Bauen auf Wechselbrücken

  • Hallo Leute,
    ich bin neu hier… habe aber schön öfters mitgelesen.
    Ich habe eine Wechselbrücke die zu einer mobilen, autarken Werkstatt aufgebaut wird und wohne dort momentan jedoch eher drinnen. Und das muss sich ändern :)
    Ich baue viel aus Upsykling und gebraucht Materialien. So Öko und günstig wie geht… und doch langlebig und autark.
    Nun soll die zweite Brücke kommen die dann meine Wohnung wird.
    Ich bin mitten im Planungsprozess… und da kommen Fragen auf.


    Meine Jetzige Brücke ist ein -standart Model und hat eine Abstell-höhe von 142cm. Nun gibt es „Jumbo“Brücken. Die stehen auf 112cm . Und haben ein Außenmaß der Kiste von 3m Höhe. Was 30 bis 40cm höhere Decke ausmacht.. Und dadurch die Möglichkeit besteht einen doppelten Boden mit Platz für pv System, Batterien, Boiler, Gas, Abwassertank etc. evtl. ein Brauchwasser tank der an einem Wärmetauscher am Kamin hängt und so warmes Duschwasser, waschmaschienenwasser und ne Fußbodenheizung wäre etc. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt… (Noch ne solarthermische Anlage aufs Dach sollte das System ergänzen.)


    Oder auch eine zweite ebene für Kinderbett etc.


    Nun möchte mir mittelfristig eine Lafette, Anhänger für die Brücken kaufen (Ich habe den C,CE Führerschein) um sie selbst zu bewegen.
    Natürlich möchte ich nur einen Hänger kaufen und er sollte mit beiden Brücken zurecht kommen…


    Die einzige Lösung, bisher, wäre bei der Standard (Werkstatt-brücke) kleine Füße dran zu machen.


    Wer kennst sich bei Brücken und Lafetten gut aus? Welche Systeme gibt es? Wie lassen sich die Jumbo Lafetten fahren?? sehr kleine Reifen, Steckt schnell fest? Bodenfreiheit, etc.??
    Wie lange gibt es Jumbo Lafetten schon?? wie hoch sind sie?? H-Kennzeichen fähig?


    Das ist mein Hauptproblem momentan.. 30 bis 40 cm mehr nach oben oder nicht??


    Ich freue mich über antworten, Links und Ideen….


    Einen schönen Abend euch...

  • Nabend,
    Jumbobrücken gibt es mindestens seit 1990.
    Habe ich damals in meiner Ausbildung auch gefahren.
    Frag doch einfach mal bei Jumbospediteuren an.
    Allerdings sind diese Jumbobrücken nicht unbedingt auf hohes Gewicht ausgelegt.


    Werden ja für Volumentransporte genutzt.
    Plastikflaschen, Dämmung, Küchenrollen.....

  • Jumbo-Wechselbrücken sind die Lösung für "größere" Tinyhäuser.
    Generell sind Wechselbrücken gut geeignet. Die "normalen" Größen (ca. 7 bis 8 m lang) erlauben ja auch eine 3,0 m - Überbreite.
    Zu beachten ist die Fahrhöhe des WB-Fahrzeuges bzw. des WB-Anhängers. Diese ist von Hersteller und Typ abhängig und schwankt von ca. 90 cm bis 125 cm (Standard). Tiefer liegende Spezialfahrzeuge sind mal unberücksichtigt - man will ja flexibel bleiben. Wenn man die normale Lichtraumhöhe von 4,0 m berücksichtigt, ergeben sich für das eigentliche Tinyhaus Außenmaße von 3 m Breite, 8 m Länge und 3 m Höhe. Das Gesamtgewicht bei ordentlichem Bauteilaufbau (Wand, Bodenplatte und Decke/Dach) liegt über 3,5 t aber weit unter der Tragfähigkeit von Wechselbrücken. Die Abstellhöhe ist weniger relevant. Ich würde das TH nie auf den vier langen Stützen stehen lassen, sondern absenken auf kurze Stützen oder sonstige Unterlagen, selbst ein vorbereiteter planer Untergrund wäre möglich.

  • Hallo Sigi,


    warum nicht auf den Stützen stehen lassen (Wind, Dauerbelastung...?), in meiner jetzigen Planungsphase dachte ich an zwei Jumbo- WB aneinander (L-Form) und die auf ihren Stützen stehen lassen.


