Sinnhaftigkeit 7,5-Tonner als Basis

  • Hallo zusammen,


    hier möchte ich eine Diskussion über 7,5-Tonner anstoßen.
    Könnten diese in manchen Fällen sinnvoll sein?
    Für wen bzw. für welches Szenario?


    Ich denke eher an diejenigen, die häufiger unterwegs sein wollen, aber auch Anforderungen an Größe und Gewicht haben; am ehesten, sagen wir mal, an diejenigen, die sich gerne ihr eigenes „Wohnmobil“ bauen möchten, um viel unterwegs zu sein – aber eben im Stil eines Tiny Houses.
    Eher nicht an diejenigen, die alle 3 Jahre einmal umziehen wollen (wobei es auch bei 7,5 t Wechselbrücken gibt).


    Vorteile (gegenüber PKW+Anhänger bis 3,5 t):

    • höhere Mobilität
    • bessere Fahreigenschaften
    • möglicherweise höhere Nutzlast? (zu diskutieren)
    • auch mit Anhänger (Gespann bis 12 t) möglich (Führerschein C1E vorausgesetzt)

    Vorteile (gegenüber schweren LKWs):

    • bis 7,5 t nicht von Maut und Fahrverboten betroffen

    Nachteile (ggü. PKW+Anhänger):

    • zusätzlicher Führerschein C1(E) nötig (statt BE)
    • Probleme auf Campingplätzen: kommt man auf manche? oder immer ausgeschlossen?
    • höherer Verbrauch „Leerfahrten“: Man hat zwar sein Fahrzeug immer dabei (unabhängig davon, ob man das TH abnehmen kann oder nicht), aber verbraucht mind. ca. 15 l/100 km

    Ich freue mich auf weiteren Input.


    Offene Fragen:

    • Möglichkeiten, TH als Ladung nicht fest zu verbauen? Wechselbrücken gibt es wohl, aber man verliert wieder Nutzlast. Andere Vorschläge?
    • maximale Nutzlast?
      eine kurze Google-Recherche suggeriert, dass man kaum auf mehr als 3 t Nutzlast kommt. Hat jemand Beispiele mit einer höheren? Klar, am besten ohne Kastenaufbau, da man den (Ladungs-?)Aufbau ja sicher selber machen möchte. (Vergelich: mit Vlemmix-Anhänger mit zGG von 3.500 kg käme man auf ca. 2.800 kg Nutzlast)
  • Ein 3,5 Tonner ist deutlich mobiler.
    Die Fahreigenschafteneines 3,5 Tonner sind gleich zu einem 7,5 Tonner. Stichwort Gewichtsverteilung


    Campingplätze werden zur Seltenheit.
    Bei Regen einen Wiesencampingplatz zu verlassen könnte spassig werden, wenn man die Wiese bezahlen muss.


    Ich hohl mir am Freitag meinen 3,5 Tonner , dieser wird den Zweck eines Wohnwagens und mobilen Verkaufsstandes erfüllen

    • maximale Nutzlast?
      eine kurze Google-Recherche suggeriert, dass man kaum auf mehr als 3 t Nutzlast kommt. Hat jemand Beispiele mit einer höheren? Klar, am besten ohne Kastenaufbau, da man den (Ladungs-?)Aufbau ja sicher selber machen möchte. (Vergelich: mit Vlemmix-Anhänger mit zGG von 3.500 kg käme man auf ca. 2.800 kg Nutzlast)


    Maximal sind ca. 5 Tonnen Nutzlast drin (z.B. Mitsubishi Canter), das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied gegenüber der 2,8 T eines PKW+Anhänger bis 3,5 t:
    https://cantercan.co.uk/media/…5_r_eurovi_en_06_2016.pdf


    Von der Aufbaulänge her wird es im Allgemeinen schwer sein,über 8 Meter zu gehen.


    Ein 7,5-Tonner LKW ohne Anhänger ist für einen Laien deutlich einfacher zu Fahren/Rangieren als PKW+Anhänger gleicher Aufbaugröβe.


    Auf Campingplätzen stehen auch genug 7,5Tonnen Wohnmobile rum, ich vermute, die limitieren eher nach Gröβe als nach Gewicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Hondekop ()


  • Offene Fragen:

    • Möglichkeiten, TH als Ladung nicht fest zu verbauen? Wechselbrücken gibt es wohl, aber man verliert wieder Nutzlast. Andere Vorschläge?

    Ja, geht natürlich, du must dann eben die Vorschriften zur Ladungssicherung beachten (und die Hütte muss selbsttragend sein, was ein wenig Zusatzgewicht bedeutet).

  • Was du eventuell noch nicht beachtet hast, LKW mögen Standzeit überhaupt nicht. Bremsen gehen fest, Reifen bekommen Standplatten, der Kraftstoff wird mit Algen verseucht, die Einspritzpumpe korrodiert, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich, dass haben PKW auch, aber die sind da weniger stark betroffen. Anhänger nochmals weniger. Zudem kostet der Unterhalt eines LKW nicht ein Bisschen, sondern erheblich mehr al sein PKW oder Anhänger, mach dich mal auf LKW-Liebhaberseiten schlau.
    Sofern lohnt sich das vor Allem für denen, die wirklich oft den Standplatz wechseln.

  • Danke für eure Antworten!


