die beiden im Video auch schon erwähnt haben, kosten diese auch gleich ein paar tausend Euro.


    In der Bauanleitung wird es erwähnt, aber es kommt wohl nicht so deutlich rüber, das alles gut mit dem TH verbunden sein soll. Also nicht nur an der Verkleidung fest schrauben, sondern darauf achten, das alles direkt mit dem Ständerwerk verbunden ist.



    Für mich persönlich würde ich ein paar kleine Änderungen vornehmen:

    • Die Führungsschienen direkt auf die Balken des Ständerwerks verschrauben, damit sie zum Teil in der Wandverkleidung verschwinden
    • Die Zugseile nicht am Bettrahmen, sondern an den Führungsrollen befestigen, damit das Zugseil in der Führungsschiene verschwindet
    • Anstelle von Stahlseilen können auch Gurte (Sicherheitsgurte, Rolladengurte) verwendet werden
    • Das Hubsystem (Motor und Umlenkrollen) direkt auf die Dachbalken verschrauben und das System in einer Installationsebene unter der Dachverkleidung verschwinden lassen

    Somit würde die Hubmechanik fast unsichtbar sein.

  • hallo! diesen stabmotor - da werd ich nicht schlau. der herr von rohrmotor meinte, man müsse die welle etc selber dazu basteln. gibt es da nichts fertiges? danke

    Hallo Markus,


    etwas "Fertiges" wäre der Garagen Lifter von XtremePowerUS aus den USA. Der ist aber zur Zeit nicht lieferbar und selbst wenn, müsste man diesen aus den USA importieren und auf 230 V umrüsten.


    Der Herr von rohrmotor hat recht, da musst dir selber etwas zusammen bauen, was allerdings nicht so schwer sein sollte. Lager und Wellen gibts im Rolladenzubehör, darauf ein paar Gurtscheiben als Seilführung und fertig ist der Bett Lifter Marke Eigenbau.


    Gruß
    Dietmar

  • Da die Nachfrage zum Eigenbau eines Seilzug - Lifters besteht, hier einmal eine kleine Anleitung dazu.


    Zunächst benötigt man dazu einen starken Stabmotor mit mind. 100 Nm, das sind meist Motoren für schwere Rolladen oder Markisen, z.B. den Funk Rollladenmotor 120 Nm RMHF-120/9

    Der Motor ist ca. 80 cm lang, um die Welle am anderen Ende zu lagern, benötgt man dazu noch eine Wellenkapsel , z.B. die Selve Walzenkapsel mit Achsstift Ø 12 mm für Stahlwelle SW 70

    Und natürlich eine Welle mit SW 70, ca. 120-180 cm lang, je nach Breite des Bett. Es ist ratsam eine verstärkte Welle zu benutzen, da das Bett doch schon ein gutes Eigengewicht hat, z.B. die Stahlwelle SW 70 x 1,5 (verstärkt)

    Dann benötigt man noch Seilführungen, damit sich die Stahlseile gut aufwickeln und sich nicht verheddern. Hier im Beispiel sind Scheiben mit einem Durchmesser von 11 cm aus einer dünnen Siebdruckplatte ausgesägt und mit einem Innensechskant versehen, damit sie auf die Welle geschoben werden können. Natürlich kann man sich auch Scheiben z.B. aus Aluminium oder Kunststoff anfertigen. Zum befestigen kann man diese entweder mit kleinen Winkeln an der Welle verschrauben oder mit Montage-Kleber auf die Welle kleben.

    Anschließend dann die Stahlseile des Seilzugsystem mit Seilkauschen und -hülsen an der Welle verschrauben.

    Nun das Motor- und das Wellenlager auf die Welle mit dem Motor aufstecken (Das Motorlager ist oft schon beim Motor beigelegt).

    Zu guter Letzt das Ganze in eine Halterung einschrauben, dabei ist darauf zu achten das zum einen die Halterung recht stabil ist (mind. 150 kg sollte sie tragen können) und das beim Verschrauben nicht zu keine Schrauben verwendet werden (mind. M8 Schrauben und Muttern sollten es schon sein).


    Ich hoffe das damit vielen weiter geholfen ist, einen solchen Lifter zu bauen ist kein großes Hexenwerk und sollte auch von einem handwerklich begabten Laien realisierbar sein.

  • Super Anleitung Dietmar, vielen Dank!
    Ich habe mir auch lange dazu Gedanken gemacht, hier meine Ideen, auch als Ergänzung zu den bisherigen Kommentaren:

    • Die Schiebetürbeschläge müssen meines Erachtens nicht aufwändig befestigt werden. Solange kein Seil daran befestigt ist, dienen diese nur der Führung.
    • Anstelle des Stabmotors kann man eine Handelsübliche Seilwinde einsetzen. Die ist bei Defekt schnell gewechselt und man kann alle 4 Hebeseile einfach einhängen. Den Rest realisiert man über einfache aber gut gelagerte Umlenkrollen. Damit der Zugweg der Winde reicht, sollte sich diese am Kopf- oder Fußende befinden. Hinweis: viele Winden ziehen recht schnell, dazu mit einer einfachen Umlenkung und einhaken des Zughakens an der Winde einen Flaschenzug realisieren.
    • eine gute Variante finde ich, den Antrieb unter das Bett anstatt unter die Decke zu montieren.

    Mit dem Winden-Motor und den Schiebetür-Beschlägen sollte das ganze nochmal günstiger werden.


    Gruß,
    Martin

  • "Bewegung auf dem Bett" ... Nett ausgedrückt :)
    Das Bett würde ich auf jedenfall über einfache Steckbolzen arretieren (wie in der Anleitung auch).
    Wie viel sich dann das Bett noch bewegt hängt dann von der Genauigkeit der Teile ab.
    Bei einer sauberen Führung und genauen Bohrungen sollte sich nicht viel bewegen.

  • Bewegung an sich ist ja weniger das Problem, aber nervtötende Geräusche. Ich habe mein aktuelels Bett als quais mini-Hochbett gebaut.
    Balken auf Gummilagern in den Wänden. Da knarzt und quietscht nix.

  • Hey meine Liebsten,


    komme gerade von der Messe "Abenteuer & Allrad" zurück... wow, schwer zu empfehlen!


    Hab einige Hub- und Liftbetten in LIVE sehen und testen können, hier mal zwei Links:
    https://www.youtube.com/watch?v=NXoXnZHDSA4
    https://www.blissmobil.com/de/nachrichten/news-20


    Beide Varianten funktionierten im Praxistest wie 1A, beide Betten waren im "Versteckmodus" quasi nicht zu erkennen. Frage nur, wie baut man es selbst und dann vielleicht noch... für Notfälle, per Handkurbel :(

  • Hier ist noch ein Tiny-Spezialist mit wirklich schicken Lift-Bett-Lösungen:


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    Bei Interesse, einfach auf die weiteren Clips in seinem Profil klicken.

  • Hallo,
    wäre ja auch eine Idee für die Zeit nach der späten Jugend.
    Das hoch und runter sollte dann vorzugsweise incl. Ladung havariefrei klappen :sleeping:


    Gruss AM

  • Danke Dietmar für die Details zum Hubbett. Werde das auch so angehen.
    Eine Frage gibt es aber noch: wie stellt man sicher, dass sich alle 4 Seile schön nebeneinander auf der Welle aufrollen und nicht eine Wicklung über der anderen ist und dadurch alles verkantet?


    Wäre dankbar für Tipps, da das mein nächstes Projekt ist.


    Cheers
    Jörg

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