• Hallo alle,


    ich habe gelesen, dass 95 aller TH beginnen zu schimmeln, wenn man keinen Wärmeaustausch vornimmt.
    Der Hersteller mit dem ich heute sprach und der schon einige Jahre Erfahrung hat und schon viele Häusle gebaut hat, sagt, er hat bisher auch ohne Luftaustauscher keinerlei Probleme mit Schimmelbildung gehabt.
    Was sagt ihr zu dem Thema?


    Gruß
    Petra

  • Würde es nicht reichen ordentlich zu lüften? Also ich schlafe ja bei gekippten Fenster weil ich als Astmatiker Frischluft brauche. Tagsüber wenn man außer Haus ist,muß natürlich wegen Einbruchsschutz wohl zugemacht werden. gut, manche Leute lüften im Winter nur stoßweise. Ich denke das macht auch viel aus,oder? Bislang wohne ich leider noch nicht in einem Tiny House, aber das Wohnungszimmer in dem ich hier momentan noch schlafe hat auch "nur" 10,97qm, ist also ähnlich klein. Ich denke es macht beim TH genau wie bei der Wohnung auch einen Unterschied, ob Wärmeisoliert oder nicht. Dann hieß es bei Wohnungen immer, man soll im Witner so heizen daß es nicht (länger) unter 16°C fällt und halt mindestens mal stoßlüften. Gilt das so bei einem TH auch?

  • Hallo,


    Falscher Kausalzusammenhang.
    Die Hütten schimmeln nicht, weil unzureichend gelüftet wird, sondern weil völlig unzureichend isoliert wurde. Die ganze Lüfterei kann lediglich die konstruktiven Fehler beim Bau ein wenig ausgleichen, indem ein zeitweiser Austausch zwischen trockener Außen- und gesättigter Innenluft hergestellt wird. Dies kann jedoch nur ein Notbehelf sein, weil auch beim Lüften sich die Luft hinter z. B. Schränken kaum bewegt und die Maßnahme auch keinen Einfluss auf die Feuchtigkeit hat, die sich bereits in der Konstruktion befindet.
    Fazit: Ein Tiny beispielsweise mit 8 cm Naturmaterialen zum ganzjährigen Bewohnen zu bauen ist Murks und wird voraussehbar schimmeln. Da nützt auch 24 Stunden Lüften nichts.
    Ich würde jedem nicht nur Tinyhausbauer, sondern auch potenziellem Käufer empfehlen, sich hier im Forum den Thread „Boden- und Wandaufbau“ sorgfältig durchzulesen, um die theoretischen Hintergründe zu verstehen. Denn daran scheint es meiner Meinung nach selbst bei professionellen Tinyhausbauern teilweise zu mangeln.


    Gruß Udo

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf dem Gebiet kein Profi, aber ist ein häufiger Grund für Schimmel im TH nicht auch der Tatsache geschuldet, dass bei Unterputz (Leitungen für Wasser und Strom innerhalb der Wand) die Dampfbremse schon mal reißen kann oder nicht richtig dicht ist und sich eben an diesen "Übergangsstellen" (Steckdosen, Lichtschalter, Wasserzu-/abfluss) Schimmel bildet?

  • Halte ich schon für möglich / einen wunden Punkt.
    Ich habe deswegen für Wasser+Abwasser eine Installationsebene vor der Wand, für die Lüftungsdurchbrüche eine spezielle"Gummidurchführung des Herstellers Itello, die mit den Systemen- Klebebändern von Itello an der Unterspannbahn bzw innen an der Proclima luftdicht verklebt werden. Dito bei den Luftdichten Unterputz-Steckdosen. Kostet zwar "etwas", hoffe aber es nutzt

  • Nachdem ich schon mal ein Passivhaus gebaut habe würde ich auch ein Tiny House niemals ohne kontrollierte Lüftung mit Wärmeaustauscher bauen.
    Es gibt viele Leute, die meinen "aber dann darf ich doch die Fenster nicht mehr öffnen"
    Völlig falsch! Man darf die Fenster genauso öffnen wie alle anderen auch, aber man zahlt es wie alle anderen auch durch erhöhten Energieverbrauch. Der Unterschied ist, man MUSS die Fenster nicht mehr öffnen. Man hat trotzdem immer frische Luft und das Feuchtigkeitsproblem ist ein für alle mal erledigt. Gleichzeitig spart der Wärmetauscher Heizenergie.
    Die kontrollierte Lüftung löst auch gleichzeitig ein Problem bei der Dampfsperre: Trockenere Luft im Innenraum sorgt auch bei unzureichender Dampfsperre nicht für abgesoffene Isolierungen. Diffusionsoffen zu bauen ist gut und schön, aber ich setze lieber auf die kontrollierte Lüftung. Ganz abgesehen davon, dass es ein enormer Komfort ist, immer frische Luft zu haben.
    Ein weitere Aspekt der kontrollierten Lüftung betrifft Allergiker. Meine Heuschnupfen geplagte Tochter war heilfroh, wenn wir die Fenster zu lassen konnten und der Aussenluftfilter die Pollen aus dem Haus hielt.
    Hat man noch die Möglichkeit einen Erdreichwärmetauscher zu bauen, durch den die Lüftungsanlage ansaugt, bekommt man im Sommer gekühlte Luft und im Winter vorgeheizte Luft.
    In allen Teilaspekten bringt eine kontrollierte Lüftung enormen Komfort und löst jedes Feuchtigkeitsproblem.

    Gruss


    Sigi

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