    Grüße

  • ... man kann das natürlich machen.


    meine Gründe dagegen sind:
    - Terrassen und Hauseingangspodeste benötigen Treppen und Geländer (Sicherheit)
    das sind unnötige Baukosten und unnötige Transportaufwendungen
    - ein (fast) ebenerdiger Übergang in den Garten oder zur Straße bietet mehr Gestaltungsfreiheit
    - ein Haus auf langen Stützen läßt sich optisch nicht so gut in die Umgebung integrieren


    von Vorteil wären:
    - schnellerer An- und Abtransport, da das Absenken auf ein unteres Niveau entfällt
    (... müsste man aber "Verrechnen" mit Montage und Demontage des Hauseingangspodestes und einer eventuellen Terrasse)
    - zusätzlicher Stauraum unter dem Haus


    Seitens Statik spielt die größere Gebäudehöhe natürlich eine Rolle aber ich glaube nicht, dass sich da prizipiell etwas an der Standsicherheit des Gebäudes ändert. Eine ausreichende Verankerung mit dem Baugrund bzw. Auflast muss so oder so gesichert sein.

  • Hallo,


    und schon mal Merci für die Antworten.


    Das die Jumbobrücken eine nicht so hohe Zuladung haben, sollte nicht so schlimm sein. Ich denke ich komme mit dem Gewicht welches verbaut werden kann locker hin… Das wären bei dem Model welches ich mir morgen anschauen gehe immer noch 12.8T .


    1990 klingt auch gut.. das sind wir langsam im H Fähigen alter.



    Hey Sigi, wie kommst du auf 8m Länge? Die längsten Standard Wechselbrücke sind doch 7,45m und 2,50m breite bzw Kühlkoffer 2.55m Breit?
    Baust du dann auf einem BDF Rahmen mit Überhang??
    Und was kostet so ein 3m Überbreite Transport Genehmigung??? (Link?)


    Ich kaufe ja Plywood Kisten und Baue die aus und nicht mit einem Rahmen auf den das Ständerwerk kommt. Und habe da gute Erfahrungen mit was Kosten und Stabilität angeht.


    Meine momentane Werkstatt/Wohnbrücke steht auf Ihren Füssen und ich finde es eigentlich echt gut…. Trockener Stauraum darunter, besserer Ausblick etc. Klar mehr Treppen zu laufen und besser zu sehen was ja auch ein echter Nachteil sein kann.
    Ich hab noch ne Große Dachluke und ein Begehbares Dach was eine schön hoch gelegene Dachterrasse macht… Ist echt nett. Die Solarzellen Kommen da dann noch drauf…


    Hat wer einen Link zu einer Übersicht über alle gängigen Wechselbrücken, Füße, Anhänger etc.?? Und was mit was kompatibel ist??


    Wie verhält sich so eine Jumbo Lafette im Gelände oder sagen wir auf einem Waldweg?? Viel Bodenfreiheit wird es da nicht geben??



    Grüße und habt einen schönen Tag, wa

  • Hallo TUWAT,
    du hast es richtig erkannt. Ich gehe davon aus, dass die (gebrauchte) Wechselbrücke komplett bis auf die Plattform abgebaut wird. Es bleibt also der reine Rahmen. Den gibt es bis Größe C 782 (nennt sich ggf. JUMBO, z.B. bei NTG-Nutzfahrzeugtechnik). Damit kann ich dann das TH als Ladung natürlich etwas überstehen lassen, so wie ich es brauche. Deshalb die ca.-Maße.

  • Hallo Tuwat,
    ja das BDF-System können viele Spediteure bedienen. Ich selbst stecke noch in der Planung, würde aber auf ca. 2,8 - 3,0 m Überbreite gehen. Damit wären ordentliche Wände bei ausreichend lichter Innenbreite möglich.

  • Hallo Sigi / Tuwat,


    würdet ihr die Wechselbrücke verbreitern d.h. einen "weiteren Stützträger anschweißen" oder das breitere Tiny House links U rechts überstehen lassen?


    Grüße

  • Was sagt denn dein Statiker dazu? ... gemeine Frage - oder?
    Beides ist möglich. Einfacher ist die Variante mit auskragenden Hölzern.
    Ich weiss, dass ich mit meinem bevorzugten System aus Brettsperrholz keine Probleme hätte mit geringeren Auskragungen der Holzbodenplatte, weile diese ja als Gesamtscheibe wirkt. Bei Holzständerwerk ist das etwas anders. Hier musst du natürlich genau auf die Lage der Rahmen und Stiele achten.

  • wenn ich soweit bin, komm ich auf dich bezüglich Statik zurück, ist doch Klasse wenn du so etwas anbieten kannst.


    Da ich eine Kiste aus Massivholzmauer auf die Wechselbrücke stellen will, kommt da schon ein ordentliches Gewicht zusammen (450kg m³). Auf der anderen Seite habe ich eine durchgängige Grundplatte mit 25-30mm MHM.


