Ideenfindung, Projektplanung, Zukunftsträume

  • Servus,
    gebrauchte Zellen aus nem Fahrzeug mit ca 30-50tkm haben ihren co2 Rucksack selbst mit deutschem Strommix bereits abgetragen. Das sehe ich unkritisch. 1kwh Akku bedingt aktuell etwa 50-180kg co2, wenn man ihn neu herstellt. Der größte Anteil daran ist die benötigte Energie. Regenerativ hergestellt, wie das meiste bei Tesla, drückt den Fußabdruck auf 2000kg. Das sind 15000km Golf fahren (sparsam). Oder etwa 1/75tel dessen, was für den Bau eines normalen Passivhauses emittiert wird. Ich bin da mit nem Second Hand Akku also ganz zufrieden.

  • Servus,
    ich dachte an Dämmung mit Vakuumdämmplatten. So macht man aus 20cm Styropor 4cm Platte. Nachteil ist der Preis und die begrenzte Lebendmsdauer von einigen Jahrzehnten.

    Naja, aber besonders ökologisch ist das nicht ...

  • @Wurzelholzhaus : Die VIP sind bereits seit über 2 Seiten hier kein Thema mehr, sondern waren nur eine Idee, ganz am Anfang der Überlegungen ;) Wie man im restlichen Text sieht, gehts jetzt um Holzfaserdämmplatten (welche aber auch ne ganze menge nicht regenerativer Primärenergie bedürfen. Viel mehr als z.B. Resolplatten).

  • Meine Frage wäre, ob der Wunsch nach Autarkie es wert ist, Stromladungen bei Bedarf irgendwo abzuholen, oder ob ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz unter ökologischen Gesichtspunkten nicht sinnvoller sein könnte.


    Gruß,
    Gerd

  • Ich wüsste nicht warum.
    Strom für E-Fahrzeuge wird fast überall regenerativ gewonnen (klar, ist alles das gleiche Netz, aber die abgegebene Leistung der Säulen wird durch zubau von Wind/PV kompensiert). Der Unterschied zum Netzanschluss mit "Ökostromtarif" ist im großen und ganzen das Fahren mit dem Fahrzeug zum "Strom holen". Da im Regelfall Ladesäulen im Ort zu finden sind und so nur wenige 100m zusammen kommen, sehe ich den Umweltaspekt hier nicht bedroht. Zumal es sehr wahrscheinlich nie benötigt werden wird. Aber einen "doppelten Boden" habe ich bei so etwas kritischen wie der Energieversorgung der Wohnung schon gern. Immerhin besser als sich jetzt nen stinkenden und lauten Dieselgenerator ohne Abgasnachbehandlung hinters Haus zu stellen.


    PS. meine Texte lesen sich für einige etwas trocken bis hin zu "passiv aggressiv". Ich hoffe davon fühlt sich niemand gestört oder gar angegriffen. Das wäre definitiv nicht mein Ziel. Texte schreiben ist aber nicht unbedingt mein Kerntalent, daher versuche ich es so nüchtern wie möglich zu halten :)

  • Zur Thematik "Strom holen"


    Ich muss sagen, der Gedanke hat was. Es ist energetisch (vom Akkuwirkungsgrad abgesehen) in der Tat egal, ob die Energie direkt aus der Steckdose kommt oder den Umweg über die Ladestation nimmt. Falls es im speziellen Fall möglich ist dem Anschlusszwang zu entkommen, würde eine solche Aktion mit wenigen Fahrten im Jahr und hinreichender Autonomie die Anschlussgebühr und die monatliche Grundgebühr sparen. Das läppert sich. Andererseits kostet die Entladetechnik und Ladetechnik für das Auto auch genug.
    Ein direkt lohnendes Geschäft ist das also sicher nicht, aber technisch sehr interessant.


