Wärmesystem für ein festes Tiny House am Netzbetrieb

  • Laut Datenblatt halt die kleinste Anlage 201.A04 eine minimale elekt. Leistungsaufnahme von 0,73 kWh im Standby und eine max. elekt. Leistungsaufnahme von 3,85 kWh beim Anlaufen des Kompressors (2,85 kWh Kompressoreinheit und 1 kWh die Inneneinheit). Der rechnerische Mittelwert der elekt. Leistungsaufnahme und somit dem Stromverbrauch liegt also bei ca. 2,29 kWh.


    Dandy hat mit seinen Einwänden recht.


    Zuerst: Unterscheide mal korrekt zwischen Leistung und Energie, das geht bei dir, vor allem bei den verwendeten Einheiten, kreuz und quer durcheinander.
    kW: Leistung
    kWh: Energie
    Energieleistung gibt es nicht, verwende entweder Energie oder Leistung, je nachdem was du meinst.


    Zur Vitocal-200-A 201.A04:
    https://www.heizungsdiscount24…-A-AWO-M-E-Datenblatt.pdf



    “Laut Datenblatt halt die kleinste Anlage 201.A04 eine minimale elekt. Leistungsaufnahme von 0,73 kWh im Standby”
    Der angegebene Wert bezeichnet die elektrische Leistungsaufnahme im Betrieb bei der Nenn-Wärmeleistung (2,61 kW), nicht die Leistungsaufnahme im Standby. (Bei Lufttemperatur 2°C und Wassertemperatur 35°C)



    “Laut Datenblatt halt die kleinste Anlage 201.A04 eine minimale elekt. Leistungsaufnahme von 0,73 kWh im Standby und eine max. elekt. Leistungsaufnahme von 3,85 kWh beim Anlaufen des Kompressors (2,85 kWh Kompressoreinheit und 1 kWh die Inneneinheit). Der rechnerische Mittelwert der elekt. Leistungsaufnahme und somit dem Stromverbrauch liegt also bei ca. 2,29 kWh.”
    Diese Methode, den Mittelwert der elektrischen Leistungsaufnahme zu extrapolieren, ist leider inkorrekt.
    Weiterhin auch sinnlos, weil im Datenblatt die elektrische Leistungsaufnahme bei verschiedenen Betriebspunkten ohnehin angegeben wird.


    Um den Jahresverbrauch zu berechnen, kann man besser die Jahresarbeitszahl heranziehen, die grob gesagt den aufgenommenen Jahresstromverbrauch in Verhältnis zu der abgegebenen Heizenergie pro Jahr setzt. Für Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt dieser Wert in der Praxis so um die 2,6.
    https://www.haustec.de/heizung…st-niedriger-als-erwartet
    Bedeutet im Klartext: man steckt 1000 kWh an Strom hinein, es kommen 2600 kWh an Wärme heraus (Für Leute, die nicht mit Wärmepumpen vertraut sind: Nein, es ist kein Perpetum Mobile! Die Wärme wird der Aussenluft entnommen.)


    Bedeutet in deiner Berechnung: die notwendige elektrische Leistungsaufnahme, um im Jahresdurchschnitt eine Wärmeleistung 2,2 kW zu erzeugen, ist 2,2 kW : 2,6 = 0,846 kW
    Ich habe das in der untenstehende Berechnung entsprechend korrigiert:


    Heizung und Warmwasser


    Nur Heizen
    durchschnittliche Leistungsaufnahme846 Watt
    Durchschnittlicher Stromtarif (abhängig vom regionalen Energieversorger)0,30 €/kWh
    Heiz und Warmwasserkosten pro Std.0,234 €/h
    Durchschnittl. Heiz-/Kühlzeit pro Tag (abhängig von der durchschnittl. Außentemperatur der Region)6 h
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Tag1,522 €
    Durchschnittl. Heiz-/Kühltage pro Jahr (abhängig von der Region und dem eigenen Verhalten)180 Tage
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Jahr247,10 €



