Altersgerechtes Tinyhouse

  • Bryce von Living big in a Tinyhouse zeigt uns, wie es aussehen kann.
    Ich bin echt breit am Grinsen und freue mich darüber, welche Lebensqualität die alte Frau noch erfahren darf!


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  • Ich finde das Konzept schön. Allerdings aus der "Praxis" heraus, muss ich sagen die Dame wir das so nicht lange machen können. HIer wurde nur "augenscheinlich" auf das Alter eingegangen.
    Es gibt für's Alter div. definitionen bezüglich Kraft, Schrägen, Rampen. Das tangiert die Amis leider nicht, dh. die Dame wird vermutlich nicht lange etwas von Ihrem TinyHouse haben.


    Also der Ansatz ist super, aber die Umsetzung nicht ausreichend um hier wirklich im Alter leben zu können.

  • ich glaub in usa gibst keine kängerus;-)
    aber die aussies tangierts genausowenig

  • Hm, ich bin bei fixen Definitionen und Normen allerdings auch skeptisch. Alter ist ja nicht gleich Alter. Die Frage ist doch, wie gesund man ist/bleibt. Manche sind auf Grund einer schweren Krankheit schon mit 50 so eingeschränkt, dass sie nie so leben könnten und andere (wie meine Omi) bleiben lange beweglich und können sich mit 90 noch selbst versorgen. Ein bisschen habe ich den Verdacht, das manche Einschränkungen auch "gemacht" werden. D.h. wo der Wille, aber kein anderer Weg da ist, findet sich für vieles eine Möglichkeit (natürlich nicht für alles). Ein Beispiel sind die Rollatoren. Meine Mama hat es immer abgelehnt, einen zu benutzen (obwohl der Arzt ihr einen verordnet hat) und ist noch mehrere Jahre so rumgelaufen und wahrscheinlich gerade dadurch fit geblieben, was Gehen, Koordination etc. angeht. Je mehr Hilfsmittel man hat, desto eher verlässt man sich drauf und baut selbst ab. Daher bin ich eine Freundin von individuellen Lösungen statt "altersgerecht" - weil jedes Alter anders ist.

  • Richtig, wer rastet der rostet!
    Allerdings könnte man das ruhig mal weiterspinnen:
    Warum soll man nicht auch alters- und behindertengerechte Tinyhäuser planen können?
    Den Fußbodenabsenken, keine Stufen am Haus, funktionale Bewegungsflächen im TH usw. - das kommt einem selbst ja auch zugute.
    Seine Fitness kann man darüber hinaus ja trotzdem stärken - mit viel Bewegung an der frischen Luft z.B.

  • Ja, ich halte das durchaus für sinnvoll, sich solche Konzepte zu überlegen. Es macht aber keinen Sinn, mal eben so das eigene TH mit all diesen Schikanen zu planen, wenn man die Einschränkungen gar nicht hat und nicht weiß, ob und welche man bekommen wird. Älter werden wir alle, aber wir alle wissen nicht, wie alt und was uns vorher noch alles passiert oder nicht. Das gilt aber nicht nur TH, sondern im Grunde für alle Wohnformen.

  • Doch, mMn macht es durchaus Sinn, sich rechtzeitig Gedanken über das Alter zu machen und auch sein Wohnumfeld, egal ob Tiny oder nicht, entsprechend vorzubereiten. Denn erstens kommen körperliche Einschränkungen nicht immer langsam, so dass man sich noch darauf einstellen könnte, und zweitens sind die meisten entsprechenden Bauausführungen auch für jüngere Leute vorteilhaft.


    Es gibt gute Infos für Wohnungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
    Dazu gehören größere Duschflächen, unterschränke mit Auszügen, niedrigere Lichtschalter, gut zu greifende Badarmaturen, höher montierte WCs usw. Rampen statt Treppen sind da noch das kleinste Problem.


    Leider ist das hier vorgestellte Tinyhaus ein völlig unzureichendes Beispiel für eine altersgerechte Planung. Zwar hat man in der Dusche einen Sitz eingeplant, aber wie soll die alte Dame mit ihrem Rollator denn am Waschbecken vorbeikommen? Oder wie soll sie einen Küchenschrank öffnen, wenn ihr Rollator kaum in den schmalen Gang zwischen Küche und Bad passt? Zumindest kommt das Bett zu ihr und sie muss nicht auch noch über eine Leiter in ein sogenanntes „Loft“ steigen.