    Andererseits muss man Umweltverschmutzung (Stichwort Dieselgenerator ohne Abgasbehandlung) nicht nur qualitativ sehen sondern auch quantitativ. Für die geringen Laufzeiten und für den Notfall spielt die Abgasqualität quasi überhaupt keine Rolle. Für so seltene Fälle würde ich sowieso den wesentlich einfacheren Benzinmotor empfehlen.
    Ein gutes Beispiel ist mein Auto. Ein alter Land Rover von 1983 mit über 600.000 km drauf. Er hat leider nur die schwarze Plakette mit dem Totenkopf. Aber mit über 600.000 km hat er bereits die Neuproduktion von mindestens 2 Neufahrzeugen eingespart, die ja bekanntlich auch nicht auf Bäumen wachsen. Beim Gesamtenergieverbrauch eines Autos von 100% entfallen alleine 60% nur auf die Herstellung, nur 40% sind Treibstoff über die Lebensdauer! So sparsam wie mein alter Landy mit 10,5 l Verbrauch kann ein Neufahrzeug gar nicht sein. Trotz schwarzer Plakette. Die Mischung aus Quantität und Qualität machts.


    Apropos ... ich hab da noch eine halb fertige Miniatur-KraftWärmekoppelungsmaschine mit einem chinesischen ChangFa Diesel rum stehen. Ist zu verkaufen. Bereits umgebaut auf Ford Anlasser, Pflanzenölbetrieb mit Vorwärmung, Umlaufkühlung statt Verdampfungskühler und Riemenscheibe für PolyV Riemen. Näheres & Bilder per PN

    Gruss


    Sigi

  • Servus,
    @Sigi_H da hast du dir aber was schön gerechnet. Ca. 15-20% gehen bei der Produktion drauf. Ein Kleinwagen (Verbrenner) verursacht etwa 5t CO2, ein Geländewagen etwa 8t. Bei einem Verbrauch von 8l/100km hast du also mit dem Sprit ca. 130000kg CO2 in die Welt geblasen. Da du sogar noch deutlich mehr verbrauchst, liegst du eher bei 160000kg. Damit könnte man etwa einen 3200kWh großen Akku bauen! Sich das jetzt als Umweltschutz schön zu rechnen, empfinde ich irgendwie als etwas... schwierig. Die Zahlen die du verwendet hast, sind halt leider grundlegend falsch. Sowas sorgt dann leider dafür, dass sich statt eines kleineren E-Fahrzeuges, einfach das nächste Diesel SUV gekauft wird, weil "das ist ja viel besser für die Umwelt"...


    Gruß,
    Patrick


    PS. ich fahre meinen Verbrenner (hab noch nen E Umbau) Smart Roadster (110PS) mit 3,5l/100km im Schnitt (Benzin, kein Diesel). Selbst mit meinem 1992er Polo 86C "Genesis" G40 (immerhin 115PS) lag ich im Schnitt bei 4,5l. Auch da sind 10,5l nicht wirklich eine Zahl, mit der man angeben sollte.

  • Sowas sorgt dann leider dafür, dass sich statt eines kleineren E-Fahrzeuges, einfach das nächste Diesel SUV gekauft wird, weil "das ist ja viel besser für die Umwelt"...

    Irrtum! Es sorgt dafür, das man seine alte Karre wieder repariert und wieder und wieder ... es ist eben genau der Trick, den Neuwagen zu sparen, sei er elektrisch oder das SUV.
    BtW ... ein 2-Personenhaushalt mit eigenem Haus! und 2! Elektrofahrzeugen?? Ginge das nicht auch mit der Mietwohnung und dem Bus umweltfreundlicher?

    Ca. 15-20% gehen bei der Produktion drauf

    Das stimmt aber nur, wenn man meint dass Stahl, Zulieferteile und vor allem Aluminium auf den Bäumen wachsen. Das ist nicht nur extrem energieträchtig sondern auch brutal dreckig. Für das Abgas bei der Stahlerzeugung kann ich viel Dreck machen und für den Stromverbrauch beim Aluminium bau' ich jede Menge Passivhäuser. Für die Zulieferer sind die Hersteller nicht verantwortlich ... die machen ja ihren eigenen Dreck.

    Auch da sind 10,5l nicht wirklich eine Zahl, mit der man angeben sollte.

    Das wäre mir jetzt fast als "passiv aggressiv" erschienen. Gut, dass ich damit gar nicht angebe ^^
    Auf jeden Fall schätzt ihn jeder auf 15 - 16 Liter und wenn ich sage 10,5 im Schnitt wollen sie es fast nicht glauben. Soviel zur Fähigkeit der Leute Verbräuche zu schätzen.


