Innenliegende Querwand (Wandaufbau)

  • Hallo Ihr Lieben,


    mir wurde kürzlich von einem Statiker empfohlen, bei meinem Entwurf eine innenliegende Querwand einzuplanen, möglichst mittig. Das Ganze ist durchaus umsetzbar, nämlich zwischen Bad/Arbeitszimmer und Treppe/Küchenzeile (s. Fotos). Mir stellt sich nur gerade die Frage, wie eine solche Wand aufgebaut wäre?


    Einfach KVH (mit oder ohne Dämmung? - vielleicht als Schallschutz zum Klo...) und dann jeweils vorne und hinten Sperrholzplatten o.ä. als Aussteifung drauf? Ich brauch da ja keine Dampfbremsen oder irgendein Jedöns, richtig?


    Danke schon mal!

  • Super, dass du auf deinen Statiker eingehst bzw. dass du sogar einen hast! ... das sollte öfter so sein.
    Die Innenwand hat kaum Anforderungen bzgl. Bauphysik. Also Schallschutz und Wärmeschutz musst du nicht erfüllen. Wärmeschutz brauchst du nur, wenn du auf der einen Seite der Wand Außentemperaturen hast. Schallübertragung aus dem Klo ... naja das bekommt man nicht ganz so einfach weg. Gegen Luftschallübertragung müsstest du auch alle Türfugen abdichten. Gegen die Körperschallübertragung müsstest du dein Klo schalltechnisch entkoppeln - kann man machen (gewisser Aufwand mit z.B. Kork- oder Gummizwischenlagen ...). Aber die Statikl (hier Steifheit) der Wand bekommst du gut hin. 25mm Beplankungsstärke gelten als Aussteifung (z.B. mit OSB-platten zu realisieren, dünner nur mit Nachweis). Die Verschraubung muss natürlich mit den entsprechenden Avständen erfolgen. Genau so wichtig ist der konstruktiv saubere Anschluss an die Aussenwände. dein Statiker gibt dir das vor. Die Wand selbst kann also auch eine einfache Holzständerkonstruktion sein. ... frohes Schaffen!

  • Hallo Sigi,


    klasse, danke Dir schon mal! Dann plane ich das mal entsprechend ein.


    Schallschutz ist tatsächlich nicht so wichtig - den Aufwand spar ich mir dann lieber.


    Und von "einen Statiker haben" kann noch nicht wirklich die Rede sein :-D. Das war nur der erste Tipp vom Profi beim "mal eben drüber schauen". Ob ich mir wirklich eine offizielle statische Berechnung leisten werde, muss ich mir noch gut überlegen. Ist ja leider sehr kostenaufwendig - auch wenn es natürlich sehr sinnvoll ist.

  • Hallo,


    Was Sigi geschrieben hat kann ich nur zustimmen.
    Allerdings 25 mm OSB :rolleyes: .
    Das tacker ich ja nicht mal auf die Decke.
    Eine ausssteifende Wirkung erreicht man gegebenfalls mit diagonaler Schalung oder Fachwerk. Also Holz oder Teilweise auch mit Stahlseilen.


    Gruss Stefan

  • Diagonale Versteifungen sind prinzipiell immer gut.
    Die Art der Ausführung hängt natürlich wie alles vom Einzelfall ab.
    Wenn wie im o. g. Beispiel ein sogenanntes Loft eingeplant ist wäre zudem zu überlegen, ob nicht dieser Zwischenboden zur Aufnahme diagonaler Kräfte ausgeführt werden kann.


    Gruß Udo

  • Hallo Sigi,

    Aber die Statikl (hier Steifheit) der Wand bekommst du gut hin. 25mm Beplankungsstärke gelten als Aussteifung (z.B. mit OSB-platten zu realisieren, dünner nur mit Nachweis).


    wie kommst du auf die 25 mm? Ich dachte laut Normen muss bei einer Wandscheibe die Dicke der Scheibe mindestens dem Rippenabstand geteilt durch 50 entsprechen. Wenn meine Ständer also einen Abstand von 600 mm haben, was bei den Meisten der Fall sein dürfte, dann sollte eine Dicke von 600 mm : 50 mm=12 mm doch völlig ausreichen (natürlich wenn man BFU Sperrholz verwendet und auch die anderen Randbedingungen der Norm erfüllt). Klar, manchmal sind die Rippenabstände größer, oder man unterbricht die Wandscheiben durch Fenster und Türen, aber meistens braucht man doch keine 25 mm, was meines Wissens auch bei kaum einem Tiny House gemacht wird.


    Viele Grüße,
    Ben

    Einmal editiert, zuletzt von Sonnenhaus ()

  • Hallo Ben,
    das sind meine Erfahrungen aus Gesprächen mit Fachplanern. Wenn du dich mit einem Statiker über TH und deren Konstruktion unterhältst, wirst du sehr schnell merken, dass die meisten TH nicht ausreichend stabil gebaut sind. Ich denke, die Hersteller müssen auch nachweisen, dass ihre Bauplatten "als statisch aussteifendes Bauteil zugelassen" sind. Ob deine angegebene Berechnungsregel als statischer Nachweis gilt, kann ich nicht beurteilen.

  • Hallo Sigi,
    okay, in dem Punkt muss ich dir schon recht geben.
    Bei vielen Tinys die Ich gesehen habe, habe ich auch Bedenken was die Stabilität durch deren Aussteifung angeht: Unerlaubte freie Stöße, zu großer Abstand der Verbindungsmittel, sehr dünne Platten (z.B. 8 mm Pappel) zur alleinigen Aussteiffung, die auch von der Verleimung her dafür nicht ausgelegt sind, fehlende Zuganker, usw. ...
    Viele Grüße,
    Ben

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