Vorstellung von mir und meinem Projekt

  • Hallo alle miteinander!


    Ich heiße Bernhard Frömter, bin Zimmermann und Baubiologe und lebe mit meiner Frau und unseren vier Kindern am schönen Bodensee in einem alten Bauernhaus und damit in absehbarer Zeit nicht im TinyHouse.
    Das Thema TinyHouse interessiert mich dennoch schon seit einigen Jahren und ich habe die Szene bislang passiv von außen verfolgt und mir neben meinen Beobachtungen dazu einige Gedanken gemacht:


    Beobachtungen: Die Dinger mit ihren dünnen Wänden sind dämmtechnisch und bauphysikalisch eine ziemliche Katastrophe und in unseren Breitengraden nicht ernsthaft als dauerhafter Wohnraum geeignet! Barackenklima und Feuchtigkeits-/Schimmelprobleme können auf Dauer kein guter und gesunder Wohnraum sein!


    Gedanken: Wie kann man das besser machen? Nach einigen Versuchen und vielen Berechnungen kam auch ich schnell zu der Erkenntnis, dass so ein Teil mit 3,5t mit den von mir gewünschten Eigenschaften nicht realisierbar ist. Logische Schlussfolgerung daraus: Das funktioniert nur auf einem LKW-Hänger. So entstand dieses Frühjahr endlich der erste Prototyp, den ich Euch bei Interesse gerne näher vorstellen möchte. Die Wand sieht dann z.B. so aus:





    Werde hierzu in der nächsten Zeit ein paar Themen eröffnen.




    Kurzum:

    • Ich stehe für Fragen rund um Baubiologie, Bauphysik und damit massivere Bauweisen gerne zur Verfügung.
    • Ich plane und baue mit und/oder für Euch Euer Tiny House oder Modulhaus, und das für's gleiche Geld oder weniger wie viele Mitbewerber ihre elektrisch beheizten PU-Schaum-Sperrholz-Kathastrophenhäuser.

    Ich freue mich auf nette Kontakte, Konversationen, Diskussionen, neue glückliche Kunden oder auch nur Nachmacher :thumbup:


    Herzliche Grüße und bis bald,
    Bernhard

  • Hallo ...
    ich sehe eine massive, tragende, innen liegende Massivholzwand, Holzweichfaserdämmung und eine hinterlüftete Holzfassade, alles ohne Folien oder sonstige Dampfbrems-, Abdichtungs- oder Winddichtungsbahnen ... jawoll - so ist das in Ordnung! Ziemlich genau auch mein favorisierter Bauteilaufbau. Dass damit die 3,5t-Grenze überschritten wird, ist bei einer Hauslänge von ca. 8m zu erwarten, deshalb bietet sich hier die Wechselbrücke an, um trotzdem mobil zu bleiben. Perfekt!
    ... und bitte noch mehr Zimmermänner an die Tiny-Haus-Front!

  • Hallo Bernhard und willkommen im Forum :)


    Wer an das THoW Thema mit der Vorstellung von Massivhaus Dämmwerten herangeht wird scheitern. Ok, dafür muss ich nicht Bauphysik studieren.
    Wer sich als neuer Anbieter publiziert indem er pauschal bestehende Produkte/Konzepte am Markt schlecht redet, wird… ;)


    Nicht jeder erwartet im TH den Komfort eines Massivhauses. Abstriche sind vertretbar, teils sogar gewünscht.
    Ersthafte THoW Bauer (Hersteller und Eigenbauer) wissen darum und finden dennoch für ihre Kunden oder sich selbst gangbare individuelle Wege. Wer wieder Holz hacken will statt bequem am Heizthermostat zu drehen, bekommt Schwielen an den Händen. Freiheit ist unbequem. Schon vergessen?


    Sicher ein Extrem aber es gibt Menschen die bereisen im Winter, bei -30 Grad mit Motorrad und Zelt den Polarkreis.
    Über dekadente Dämmwert Diskussionen würden die sich schlapp lachen und in ihrem TH Ofen bestenfalls zwei Holzscheite nachschieben.
    THoWs sind dämmtechnisch schlechter als Massivhäuser, andererseits besser als Wohnmobile, Caravans oder Mobilheime.


    Argumentationen für TH Transporte via LKW sind nur stimmig, wenn der Besitzer an einem Ort bleibt oder bestenfalls 2-3 mal im Leben umziehen wird. Anders wenn 1-2 mal im Jahr „umgezogen“ wird. Der Anruf bei Sixt samt Mietpreis des SUV für eine Woche um ein TH nach Spanien zu bringen ist kostengünstiger als die sonderbeauftragte LKW/Kran Nummer. Außerdem kurzfristiger, schneller und einfacher zu erledigen.


    Verbringt der THoW Besitzer nur den Sommer hier und den Winter in südlichen Gefilden (weil eben unabhängig mobil) dürfte das ganze Dämmungsthema komplett hinfällig sein. 3,5 Tonnen THoWs haben also - trotz der schlechten Dämmung - durchaus ihre Daseinsberechtigung.


    Trotzdem: Zimmerleute an die TH Front! :thumbup:


    Also...


    Was ist neu an Deinen dicken Wänden? :|
    Dämmqualität durch Masse sprich Wanddicke bei entsprechenden Tiny Houses gibt es am Markt im wahrsten Sinne des Wortes tonnenweise,
    erscheint mir zunächst also weder neu, noch als Herausforderung oder besondere Leistung.


    LG Peter

    3 Mal editiert, zuletzt von THPit ()

  • Guten Morgen allerseits!


