Behinderung & TH

  • Bereits durch meinen recht kurzen Aufenthalt im Forum bisher konnte ich sehen, dass es offensichtlich nicht wenige Menschen gibt, die trotz einer mehr oder weniger ausgeprägten Behinderung ein Tiny House in Betracht ziehen ... oder vielleicht gerade deshalb?


    Darum scheint es mir sinnvoll, dieses Thema sparat zu betrachten, denn das TH muss sich zwangsläufig ein wenig unterscheiden. Sei es, dass man mehr heisses Wasser braucht als andere oder viele Möglichkeiten zum Festhalten oder eine Grundrissform ohne Loft. Wenn man viele Dinge nicht mehr so ohne weiteres selbst machen kann, sind einfachere Strukturen notwendig oder sei es nur die bessere Zugänglichkeit.


    In meinem Fall war es ein unfallbedingtes Schädel/Hirn Trauma, durch das meine linke Körperhälfte eingeschränkt ist. Meine "Hilfsmittel" wären auf das Tiny House bezogen also viele Haltemöglichkeiten, kein Loft, alles in einer brauchbaren Arbeitshöhe. Die Tatsache, dass bei mir inzwischen leider alles doppelt so lange dauert ist kein Problem. Zeit ist da :saint:

    Gruss


    Sigi

  • Hmm....ich denk mal spontan drauf los...


    Loft kann man als Stauraum nutzen (ev für die Technik?) und statt dessen ein Hubbett einbauen...dazu platziert man halt das Sofa an einer kurzen seite und direkt darüber das Hubbett. Das fährt man bei Bedarf dann runter.


    Problem sind die engen Türen, so man welche einplant.


    Ich löse das in meinem Plan für mein "Bungalow-Tiny" mit Türbreiten von 85 cm (Rollator-und Rollstuhltauglich) in Verbindung mit solchen Falttüren:
    Falttür Marley


    Für die Badplanung finde ich die hier hilfreich: Badplaner


    Wie gesagt, inwieweit man das für ein THow nutzen kann...das ist eher auf mein Plan von einem 40m²-Bungalow zugeschnitten.

  • Ein Loft finde ich grundsätzlich eigentlich nicht schlecht, denn es ermöglicht die Nutzung der Raumhöhe. Allerdings erscheint es mir sinnvoller ein Aufzugsystem für das Loft zu bauen. Ein normales Loft liesse sich nur mit viel klettern erreichen und auf eine Schlafhöhle habe ich auch keine Lust. Zudem kommt wohl die Tatsache, dass es weiter oben einfach wärmer ist.


    Meine Idee ist, ein "normales" Bett auf dem Fussboden zu nutzen. Mein derzeitiges Bett (140x200) mit Schubladensystem darunter ist ca 50 cm hoch. Das bietet eine ordentliche Sitzhöhe und Stauraum durch die Schubladen unter der Matratze.


    Direkt darüber befände sich im TH ein absenkbarer Arbeitsbereich mit dem Schreibtisch und dem IT-Krempel. Der Fussboden dieses Bereiches ist der Deckel des Bettkastens. Er würde sich also in abgesenkten Zustand in ca 70 cm Höhe befinden ... also 2 Stufen vom Boden entfernt. Das empfinde ich (zumindest für meinen Fall) als Behinderungsgerecht.


    Der Schreibtisch dieses Arbeitsbereichs hat kein "Standgestell", sondern eine Art Ziehharmonika (oder auch Längsführungen wie der Aufzug selbst). Die Schreibtischplatte hängt an der Decke des Tiny House mit Ketten entsprechender Länge. Lässt man also den Arbeitsbereich herunter, entfaltet sich der Schreibtisch zu seiner ergonomischen Höhe und man kann die Arbeitsplattform über 2 Stufen erklimmen. Hebt man alles hoch, faltet sich der Schreibtisch automatisch zusammen. Konstruiert man das clever, kann man sogar niedrige Dinge liegen lassen, zB ein zugeklapptes Laptop. Nehmen wir an, man möchte einen normalen Bürostuhl (der ist ja nicht faltbar) benutzen, muss man das alles bis zu einer Höhe von ca. 110 cm zwischen Decke des TH und dem Boden der Plattform hoch fahren.


    Ich nehme an, die freie Innenhöhe des TH beträgt max. 340 cm, dann bleibt zwischen Bett und Arbeitsplattform in hoch gezogenem Zustand als freie Höhe bis zu 1,6 m (grosszügig gerechnet). Das ist mehr als komfortabel, man will ja nicht auf der Matratze stehen ....
    Auch wenn die Arbeitsplattform abgesenkt ist, besteht eine Höhe auf der Plattform von ca 2,5 m und das Bett ist darunter komplett in einem "Bettkasten" verschwunden.
    Dadurch dürfte der Höhlencharakter völlig verschwinden und der Platz ist trotzdem sinnvoll benutzt.
    Um das ganze noch gewichtssparend zu bauen, könnte man die vertikalen Aufzugführungen in die tragende Struktur des TH integrieren. Den Antriebsmechanismus kann man günstig und leicht mit ein oder zwei Mörtelseilwinden aus dem Baumarkt realisieren.

    Gruss


    Sigi

    Einmal editiert, zuletzt von Sigi_H ()

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