    Grüße

  • Hast du dir mal Brettsperrholz angeschaut? https://www.derix.de/produkte/x-lam-brettsperrholz
    Der Unterschied ist, dass Bretter vollflächig verklebt statt vernagelt sind. Damit sind auch biegebeanspruchte Bauteile (Dachplatten, Decken, Bodenplatten) in schlanker Bauweise sehr gut machbar.
    Aus meiner Sicht das beste Material für den Tinyhausrohbau. Plattenstärken mit 6 cm sind möglich. Innen ist die Oberfläche fertig geschliffen.
    Es gibt kaum Plattenfugen, nur an den Ecken. Wenn diese von außen abgeklebt werden, brauchst du keine Dampfbremsfolie. Der Rohbau bietet für Dämmung und Wetterschale von außen beste Befestigungsmöglichkeiten an jeder Stelle der Wand. Mit der Massivholzwand bist du auf dem richtigen Weg. Ich vermute, du willst mit der 20-iger Wand bauen (incl. Dämmung). Damit wäre ja auch die ENEV erfüllt. Dach und Bodenplatte müsste dann in passender Bauart ergänzt werden. Vielleicht entscheidest du dich auch für eine Mischbauweise (Wände aus Massivholzmauer und Bodenplatte/Dach aus Brettsperrholz). Ich finde dein Projekt sehr interessant. Wenn du Unterstützung brauchst, kannst du dich gern bei mir melden, am besten per PN. Mein Statiker arbeitet sich im Bereich Tinyhäuser sehr gut ein. Er ist auch Zimmermann und liebt deshalb den Holzbau.

  • Super Sigi,


    Brettsperrholz sind z.b. 3-Schicht-Platten, oder?


    wie du schon richtig vermutet hast, sieht der Plan 20cm MHM - Dämmung - Hinterlüftung - Aussenverschalung. Vor.


    Das mit der Mischbauweise könnte klappen, was denkst du, wie der Boden bzw. die Decke aufgebaut werden müsste um ENEV Konform zu sein.
    Würde ja nur ein Vorteil gegenüber MHM bringen, wenn entweder die Dicke/Höhe reduziert wird oder das Gewicht (großer Vorteil bei Überbreite), oder?


    Grüße

  • Hallo tuwat,
    beim Kauf einer sehr alten Wechselbrücke möchte ich eine äusserst genaue Besichtigung anraten.
    Mit den Dingern wird oft nicht sonderlich pfleglich umgegangen.
    Allein schon bei den Stützfüssen benötigt man oftmals einen ordentlichen Fäustel..
    Und das restliche Gestell wird nach mehr als zwanzig Jahren, aufgrund rüder Behandlung beim aufnehmen auch nicht mehr wie neu sein.


    sigi:
    Wäre ein eigens hergestellter Grundrahmen so viel teurer?
    Evtl. eine Kleinserie erstellen / lassen.
    Wobei Stahl die letzen Jahre ja auch richtig teuer geworden ist.
    (Habe gerade keine Vorstellung über benötigte Dimensionen)


    Zum Haus auf Stelzen lassen:
    Den Dingern und deren Aufnahmen würde ich nach 30Jahren bestimmt nicht trauen.



    Gruss AM

  • Habe keine Angebote vorliegen. Müsste man regelrecht gegenüber stellen. Der TÜV müsste ggf. das Teil abnehmen. Zumindest brauchen die Speditionen Sicherheit, dass die Verbindungen 100% sicher sind. Mit einer unbeschädigten gebrauchten WB für 1500 - 2500 EUR liegt man da preislich nicht schlecht. Es kommt dann nur noch Transport und Aufarbeitung dazu.

  • Moin Leute,


    also erste mal... ich möchte nicht mit überstand bauen.. ich kauf Wechselbrücken aus plywood und arbeite die auf... und klar muss beim kauf genau geschaut werden... aber grundsätzlich ist das dicker stahl... die Werkstatt-brücken behandel ich gerade von unten... (Kärcher,Flex, Leinöl-nitro gemisch drauf... drei mal in Abständen von 4 Wochen.. halbes Jahr aushärten lassen und dann brantho 3 in1 nitrofest drauf). Die Beine müssen zur not ausgetauscht werden sollten sie zu kaputt sein. Und ich finde am wichtigsten zu schauen das die siebdruckplatten kein wasser gezogen haben /zur not anbohren trocknen lassen und und zu schmieren),
    Wie gesagt kommt es mir nicht drauf an das größte und beste zu bauen.. sondern eher günstig, nachhaltig, öko mit viel upsykling, stabiel mobiel und autark... und da liege ich sehr gut mit den brücken......
    Gestern habe ich mir eine jumbo angeschaut die hätte sie mir für 1100€ gegeben inkl. Anlieferung.. aber die war zu verschlissen :(
    Gute große Plywood gibt es nicht so oft...


    Da mach ich mir auch keine Gedanken mit der statik etc. ich hab ne kiste die bau ich wie ich will aus und die ist und bleibt Ladung.. das ist doch super....


    Grüße aus Berlin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!