    Wie es so gerne in Foren passiert, wurde ich wohl etwas missverstanden in meinen Aussagen über "herkömmliche" THoWs.
    Ich wollte niemandem zu Nahe treten! Wenn doch, entschuldige ich mich herzlich dafür und versuche, mich nochmals genauer zu erklären!


    Natürlich will ich nicht alles schlechtreden, was am Markt angeboten wird, sondern allenfalls berechtigte Zweifel an der bauphysikalischen Ausführung vieler Projekte anmelden. Als Baubiologe komme ich in Kontakt mit TH-Besitzern, die bauphysikalische Probleme haben und unzufrieden damit sind, was sie da (für viel Geld) erworben haben oder selbst aus Unwissenheit falsch gemacht haben!
    Mein eigentliches Anliegen hierbei ist: Aufklärung betreiben! Alternativen aufzeigen!


    Es liegt mir im übrigen fern, die ENeV einhalten zu wollen (auch wenn ich es im Bedarfsfall kann), da die Berechnungen ohnehin völlig fehlerhaft sind und mit der Realität eher wenig zu tun haben. Worum es mir geht, ist, kompakten, bezahlbaren, gesunden und schönen Wohnraum zu schaffen, den sich möglichst jeder leisten kann, ohne sich für den Rest seines Lebens zu verschulden. Und das auch noch - wenn gewünscht- mobil!


    Auch liegt mein Fokus nicht auf maximalem (Bedien-)Komfort und eine automatische Heizung, aber auf Ökonomie und Ökologie! Auch bei mir muß man 2 Scheite Holz in den Ofen hauen, damit es warm bleibt, aber eben nicht alle 2 Stunden, sondern 2x am Tag, das ist Ökonomie und Ökologie und nicht Verschwendung.


    Freiheit ist unbequem? Das ist insofern richtig, das wir alle dringend Abstriche bei unserem Lebenswandel machen müssen, es schreibt aber keiner vor, dass wir deshalb unnötig leiden müssen! Aber es mag Leute geben, die sich besser fühlen oder gar für etwas Besseres halten, je mehr sie (freiwillig) leiden müssen, je höher der Preis der Freiheit ist! Auch ich habe meine Erfahrungen gesammelt, was Entbehrungen und den Preis der Freiheit angeht, als ich über 2 Jahre lang mit dem Fahrrad durch Afrika gefahren bin, wünsche mir aber für mein Zuhause "trotzdem" eine Umgebung, die (nach dem indischen Philosophen Vivekanda) gut, wahr und schön ist. Übersetzt in die Baubiologie bedeutet das z.B: gesund, nachhaltig und schön.


    Dass meine Konzepte nicht die Allheillösung für jedermann sind, sollte genauso klar sein wie die Tatsache, dass ein "herkömmliches" TH super funktioniert, wenn man damit im Winter Richtung Süden zieht, wo es wärmer ist! Auch wenn man oft damit umzieht, ist es bestimmt viel geeigneter, als ein LKW-Anhänger! Kurzum: Vielfalt ist gut und wichtig, jedem das seine, immer möglichst perfekt abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche - jeder soll glücklich sein oder werden!


    Ich hoffe, damit vorerst hinreichend meine Beweggründe und Peters Kritik gewürdigt zu haben und hoffe sehr, künftig hier mehr praxisbezogene Hilfe und Anregung bieten zu können, als mich philosophischen Abhandlungen und Reaktionen auf Kritik widmen zu müssen!
    Nicht, dass ich dem abgeneigt sei, mir fehlt schlicht die Zeit dazu und nehme mir daher die Freiheit, nicht alles beantworten zu müssen, was nicht der Sache an sich dienlich ist!


    Doch ja, eine Frage kam ja zum Glück doch noch zum Schluß (ich bitte das humorvoll und mit einem Augenzwinkern zu verstehen!):


    Was ist neu an meinen Wänden?


    Keine Ahnung Peter, wahrscheinlich nix! Hab das Rad nicht neu erfunden! Das ist nur der von mir favorisierte Wandaufbau, der alle meine Ansprüche erfüllt, die da sind:

    • 100% baubiologisch, also 100% ökologisch (da 99% aus Holz) und nach der Nutzung leicht trenn- und recyclebar.
    • ökonomisch und flexibel in der Herstellung (um es individuell und trotzdem für jedermann/-frau bezahlbar zu machen)
    • möglichst ideales Verhältnis von Speichermasse und Dämmung
    • dadurch "sinnvoller" Dämmwert im Winter, idealer Hitzeschutz im Sommer, unter Einbeziehung aller Parameter wie Sorbtionsfähigkeit, Dampfdiffussionsoffenheit, Rücktrocknungsreserve, Phasenverschiebung, Temperaturamplitudendämpfung etc.
    • weitestgehender Verzicht auf Folien und Klebebänder
    • mit oder ohne Anhänger verwendbar, aber immer transportabel (Kranfähig)

    Mit zum Gesamtkonzept gehört ein aufs Wesentliche beschränktes Wasser- und Energiekonzept, das künftig auch zu 100% autark werden soll. Auch dieses ist auf Funktionalität und möglichst einfach und kostengünstig ausgelegt, um dem ökologischen und ökonomischen Anspruch gerecht zu werden.


    Gerne gehe ich darauf und auf weitere projektbezogene Fragen weiter ein!


    Ich wünsche allen Lesern ein schönes, erholsames und sonniges Wochenende!


    LG, Bernhard

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