• Keine Dusche,keine Toilette?

    Doch, sogar ein Schlafraum. Ich habe kein "Loft" oder Hochbett geplant, weil ich die Möglichkeit ausprobieren wollte, dass alles ebenerdig ist. Mir persönlich wäre ein Loft in manchen Situationen unangenehm, zum Beispiel, wenn man krank ist oder das Bett machen will. Ansonsten ist die Einrichtung so geplant, dass man mit Standardteilen hinkommt. Also normale Küchenelemente 60x60 bzw 40 x 60. Das einzige maßgeschneiderte Einbaumöbel ist die "Sofabank". Ein normales Sofa nimmt doch sehr viel Platz weg.


    Danke für die Rückmeldungen einen pdf Anhang namens "GR" ist wohl zu uneindeutig.


    Grüße
    Gerd

  • Was mich halt wirklich interessiert sind die banalen Dinge, die Architekten gerne unter den Tisch fallen lassen und die in einem "normalen" Haus meistens trotzdem funktionieren. z.B. Wo befinden sich Putzsachen, Staubsauger etc. ? Hat eine/ein tiny-house-Bewohnerin oder -bewohner einen Staubsauger?

  • Das einzige das mich stören würde sind die Zimmertüren. Zum Wohnbereich würde ich nur einen Durchgang machen, eine Tür steht da nur im Weg. Und zum Schlafzimmer wäre eine Schiebetür bequemer und nimmt keinen Raum weg.
    Sonst gefällt mir dein Grundriss sehr gut

  • Was mir fehlt bzw was ich in meiner Planung anders habe:


    Ich habe in meiner Küche ein mobiles Induktionskochfeld IN einer Schublade eingeplant. Darunter eine im Schrank eingebaute Kombimikrowelle (mit Heissluftfunktion kann man backen, geht ganz prima), darunter passt noch eine große Schublade für Töpfe.


    Ich habe in der Küche (alternativ im Bad) dafür einen "Putzschrank" mit eingeplant. Ein ganz altmodischer "Hochschrank", wo mein Staubsauger reinpasst, Besen, Wischmop, Putzeimer und Putzmittel. Zusammengelegt/geschoben passt das Ganze sogar in einen koventionellen "Unterschrank"... den würde ich in dem Plan über die Waschmaschine setzen und statt dieser einen Waschtrockner einbauen. das spart den extra Wäschetrockner... im Sommer würde ich eine konventionelle Wäscheleine (oder faltbares Wäschetrocknergestellt) verwenden.


    Ich habe Besen und Wischmop, die einen Teleskopgriff haben und sich daher gut zusammenschieben lassen, und mein Staubsauger ist auch ein kleiner, der mir sogar in meiner Noch-Wohnung von 70m² völlig reicht:


    Auch wenn dadurch meine Innenwände etwas dicker sind: ich habe Schiebetüren eingeplant, die in die Wand geschoben werden. So verschwende ich keinen Platz, der für die Pendeltüren benötigt wird.
    Meine Haustüre öffnet sich aus dem selben Grund nach außen.


    Das nur als Gedankenanregungen.

  • Danke für die Anregungen. Über meiner Planung stand ganz groß "halte es einfach!" Das ist auch der Grund, warum ich zum Beispiel Drehflügeltüren geplant habe, die man als Standardbauteil bekommt. Wenn man das einmal ausprobiert hat, wird man sich aber auch darüber klar, dass Schiebetüren nicht weniger Platz brauchen als Drehflügeltüren, weil der Raum, den diese beim Aufschlagen benötigen, nicht anderweitig genutzt werden kann. Schiebetüren ergeben aber ein anderes Raumgefühl und und man kann sie besser offen stehen lassen.


    Deine Idee, das Kochfeld in einer Schublade unterzubringen, ist ziemlich clever. Ein Waschtrockner scheint auch eine Lösung zu sein, die viel Platz sparen kann, da müsste ich mich nochmal informieren, wie es um die Qualität bestellt ist. Im Sommer ist es, denke ich, selbstverständlich, die Wäsche draußen auf der Leine zu trocknen. Im Winter braucht man meines Erachtens im tiny house aber einen Wäschetrockner, weil ein Trockengestell doch sehr viel Platz einnimmt.


    Die beste Lösung für Waschmaschine und Trockner ist meines Erachtens in einer Gruppe von 3 bis 5 tiny houses ein gemeinsam genutztes Element zu haben, in dem sich ein gemeinsam genutzter Wasch- und Trockenraum sowie eine Sommerküche befinden.


