Transporter als TinyHouse

  • Ich meine jetzt nicht diese Hippie-Vanlife-Ausbauten - sondern wirklich längere Transporter die man im TinyHouse-Stil ausbaut...


    Wie ist die Rechtslage hier? Ich plane sowieso nach meinem Kombi einen Van zu besorgen und diesen auszubauen. Bin viel Draußen unterwegs und müsste so nicht immer Zelten (je nach Wetter nicht so empfehlenswert - Gewitter z.B. ;) )
    Wenn ich jetzt einen sehr langen VAN nehme und den "richtig" ausbaue im Haus-Stil + ggf. sogar von Außen hübsch verkleide (bzw. eher foliere..hier greifen dann ja leider andere Gesetze) - bzw. eher nicht verkleide, damit man von Außen nichts erkennt! ... und damit auf ein gepachtetes Grundstück fahre um es dauerhaft zu bewohnen, was ja aktuell NICHT in D verboten ist (JAA - sowas gibts!!)...


    Da es ja kein Camper ist sondern nur ein normaler ausgebauter Transporter kann man ja nichts zu sagen. Bzg. könnte mir dann ja sogar nen 3,5-Tonner hinstellen lassen, wo man auch schön was an Höhe und Fläche hätte... Wäre zumindest von Außen nicht sehr hübsch.

  • und damit auf ein gepachtetes Grundstück fahre um es dauerhaft zu bewohnen, was ja aktuell NICHT in D verboten ist (JAA - sowas gibts!!)...

    Wie kommst du auf die Annahme das wäre NICHT verboten?


    1.) In seinem Fahrzeug zu leben ist erst einmal nicht verboten, so lange du dich in öffentlichen Raum (Parkplatz, Rastplatz, befestigt. Straßenrand, etc.) aufhälst und deinen Standplatz alle 1-2 Tage wechselst, wird niemand etwas sagen. Es ist eine Grauzone, denn eigentlich besagt die StVO nur das man in seinem Fahrzeug ruhen darf, zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit


    2.) Auf einem gepachteten Grundstück darfst du, wenn es auf dem Grundstück nach seiner Nutzungsart erlaubt ist, dein Fahrzeug PARKEN. Allerdings bedeutet Parken NICHT gleich bewohnen!


    3.) Jetzt kommt der Knackpunkt, auf einem eigenen oder gepachteten Grundstück darfst du dein Fahrzeug nicht so einfach (zeitweise oder dauerhaft) bewohnen, denn in dem Moment wo du es bewohnst, wird aus dem Fahrzeug rechtlich ein Gebäude und unterliegt dem Baurecht. Also inkl, Baugenehmigung, EnEV usw., es sei denn bei diesem Grundstück handelt es sich um einen Campingplatz und selbst dann ist das dauerhafte bewohnen immer noch nicht so einfach erlaubt.

  • Es gibt kein Gesetzt was das dauerhafte Übernachten im Fahrzeug nicht gestattet. Das mit dem erlangen der Fahrtüchtigkeit ist mir bekannt.


    Wenn ich jetzt also mit meinem ausgebauten Van auf z.B. einer privaten Obstwiese abstelle, was ja gern auch bei Tinyhäusern gemacht wird, und dort dauerthaft wohnen würde, dann würde für das ganz normale Fahrzeug das selbe gelten wie für ein Haus..? Davon habe ich noch nie was gehört.
    Es geht - auch beim Tinyhouse - so gut solange man nicht von neidischen Nachbarn verpetzt wird. Was soll denn sonst passieren? Ich meine es läuft ja keiner vom Amt umher und schaut ob irgendwo unerlaub Autos oder Minihäuser abgestellt wurden die dauerbewohnt werden..zumindest habe ich teilweise das Gefühl bei einigen Videos dass es daraus hinaus läuft. Es gab sogar eine Doku in meine einem der öffentlichen Sender, wo ein ziemlich kleines Tinyhouse vorgestellt wurde welches auf einer Obstwiese ohne Anschlüsse stand und dauerbewohnt wurde. Das war jetzt kein komischer Youtuber sondern ein richtiger Fersehsender der das gezeigt hat.

  • Hallo TinyPaul,
    klar kannst du dich da auch irgendwie durchwurschteln und dein Tiny House irgendwohin stellen. Solange alle Leute in der Umgebung das okay finden, wird man dir wohl kaum was tun.
    Aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen dafür zu viel Angst vor der Staatsgewalt haben und deshalb lieber nach den Regeln des Staates spielen.
    Ist ja auch nicht unbegründet. Zum Beispiel wurde so mancher Wagenplatz leider schon auf brutale weise geräumt.
    Viele Grüße,
    Ben

  • Wo ist denn der Unterschied zwischen dem nicht genehmigten Bewohnen eines typischen Tiny on Wheels und dem Bewohnen eines Kastenwagens. Die gesetzlichen Konsequenzen sind identisch. Solange niemand was sagt, solange passiert nichts. Wenn jemand was sagt, dann entsteht das Problem.
    Hier auf Mallorca sieht es übrigens so aus, dass auch ohne Beschwerden die Jagd nach Schwarzbauten auch aus der Luft erfolgt. Dürfte mit der Drohnentechnik kurzfristig und kostengünstig wohl auch in Deutschland so sein.


