TH mit Satteldach auf Alko720 Trailer

  • Hallo Alle,
    zunächst mal schöne Weihnachten an unbekannt.


    Eine Freundin und ich planen gerade den Bau eines hoffentlich wunderbaren TinyHouses und wollen so bald wie möglich loslegen.
    Der Trailer ist bestellt, unsere Bauscheune gefunden und der vorläufige Plan steht auch. Wir sind motiviert wie Sau und möchten gerne noch vor dem Jahreswechsel dei ersten großen Materialbestellungen tätigen um Anfang/MItte Januar loslegen zu können.


    Wir werden hier in den kommenden Wochen sicherlich mit diversen Fragen rumnerven und hin und wieder ein bisschen was von unseren Baufortschritten zeigen.
    Wir freuen uns wie Bolle über konstruktive Vorschläge und nette Kommentare jeder Art.
    Ich schreib das jetzt so etwas vorsichtig, weil uns in anderern Foren schon ganz herzerwärmend nahe gelegt wurde, doch lieber Puppenhäuser zu bauen und den Hausbau den echten Kerlen zu lassen. Aua!


    So ganz planlos kommen wir in meinen Augen gar nicht daher, lediglich ein bisschen auf Turbo geschaltet. Die Idee zusammen zu bauen ist gerade mal drei Wochen alt. Aber manche DInge müssen halt einfach angegangen werden.


    Ich würde hier mal ein paar Bilder der Grundkonstruktion hochladen um euch eine Idee zu geben was wir vorhaben.
    Wir planen mit zwei unterschiedlich geneigten Satteldächern, einer Schlaf Ebene und großen, schweren Fenstern.


    Es geht los mit einem Al-Ko Trailer mit einer Ladelänge von 7200 x 2440 mm.

    Bodenaufbau:


    6mm SIebdruckplatte
    Balkenlage (Äußerer Rahmen 100x60 / Querstreben 100x40)
    Dämmung 100mm Styrodur o.ä
    6mm SIebdruckplatte
    Bodenbelag ist noch unklar und kommt zuletzt. Evtl. einfacher Laminatboden oder Klick-Parkett wenn das Geld reicht



    Wandaufbau (von innen nach außen):



    15mm Kiefersperrholz (12mm wären natürlcih noch besser)
    Dampfbremse (z.B. Intello von Proclima)
    100mm Holzfasermatten (z.b. Steicoflex)
    Unterdeckbahn (z.b. Solitex Mento 1000 von Proclima)
    24mm Hinterlüftung
    18mm Profilbretter Fichte



    Dachaufbau


    9mm Kiefersperrholz
    Dampfbremse (z.B. Intello von Proclima)
    100mm Holzfasermatten (z.b. Steicoflex)
    Unterdeckbahn (z.b. Solitex Mento 1000 von Proclima)
    24mm Konterlattung
    30mm Hinterlüftung
    Dachbleche (hier freuen wir uns noch über Empfehlungen)



    Allgemein



    große Fenster wie ihr seht. DIese sind als dänische Fenster geplant, öffnen also mehrheitlich nach außen, wir diskutieren noch über Ausnahmen.
    Die Dreiecksfenster an den Stirnseiten werden wohl fest verglast sein.
    Da die Fenster natürlich für den Wärmehaushalt eher schädlich sind (aber weniger Fensterfläche keine Option ist) sind die übrigen Wände mit 100mm etwas dicker dimensioniert, in der Hoffnung das es nicht allzu zugig wird.


    Abgetrenntes Badezimmer mit Trockentoilette, Dusche und Waschbecken


    Geheizt wir das Ganze mit einer Truma combi 6 cp.


    Hab ich was entscheidendes vergessen? Bestimmt, aber liefere ich nach.
    Nachtrag 1: Ausgerechnetes Gewicht aller Komponenten des Rohbaus, also completto mit Zwischenwänden, Schlafebene aber ohne Möbel, Küche und Badezimmereinrichtung sind bei dieser Bauweise um die 3200kg, da bleibt nicht viel für Einrichtung.




    Und jetzt gehts los mit den Fragen.