    Anschaffungspreis


    Wärmepumpe + Heizkörper oder Fußbodenheizung - inkl. Installation durch Fachkraftmind. 8.000 €


    Wartung


    Wartungskosten (jährliche Dichtigkeitsprüfung des Kühlmittelkreislaufs)ca. 100 €



    Gesamtkosten in 10 Jahren - ca. 11.500 € €

    Einmal editiert, zuletzt von Hondekop ()

  • Auch die Berechnung der Gastherme muss leider korrigiert werden. Sie haben übersehen, dass eine Gastherme die Leistung moduliert und/oder taktet, somit können Sie nicht einfach den minimalen Gasverbrauch heranziehen, obwohl das verlockend simpel erscheint.


    Bei der Wärmepumpenheizung, die im Bezug auf der Wärmeübertragung auf dasselbe Prinzip basiert, wurde eine Wärmeleistung von 2,2 kW angenommen. Wenn wir bei der Gastherme dieselbe Leistung annehmen, brauchen wir nicht 0,59 m3/h, sondern etwa 0,25 m3/h an Erdgas. (Erdgas hat einen Energieinhalt von 8,8 kWh/m3.0,25 m3/h x 8,8 kWh/m3= 2,2 kW. (bei Wirkungsgrad 100%)).


    Für Propangas beträgt der Verbrauch 0,32 L/h. (Propangas hat einen Energieinhalt von 6,9 kWh/L. 0,32 L/h x 6,9 kWh/L= 2,2 kW. (bei Wirkungsgrad 100%))


    Die korrigierte Berechnung sieht so aus:
    Heizung und Warmwasser

    Propangas
    (Flasche)
    Erdgas
    Minimaler Gasverbrauch0,32 L/h0,25 m³/h
    Durchschnittlicher Gaspreis (abhängig vom regionalen Versorger)1,2 €/L0,80 €/m3
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Std.0,384 €/h0,20 €/h
    Durchschnittl. Heizzeit pro Tag (abhängig von der durchschnittl. Außentemperatur der Region)6 h6 h
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Tag2,304 €1,2 €
    Durchschnittl. Heiztage pro Jahr (abhängig von der Region und dem eigenen Verhalten)180 Tage180 Tage
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Jahr414,72 €216 €


    Anschaffungspreis

    Gastherme + Heizkörper oder Fußbodenheizung - inkl. Installation durch Fachkraftmind. 6.000 €


    Wartung

    Wartungskosten (jährliche Dichtigkeitsprüfung und Schornsteinfegerkosten)ca. 200 €




    Gesamtkosten in 10 Jahren - ca. 10.000 € (bei Erdgas) ca. 12000 € (bei Propangas (Flasche))

  • Ja doch schon. Aber ich vermute die wärme wird sehr ungleichmäßig abgegeben und die Kältebrücke kriegt so ein Ofen auch nicht in den Griff. Ich dachte der Lehm würde dann die wärme vom Ofen durch gesamten Fußboden bringen. Ich fände das Vorteilhaft. Zudem das er Feuchtigkeit aufnimmt ist auch nicht zu Unterschätzen!

  • Nicole 369Ja doch schon. Aber ich vermute die wärme wird sehr ungleichmäßig abgegeben und die Kältebrücke kriegt so ein Ofen auch nicht in den Griff. Ich dachte der Lehm würde dann die wärme vom Ofen durch gesamten Fußboden bringen. Ich fände das Vorteilhaft. Zudem das er Feuchtigkeit aufnimmt ist auch nicht zu Unterschätzen!

    Die Wärme wird in der Tat sehr ungleichmäßig abgegeben, das ist generell der Nachteil von Einzelöfen gegenüber Zentralheizung (und auch gleich der Vorteil, weil man das Gefühl, richtig vor dem Ofen von der Strahlung aufgewärmt zu werden (allerdings nur auf der zugewandten Seite) bei der klassischen Zentralheizung nicht hat).


    Welche Kältebrücke meinst du denn genau?