    Lange Rede kurzer Sinn. Zum Schluss zählt der gesamte Fussabdruck, den jemand hinterlässt. Haus, Auto, Ernährung (was? Du isst Fleisch?) ...


    Ich hoffe Du erkennst das Augenzwinkern in meinem Beitrag. Am umweltfreundlichsten ist es ohne Zweifel alte Fahrzeuge so lange wie möglich am Leben zu halten und per ÖPNV Infrastruktur dafür zu sogen, dass man sie nicht täglich nutzen muss. So kann ich den Land Rover für meine Art zu reisen benutzen ohne das Gefühl haben zu müssen "Jetzt hab ich aber wieder nur zum Spass jede Menge Dreck gemacht" :saint:
    Bereits Euro5 war schon so sauber, dass es sich aus Umweltgründen beim besten Willen nicht lohnte neue Autos mit Euro6 zu bauen. Für minimale Verbesserung bei der Abgasqualität hat man in der Produktion einen Haufen Dreck gemacht.

    Gruss


    Sigi

    2 Mal editiert, zuletzt von Sigi_H ()

  • Servus,


    zwei Autos, eigenes Haus, ziemlich luxeriös eingerichtet... Ja, das kann man verurteilen. Das ist jedem seine Entscheidung. Mein 16 Jahre alter Smart hat als Verbrenner weniger als halb so viel verbraucht wie der deutsche Durchschnitt, der Wagen wiegt 730kg. Ein "normaler Golffahrer" verbraucht mit einem Fahrzeug mehr Ressourcen als ich mit zwei (und die werden ja nicht gleichzeitig gefahren).


    Die Berechnung der Fertigung schließt das Material mit ein. Hier eine der Sekundärqullen : https://edison.media/erklaeren…r-das-klima/22654280.html Die Primärquelle wäre z.B. das Energie- und Umweltforschungszentrum Heidelberg. Den glaube ich die Zahlen im groben und ganzen. Da ändert auch diskutieren nichts. Wenn du 600000km auf der Uhr deines Wagens hast, scheinst du in etwa die 20fache km Zahl per KFZ zurück gelegt haben, als ich in meinem bisherigen Leben (mit 14 Jahren Autobesitz). Mein CO2 Fußabdruck beträgt laut WWF Rechner 7,14t/a. 4t davon kommen vom Auto, welches ich erst seit einem Jahr berufsbedingt so viel bewege. Die 10 Jahre davor bin ich zwischen 6-14000km im Jahr per Rad gefahren und weniger als 2000km im Jahr per Auto. Dennoch sind die aktuellen 7,14t/a unter dem weltweiten Schnitt und ca. 40% unter deutschem Schnitt. Mit dem Häuschen und einer generellen Umstellung meines Berufslebens, soll die Jahres km Zahl per Auto auf vielleicht 5tkm gesenkt und ein Auto verkauft werden. Das ist dann zwar immernoch ein luxeriöses Leben, aber eines, dass ausreichend ressourcenschonend ist, das ALLE Menschen dieser Erde so leben könnten und es dennoch nachhaltig wäre. Kann ich mit leben.


    Und wenn ich sage "Mein 110PS Semisportwagen braucht 3,5l/100km" meinen alle ich schiebe die Kiste nur, oder ich lüge. Leider hört das Vorstellungsvermögen vieler da auf, wo die eigene Erfahrung aufhört. Und die ist nicht selten sehr begrenzt.


    PS. lieber wieder "Back to Topic" ? :)

  • Servus,
    de Bau war ja eigentlich frühstens nächstes Jahr geplant... Aber es kommt ja gern anders als gedacht. Aufgrund div. Umstände kann es gut sein, dass wir in ca. einem Monat ein Grundstück haben und dann auch möglichst zeitnahe mit dem bau anfangen wollen :) Dann gehts hier auch weiter.

  • Wobei man bei E-Autos den Abbau der nötigen Rohstoffe (Z.B. Kobalt...) nicht ausser Acht lassen sollte !
    Ehrlich gesagt taugt ein E-Mobil nicht wirklich zum "besserfühlen"...