    Gruß Udo

  • Hier auf Mallorca sieht es übrigens so aus, dass auch ohne Beschwerden die Jagd nach Schwarzbauten auch aus der Luft erfolgt. Dürfte mit der Drohnentechnik kurzfristig und kostengünstig wohl auch in Deutschland so sein.

    Definitiv nicht - das ist der einzige Vorteil hier mit den Gesetzen... sowas würde ja gegen einige Gesetze verstoßen wenn die das machen sollten.


    klar kannst du dich da auch irgendwie durchwurschteln und dein Tiny House irgendwohin stellen. Solange alle Leute in der Umgebung das okay finden, wird man dir wohl kaum was tun.

    Das ist es ja: ich will wo hin wo niemand ist.. ich will kein Tinyhouse der Kosten oder Größe wegen - sondern wegen der Ruhe.
    Ich bin ein Trekker. D.h. ich lauf mit Rucksack rum und Zelte iwo im Wald wild. Zumindest bei uns - in Norwegen und Schweden bin ich jedes Jahr und Zelte dort "legal". Unterschied zu hier? Keiner. Weil ich da Zelte wo "kein Arsch" unterwegs ist und somit auch niemand was sagen kann :D
    Tinyhouse hat den Vorteil dass man ja AN SICH nicht auf Baugrundstüxcke mit 50 Nachbarn angewiesen ist...Obstwiese 2..3 km von jeglichem Haus/Hauptstrasse weg und gut ist. Am besten noch direkt am Waldrand... ;)

  • Wenn ich jetzt also mit meinem ausgebauten Van auf z.B. einer privaten Obstwiese abstelle, was ja gern auch bei Tinyhäusern gemacht wird, und dort dauerthaft wohnen würde, dann würde für das ganz normale Fahrzeug das selbe gelten wie für ein Haus..? Davon habe ich noch nie was gehört.

    Das ist nun mal Fakt, in dem Moment wo du es bewohnst wird es zum Gebäude, das wurde bereits mehrfach ausfühlich hier im Forum beleuchtet (siehe Tiny Houses und das deutsche Baurecht ), auch in unzähligen Facebook Gruppen und jeder Anwalt und Architekt kann dir das bestätigen. Ob du davon schon gehört hast oder ob dir das gefällt oder nicht, tut nichts zur Sache.



    Definitiv nicht - das ist der einzige Vorteil hier mit den Gesetzen... sowas würde ja gegen einige Gesetze verstoßen wenn die das machen sollten.

    Vorsicht mit solch pauschalen Aussagen ! Wenn du das als Privatperson machst, dann ist das richtiger Weise nicht erlaubt und verstößt gegen so manche Gesetze. Der Staat hat allerdings die Lufthoheit und ist definitiv berechtigt auch Drohnen zum aufspüren von Schwarzbauten einzusetzen. In NRW gab es vor einigen Jahren groß angelegte Razzien auf Campingplätzen um illegale Dauerbewohner aufzuspüren.



    Es gab sogar eine Doku in meine einem der öffentlichen Sender, wo ein ziemlich kleines Tinyhouse vorgestellt wurde welches auf einer Obstwiese ohne Anschlüsse stand und dauerbewohnt wurde. Das war jetzt kein komischer Youtuber sondern ein richtiger Fersehsender der das gezeigt hat.

    Und was sagt das jetzt aus? Nur weil ein öffentlich rechtlicher Fernsehsender eine Doku ausstrahlt bedeutet das ja nicht gleichzeitig, dass das dort gezeigte nicht auch illegal sein kann.
    Außerdem sagt ohne Anschlüsse auf einer Obstwiese ja noch garnichts aus. Vom Anschlußzwang kann man sich befreien lassen wenn man gewisse Auflagen erfüllt und eine Wiese mit Obstbäumen kann auch im Innenbereich liegen und bebaubar sein, das regelt letztendlich der Flächennutzungsplan bzw. der Bebauungsplan.



    Zumindest bei uns - in Norwegen und Schweden bin ich jedes Jahr und Zelte dort "legal". Unterschied zu hier? Keiner.

    Falsch, es gibt einen gewaltigen Unterschied ! In Schweden und Norwegen gibt es das „Jedermannsrecht“, was Wildcampen erlaubt. Es sind jedoch auch die einzigen Staaten in Europa wo so etwas möglich ist. In allen anderen Ländern ist das illegal und steht unter Strafe.



    Wenn du in der Freien Natur, weit ab der Zivilisation leben möchtest, dann wandere aus nach Usa, Canada, Neuseeland oder Australien. Dort findest du was du suchst. Willst du allerdings das Ganze in Europa oder gar in Deutschland machen, dann gibt es entsprechende Gesetze an die du gebunden bist, auch wenn dir das nicht gefällt.


    So, zu dem Thema ist schon zigmal alles gesagt worden und es driftet nun zu weit in die Illegalität ab. Für solche illgealen Vorgehensweisen gibt es andere Plattformen wo man sich austauschen kann, aber sicher nicht hier im Tiny House Forum, deshalb schließe ich den Thread nun.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!