    Ein 3,5 Tonner ist deutlich mobiler.
    Die Fahreigenschafteneines 3,5 Tonner sind gleich zu einem 7,5 Tonner. Stichwort Gewichtsverteilung

    Du meinst also ohne Anhänger – Sprinter, Crafter usw.? Kommt für mich in diesem Kontext nicht in Frage – siehe Thema. Konkret für mich, weil ich nicht alleine bin, sondern mit Familie. Und weil es dennoch um „echtes Wohnen“ gehen soll – nur eben mit „häuftger unterwegs sein“ als andere Tiny Houses.
    Zudem soll ein vernünftig isoliert werden, um ganzjähig wohnen zu können. Wie die meisten Tiny Houses eben.
    Daher bewusst der Vergleich: Tiny House on Wheels auf 3,5-t-Anhänger <-> Tiny House als LKW-Aufbau (Ladung oder nicht).


    Zum Thema Campingplatz:

    Auf Campingplätzen stehen auch genug 7,5Tonnen Wohnmobile rum, ich vermute, die limitieren eher nach Gröβe als nach Gewicht.

    Cool, also kein generelles Problem, aber natürlich im Einzelfall zu beachten. In D ist auf Campingplätzen zudem eher die Höhe das Problem: Bayern 3 m, sonst oft 3,5 m.

    Maximal sind ca. 5 Tonnen Nutzlast drin (z.B. Mitsubishi Canter), das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied gegenüber der 2,8 T eines PKW+Anhänger bis 3,5 t: [...]



    Von der Aufbaulänge her wird es im Allgemeinen schwer sein,über 8 Meter zu gehen.

    Super, wir halten also fest: 5 t Nutzlast möglich! Gewaltiger Unterschied! :)
    8 m Aufbau wären ja schon super, komme ich beim 3,5-t-Anhänger auch nicht viel weiter (wenn man übliche Isolierung einplant).
    Weißt du spontan, ob es den Canter auch für Wechselbrücken gibt? Habe bei kurzer Suche keine eindeutige Antwort gefunden.

    Was du eventuell noch nicht beachtet hast, LKW mögen Standzeit überhaupt nicht. Bremsen gehen fest, Reifen bekommen Standplatten, der Kraftstoff wird mit Algen verseucht, die Einspritzpumpe korrodiert, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich, dass haben PKW auch, aber die sind da weniger stark betroffen. Anhänger nochmals weniger. Zudem kostet der Unterhalt eines LKW nicht ein Bisschen, sondern erheblich mehr al sein PKW oder Anhänger, mach dich mal auf LKW-Liebhaberseiten schlau.
    Sofern lohnt sich das vor Allem für denen, die wirklich oft den Standplatz wechseln.

    Der Punkt zu den Standzeiten ist völlig korrekt. Da ich aber von einem relativ mobilen Szenario ausgehe, würde ich das mal vernachlässigen, wie im Thema angedeutet.
    Im Idealfall stelle ich mir ja Wechselbrücke vor – und dann kann/will man mit dem leeren LWK ab und zu mal einkaufen fahren :)


    Konkret für uns (5-Köpfe) habe ich zudem an Doppelkabine gedacht – allerdings lässt das die mögliche Aufbaulänge weiter schrumpfen (hier: knapp 5m Canter 7C14, siehe Foto). Zumindest ein Alkovendach mit könnte man einplanen.

    Beste Grüße

  • Weißt du spontan, ob es den Canter auch für Wechselbrücken gibt? Habe bei kurzer Suche keine eindeutige Antwort gefunden.

    Vermute mal nicht, die Gewichtsklasse für Wechselbrücken ist eine ganz andere, eine Stahlkoffer-Wechselbrücke wiegt leer ja schon um die 3 Tonnen. Dazu kommen noch die Anpassungen am Fahrzeug, dann bleibt ja kaum Nutzlast übrig. Was übrigens nicht besagt, daß die Wechselbrücken-Idee in diesem Fall keine gute ist, nur müsste man hier vielleicht eine eigene Wechselbrückenausführung bauen, weil die standard-Wechselbrücken hier extrem überdimensioniert (GG 15 Tonnen) und dementsprechend schwer sind. Insofern wäre das dann einfach eine Art Absetzkabine wie es sie im Wohnmobilbereich schon längst gibt. Du transportierst den Aufbau ja selbst, da ist es auch ziemlich sinnfrei, sich am Wechselbrücken-Standard des Transportgewerbes zu halten.



    Im Idealfall stelle ich mir ja Wechselbrücke vor – und dann kann/will man mit dem leeren LWK ab und zu mal einkaufen fahren :)

    Brötchenholen in der Innenstadt im 8-Meter LKW hat ja auch was :). Wenn es euer einziges Fahrzeug ist und Ihr die übliche Transporte anders macht, kann es auch Sinn machen, vereinzelte Fahrten mit einem (dann) viel zu großem Fahrzeug zu machen.



    Konkret für uns (5-Köpfe) habe ich zudem an Doppelkabine gedacht – allerdings lässt das die mögliche Aufbaulänge weiter schrumpfen (hier: knapp 5m Canter 7C14, siehe Foto). Zumindest ein Alkovendach mit könnte man einplanen.

    Ein Bißchen wie oben. Wenn ihr wirklich oft den Standplatz wechselt, Mobilität also sehr wichtig ist, und es euer einziges Fahrzeug ist, kann es Sinn machen.


    Ciao, Kai

    Einmal editiert, zuletzt von Martin () aus folgendem Grund: Zitat gerade gebogen.

  • Der Ford Cargo ist ein 5-Tonner und kann sein Eigengewicht dazu laden. Deshalb auch sehr beliebt beim französischen Militär.

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