    Zum Konzept:
    Nehmen wir an, der Ofen produziert 1 kW an Konvektionsleistung (= warme Luft) und 1 kW an Strahlungsleistung. Die warme Luft verteilt sich durch Konvektion durch den Raum, genauso wie bei der klassischen Zentralheizung mit Heizkörpern. Die Strahlungsleistung wird nach allen Seiten in den Raum verteilt, nehmen wir mal einen kubusförmigen Raum an, dann landen etwa 1/6 der 1kW auf den Boden, also 166 W. Der Rest erhitzt die Wände, die Decke, die Einrichtung und deinen Körper. Von den 166 W landet ein Grossteil, sagen wir 84W, auf dem kleinen Gebiet direct unter dem Ofen, der sich auf 40 Grad C erwärmt.Der Rest weiter weg, der Boden erwärmt sich dort auf nur 15 Grad C. Von den 84W willst du jetzt die Hälfte nach der Boden weiter weg schaffen, also 41 W, sagen wir 2,5 m weit in beiden Richtungen. Ich habe das mal überschlägig berechnet. Klar geht das. Nur brauchst du einen etwa 80 cm starken Lehmboden und ich weiss nicht, ob du das auch wirklich willst.


    Wenn du die Bodenstärke bei gleicher Wärmeleitung reduzieren willst, gibt es durchaus Möglichkeiten:
    Zementestrich: 52 cm
    Stahl: 1,4 cm
    Kupfer:0,2 cm
    (Dieser Absatz solte vielleicht mit ein wenig Ironie betrachtet werden, die Werte stimmen aber.)

    Einmal editiert, zuletzt von Hondekop ()

  • Heizung und Warmwasser

    Propangas(Flasche)Erdgas
    Minimaler Gasverbrauch0,32 L/h0,25 m³/h
    Durchschnittlicher Gaspreis (abhängig vom regionalen Versorger)1,2 €/L0,80 €/m3
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Std.0,384 €/h0,20 €/h
    Durchschnittl. Heizzeit pro Tag (abhängig von der durchschnittl. Außentemperatur der Region)6 h6 h
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Tag2,304 €1,2 €
    Durchschnittl. Heiztage pro Jahr (abhängig von der Region und dem eigenen Verhalten)180 Tage180 Tage
    Heiz- und Warmwasserkosten pro Jahr414,72 €216 €

    Ziemlich genau das was ich auch schon vorher pi*Daumen auch für die Wärmepumpe schrieb.
    Es ist also egal mit was man derzeit heizt. Die Wärmepumpe hat den Vorteil des Wartungsumfanges, der Luftverteilung und das Feuchtigkeit entfernt werden kann. Und man braucht nur Strom(-kabel), was man ja für was anderes im Haus sowieso braucht.
    Grüße
    Dandy

    Es gibt eine Lösung, ... ?( für alles.

  • Welche Kältebrücke meinst du denn genau?

    Die Kältebrücke heißt eigentlich wärmebrücke, hab nur hier kältebrücke geschrieben weil viele das so sagen.

  • Kupfer:0,2 cm

    Genau das ist der Plan, ich wollte schon Kupfer miteinbauen, Es gibt verschiedene Arten Lehm zu nutzen, ich wollte die Stampftechnick bei 10 cm Dicke anwenden, außerdem wid Z.B Holzschnipsel mit in den Lehm eingearbeitet, auch etwas Ton, ich bau sowas grad in Klein und probier verschidene Mischungen/ Systeme aus.
    Darunter liegt 10 cm steropur, darauf dann ca. 10cm ein eingestamptes lehmgemisch und dann noch ein boden zum drüberlaufen...so ist die Vision!"


    Kannst du das ausrechnen? Ich suche verzweifelt Menschen die mir etwas dazu sagen können...

