Feedback zu meinem Projekt + Wasser und Elektrik Fragen

  • Hallo zusammen,


    die Idee zu einem Tiny House habe ich schon lange, seit nun das ein oder andere Gebiet erschlossen wird um solche auch abzustellen und ggf. sogar seinen Wohnsitz darauf anzumelden, möchte ich meine Pläne konkretisieren.


    Die Basics: 2 x 4 Meter Flachdeck oder Autotransportanhänger, Ladehöhe 50-60cm für einen 2 x 4 x 3,30 Meter Aufbau mit Schlafloft. 40x80mm KVH Gerüst mit 21 Hochbalken. Beim Dach bin ich noch unentschieden. Da ich es gerne mit Trapezblech bauen würde und diese in enormen Maßstäben zu kaufen sind, wäre ein beinahe flaches Dach von einstelliger Gradzahl sicherlich möglich. Soweit so gut. Da ich mein Haus aber auch gerne mit einem Vernunftsauto bewegen möchte ist auch bei diesem Grundriss Gewicht sparen wichtig. Angestrebt sind 650kg für den Anhänger und 1,2t Leergewicht für den Aufbau. Auto + Anhänger + Aufbau = 3,5t = kleinen Stress, soweit mein Gedanke.


    Bei meinen Berechnungen schlug die Fassade immer massiv ins Gewicht und ich befürchte von einer Holzfassade abzulassen und mir dafür ein Produkt mit unter 4kg/qm2 zu suchen. Dabei haben mir PVC Trapez und Wellplatten besonders gefallen. Sehr leicht, sehr günstig. Man kann sie selbst zuschneiden und sie sind schnell verbaut. Bemaltes Holz für die Fensterrahmen und einige Zierelemente würden auch das sicherlich gut aussehen lassen. Darunter kommt nur noch Folie, dann der mit Isolation gestopfte Rahmen und im Inneren dann echtes, schönes Holz. Dort ist die Fläche dank der Einbauten ja sehr viel geringer, das eröffnet im eigentlich wichtigeren Teil des Hauses viele Möglichkeiten.


    Gerne würde ich eure Meinung zu diesen PVC / Kunststoffplatten hören und vielleicht hat auch jemand noch eine Alternative für mich parat. Falls auch gleich jemand sein eigenes Haus gebaut hat würden mich einige Worte über das Gewicht sehr freuen. Vielleicht verkalkuliere ich mich auch dramatisch, aber es fällt mir schwer einen standhaften Rahmen in den obigen Maßen, isoliert und vollverkleidet, mit unter 800kg zu bauen.


    Isolieren würde ich mit unterschiedlichen Materialien. Für die Decke sicherlich eine gute Wolle mit 60mm Stärke, der Boden ebenso aber nur mit 40mm, aus Gewichtsgründen, denn der Rahmen ist auch dort 60mm stark. Für die Wände würde ich dann auf leichteres zurückgreifen.


    Nun habe ich mich die vergangenen Tage besonders auf das Thema Elektrik konzentriert und habe auch einiges gelernt. Das allerdings ist keine Leistung, denn ich bin eine Technik 0, jedenfalls was Verkabelungen angeht. Die Kabel will ich jedoch selbst verlegen und den Fachmann dann die Verkabelung im Verteiler erledigen lassen. Keines wird länger als 5 Meter und so werde ich wohl auf 3G 1,5 zurückgreifen. 9 Steckdosen, 3 x 2 und 1 x 3 sowie eine 12V Pumpe und 2 fest verbaute LED Streifen fürs Licht. Alles läuft über Steckdosen, nur die 12V Pumpe und das Licht sollen fest verbaut werden. Die kommen ja ohne Netzteil, muss dort also etwas zwischengeschaltet werden bevor es an den Verteiler angeschlossen werden kann? Eine Batterie wird es in diesem Bau wie gesagt nicht geben. Im Grunde also: Wie schliesse ich 12V Geräte ohne Netzteil an ein 220-230V Netz an?