    Wir müssen sicherlich noch einiges an Gewicht einsparen um nicht bei jedem Umzug die Küche und sämtliche Schränke abbauen zu müssen.
    Wo seht ihr noch Einsparungspotential? (Sicherlich bei den Fenstern, oder Wandstärke...nonono)


    Ich bin selbst Schreiner und kein Zimmermann, deshalb konkret die Frage ob ihr euch traut anhand der Bilder eine unverbindliche, rechtlich nicht bindende Einschätzung zur Statik des Ganzen zu geben. Das Ständerwerk in der Zeichnung ist wie folgt gedacht:


    Blau 100x100mm
    Rot 100x60mm
    Gelb 100x40mm


    Auf der Innenseite werden 15 oder 12mm starke Kiefersperrholzplatten mit dem Ständerwerk verschraubt und steifen das Ganze aus.
    Brauche ich dann überhaupt noch Querstreben im Ständerwerk? Oder kann ich mir das komplett sparen?


    Haltet ihr die Balkendurchschnitte für passend, eher zuviel oder doch knapp dimensioniert?


    Besondere Sorge macht mir die Stirnseite mit dem großen Panoramafenster. DOrt ist wenig Raum für Aussteifende Balken/Platten.
    Was kann ich machen um die Nummer bombenfest zu machen?


    Jau, mehr Fragen zu einem späteren Zeitpunkt,
    wir sind euch sehr sehr dankbar für Tips aller Art (außer die oben beschriebenen Mackersprüche) und freuen uns besonders über Erfahrungswerte von Leuten die schon ein bisschen länger in einem kleinen Häuschen wohnen und vielleicht schon wissen ob 80mm Dämmung eigentlich volkommen ausreichen, oder so.


    Liebste Grüße
    genießt die Weihnachtstage und tippt fleißig

    Jannik und Stephi

  • Hooooo, Brauner!


    BEVOR ihr irgendetwas an Mats bestellt und loslegt, solltet ihr:
    1. einen Stellplatz finden und,sehr wichtig,
    2.eine Baugenehmigung einholen!


    Was hilft euch ein vermeintlich noch so schönes Tiny, wenn ihr das nirgends genehmigt bekommt,weil beim bau das eine oder andere wirklich relevante NICHT beachtet wurde...dann habt ihr eine sehr teure Schrottmobilie produziert!


    Ich verstehe eure Begeisterung, ich teile diese ja auch... aber ich habe mich derzeit an der grundlegenden Planung fest gebissen. Und das wird noch eine ganze Weile so bleiben... bevor ich daran denken kann, dass der eigentliche Bau los geht.


    Punkt 1 habe ich FAST erledigt, im Moment kommt mir das blöde Corona in die Quere. Punkt 2... ist noch lange kein thema, da meine Planungen noch nicht reif sind für den ausführenden Fachmann.


    Also bremst euch bitte etwas und sucht erst mal einen Stellplatz, wo ihr das Tiny dann LEGAL errichten dürft.

  • Hallo Dea,
    danke für den mehr als berechtigten Einwand.
    das war dann allerdings ein nicht ganz unwichtiger Fakt den ich vergessen habe. Den Stellplatz haben wir schon.
    Das Haus könnte morgen aufgestellt und bezogen werden. Darum sind wir ja auch so sehr darauf aus möglichst schnell anzufangen.

  • Brauche ich dann überhaupt noch Querstreben im Ständerwerk? Oder kann ich mir das komplett sparen?
    Du meinst wahrscheinlich Diagonal Streben. Nein, brauchst du nicht, weil die Platten aussteigen. Querstreben natürlich schon, bei z.b. Öffnungen.


    Haltet ihr die Balkendurchschnitte für passend, eher zuviel oder doch knapp dimensioniert?
    Deutlich überdimensioniert. Passiert aber den meisten hier. Allerdings muss ein Statiker oder Zimmermeister das auch noch abnehmen, also braucht ihr einen, der in der Leichtbauweise auch mitdenkt, und DAS wird schwierig werden.


    Was kann ich machen um die Nummer bombenfest zu machen?
    Glasscheiben fest verkleben (und ESG nehmen). Ihr wollt die Fenster aber öffnen können, da funktioniert das nicht. Aus Sperrholz oder Metall ein Umlaufendes Hohlprofil bauen mit maximal möglicher Profil-höhe und -breite.

  • Wo seht ihr noch Einsparungspotential
    Ausser, was ich oben gesagt habe, die Stärke der Platten im Wandaufbau. Da kannste auch auf 8-9 mm runtergehen.


    Eigentlich schon komisch: der Bodenaufbau ist ein ziemliches Muster an Leichtbau und bei den Wänden wird dann geklotzt was das Zeug hält.

  • Danke euch.