  • Nehmen wir an, der Ofen produziert 1 kW an Konvektionsleistung (= warme Luft) und 1 kW an Strahlungsleistung. Die warme Luft verteilt sich durch Konvektion durch den Raum, genauso wie bei der klassischen Zentralheizung mit Heizkörpern. Die Strahlungsleistung wird nach allen Seiten in den Raum verteilt, nehmen wir mal einen kubusförmigen Raum an, dann landen etwa 1/6 der 1kW auf den Boden, also 166 W. Der Rest erhitzt die Wände, die Decke, die Einrichtung und deinen Körper. Von den 166 W landet ein Grossteil, sagen wir 84W, auf dem kleinen Gebiet direct unter dem Ofen, der sich auf 40 Grad C erwärmt.Der Rest weiter weg, der Boden erwärmt sich dort auf nur 15 Grad C. Von den 84W willst du jetzt die Hälfte nach der Boden weiter weg schaffen, also 41 W, sagen wir 2,5 m weit in beiden Richtungen. Ich habe das mal überschlägig berechnet. Klar geht das. Nur brauchst du einen etwa 80 cm starken Lehmboden und ich weiss nicht, ob du das auch wirklich willst.

    In meinen Augen könnte diser geniale Baustoff viele Typische Probleme in kleinen Häusern ganz leicht lösen...damit meine ich vor allen Dinge Das Raumklima das dadurch entsteht, es nimmt Feuchtigkeit auf wenn zuviel da ist und gibt es wieder ab wenn zuwenig da ist, es bindet Gifte und gerüsche...

  • Die Kältebrücke heißt eigentlich wärmebrücke, hab nur hier kältebrücke geschrieben weil viele das so sagen.

    Das war mir schon klar, nur nicht welche Kältebrücke/Wärmebrücke du meinst.


    Wie schwer darf dein tiny house denn werden? Soll es (semi-)mobil sein?


    Genau das ist der Plan, ich wollte schon Kupfer miteinbauen, Es gibt verschiedene Arten Lehm zu nutzen, ich wollte die Stampftechnick bei 10 cm Dicke anwenden, außerdem wid Z.B Holzschnipsel mit in den Lehm eingearbeitet, auch etwas Ton, ich bau sowas grad in Klein und probier verschidene Mischungen/ Systeme aus.
    Darunter liegt 10 cm steropur, darauf dann ca. 10cm ein eingestamptes lehmgemisch und dann noch ein boden zum drüberlaufen...so ist die Vision!"


    Kannst du das ausrechnen? Ich suche verzweifelt Menschen die mir etwas dazu sagen können...

    Hast du auch die Information, die aus meiner Berechnung implizit hervorgeht, verstanden? Nämlich dass von den 2000 W, die der Ofen produziert, letzlich ca. 40 W, also nur 2 %, durch den leitenden Unterboden transportiert werden? Also nur ein Bruchteil? (Es mag durchaus das doppelte sein, es ist nur eine Pi mal Daumen Versuch, aber dann reden wir immer noch über nur 4 %).

    Einmal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: 2 Beiträge von Hondekop mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das war mir schon klar, nur nicht welche Kältebrücke/Wärmebrücke du meinst.

    Die vom Trailer zum Boden.


    Wie schwer darf dein tiny house denn werden? Soll es (semi-)mobil sein?

    5,5 tonnen


    Hast du auch die Information, die aus meiner Berechnung implizit hervorgeht, verstanden? Nämlich dass von den 2000 W, die der Ofen produziert, letzlich ca. 40 W, also nur 5%, durch den leitenden Unterboden transportiert werden? Also nur ein Bruchteil? (Es mag durchaus das doppelte sein, es ist nur eine Pi mal Daumen Versuch, aber dann reden wir immer noch über nur 10 %).

    so richtig verstanden nicht wirklich, es ist sehr Theoretisch...
    deshalb probier ich es aus und sammele Erfahrungen. Ich finde 10 % sehr gut, besser als nix!?

    Einmal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: 2 Beiträge von Nicole 369 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • OK, viel Erfolg dann.
    Weisst du, wieviel ein 10 cm dicker Lehmboden bei einer, sagen wir, 2,5 x 8 meter Wohnung wiegt?