    Ich mache mir sehr viele Gedanke über Sonderkonstruktionen und frage mich, inwieweit diese sinnvoll sind. Platz sparen ist ja zentrales Thema beim Entwurf eines tiny house.


    Das Bett zum Beispiel nimmt in meinem Falle fast 3qm ein, die nur nachts genutzt werden. Ich habe intelligente Lösungen gesehen, wo das Bett zum Beispiel mit Hilfe eines Garagentorantriebes elektrisch nach oben gefahren werden kann. Darunter befindet sich eine Sitzecke, die als Gästebett genutzt werden kann, wenn das Bett auf halbe Höhe gefahren wird.


    Ich komme aber immer wieder zu dem Schluss, dass ich persönlich auch mal alles stehen und liegen lassen und einfach ins Bett gehen möchte, ohne vorher zu räumen, klappen oder runterzufahren.


    Überhaupt denke ich oft über Wegklappen, Verschieben und Kombinieren nach. Zum Beispiel war die erste Idee für mein Bad, mit einer bodengleichen Dusche den Platz einzusparen, den eine Duschwanne inclusive Bewegungsraum zum Betreten braucht. Ich bin aber wegen des konstruktiven Aufwandes und der Fehlerquellen wieder davon abgekommen.

  • Zwie Anregungen meinerseits:


    1. Natürlich nimmt ein Trockengestell Platz ein, ABER: es reduziert im Winter ganz deutlich das Problem der trockenen Luft - und die Wäsche ist in nicht mal 12 Stunden trocken, das kann man händeln und Tiny heisst auch immer irgendwo: Kompromiss.


    2. Dusche: Ich habe auf irgendeinem YT-Video gesehen, dass jemand einen verfahrbaren Schrank hatte, der über der Duschwanne stand und nur zum Duschen auf die Seite gefahren wurde. Ich meine, das wäre eine überlegenswerte Doppelnutzung von Fläche.


    Gruß
    Stefan

  • ich wiederhole: Schiebetüren, die IN die Wand geschoben werden.
    Die Innenwände werden etwas dicker geplant und die Tür lässt sich dann IN die Wand schieben...so bleibt die Wand zimmerseitig voll nutzbar. ist halt etwas tricky zu bauen, aber durchaus realisierbar.


    Du planst ja einen Pelletofen...wenn der in Betrieb ist und du die Wäsche mit nem Klappgestell davor aufhängst, ist die ratzfatz trocken. Ja, es ist ein Kompromiss... aber wenn man die Wäsche abends vorm schlafengehen vor den Ofen aufhängt, ist morgens beim Aufstehen alles trocken.


    Und ein Waschtrockner macht das Klappgestell fast überflüssig...bis auf die Sachen halt, die nicht maschinell getrocknet werden DÜRFEN (Strickpullover zB). Über dem Waschtrockner kann man dann einen Hängeschrank einplanen... zB um einen Boiler zu verstecken oder schlicht für Putzutensilien und Co.


    Eine gemeinsame Waschmaschine ist für mich nicht machbar... zum einen mag ich es nicht und zum anderen bin ich in einigen Punkten empfindlich...Rückstände konventioneller Waschmittel lassen meine chemogeschädigte Haut massiv aufblühen und das muss ich zB nicht haben.

  • Hallo Gerd,
    als Bauingenieur freue ich mich über deine soliden Bauteile. Wärmedämmung und Tragwerk sind offensichtlich gut durchdacht.
    Ein Hinweis zur Problematik Innentüren:
    Es gibt das Knauf-Pocket-Kit für Schiebetüren in Trockenbauwänden.
    Das Problem bei den Innentüren besteht darin, dass man die Fläche zum ausreichenden Aufschlagen der Tür auch wirklich freihalten muss. Ausreichend bedeutet min. 90 Grad besser mehr. Die schmalsten Standardtüren wedeln dann mit ca. 61cm Breite durch die Gänge. Ein weiteres Problem ist ja, dass man oft erst um das Türblatt herumgehen muss, um es bequem wieder hinter sich zu schließen bzw. man hat seitlich noch eine Standfläche, dass man beim Schließen der Tür daneben steht. Löst man das durch einen vorgeschalteten kleinen Flur, der z.B. auch Windfang ist (sehr gute Funktionalität bei dir!), kann es sein, dass Türblätter aneinander schlagen oder dann doch in die Räume schlagen müssen und dort wieder Platz wegnehmen. Man kann es "drehen und wenden" wie man will - ich finde die Türblätter sind immer im Weg. Die Schiebetüren haben den weiteren Vorteil, dass man auch Sondermaße einfach umsetzen kann, selbstverständlich sind auch Glastüren möglich.
    Gruß sigi

