Isolierung Seecontainer

  • Kennt ihr das, wenn die eigtl noch gar nicht der richtige Zeitpunkt für konkrete Planungen gekommen ist und eine Frage euch einfach nicht loslässt? So geht es mir zurzeit bei meinem Traum-Tiny-Haus, es gibt im Vorfeld noch drölfzigtausend Punkte von Grundstücksuche über Gemeinschaftsbildung hin zur Finanzierung zu klären und mein Kopf wälzt die Frage, wie ich ein Containerhaus am besten Isolieren kann. Vor allem, da ich gerade so etwas wie eine Idee habe, wird der Effekt noch verstärkt. Deshalb würde ich mich freuen, wenn einer von euch mir sagen könnte, dass es totaler Blödsinn / ein gangbarer Weg ist, damit sich das Gedankenkarussell wieder beruhigt.


    So, und nun zu meiner Idee. Wie ich in einem Nebensatz schon erwähnt habe, will ich ein Containerhaus haben. Doch eigtl finde ich den Ansatz, mich in einem Haus hermetisch abzuschotten und dann kontinuierlich eine Lüftungsanlage laufen zu haben, eher kontraproduktiv. Deshalb oben und unten an der Außenhaut einen schmalen Schlitz anbringen (genaue Maße müssten natürlich berechnet werden und natürlich soll das Ganze nicht durchgängig sein, da die Außenwand ja sonst einfach herausfallen würde). Dahinter käme dann eine Hinterlüftung, anschließend die Dämmung. Danach eine Diffusionsschicht und zum Schluss in irgendeiner Form der Abschluss als Innenwand. Ich hoffe, das war irgendwie verständlich ;)


    Es geht bei meiner Frage allgemein, ob so ein Grundaufbau prinzipiell möglich – und vor allem sinnvoll - wäre und nicht um die genauen Materialien oder dicken. Vor allem bei der Statik gerate ich echt ins Grübeln. Während die einen sagen, dass man – um die Stabilität des Containers nicht zu verlieren – nicht in die Außenhaut schneiden sollte, sagen andere, dass die gesamten Kräfte über die Ecken transportiert werden. Wie seht ihr das?

  • Hallo ArdnaSino,


    zunächst einmal, wegen der Statik musst du dir keine Sorgen machen, die Stabilität eines Seecontainers erfolgt über den Rahmen und nicht über das Trapezblech. Du könnest die Bleche auch komplett entfernen ohne das er seine Stabilität verliert, du musst nur darauf achten das bei Containern über 20" Länge in den Seiten Stützstreben verschweißt sind, diese dürfen nicht entfernt werden.


    Nun zu deiner Frage, ja es es durchaus möglich einen Container auch diffusionsoffen zu bauen. Die einfachste Methode, du entfernst die Bleche und setzt in den Rahmen Wände aus einem Holzständerwerk in diffusionsoffener Bauweise (siehe z.B. SISU-Container)


    Soll der Container allerdings seine "Containeroptik" behalten, dann ist dein Denkansatz schon ganz richtig. In diesem Fall ist die "Außenhaut", also das Trapezblech ganz simpel eine Vorhangfassade. Ich versuche es mal bildlich darzustellen:

    Ich würde folgendermaßen vorgehen:

    • rechts und links sowie in der Mitte einen Steg stehen lassen, dazwischen oben und unten einen Streifen von 3-5 cm herausschneiden. Das selbe auch bei Fenster-/Tür-Öffnungen, hier jedoch nur 1-2 cm breite Streifen.
    • die Öffnungen von innen mit Insektenschutzgitter verschließen (Kunststoffgitter verkleben oder Stahlgitter verschweißen)
    • von innen in die Trapeze kleine Stahlwinkelleisten (10x10) mit dem Rahmen und dem Blech verschweißen damit das Blech nicht "schwingen" kann

    Nun zum Wandaufbau, der ist etwas "fummelig" aber machbar.

    • Auf die nach innen zeigenden Trapeze, alle 2-3 Trapeze 5-6 Abstandsklötze mit ca. 3 cm Dicke mit Baukleber aufkleben (die Luft sollte frei hinter dem Blech zirkulieren können)
    • Als Windschutz dann bitumierte Holzfaserplatten (z.B. Steico universal Black) an den Abstandsklötzen anbringen
    • Dann ein Ständerwerk aufbauen und durch die bitumierten Holzfaserplatten in die Abstandsklötze verschrauben (Achtung die Schrauben dürfen das Trapezblech nicht berühren, sonst entsteht eine Kältebrücke)
    • Das ganze mit einem Dämmstoff nach Wahl dämmen, eine variable Dampfbremse anbringen und mit Holzplatten von innen verkleiden
    • Fertig ist die diffusionsoffene Containerwand


    Genau so kannst du natürlich auch für die Decke vorgehen, nur halt keine Öffnungen in die Decke schneiden, die Öffnungen in der Wand sollten auch dort für ausreichend Hinterlüftung sorgen.


    Im Boden ergibt diffusionsoffen keinen Sinn, ich würde von unten Siebdruckplatten verschrauben, zwischen den Bodenstegen eine Dämmung aus PUR/PIR oder Resol einbringen und das ganze mit einer OSB Platte abschließen. Darauf kann man dann den gewünschten Bodenbelag verlegen.


    Gruß
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    das ist ja eine super Möglichkeit, ich befasse mich aktuell auch mit einem Containerhaus 40".
    Meine Frage: Wird mit Deiner Methode die GEG Vorgabe erfüllt ? Das Problem bei der Dämmung ist ja hier generell, daß die Breite der Wohnfläche schon sehr begrenzt wird bei 20 cm pro Seite. Eine Sprühdämmung scheidet aus finanziellen Gründen leider aus.
    Vielen Dank für Deine Hilfe und Grüße aus dem Frankenland !
    Roland

  • Hallo Roland,
    Prinzipiell kann nach der Methode Dietmar,gedämmt werden. Und man erreicht auch die Vorgaben GEG. Nur wie du schon bemerkt hast reichen die 20cm nicht aus für den Dämmungsaufbau. Die Hinterlüftung halte ich für fraglich.
    Es gibt auch die Möglichkeit ohne Hinterlüftung zu bauen. Da kommt man auf 206-208cm lichte Innenbreite. So haben wir das in unserem Bau gemacht.


    containermanufaktur.com


    Gruß Thomas

  • Hallo allesamt,


    meine Freundin und ich würden uns auch gerne aus 40Ft HC Containern ein Haus Bauen, nur dass es nicht all zu Tiny sein wird mit insgesamt 4 Containern. Ich habe mir auch gerade die Frage der richtigen Dämmung gestellt.


    Würde die Dämmung die ich mit in dem Bild so überlegt habe funktionieren oder habt ihr da vielleicht gute Tipps für mich, was ich anders machen soll?



    LG Andrä

    Einmal editiert, zuletzt von Habicher ()

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