    Einmal editiert, zuletzt von Hondekop ()

  • Noch nicht, weißt du es?

    Gestampfter Lehm ist sehr massiv, seine Dichte entspricht der von Beton, sein spezifisches Gewicht beträgt je nach Mischung und Vorkommen 1,8 bis 2,2 t pro Kubikmeter. Er eignet sich besonders für den tragenden Lehmbau.


    Nehmen wir davon den Mittelwert, dann wären es 4 Tonnen.

  • Nehmen wir davon den Mittelwert, dann wären es 4 Tonnen.

    Genau.


    Ich will dir dein Projekt nicht madig machen, aber manchmal hilft es wirklich vorher einige Sachen durchzurechnen. Glaub mir, es bleibt noch genug Raum zum experimentieren uebrig.

  • Ich will dir dein Projekt nicht madig machen, aber manchmal hilft es wirklich vorher einige Sachen durchzurechnen. Glaub mir, es bleibt noch genug Raum zum experimentieren uebrig.

    Das tust du nicht, ich bin dankbar das ihr das ganze mit mir durchgeht!
    Und experimentieren will ich hier gar nicht. Ich kriege das Schimmel/Feuchtigkeitsproblem oft bei Tiny Haus Bewohnern mit. Nun, ich möchte zufrieden und Glücklich, also warm und trocken und gesund wohnen. Ich stecke hier alles rein was ich habe und ich muss drin wohnen um meine finanzen zu reduzieren.Also, es ist mir schon sehr wichtig...deshalb bin ich auch hier und ihr helft mir schon indem Ihr verschiedenes miteinbringt oder du das ganze durchrechnest, was ich nicht kann! DANKE!!!


    Nehmen wir davon den Mittelwert, dann wären es 4 Tonnen.

    Das ist viel aber nicht zuviel...außer das ganze könnte dadurch nicht mehr auf einem LKW transportiert werden, aber das klär ich morgen mal ab. DANKE!!!


    Wenn Das Tiny Haus dadurch ein selbstregulierendes Raumklima bekommt und auch noch einen warmen Boden bekommt ist es mir das Wert!

    Einmal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Nicole 369 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das ist viel aber nicht zuviel...außer das ganze könnte dadurch nicht mehr auf einem LKW transportiert werden, aber das klär ich morgen mal ab. DANKE!!!
    Wenn Das Tiny Haus dadurch ein selbstregulierendes Raumklima bekommt und auch noch einen warmen Boden bekommt ist es mir das Wert!

    Wenn man damit einen warmen Boden bekäme, dann wären ja alle Idioten, die mit einem wesentlich höheren Aufwand für einen warmen Boden sorgten. Diese dummen Römer, mit der Hyppokausten Heizung. All diese sinnlos verlegten Bodenheizugsrohre.


    Da sind 2 Jahrtausende Erfahrung, welche Du ignorieren möchtest.

  • Also jetzt möchte ich mal von den Zahlen zu den Erfahrungswerten kommen. Ich habe eine EneV gedämmtes Holzhaus mit einem geölten Eichenfußboden.


    Ich hatte vorübergehend eine uralte Elektroheizung da hab ich im Monat 70 Euro Strom durchgejuxt und aus Spargründen nur auf zw. 18 max. 20 Grad geheizt. Ich brauchte immer Hausschuhe, dick Kuschelsocken waren nicht ausreichend, der Boden war kalt.
    Jetzt habe ich meinen Holzofen mit Speichersteinen.


    Bei Temperaturen nachts bis Minus 10°Grad und tags um die 0°Grad verbrenne ich in der Früh zwei Scheit Holz (25 cm Länge) und Abends auch. Dann habe ich ca. 26 - 27 Grad wenn ich dezent stoßlüfte. (Ich lüfte mehr denn es wäre mir zu warm ich senke es auf 23, max. 24 Grad)
    Bei einem Wetter wie heute reicht ein Scheit Holz Morgens und Abends.


