Planung Alterswohnsitz

  • Ich möchte hier im Talk mal meine Überlegungen dar- und zur Diskussion stellen :)


    Ich bin 61 Jahre alt und gehe nächstes Jahr im Herbst in Ruhestand.


    Aufgrund familiärer Verwerfungen ;) ist es mir in meinem Berufsleben nicht gelungen Haus und Grund zu erwerben oder ein Aktienvermögen anzusparen.


    Derzeit wohne ich in Ingolstadt in einem relativ günstigen Reihenmittelhaus, welches mir allerdings auf Dauer zu groß und zu teuer und am falschen Platz (500m zur A9) ist.


    Da ich nach 17 Umzügen in meinem Berufsleben nicht wirklich räumlich gebunden bin, überlege ich, meinen Wohnsitz in einen dünner besiedelten Teil Deutschlands zu verlegen und mich dabei deutlich zu verkleinern. Momentan denke ich an die freie Republik Wendland ;)


    Über Laura Kampf aus Köln (YouTube) bin ich vor einigen Jahren auf die TinyHouse-Bewegung gestoßen und fand das für mich auf Anhieb passend.


    Mittlerweile habe ich meine Überlegungen dahingehend modifiziert, dass mein kleines Haus nicht zwingend mobil sein muss.
    Zum einen ist die Finanzierung für ein festes Haus günstiger und einfacher, zum anderen ist es glaube ich einfacher ein eigenes Grundstück zu finden, das dann bebaubar ist. Ich orientiere mich zur Zeit in Größe und Grundriss an einem Flying Space von Schwörer-Haus, das muss aber noch nicht das letzte Wort sein.


    Ich denke über ein Grundstück nach, auf dem mein Haus Platz findet, sowie ein "Gartenhaus" für meine Hobby-Tischler-Werkstatt (ich baue in meiner Freizeit Musikinstrumente). Sobald meine Frau, die derzeit im Harz lebt und arbeitet, in Ruhestand geht, soll ein zweites Tiny House dazu kommen.


    Für mich sind derzeit folgende Schritte "akut":
    1. Abstecken des Kreditrahmens
    2. Erforschen des Marktes - was kann ich mir leisten, was ist möglich
    3. parallel zu 2. Grundstückssuche
    4. ...


    Ich werde weiterberichten.


    Schwörerhaus schreibt gerade, dass das von mir angefragte Modul 130.000 € kostet, plus 20.000 für Planung und Nebenkosten, das sprengt definitiv meinen Rahmen. Ich habe aber auch Sabine L. mal nach ihren Kosten gefragt. für weitere Vorschläge bin ich jederzeit dankbar.



    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich kann mich deinen Überlegungen nur anschließen. Ein einfaches und günstiges Leben nach der Arbeitsphase waren auch genau unsere Beweggründe uns mit dem Thema Tiny zu beschäftigen.
    Es war dann auch ganz schnell klar das es auf einer vernunftigen Basis stattfinden muss. Der Traum vom mobilen Tiny ist nur in den wenigsten Fällen realisierbar.
    Viel Erfolg bei Grundstückssuche und Planung :thumbup:

  • Ich bin auf dem Weg!


    • Ich habe einen ersten Entwurf (14,5 x 4,5 m) gezeichnet!
    • ich habe 2 Termine mit Bankberatern ausgemacht!
    • ich habe meinen Kofferraum ein erstes mal mit auszumistenden Sachen beladen, gehen heute Nachmittag auf den Wertstoffhof.


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende


    und denen die auf dem Weg sind 1-2 kleine Schritte nach vorne


    Stefan

  • Cooler Plan Stefan. Deine Raumaufteilung gefällt mir. Als kleiner Hinweis, es ist unglaublich praktisch wenn alle Zu-und Ableitungen (Wasser uns Abwasser) an einer Wand liegen. So musst Du nicht quer durchs Haus Leitungen und Installationsebenen einplanen. Deshalb haben wir die Küche an der Badwand :thumbup:
    Es kommt Alles auf minimalem Wege rein und raus. Und es reicht ein Durchlauferhitzer.
    Wie machst Du es mit dem Heizen?

  • Hallo Sabine!
    Ich bin kein Architekt und habe vor allem keine Ahnung von Haustechnik.


    Ich treffe mich Mitte August mit einem befreundeten Architekten und werde meinen Entwurf danach entwickeln.


    Mir schwebt momentan so eine Mischung aus Durchlauferhitzer, Wärmetauscher und Ofen vor - mal sehen - das kommt später.