  • Ach ja, das immerwährend Thema "Aber der Akku!!!".
    Fürs Lithium des verbauten Akku wird ca. so viel Wasser verbraucht wie für 0,2kg Rindfleisch, also EINEN Burger, das Kobalt wird nicht von Kindern aus der Erde gekratzt, sondern kommt aus Kanada, China, Russland. Die Akkus halten 3-4000 Zyklen bis sie bei 80% der Nennkapazität sind und können dann noch mal so lange als z.B. Pufferspeicher dienen bevor sie zu 95% recycled werden. Komisch das sich keiner drüber aufregt das in jedem Verbrenner ca. 10-15kg reines, hochgiftes Blei steckt und die Batterien nur zu 90% recycled werden können... Im Gegensatz zu Lithium ist blei hochgiftig und eines der schlimmsten Umweltgifte die wir in der Natur verstreuen.
    Auch ein E-Auto ist ein Auto und damit Ressourcenhungrig, aber immerhin bereits viel besser als ein Fahrzeug, dass während seiner Lebenszeit mehrere Tonnen giftiger Kohlenwasserstoffverbindungen braucht, deren Förderung mit massiver Umweltzerstörung (Fracking, Abbau von Teersanden, abfackelnde Bohrinseln...) und Krieg (Naher Osten...) einhergehen.


    Nun ja, aber nun bitte zum Haus :)

  • Mit der Herkunft ist das so eine Sache - so läuft zum Beispiel das vom australischen Bergbauunternehmen Orocobre in Argentinien gewonnene Lithium in der Statistik für Australien auf...
    Und darauf woher das Kobalt kommt darf man nicht wirklich viel geben - aus einem anderen Land eingekauftes Cobalterz wird im eigenen Land zum "heimischen" Endprodukt... Kanada und vor allem China fallen dadurch schonmal raus...



    Dass der Verbrenner als Klimaschützer nicht taugt ist logisch - allerdings ist in meinen Augen das E-Auto nicht wirklich das Modell mit grosser Zukunft...
    Wobei klar ist dass gerade die deutschen Autobauer sich mit Vehemenz gegen jede Veränderung wehren - da wird ein 470PS-Hybrid-SUV gerne als "Fortschritt" gefeiert...


    Aber egal , back to Tiny House... ;) :)

  • Servus,


    derPhilip: Jop, der bin ich :)


    PS. beim Planen gehts weiter. So wirklich Tiny ist das Haus nicht mehr. Sind immerhin mittlerweile fast 200m³ umauter Raum.
    Der Energiebedarf liegt aber, ohne Solaranlage, bei 2000-2500kWh/a inkl. Heizung und Warmwasser. Das ist so niedrig, das die doch recht potente 15kWPeak Solaranalge selbst im Winter dies flockig selbst erzeugen kann. Der 100kWh Hausakku + 28kWh Fahrzeugakku können dann auch mal 1-2Wochen puffern, wenn keine Sonne scheint oder es ständig schneit.


    Gesamtfläche 88m², davon 24m² Wintergarten und 7m² für Haustechnik/Lager. Funktionsumfang ist aber groß, inkl. kleinem Aufnahmeraum, zwei HomeOffice-Arbeitsplätze, zwei Plätze für RoomScale VR Anwendungen und ordentlich großer Küche :)
    Wir verbringen gerade in der dunklen Jahreszeit sehr viel zeit drinnen, daher möchten wir ein wenig "Luxus". Dafür brauchts weniger rumgefahre per Auto und weniger Rohstoffe werden für die Bereitstellung von Outdooraktivitäten gebunden :X


  • Hallo Jack-Lee,
    ein schönes Projekt!
    Ist aber gar nicht mehr so "tiny"!


    Gruß sigi

    Einmal editiert, zuletzt von sigi ()

  • Du, sigi,
    wenn ich die Außenmaße nehme, komme ich auf etwa 48,7 m².
    Und als Tiny gilt doch alles, was unter 50m² liegt...oder?
    Willst du ein außergewöhnliches Projekt ernsthaft vergraulen? Nur weil es etwas unüblich geplant ist?

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