  • Hallo Sigi,


    danke für deine Rückmeldung. Die Fläche vor den aufschlagenden Türen möchte ich auch gerne freihalten. Als Architekt weiß ich, dass man sich beim Planen nicht belügen darf und keine Bewegungsräume versperren sollte. Man möchte auch mal mit einer großen Einkaufstasche, Wäschekorb oder was weiß ich durch die Tür gehen, ohne überall anzustoßen. 90° Aufschlagwinkel ist das Minimum, reicht aber auch. Man sollte auch unbedingt vermeiden, dass die Tür in Richtung Wand aufgeht, weil man dann wirklich immer um das Türblatt herumläuft.


    Schiebetüren finde ich persönlich sehr schön und es kann gut sein, dass die Tür zur Wohnküche eine Schiebetür wird. Auch die Tür zum Bad wird wohl zum Schieben werden, weil es schon sehr eng wird mit dem Waschbecken. Bei beiden Türen ist auch der Platz zum Schieben da.


    Die Türen schlagen nicht ineinander (wie ich es schon erlebt habe) und ein Einbau der von dir beschriebenen Knauf-Schiebetür funktioniert bei mir leider nicht, da sowohl Außen- als auch Innenwände aus einer Massivholzkonstruktion (3lagiges Brettsperrholz) bestehen.


    Gruß
    Gerd


    Edit: Danke für den Link. :)

  • Noch eine Frage an dich, Sigi,


    ich denke, dass die Statik so funktioniert. Was mir aber ein bisschen Sorgen macht, ist die Frage, ob ein Statiker mir die Situation, wenn die Kiste am Kran hängt, auch rechnen kann. Ist das das Gleiche wie bei einem üblichen Standsicherheitsnachweis, nur dass die Auflager die Auflager beim Kranen sind (Ich dachte an 2 Balken die untergeschoben werden, um das ganze hochzuheben) oder muss man dann noch irgendwelche Kräfte berechnen, die aus der Bewegung entstehen?


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,
    mit meinem Statiker habe ich diese Situationen oft besprochen. Fazit: Der Tragwerksplaner ist verantwortlich für die Berechnung des stehenden Gebäudes vom Dach bis in den Baugrund, incl. maximaler Wind- und Schneelast. Wenn es aber um Transporte auf einem Trailer geht oder um das Versetzen mit dem Kran ist er raus, weil die dynamischen Belastungen von ihm nicht nachgewiesen werden können. Selbstverständlich kann ein erfahrener Kranführer das auch schätzen. Wenn der Kran dort ansetzt wo später die Fundamentauflager sind, kann eigentlich nicht viel passieren.


    Gruß sigi

  • Hallo Gerd,
    dass deine Wände in BSP/Brettsperrholz ausgeführt werden, habe ich mir schon gedacht.
    Das ist auch meine bevorzugte Bauweise, schon wegen des Raumklimas und der Wohnatmosphäre.
    Ja, zur Aussteifung sind natürlich auch die Innenwände in Massivholz ganz praktisch. Innerhalb dieser können dann keine Schiebetüren laufen - das ist klar. Aber ok. - wenn man den Grundriss auch mit Drehtüren realisieren kann, ist ja alles in Ordnung. Habt ihr (du und/oder dein Zimmermann) schon praktische Erfahrungen mit BSP? Vielleicht können wir uns mal per PN austauschen.


    Gruß sigi

  • Es geht weiter.


    Nachdem ich nach langer Suche endlich ein geeignetes Grundstück gefunden habe, das auch nicht allzu weit entfernt ist, wird nächste Woche der Bauantrag für ein Ferienhaus als Musterhaus eingereicht. Die Planung ist leicht überarbeitet. Ich hoffe, dass ich hier demnächst auch den Baufortschritt dokumentieren kann.

  • Hallo Gerd,
    mein absolut favorisierter Wandaufbau! ... sehr gut! Berichte uns bitte, wie sich das mit dem Lehmputz innen macht. Das Haus soll nicht so oft umgesetzt werden - oder? Aber wie dem auch sei ... alles bestens!


    Gruß sigi

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