    Der Ofen steht auch noch eher ungünstig und meine Fernseher hat auch noch keinen Platz, vielleicht verbanne ich den auch ins Büro, aber eigentlich will ich die Sportschau auf dem Sofa gucken ;)


    Über Büro und Schlafzimmer habe ich eine Zwischendecke eingeplant um etwas Stauraum zu gewinnen, Im Wohnraum möchte ich offene Holzsparren haben.


    Gruß
    Stefan

  • Ich hatte zu Anfang null Ahnung ?(
    Aber im Laufe der Zeit und mit jedem Gespräch mit Herstellern und Zimmereien wird es konkreter. Es ist unglaublich spannend welche Möglichkeiten sich auftun wenn man sich informiert.
    Ich wünsche Dir viel Spaß mit der Planung und werde gespannt verfolgen was Du berichtest :thumbup:

  • Heute war ich im Bauzentrum Poing und habe verschiedenen Herstellern von Fertighäusern in Holzbauweise mal meinen Plan gezeigt.


    Das Ergebnis war zunächst einmal "ernüchternd" - aber jetzt bin ich auch um einiges schlauer.


    An anderer Stelle hat @haass vorgerechnet, dass ein Haus gem Baukostenindex (BKI) ca. 1.400 €/m² BGF kostet. Dass sich solche Zahlen nicht auf kleine Häuser umrechnen lassen, war mir bereits klar. Aber die Preise der Hersteller liegen bei 2.300 - 3.500 €/m²Wfl., wobei mir ein Hersteller gesagt hat, dass das System Fertighaus (auch individuelle FH) nicht für so kleine Häuser geeignet ist. Ich habe mich ausschließlich bei Herstellern umgesehen, die ökologische Fertighäuser aus Holz herstellen.


    Ich stelle also fest, dass die im oben zitierten Beitrag errechneten ca. 2.300 €/m² BGF ein sehr realistischer Preis sind und ich wohl insgesamt deutlich besser fahre, wenn ich mir - wie @Sabine L. eine Zimmerei suche, die mir mein kleines Traumhaus baut.


    Außerdem habe ich eine Anregung für einen alternativen Grundriss bekommen, den ich heute Abend mal in mein CAD werfen werde.


    Vorauss. Montag hat mein Architekt für mich Zeit - ich werde berichten.


    Gruß, allen ein schönes Wochenende
    und allen Bauern und Planern einen kleinen Schritt zum Ziel
    Stefan

  • hallo,


    hier ist offensictlich einiges missverstanden worden. selbstverständlich reichen die von mir angegebenen BKI werte auch für TH. Sie können sogar nach unten korrigiert werden. Sie sind eine orientierung, mehr nicht.
    aber presie von 2.300 /WF sind utopisch.
    Fertighaushersteller mögen derartige sonderaufträge gar nicht und schlagen gewaltig auf
    Den preis von einer zimmerei ohne LV festlegen zu lassen,ist selbstmord. Bitte denkt doch mal daran, dass die zimmerei ein unternehmen ist, dass gewinnmaximierend arbeiten muss. also wird der erzählen, dass die ökolog. Baustofe teuer sind, die konstruktion kompliziet ist etc.


    es ist doch ganz einfach: man beauftragt einen für sich arbeitenden treuhänder, sprich architekt, mit planung und bauleitung. Der wird die leistungen in einem LV ausschreiben und angebote von mind. 3 zimmereien einholen. der bauherr allein entscheidt dann, wer den auftrag erhält. der billigste ist nicht immer der beste!!! aber peisverhandlungen lohnen immer.
    Übriges gilt bei TH-Projekten die VOB genauso wie bei grossen häusern. D.h. bauvertrag, din-gerechte ausführung, abnahme, mängelbeseitigung, gewährleistung etc. gelten auch hier. Dieser bauvertrag, der diese und weitere punkte regelt, sollte der bauherr vorgeben,nicht der unternehmer!
    Es wäre ggf. mal hilfreich ein webinar zu machen, dass die grundzüge der bauabwicklung i.s. des bauherren aufzeigt.
    viel erfolg allen

  • @haass: Ich weiß ja nicht, wo Du Deine Erkenntnisse her hast, aber Deine Informationen sind tlw. schlichtweg falsch:


    1. BKI: die Kosten bewegen sich bei Ein- und Zweifamilienhäusern gem. BKI (Stand II/2018, den aktuellen habe ich im Büro, kann ich übernächste Woche nachreichen) zwischen 1220 und 2670 € /m² NUF. Das sind allerdings nur die Kostengruppen 300 und 400. Diese Kosten, werden um so größer, je kleiner ein Gebäude wird, weil z.B. rein statistisch mehr Außenwand auf einen m² NUF fällt als bei großen Gebäuden. Ein Zweigeschossiges Haus hat ca. 0,5 m² Dach je m² BGF, ein eingeschossiges 1,0 m². Bei 200 €/m² Dach, macht das das Tinyhaus z.B. um 100 € teurer als dasw zweigeschossige EFH - immer auf die Grundfläche bezogen.


