Wandaufbau - Dämmung - Gewicht

  • Hallo zusammen,


    ich lese hier schon lange als anonymer Gast mit, und hab mich jetzt auch mal angemeldet. (Weil es jetzt los geht)
    Der Form halber ganz kurz zu mir/uns:
    Wir kommen aus der Region Hannover, die Kinder sind aus dem Haus, und nun wird es Zeit, sich in den nächsten 2-3 Jahren zu verkleinern.
    Also Tiny-House. Als gefühlt schon ewiger Camper kommen ja auch ein paar Erfahrungen dazu, was autark, wenig(er) Platz und mehr Freiheit bedeutet.


    Da ich leidenschaftlicher Selbstmacher bin, baue ich unser Haus selbst, die (Grob-)planung steht, der Trailer ist schon vorhanden.
    Und da gehts auch schon ans Eingemachte.
    Es ist ein Vlemmix TH 840 - 2 Achser 3,5to. Also der grösste, den es in der 3,5 to Klasse gibt.
    Da wir nicht mit dem Haus in den Urlaub fahren wollen, habe ich mich bewusst für den 2-Achser entscheiden.
    Das darauf zu bauende Haus soll dann mal als Hauptwohnsitz dienen, deshalb auch die Grösse.
    Der Aufbau wird mit Schlafloft und vorne Überhang 9 meter lang, und 2,54 breit.


    Und da sind schon meine drei Probleme: Gewicht


    Um das ganze sinnvoll nutzen zu können, soll eine "vernünftige" Dämmung eingebaut werden, wobei Vernunft wahrscheinlich ein Widerspruch ist.
    Die Wände sollen nicht zu dick werden, damit man noch Platz hat, aber auch ökologisch wertvoll im Bezug auf Herstellung, Dämmung und Nachhaltigkeit.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Die von mir geplanten Wände sollen innen 80mm dick werden, aussen klassich Holzfassade, innen Pappelsperrholz.
    Jetzt kommt die entscheidende "Mitte"
    KVH 40x80mm, an den Ecken 80x80mm. Und das wird schon schwer. Das mit Holzfaser zu dämmen, ist schierer Wahnsinn.
    Jetzt habe ich schon hier im Forum von interessanten Ansätzen gelesen, wie H-Trägern, durchlöcherte Balken usw.
    Das Thema hat mir keine ruhe gelassen, und ich bin jetzt auf eine Idee gekommen, die mir evtl. Fachleute hier mal zerreden oder optimieren dürfen ;)


    Anstelle eines Balken mit 80 mm Tiefe nehme ich zwei Bretter, äh, Balken mit 20 mm, und setze dazwischen einen 40 mm starken Dämmstoff, der jeweils noch 10 mm je Seite breiter ist. Als solche Dämmung kommen nur 2 Produkte in Frage, Holzfaser oder XPS. (oder falls es noch andere druckfeste gibt)
    In beiden fällen erreiche ich eine Reduzierung des Gewichts, im Idealfall bis zu 45%, und durch den überstehenden Dämmstoff habe ich auch gleichzeitig mögliche Wärmebrücken/Luftlücken ausgeschlossen, da bei der anschliessenden Dämmung eine Überlagerung stattfindet.<-- Ungefähr so
    Damit würde die weitere Dämmung in 40 mm angesetzt, und eine weitere 20 mm Dämmung auf jeder Seite macht das ganze dann schön dicht.
    Ausserdem kann man diese Art von Balken fast schon in Serie vorbereiten und beim Bau dann ggf kürzen, wenn erforderlich.


    Was sagen die Fachleute hier, ist das eine Möglichkeit oder sind 2 solche Balken zu instabil?
    Oder geht das?
    Gruß
    Tobias

  • Hallo Tobi,


    erstmal willkommen im Forum!


    Bevor du mit dem Gewicht jonglierst, hast du schon mal ausgerechnet ob du mit dem Aufbau die EnEV erfüllen würdest?
    Denn wenn du sagst das ihr das Tiny als Erstwohnsitz haben wollt, ist das ja nicht ganz unerheblich für den Bauantrag...
    Hier ist mal der Link zum U-Wert Rechner, der dir verrät wo du mit deiner Wanddicke und dem Material raus kommst.


    LG Meike

  • Je nach dem ist doch das mit dem Gewicht kein Thema - wenn das Häuschen einen festen Platz hat, kannst doch den Hänger abmelden und dann ist das Gewicht eh wurscht. Und den Transport von dort nach da kann man ja auch zu passenden Zeiten machen, ohne Kontrollen zu riskieren, oder ?


    Einen 8,40m Hänger auf 3,5t zu begrenzen, wo das Gestell wohl schon fast ne Tonne Gewicht hat, ist ne Herausforderung ...

  • Ja, das geht. Das Prinzip heisst Sandwichaufbau und es wird vielfach angewendet (z.B. Boots-, Karosserie- und Flugzeugbau). Die Schichten müssen untereinander fest verbunden (normalerweise verklebt) sein, damit das Prinzip funktioniert, das ist aber bekannt, oder?


    Ich vermute, dass der überstehende Dämmstoffkern eher kontraproduktiv sein wird. Wenn Du die Schichten gleich breit machst, wird sowohl die Herstellung der Balken als auch das lückenlose Einbringen des Dämmstoffes erleichtert, vermute ich.


    Als solche Dämmung kommen nur 2 Produkte in Frage, Holzfaser oder XPS. (oder falls es noch andere druckfeste gibt)
    Kork, EPS (m. hoher Dichte), PU, PIR, Resolschaum, evt. Schaumglas.


    Die Wände sollen nicht zu dick werden, damit man noch Platz hat, aber auch ökologisch wertvoll im Bezug auf Herstellung, Dämmung und Nachhaltigkeit.
    Dann sollten Dämmstoffe mit besseren Dämmwert auch in deiner Überlegung einfliessen. Ich weiss, dass viele hier Sachen wie EPS, XPS, PU, PIR, und Resolschaum skeptisch gegenüberstehen, aber wenn ein Wandaufbau mit 80 mm PU gegenüber ein Wandaufbau mit 80 mm Holzfaser (Energieverlust ca. + 60 %) Jahr für Jahr viele Kilos Öl einspart, finde ich das Öl, das in der Herstellung benutzt wurde, sehr gut investiert. Hauptsache, das Haus hat dann auch eine lange Lebensdauer, was bei einem Holzhaus vor Allem auf konstruktivem Holzschutz hinausläuft.


    Ciao, Kai

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