    @Dea2020EIne Baugenehmigung brauchen wir auf dem Stellplatz nicht weil es ein Dauercampingplatz mit seinen eigenen Gesetzen ist.
    Welche das genau sind weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, ich bin aber auch gar nicht die Person die am Ende in dem Haus wohnen wird.
    Ich bin nur fürs gemeinsame Bauen engagiert und motiviert.


    @Hondekop
    Das klingt ja erst mal vielverprechend. Wenn wir die Diagonalaussteifungen weglassen können und die Materialstärken von Ständerwerk und Wandplatten reduzieren, dann sparen wir auf jeden Fall einiges an Arbeit, Kosten und Gewicht.
    Nur die Suche nach einem/einer Statiker*in die uns das ganze mal durchrechnet könnte in der Tat schwierig werden, weshalb die meisten Bauenden ja wohl auch auf Nummer sicher gehen und amssiver bauen als eigentlich notwendig wäre.
    Wir schauen mal weiter

  • Naja, wenn's nicht unter der Baugenehmigung fällt, braucht ihr den Statiker ja auch nicht.


    Was der zukünftige Bewohner dann aber bedenken sollte, ist das man sich mit einem Aufbau, der bei der Statikprüfung keine Chance hat (aber ohne weiteres genug Festigkeit hat, im Fahrzeugbau gelten andere Normen) in der Zukunft auch den Weg zu normalen Wohngrundstücken verwehrt: vielleicht möchte man irgendwann umziehen und wenn dann nur Campingplätze in Betracht kommen, Schränkt man sich ordentlich ein.

  • Übrigens: einen Statiker zu finden ist nicht das Problem, nur einen zu finden der gewichtsbewusst dimensioniert ist der Clou.

  • So ich habe noch mal einiges nachjustiert.


    Grundsätzlich noch mal deutlich weniger Konstruktionsvollholz verwendet, und in den Wänden mehr 100x40 Balken geplant.
    Außerdem erscheint mir 10mm Sperrholz als Innenverkleidung als hoffentlich fest genug.
    Hier noch die Frage:
    Macht es Sinn die gesamte Innenverkleidung zusätzlich zum Schrauben mit dem Ständerwerk zu verkleben?
    Das bekommt man dann halt nie wieder raus, wäre aber sau stabil. Hat da jemensch Erfahrungen?


    Und auch der Boden hat sich noch mal ein bisschen verändert:



    Bodenaufbau:


    9mm SIebdruckplatte
    Balkenlage (Äußerer Rahmen 100x60 / Querstreben 100x40)
    Dämmung 100mm Styrodur 3035 (druckfest)
    Dampfsperre
    12mm OSB-Verlegeplatten
    Bodenbelag ist noch unklar und kommt zuletzt. Evtl. einfacher Laminatboden oder Klick-Parkett wenn das Geld reicht



    Wandaufbau (von innen nach außen):


    10mm Kiefersperrholz (12mm wären natürlcih noch besser)
    Dampfbremse (z.B. Intello von Proclima)
    100mm Holzfasermatten (z.b. Steicoflex 38)
    Unterdeckbahn (z.b. Solitex Mento 1000 von Proclima)
    24mm Hinterlüftung
    14mm Profilbretter Fichte



    Dachaufbau


    6mm Pappelsperrholz
    Dampfbremse (z.B. Intello von Proclima)
    100mm Holzfasermatten (z.b. Steicoflex 38)
    Unterdeckbahn (z.b. Solitex Mento 1000 von Proclima)
    24mm Konterlattung
    30mm Hinterlüftung
    Dachbleche (hier freuen wir uns noch über Empfehlungen)


    Aktuelles Kampfgewicht: 3041kg

  • Tja, grundsätzlich braucht ihr die Balken im Boden dann nicht, ausser vielleicht die an den Rändern. Kannste also schon wieder einsparen. Die Schichten müssen dann aber verklebt werden.


    Macht es Sinn die gesamte Innenverkleidung zusätzlich zum Schrauben mit dem Ständerwerk zu verkleben
    Ja. Dann kann man auch klammern oder nageln statt schrauben. Stabiler, leichter, schneller und preiswerter.


    Wenn's leichter werden soll, kannst du mit Sandwichkonstruktionen arbeiten. Der Aufbau mit Holzrahmen ist im Fahrzeugbau i.A. veraltet, eben u.A. aus Gewichtsgründen. Das erfordert aber ein Umdenken und hat natürlich auch Nachteile.

    Einmal editiert, zuletzt von Hondekop ()

  • Und SIebdruckplatten aussen im Boden finden ich meistens nicht eine so gute Idee, aber das habe ich kürzlich irgendwo anders schon erläutert.

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