    2. VOB: die VOB gilt zumächst einmal nirgends!!!! Sie ist rein Formal gem. BGB nichts anderes als eine frei zu vereinbarende AGB, also das "Kleingedruckte" in einem Vertrag. Es gibt Vertragsparteien, die verwenden AGB, Privatleute verwenden in der Regel keine AGB. Das Verwenden von AGB durch den Verbraucher ist durchaus kritisch zu sehen. Hier nur ein Beispiel: Verwendet der Verbraucher die VOB, verkürzt sich die Gewährleistung von 5 auf 4 Jahre.
    Das einzige, was wirklich festgeschrieben ist: Bauherren, die öffentliches Geld ausgeben, müssen nach VOB A ausschreiben, das kommt aber für den Privatmann nicht in Frage.


    3. Der DIN hat zunächste einmal genaus so viel zu sagen, wie ein Kaninchenzüchterverein - er ist NUR eine eingetragener Verein. Richtig ist, dass DIN-Normen in vielen Bereichen den Stand der Technik wiedergeben, aber in einigen Bereichen auch durch den BGH festgestellt wurde, dass die DIN eben nicht dem Stand der Technik entspricht. Wer nun ökologisch bauen will, muss seine Standards oft gezielt formulieren, weil es hier noch gar keine Normen gibt, die einen Stand der Technik wiederspiegeln, bzw. weil der Bauherr vielleicht gar den höheren Stand der Wissenschaft verwirklichen will.


    4. Preise: Die Preise werden durch den Markt geregelt und in der derzeitigen "baulichen" Hochkonjunktur sind Handwerker nur schwer zu bekommen und dann auch nur zu höheren Preisen. Aber kein Handwerker, der einen Auftrag haben will, wird einen überzogenen Preis anbieten, in dem Bewußtsein, dass sich der Bauherr auch ein zweites und drittes Angebot einholt.


    5. Leistungsverzeichnisse: Als jemand, der 20 Jahre Bauherrenvertreter eines Bauherren der öffentlichen Hand war, kann ich nur sagen, ein LV ist auf gar keinen Fall ein Allheilmittel. Viele der Nachträge, basieren auf unvollständigen LVs und diese Nachträge waren bis zu einer BGH Klarstellung im letzten Jahr oftmals auch nochüberteuert. Ich bevorzuge eine funktionale Ausschreibung mit Qualitätsstandards, dies führt zunächst zu etwas höheren Preisen, insgesamt aber zu deutlich weniger Ärger und einer Verschiebung des Risikos hin zur Baufirma.


    Gruß
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Catweazle ()

  • Lieber Stefan,
    Bitte lass uns diese Diskussion hier beenden.
    Deine „Richtigstellungen“ entbehren jeglicher Relevanz und sind tendenziös.
    Zum Schluss vielleicht nur folgendes: ich lehre seit über 20 Jahren an einer Hochschule
    Baubetriebslehre und weiß worüber ich rede!
    Schönen Gruß und Ende!
    Heiner

  • Zum Schluss vielleicht nur folgendes: ich lehre seit über 20 Jahren an einer Hochschule
    Baubetriebslehre und weiß worüber ich rede!
    Schönen Gruß und Ende!
    Heiner

    Mit diesem Schreiben wurden mein Schubladendenken gegenüber deinem Berufsstandes wieder voll bestätig.


    Gruss Stefan

  • Hallo und guten Abend,


    heute habe ich ein erstes Beratungsgespräch mit meiner Hausbank gehabt und direkt anschließend mit einem, mir verbundenen Architekten.


    Beides war durchaus positiv, jetzt wird Grundstück gesucht.


    Der Grundriss des Hauses wird sich dann nach der Erschließung des Grundstückes richten - ich suche ein Grundstück, das von Norden her erschlossen ist - mal sehn, was da so kommt.
    Die ersten 3 Makler habe ich angeschrieben.


    Eine Anekdote noch aus dem Bauzentrum: Nachdem ich dort einem "Verkäufer" erzählt habe, was ich will - im wesentlichen viel weniger Haus - schlugeer mir sein Modell Ambence77 vor, das sei doch das richtige. Ich habe selten einen so misslungenen Grundriss gesehen - und mit meinen Wünschen hatte er nun gar nix zu tun.