    Wenn der Ofen aus geht fällt die Temperatur innerhalb von 8 Stunden tagsüber auf 21 Grad in der Nacht auf 18 Grad. Da ich die Speichersteine habe wärmt er bei zwei Scheit entsprechend stark nach und ich kann immer diese Temperatur halten.
    Am Tag laufe ich Barfuß, es ist gar nicht Fußkalt, der Boden ist überall im haus angenehm warm. Nur in der Früh brauche ich 2 Stunden meine Socken.


    Der Ofen an sich ist unten kalt. Selbst wenn ich sehr stark heize wird er unten nicht mal handwarm. Ich denke dass Öfen so konzipiert sein müssen, dass sie auch auf brennbaren Materialien stehen können.
    So wird der Fußboden nur durch die Strahlungswärme warm aber nicht durch den Ofen selber.


    Zudem würde ich mich auch über die Porosität von Lehmboden erkundigen, ich weiß nicht ob der einen Transport ohne Risse durchsteht. Aber da kenne ich mich nicht aus.

  • Ich würde die beide vorletzte Beiträge zu Herzen nehmen, ich kann das nämlich nur unterschreiben.


    Zu dein letzter vorgeschlagener Aufbau:

    • 10 cm Styropor,
    • 10 cm Stampflehm,
    • ein Boden zum drüberlaufen



    • Du wirst keine Wärmebrücke haben (nicht wegen dem Lehm, sondern wegen der 10 cm Styropor).
    • Die Wärmeleitung durch den Lehm wird so gut wie vernachlässigbar sein im Vergleich zur Gesamtleistung des Ofens (ich hatte übrigens ein Rechenfehler gemacht, nur ca. 2 % der Gesamtleistung werden in der Berechnung durch die Lehmschicht geleitet, im Klartext: so gut wie Garnichts). Deine Idee mit der Wärmeleitung durch den Lehm, so elegant sie auch sein möge, wird nicht so funktionieren wie du das dir vorstellst.
    • Wenn du normal heizst, hast du kaum einen kalten Boden haben, siehe Lunas letzter Beitrag. Das liegt jedoch vielmehr an der Dämmschicht als an der Lehmschicht. Der Vorteil der Lehmschicht wäre, dass er länger Wärme abgeben kann nachdem du aufhörst zu heizen. Aber! Wenn du morgens die Bude aufheizst, bleibt der Boden auch länger kalt.
    • Der Boden zum drüberlaufen wird, je nach Material, wahrscheinlich einen Grossteil der propagierten Vorteile des Lehms zunichtmachen: Zum Einen schirmt er die Lehmschicht mehr oder weniger von der Raumluft ab, sodass Sachen wie Gift- und Geruchsbindung (sofern sie denn zutreffen) und Feuchteregulierung beeinträchtigt werden. Zum Anderen dämmt er die Lehmschicht mehr oder weniger von der Wärme im Raum, sodass die obengenannte Vorteile hinsichtlich Wärmespeicherung und -leitung nochmals verringert werden.

    Zudem würde ich mich auch über die Porosität von Lehmboden erkundigen, ich weiß nicht ob der einen Transport ohne Risse durchsteht. Aber da kenne ich mich nicht aus.

    Ich schon.
    Ich habe zu Hause einige Lehmwickeldecken (Böden über den ehemaligen Ställen) und die reissen ein durch die Bewegungen. Da sie nur als Lagerraum benutzt werden, interessiert mich das nicht weiter, die Festigkeit wird weiter nicht beeinträchtigt. Ich habe die Böden mit Leinöl verfestigt (gegen Stauben).



