In welche Richtung OSB verlegen?

  • Hallo!


    Ich plane ein immobiles, möglichst ökologisches Tiny House aus Blockbohlen zu bauen.
    Wände werden nicht gedämmt, da die Bohlen recht dick sind (10 cm).
    Decke und Fußboden jedoch muss gedämmt werden.
    Beim Fußboden werde ich mit OSB arbeiten.
    Nun stehe ich vor einem Problem und brauche fachmännischen Rat.


    Wir haben bereits alle Materialien. Die OSB Platten haben Nut und Feder und sind 67,5 cm breit und 250 cm lang.
    Wenn ich diese auf die 5 cm breiten unteren Balken schraube müssten die einzelnen Balken entweder 67,5 cm, 62,5 oder 83,3 cm weit auseinander stehen.
    Würde ich den Abstand von 67,5 cm wählen so ist meine Vermutung, das die ganze Konstruktion nicht sonderlich stabil ist.
    Bei den anderen beiden Abständen würden die OSB Platten ja zum rechten Winkel orthogonal zu den unterliegenden Balken ausgerichtet werden.
    Jedoch würden sich dann mehr Stöße ergeben und ich müsste viel mehr Dampfbremsenklebeband einsetzen.


    Meine Fragen lauten nun:


    Zu welcher Variante könnt ihr mir raten?


    Wenn ich das Dampfbremsenklebeband bei den Stößen benutze (bei 62,5 oder 83,3), muss unter den Stößen dann zusätzlich noch ein Zwischenbalken gesetzt werden?


    Ich würde gerne die auf die Norm von 57,5 cm geschnittenen Holzwolleplatten für die Dämmung nehmen (Dämmung ist noch nicht vorhanden).
    Dann würde es natürlich eher Sinn machen, den Abstand von 62,5 cm zu wählen. Könnt ihr mir das empfehlen?



    Ich würde mich sehr über Hilfe bei der Beantwortung der Fragen freuen. Ich bin auch bereit einen erfahrenen Handwerker zu bezahlen, wenn er mir telefonisch zur Seite steht.
    Viele Grüße!
    Marlon

  • Hallo,
    Die Platten quer zu den Balken verlegen.
    Dadurch kann man die Balken frei einteilen und braucht nicht auf den Belag Rücksichtzu nehmen.
    Bei einer 67,5 breiten Platte könnte man den Nut- und Feder Stoß auch im freienFeld (zwischen den Balken verlegen. Dann aber nicht zwei Platten hintereinanderim gleichen Feld stoßen.
    Besser ist aber auf dem Balken. Auch da ist es besser den Stoß nichtnacheinander auf den gleichen Balken zu machen.
    Sonst entsteht eine Kreuzfuge, diese ist eigentlich bei allen Plattenverlegungzu vermeiden.(egal ob Holz, OSB, Gipskartonplatten…)
    Ich persönlich würde mir die Mühe machen und die Stöße an den Nut und Federverleimen. Bringt zusätzliche Stabilität und das Dichtungsband könnte man danneventuell auch einsparen.


    Um was für eine Blockbohlensystem handelt es sich den, wenn ich fragen darf?
    Blockbohlen kann nicht jede Zimmerei, von Schreinern ganz zu schweigen.


    Gruss Steff

  • Danke!
    Ich denke auch, das ich die OSB Platten quer zu den darunter liegenden Balken verlege.
    Bei den Stössen nutze ich dann zusätzliche Balken (evtl. 4x12 cm) und das Tape. Wenn ich nicht an das Tape komme (im Ausland schwierig), nehme ich den Fugenkleber.
    Die Blockbohlen bestehen aus 2-Fach N&F, die Eckverbindung mache ich über Kreuz und mit Handkreissäge, Stichsäge und Oberfräse selber. Ein Haufen Arbeit. Aber ich denke, es lohnt sich.
    Viele Grüße!
    Marlon

  • Abgesehen davon, dass ich OSB-Platten nicht als sonderlich öko betrachte, sind sie nat. praktisch und günstig. Quer zu der Balkenlage bringt sicherlich mehr Stabilität.


    Die Frage ist, ob es sich nicht ev. anbieten würde, eine Dampfbremsbahn / Folie auf die OSB und unter den FB-Belag zu legen. Die gibt's auch in Papier-Version von einer Firma, Google fragen. Dann könntest du die Klebebänder ev. weglassen.

  • 62,5 quer würde ich auch nehmen. Das Zurechtschneiden von Dämmaterial ist keine tolle Arbeit.


    Bei den Stössen nutze ich dann zusätzliche Balken (evtl. 4x12 cm) und das Tape.
    Der Querbalken ist sehr zu empfehlen. Da reichen dann aber auch ein 4x6, oder ein 4x8 cm, es ist ja kein Tragbalken.


    Ciao, Kai

  • 62,5 quer würde ich auch nehmen. Das Zurechtschneiden von Dämmaterial ist keine tolle Arbeit.


    Bei den Stössen nutze ich dann zusätzliche Balken (evtl. 4x12 cm) und das Tape.
    Der Querbalken ist sehr zu empfehlen. Da reichen dann aber auch ein 4x6, oder ein 4x8 cm, es ist ja kein Tragbalken.