    Gruß
    Stefan


    PS.: eigentlich wollte ich auf den vorletzten Post nicht antworten - eigentlich ist der Umgang hier im Forum durchaus kompetent und freundlich, das will ich auf gar keinen Fall ändern. Aber ich merke, dass mich dieser Post immer noch sehr ärgert :cursing: und will hier zumindest schreiben, dass soviel ...... zumindest bei mir nicht unwidersprochen ist.

  • In welchem Umkreis von Ingolstadt suchst Du nach einem Grundstück?

  • Guten Morgen Sabine :)


    Ich suche gar nicht in Ingolstadt - zu viele Autos, zu viele Menschen, zu teuer - ich will es im Ruhestand richtig ruhig haben und will ins Wendland - 50 km rund um Lüchow. Es sollte ein Grundstück >1000 m² und <50.000 € sein, so etwas gibt es da grundsätzlich.


    Gruß
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Catweazle ()

  • Das hört sich sehr gut an. Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Suche :thumbup:

  • Hallo Catweazle,


    ich habe Deine Thread mit Interesse gelesen. Magst Du berichten, wie es weitergegangen ist? Würde mich freuen.


    Schönen Abend
    Clara

  • Guten Morgen Clara,


    derzeit bin ich intensiv auf Grundstückssuche.


    Da meine Frau und ich eine eher "spezielle" Ehe führen, wir leben seit 6 Jahren aus beruflichen Gründen 450 km getrennt, möchten wir ein Grundstück suchen, auf dem 2 Tiny Häuser Platz haben. Auch das wäre noch lösbar.
    Die Verständigung über alle Erfordernisse an dieses Grundstück, insbesondere die Lage, ist allerdings aufwendig. Das liegt auch daran, dass meine Frau sicher noch 10 Jahre berufstätig ist.


    Meinem Architekt hat mein erster Entwurf grundsätzlich gefallen und er baut öfter Häuser mit einem ortsansässigen Tischler. Dieses Haus würde dann auf 2 Sattelschlepper verladen und an meinen neuen Standort transportiert. Die Transportkosten belaufen sich auf ca. 2 €/km x 2 LKW, sie sind also durchaus überschaubar und dafür habe ich ein eingespieltes Team und meinen Architekten hier vor Ort.


    In der von mir gewünschten Größenordnung von ca. 50 m² ist meine Kostenschätzung von ca. 100.000 € durchaus realistisch.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    nicht aufgeben. Das passende Grundstück kommt bestimmt :thumbup:
    Insgesamt bist Du doch schon auf dem besten Weg zum Tiny.


    VG
    Bine

  • Hallo Sabine,
    kein Grund aufzugeben, Probleme sind Herausforderungen.


    Eine Abstimmung mit Ehepartner und Bauaufsicht ist eine echte Herausforderung
    :D


    und die Grundstückssuche ist, wenn man nicht in so ein Legoland einziehen will, auch beim Standardhaus eine Herausforderung.


    Gruß
    Stefan

  • hallo Catweazle,
    auch ich will zum Ruhestand "tiny" werden.
    Da ich durch eine Gehbehinderung nicht beweglich genug für das klassische Tinyhaus mit Loft bin, habe ich ein "Rolling Bungalow" im Auge. (Entfernt, da Werbung)


    Das Teil ist mobil genug, wenn man es umsetzen lassen will, bietet aber bei "meinem" Wunschmodell immerhin 40m² Raum, und das ebenerdig. Der aktuelle Preis liegt schlüsselfertig je nach Ausstattung so grob zwischen 50000 und 65000€ (incl MwSt).


    Die Firma hat im Norden Deutschlands bei Visselhövede ein regelrechtes Tinydorf in Planung, man kann passgerechte Grundstücke anpachten... auf Wunsch sogar mit PKW-Stellplatz incl. Carport.
    Für dich wäre dann das Anpachten von 2 Grundstücken denkbar...jeder sein Häuschen auf eigenen (gepachteten) 150 bzw 300m²...


    Vorteile von so einem Bungalow: man muss nicht fest eingebautes Mobiliar verwenden und dabei ständig aufs Gesamtgewicht schielen... ich kann meine gewohnten Möbel verwenden. (Ok, Ikea-Tetris-Spielen halt). Ich habe das meiste an gewohntem Komfort wie eine normale Toilette statt eines überdimensionalen "Katzenklos" (Feststofftoilette), eine ausreichend große Küche, Waschmaschine im Badezimmer uvm.


    So ein Mini-Bungalow ist ja auch schon ein "Tinyhaus", aber ich kann es halt "seniorengerecht" einrichten und planen...bei einem klassischen Tinyhaus unmöglich.
    Ich bin aktuell am durchgucken, was ich an zusätzlichen Details unbedingt haben will und was das "extra"kommen würde...

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