    Zum Baustoff Lehm:
    Ich wohne in einem Fachwerkhaus und habe hier um die fünf Tonnen Lehm verarbeitet (und meine Vorgänger noch viel mehr). Ich weiss die Vorteile des Lehms durchaus zu schätzen:

    • Lokal verfügbar, genauer gesagt im Garten in 80 cm Tiefe. (Was natürlich nicht zutrifft für diejenigen die meinen, nur Lehm von Claytech oder Maxit wäre akzeptabel, was dann Hunderte von Kilometer durch die Republik chauffiert wird).
    • Sehr preiswert. (Für Lehm von Claytech oder Maxit gilt dann wieder das obenstehende).
    • Relativ unkompliziert zu verarbeiten (aber eine schwere und langwierige Arbeit!).
    • Nicht brennbar.
    • In vielen Formen modellierbar. Leicht zu reparieren.
    • Wiederverwendbar.
    • In der Tat in gewissem Masse feuchteausgleichend. Was aber nicht bedeutet, dass man, speziell in einem Tiny, sich nicht ums Raumklima kümmern muss, die Feuchtigkeit muss noch immer abgeführt werden, und verbrauchter Sauerstoff wird auch vom Lehm nicht ersetzt. Und ja, Lehm kann schimmeln! (Genauer gesagt, die organische Zusätze im oder auf dem Lehm).
    • Wärmespeichernd, vor Allem in grossen Schichtstärken (gilt aber genauso für Ziegel, Beton, Wasser, etc.). Kann sowohl Vor- als auch Nachteil sein, je nachdem wie man baut und heizt.
    • Bindet in der Tat in gewissem Masse Gerüche. Kann aber genauso selbst Geruch abgeben, vor Allem wenn sie feuchter wird. Und glaube ja nicht, dass die Backdünste magisch absorbiert werden, die wirst du schon abführen müssen.
    • Der beste Partner von Fachwerkholz, aber das ist natürlich nur für Fachwerkbauten wichtig.


    Fazit: Meiner Meinung nach ein guter Baustoff, der im Allgemeinem unterschätzt wird. Für mich aber kein Wunderbaustoff (ich kenne übrigens auch keinen). Es gibt Baustoffe die können Anderes wieder besser. Lehm hat naemlich, wie alle Baustoffe, auch seine Liste von Nachteilen. Es kommt wie immer nicht nur auf den Baustoff an, sondern auch darauf, wie man ihn einsetzt.


    Ich vermute, du könntest die Vorteile des Lehms in deinem Fall viel besser nutzen, wenn du es auf den Wänden und ggf. an der Decke einsetzt. Und zwar in moderaten Schichtstärken. Du müsstest nur herausfinden, ob das von der Festigkeit her auch machbar wäre. Sprich, wahrscheinlich müsste eine Form von Bewehrung eingesetzt werden. Da hast du mal einen guten Grund zum Experimentieren.


    @ Christine: Um die Ursprungsfrage, von dem wir ja komplett abgedriftet sind, zu beantworten:

    Ich würde empfehlen, die Infrarotheizung, die wenig hinzufügt, komplett wegzulassen. Heizen mit Strom ist die energetisch unwirtschaftlichste Art die es gibt: für jede kWh an Wärme müssen an die 2,5 kWh an Primärenergie verballert werden. Insofern ist das wirklich nur zu vertreten wenn die Heizung so gut wie nie benutzt wird.



    Allgemein zu heizen mit Strom: eine Stromheizung ist die einzige Heizungsart, wo auch der letzte Depp, der wegen Unfähigkeit noch von der Realschule getreten wurde, eine Heizung mit fast 100 % Effizienz konstruieren kann. Bedeutet im Klartext, jede Stromheizung, und sei sie noch so alt oder dämlich konstruiert, erreicht fast 100 % Effizienz. Aber jede Stromheizung erreicht eben auch nicht mehr als das (auf jeden Fall ist mir noch nie einer über den Weg gelaufen). Ob man sie jetzt Infrarotheizung nennt (10 Hunderwattglühbirnen kaufen, schwarz anmalen und anschliessen, fertig ist die 1000 W Infrarotheizung :) ), oder elektrische Fussbodenheizung (Rolle Eisendraht kaufen, auslegen und anschliessen, fertig ist die Fussbodenheizung :) ), das Umsetzungsprinzip ist meistens das gleiche und die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit sind meistens auch in etwa gleich, will sagen, schlecht.