    Ich kenne bisher kein Tinyhaus, bei dessen Planung auch die Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt wurden. Aber ich kenne ein Negativbeispiel. Das ist das Bad im Rolling Tinyhaus. Da ist alles falsch gemacht, was falsch zu machen ist. Normale WChöhe, in der ersten Ausführung ein Miniwaschbecken über dem WC und eine Dusche, in der sich schon ein normal ausgewachsener Mensch kaum umdrehen kann. Und dies, obwohl diese Häuser doch auch zur Vermietung, also nicht nur für jugendliche Bewohner, beworben werden.


    Gruß Udo

  • Naja Udo, das könnte man auf jede normale Wohnung auch übertragen und alles nur noch behindertengerecht bauen. Vielleicht nicht verkehrt, aber die Wohnkosten würden insgesamt sicher noch mehr in die Höhe schnellen und so ein Tiny auch deutlich mehr kosten als ein "normales".


    Dazu kommt, dass die angesprochenen Maßnahmen eben auch nicht für jeden passen und es damit keine "Norm" dafür geben kann. Ich z.B. bin schon immer klein und ein höhergelegtes Klo wäre mein Alptraum :D . Und ja, Einschränkungen kommen manchmal plötzlich, aber man weiß nicht welche. Ein Rollstuhlfahrer kann wahrscheinlich gar nicht mehr im Tiny leben, weil die Wendeflächen etc. schlicht nicht vorhanden sind, eine leicht gehbehinderte Omi braucht dafür in einem Tiny vielleicht keinen Rollator - ein paar Haltegriffe an den richtigen Stellen könnten schon viel bringen.


    Also warum deutlich mehr für das Häuschen ausgeben, wenn man noch gesund ist und riskieren, dass man gar nicht mehr drin leben kann, wenn doch was passiert? Manchmal reichen vielleicht ein paar kleine Veränderungen für 150€ oder man stirbt, bevor man überhaupt Einschränkungen hat etc. Es gibt keine Sicherheit für alle Lebenslagen.


    Sinnvoll wäre es, schnell nachrüstbare, individuelle Lösungen für verschiedene Lebenslagen zu entwickeln und anzubieten und das vielleicht sogar unabhängig vom TH - sowas könnte auch für ältere Menschen in kleinen Sozialwohnungen etc. interessant sein. Den Schwerpunkt würde ich dabei auf "Minimallösungen" legen - also was braucht es wirklich, damit der ältere Mensch noch eine Weile in seiner Wohnung leben kann und was ist nur teurer technischer Schnickschnack, der vielleicht sogar kontraproduktiv ist.


    Diskutieren kann man, ob ein Loft in einem TH für ältere wirklich sinnvoll ist. Es kann aber auch andere Gründe geben, ein Tiny ohne Loft und dafür z.B. mit mehr Grundfläche zu gestalten. Das schöne an TH ist, dass sie individuell gestaltet werden können und jeder seinen eigenen Schwerpunkt setzen kann. Da wird die vierköpfige Familie in den 20igern sicher anders entscheiden als der angehende Rentner, der noch mobil bleiben will.

  • Ihr habt beide Recht. Ich finde das Video mit der Oma im TH trotzdem ganz gut.
    Es zeigt, dass Einiges geht! Perfekt wird es sowieso nicht. Jeder muss für sich entscheiden, wann er was im Leben braucht. Nur die gewerblichen Anbieter sollten sich zurücknehmen! Auch wenn Begriffe wie "altersgerecht" nicht eindeutig (juristisch) definiert sind, erzeugen diese doch eine entsprechende Erwartung beim Kunden! Als Profi kennt man natürlich die wichtigsten Normen zum Thema (z.B. https://www.din18040.de/) und sollte sicht daran halten oder einen genauen Bezug definieren. Leider ist das oft nicht der Fall.
    Also Augen auf beim TH-Kauf!

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