    Zum Schluss noch eine Frage zum Wasser, konkreter zum Warmwasser. Boiler machen aus meiner Sicht wenig Sinn. Sie verbrauchen viel Strom da sie dauernd laufen und fassen doch nur eine begrenzte Menge. Einmal aufgebraucht hat man Pech gehabt. Eine einfache und vor allem günstige wie auch leichte Alternative scheint mir ein Gas Durchlauferhitzer aus dem Campingzubehör zu sein. Die Duschbrause kann dann nicht nur ihren eigentlichen Zweck erfüllen, sondern auch in der Küche verwendet werden. Für dieses System ist auch die Pumpe. Ein fester Wasseranschluss ist unabdingbar, für die harten Wintermonate braucht es meiner Ansicht nach aber einen Wassertank, friert ja sonst alles zu. Der Aufbau ist also wie folgt: 50-100l Wassertank der über einen Wasseranschluss aufgefüllt werden kann, im Winter auch von Hand. Von diesem führt eine kleine Leitung zur Spüle, eine dickere über die Pumpe zur Campingdusche. Auch dazu hätte ich gerne einige Meinung gehört, vielleicht gibt es ja noch bessere Lösungen.


    Nun, jetzt habe ich viel geschrieben. Ich hoffe dieser Thread ist auch für andere nützlich wenn sie ihr Haus selbst bauen möchten. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass es ein solches Forum auch in Deutschland gibt und vielleicht können sich einige von uns auch irgendwann Nachbarn nennen. Bin sehr gespannt auf die zwei angekündigten Tiny House Parks.


    Grüße,
    Max

  • Hallo,


    ich kann leider nicht wirklich weiterhelfen; doch deine Gewichtsziele ließen mich stolpern. Für die Masse ist logischerweise ohnehin der BE-Führerschein notwendig - weshalb nutzt du dann die vollen 3,5t Anhängelast nicht aus? Persönliche Präferenz? Das Leergewicht ließe dir ja noch 1,65t für deine Einrichtung auf nicht ganz 8m² (!?)


    Gruß,
    Andy

  • Hallo Andy,


    also das letzte mal als ich nachgeschaut habe waren 3,5t Gesamtgewicht (Anhänger + Auto) mit der B Klasse möglich. Mancher Orts heißt es aber zusätlich: Nur wenn die Zugmaschine mehr oder gleich viel wiegt.


    Den BE zu machen wäre im Zweifelsfall ja auch nicht das Problem, umso mehr aber der Aspekt des Fahrzeugs. Ein Allrad Passat zieht ja schon 2t. Geh ich darüber brauch ich ein fettes Auto, einen größeren Anhänger, mehr Material, da land ich mit viel Glück nur beim zweifachen des Projektbudges.


    Ich möchte auch keine Wohnwagenzulassung, primär wegen der Versicherung und der Sache mit dem Wohnsitz. Ich versuch mich also an diesem Minimodell. Wenn das mit dem Gewichtsparen so klappt wie gewollt brauch ich ja nicht mal einen BE.
    Und falls das mit diesen Siedlungen/Parks klappt ist ein 6m Wagen schnell gebaut. Bis dahin beschränk ich mich, besonders auch beim 1. Bau ohne viel Erfahrung, auf eine Größe die sich auch mit dem Alltagsauto umsiedeln lässt.


    Grüße

  • Da hast du völlig Recht. Ich hatte nur die 750kg im Kopf. Aber in der Tat darf man mehr, wenn die 3,5t für das gesamte Gespann bleiben - was ja auch irgendwo logisch ist.


    Davon abgesehen; ein fettes Auto ist relativ. Geländewagen und Sprinter sind schnell gemietet und dürfen oft Ihr Eigengewicht ankuppeln. Aber das ist natürlich gusto bzw. wieder was ganz Anderes, wenn das Zugfahrzeug angeschafft werden soll. In jedem Fall viel Erfolg mit dem Leichtbau.


    Edit: Der B96-Schein läge natürlich noch dazwischen. Im Grenzfall sicher einen Blick wert (Gesamtmasse: 4250kg).

  • Das mit dem anmieten ist eigentlich ein sehr gutes Argument. Im Grunde könnte man auch einen Fahrer mit Wagen anstellen und das Gewicht bis zum Anhängerlimit vernachlässigen. Die Kosten dafür würde man mit einem kleineren Alltagsauto wie ich es zur Zeit fahre locker wettmachen. Da muss ich mal drüber nachdenken, ich danke dir jedenfalls für den Gedankenanstoss.

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