    Die Split-Klimaanlage (im Prinzip vergleichbar mit einer Luft-Wärmepumpe) setzt jede kWh an Strom in ca. 2,6 kWh an Wärme um (mit Hilfe der Wärme aus der Luft). Insofern liefert jede kWh an Primärenergie auf jeden Fall eine kWh an Wärme. Immer noch nicht besser, als einfach zuhause Gas oder Öl zu heizen, aber auf jeden Fall gleichauf. Hinzu komt der Vorteil der einfacheren Installation und Wartung ggü. Gas oder Öl. Dazu noch die Möglichkeit, zu kühlen, was im durchschnittlichem TH ein wesentlicher Vorteil ist.


    Am effizientesten ist es, die Klimaanlage nicht zu überdimensionieren, wozu der durchschnittliche Deutsche (und auch der Handwerker!) geneigt ist, sondern sie zu unterdimensionieren. Dann läuft die Klimaanlage über’s Jahr gesehen länger im effizientem Bereich. “Aber was ist, wenn es minus zwanzig ist?!” schreit der Handwerker jetzt auf. Nun, dann läuft eben der Holzofen mit, wir reden hier von vielleicht zwanzig Tage im Jahr, je nach Auslegung.



    Der Holzofen sichert übrigens auch die Situation ab, dass der Strom ausfällt.



    PV empfielt sich bei der Konstellation sehr. In der Heizperiode kann der Strom in die Luft-Wärmepumpe sowie E-Boiler gesteckt werden. Im Sommer füttert sie die Klimaanlage sowie den E-Boiler. Ein Vorteil, der gerne übersehen wird, ist die Beschattung: wenn die Module weit über das Dach montiert werden (10-20 cm), wird die Sonnenstrahlung fast komplett vom Dach ferngehalten. Übrigens kann man Module auch senkrecht an die Wand montieren, was aber haupsächlich im Winter Ertrag liefert. Was übrig bleibt, kann ins Netz eingespeist werden, wobei es von mehreren Faktoren abhängt ob das a. darf und b. finanziell vorteilhaft ist.



    BHKW gibt/gab es zwar für Einfamilienhäuser (z.B. Senertec Dachs), aber es gab sehr viele Probleme damit und für TH’s noch immer zu gross von der Leistung her.



    Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen sind zwar erheblich effizienter als Luft-Wärmepumpen, erfordern aber erheblich höhere Investitionen. Wie du sagst, wenn man sich nicht sicher ist, ob man nicht mind. 10 Jahre dort wohnt, wohl nicht die beste Entscheidung.



    Solarthermie ist zwar deutlich effizienter was das ernten der Sonnenenergie betrifft als PV, aber die Energie ist weniger flexibel einsetzbar (im Sommer z.B. kann man mit dem grossteil nichts). Weil die Klimaanlage mit Hilfe der PV-Energie deutlich mehr Wärme erzeugen kann, liegt man am Ende wieder gleichauf mit Solarthermie. Zusätzlich verkompliziert sich wieder die Installation (was dem Handwerker freut).

    3 Mal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Hondekop mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • PV, Luftwärmepumpe und Holzheizung (z.B. Pelletheizung) wäre auch meine Vorzugskombination!

  • Solarthermie ist zwar deutlich effizienter was das ernten der Sonnenenergie betrifft als PV, aber die Energie ist weniger flexibel einsetzbar (im Sommer z.B. kann man mit dem grossteil nichts). Weil die Klimaanlage mit Hilfe der PV-Energie deutlich mehr Wärme erzeugen kann, liegt man am Ende wieder gleichauf mit Solarthermie. Zusätzlich verkompliziert sich wieder die Installation (was dem Handwerker freut).

    Solarthermie ist ineffizient.
    Solarthermie kann im Sommer nicht einmal kühlen.
    Photovoltaik und Wärmepumpe hingegen können Wärme und Kälte auf einmal erzeugen.


    An einem bewölkten Wintertag leistet die Solarthermie nichts,
    während die Kombination Photovoltaik Wärmepumpe immer noch Wärme erzeugt.

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