    Ciao, Kai

    Danke für den Ratschlag.
    Da auf die gegenüberliegende Seite auch OSB kommt, lohnt sich ein 12 cm breiter Balken, so das beide gegenüberliegende Stösse abgedeckt werden können. Leider muss dann die Holzwolle auch zurechtgeschnitten werden, da sich Felder von 62,5 x 67,5 cm ergeben.
    Vermutlich werden wir dann doch auf Cellulose zurückgreifen.

  • Da auf die gegenüberliegende Seite auch OSB kommt, lohnt sich ein 12 cm breiter Balken, so das beide gegenüberliegende Stösse abgedeckt werden können. Leider muss dann die Holzwolle auch zurechtgeschnitten werden, da sich Felder von 62,5 x 67,5 cm ergeben.
    Dann verleime Nut und Feder aller Platten (sowieso sehr zu empfehlen) und bringe anstelle eines Balkens unter den Stössen einen 8 cm breiten OSB-Streifen an (flächig verleimt und ein paar Schrauben mit TEILgewinde). Der OSB-Streifen leitet die Zugkräfte von Platte zu Platte weiter und verhindert, dass die zwischen Platten Höhenunterschiede entstehen. So kannst du die Holzwolle in voller Länge verlegen (weniger Arbeit) und hast auch bessere Dämmwerte als mit dem von oben nach unten durchgehenden Balken. Und du sparst Gewicht und Geld.


    Vermutlich werden wir dann doch auf Cellulose zurückgreifen.
    Du meinst Celluloseflocken zum Einblasen? Ich weiss nicht, ob die Bude mobil sein muss, aber wenn ja, sorge dafür, dass die Cellulose SEHR dicht eingepackt wird. Ich habe zum Spass mal mit Cellulose experimentiert (ist bei mir in einem Fussboden eingebaut) und festgestellt, dass es bei Bewegung (300 km Fahrt) sehr stark einsackt. Der Höhenunterschied vorher-nachher war um die 40% (vorher lose eingekippt). Sonst angenehm zu verarbeiten, wenn man vom Aufbauschen (macht normal die Einblasmaschine, wir haben einen Mörtelrührer benutzt) absieht.

  • Sehr coole Idee mit den OSB Streifen! Die hatte ich nämlich diese Nacht auch.
    Die Dicke der OSB Platten unten ist 15 mm und oben 22 mm. Es bleibt ein Rest von 40 cm pro Reihe, somit sollte ich 7 cm breite Streifen erhalten.
    Ich hatte noch überlegt diese zu schrauben, aber die Idee mit dem Fugenleim ist natürlich noch besser.
    Also alle Fugen damit benetzen und die OSB-Streifen dann unter die Stösse kleben?


    Wir haben durch Zufall gestern einen Kontakt bekommen, der uns in Ungarn Celluloseflocken in Säcken besorgen kann. Ist okölogisch, günstig und bei einem Tiny Haus auch nicht so viel Arbeit, diese mit der Hand einzubringen.
    Wie gesagt, das Haus ist immobil, also unbeweglich.

  • Die Dicke der OSB Platten unten ist 15 mm und oben 22 mm. Es bleibt ein Rest von 40 cm pro Reihe, somit sollte ich 7 cm breite Streifen erhalten.
    Hört sich doch gut an.


    Ich hatte noch überlegt diese zu schrauben, aber die Idee mit dem Fugenleim ist natürlich noch besser.
    Die Schrauben sind nur zur temporären Fixierung, bis der Leim ausgehärtet ist. Teilgewinde, weil die Schrauben die zwei Flächen dann automatisch zusammenziehen.



    Also alle Fugen damit benetzen und die OSB-Streifen dann unter die Stösse kleben?
    Yep. Weisser Holzleim (PVA) in D2 oder D3 reicht, aber du brauchst viel davon. Wir haben für einen 95 m2 Fussboden (OK, kein TH ) etwa 10 kg gebraucht für eine Schicht OSB 25 mm, also kaufe das Zeug im Kanister, nicht in 500 Gramm-Flässchen. Etwas eingedickt mit Kalk (später Mehl, als der Kalk alle war) damit die Fugen nicht nur verklebt, sondern auch gleich luftdicht waren. Zum Anbringen haben wir eine Curryketchup-Flasche genommen, damit lässt sich die Nut gut folgen.
    Und die Cellulose wirklich von der Klebestelle fernhalten! Wenn die Flocken in der Nut kommen, hast du einen Spalt zwischen den Platten, dann gehen sowohl Festigheit als auch Dichtigkeit flöten. Wahrscheinlich kann man besser die Streifen zuerst an einer Platte befestigen, bevor die Platten überhaupt auf den Boden gelegt werden. Hält die Flocken von der Klebestelle fern, Leim lässt sich leichter anbringen, und lässt sich in einer Schablone schnell erledigen.


    Wie gesagt, das Haus ist immobil, also unbeweglich.
    Dann ist der Einwand beim Fussboden nicht relevant. Bei Wänden etwas dichter pressen, weil es sich dort mehr setzt als bei Fussböden.

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