Tiny Haus im Oberpfälzer Wald

  • Hallo,
    wir hatten gestern einen Termin mit dem Bürgermeister einer kleinen Gemeinde in Bayern. Wir haben Ihm unser Tiny House Projekt vorgestellt und waren total überrascht das er so begeistert darauf reagiert hat.


    Er würde uns auf jeden Fall unterstützen und auch beim Umgang mit den Behörden.


    Jetzt möchten wir natürlich am liebsten gleich kaufen.


    Allerdings sind wir uns noch nicht ganz im Klaren mit welchem Tiny House Hersteller wir zusammenarbeiten und außerdem müssen wir nach Erwerb des Grundstücks wieder etwas ansparen um loslegen zu können.


    Würdet Ihr das Risiko eingehen mit der Gemeinde als Unterstützer, aber ohne positiven Baubescheid, das Grundstück zu kaufen?


    Man muss dazu sagen das Risiko ist überschaubar, denn der Erwerb würde uns unter 20.000 Euro kosten.

  • Ihr könntet auch fragen ob ihr das Grundstück reservieren dürft.


    Ist bei uns (zumindest im Baugebiet) Gang und Geben um alles abzuklären.

  • Reservierung wurde uns auch angeboten, es wird aber wohl noch ein Jahr vergehen bis wir endgültig loslegen können. Deshalb der Gedanke jetzt kaufen, im Winter einen Bauantrag stellen und nächstes Jahr um die Zeit loslegen.

  • Es ist mir ein Rätsel, wieso gerade in Bayern so viele Leute denken, der Bürgermeister wäre der erste Ansprechpartner und könnte da etwas ausrichten. Muss wohl bei vielen in Bayern noch die Monarchie in den Knochen liegen.


    Es ist ja schön das der Bürgermeister begeistert ist und seine Unterstützung anbietet, allerdings kann und darf er nicht entscheiden, ob ihr das Tiny House auf dem Grundstück bauen dürft oder nicht.


    Der "richtige" Weg wäre es zunächst einmal eine Bauvoranfrage beim Bauamt für das Grundstück zu stellen. Das könnt ihr auch machen, wenn euch das Grundstück noch nicht gehört. So erfahrt ihr was auf diesem Grundstück baurechtlich machbar ist und was nicht.
    Wenn das Baurecht gegen das Tiny House spricht, weil es z.B. nicht der EnEV entspricht, oder das Grundstück nicht bebaut werden darf, etc., dann kann auch der Bürgermeister daran nichts ändern, da es sich um Bundes- bzw. Landesrecht handelt.
    Erst wenn baurechtlich zwar alles in Ordnung ist, jedoch irgendeine örtliche Satzung gegen das Tiny spricht, dann kommt der Bürgermeister UND der Gemeinderat ins Spiel, damit diese die örtliche Satzung so verändern, das der Bau des Tiny House möglich wird.

  • Für eine Bauvoranfrage brauche ich trotzdem alle relevanten Unterlagen. Das ist ja unser Problem das wir noch zwischen diversen Anbietern schwanken.


    Ich kann mir schlecht von jedem die komplette Planung machen lassen.


    Und sich jetzt ad hoc auf einen Versteifen und eine Bauvoranfrage stellen und dann später doch einen anderen Anbieter nehmen geht wohl auch schlecht. Denn dann müsste das ganze Verfahren ja erneut eingereicht werden.


    Oder kann man eine Bauvoranfrage ohne konkrete Planung einreichen?

  • Oder kann man eine Bauvoranfrage ohne konkrete Planung einreichen?

    Die Bauvoranfrage kannst du auch ohne "konkrete" Planung einreichen, da es dabei ja darum geht, für das betreffende Grundstück zu erörtern, was auf diesem Grundstück baurechtlich machbar ist und was nicht.


    Für eine Bauvoranfrage brauche ich trotzdem alle relevanten Unterlagen. Das ist ja unser Problem das wir noch zwischen diversen Anbietern schwanken.

    Für die Bauvoranfrage brauchst du zunächst einmal die Unterlagen zu dem Grundstück, die findet man in den meisten Fällen online oder halt beim Katasteramt. Außerdem brauchst du eine oder mehrere formlose Beschreibungen des geplanten Bauobjektes. Wenn du also mehrere Anbieter ins Auge gefasst hast, dann kannst du ja alle vorlegen und schauen welches davon Aussicht auf eine erfolgreiche Baugenehmigung hat.


    Ich kann mir schlecht von jedem die komplette Planung machen lassen.

    Die Bauvoranfrage kannst du Theoretisch auch selber stellen, wenn du dich mit dem Baurecht ein wenig auskennst. Sinnvoll wäre es natürlich, dafür jemanden erfahrenen zu beauftragen, z.B. unseren Moderator @sigi, er ist Bauplaner und kann das machen. So eine Bauvoranfrage kostet ja auch meist auch nicht die Welt.


    Und sich jetzt ad hoc auf einen Versteifen und eine Bauvoranfrage stellen und dann später doch einen anderen Anbieter nehmen geht wohl auch schlecht. Denn dann müsste das ganze Verfahren ja erneut eingereicht werden.

    Eine Bauvoranfrage ist noch kein Bauantrag, der wird erst dann eingereicht wenn ihr euch für einen Anbieter entschieden habt. Der sinnvollste Weg ist es, sich vorab einen fachkundigen Bauplaner, Architekten, Bauingenieur etc. zu suchen, der erst einmal eine Bauvoranfrage stellt, um zu erörtern, was auf dem Grundstück generell machbar ist. Das hat noch nichts mit dem eigentlichen Bauantrag zu tun.

  • Hallo Sabine L.,
    die Bauvoranfrage kannst du stellen, ohne dass du dich an einen Anbieter bindest.
    Zeichnungen zum TH sind zwar zweckmäßig aber keine Bedingung, wie Dietmar schon schrieb.
    Es geht in erster Linie darum, ob und wenn dann wie ihr bauen dürft.
    Was wollt ihr denn eigenlich?
    ... wie wollt ihr das TH nutzen?
    als 1. Wohnsitz, ganzjährig
    als Zweitwohnung, z.B. den Sommer über
    was wisst ihr über das Grundstück?
    ... liegt es im Bereich eines B-Planes? Außenbereich - Innenbereich? Das bekommt man schnell raus über Abfragen im Internet. Dazu braucht ihr die genaue Anschrift, die Gemarkung und die Flurstücksnummer.

  • TH oder Zirkuswagen oder Modulhaus
    Erstwohnsitz kein B Plan (auch keinen a) Innenbereich

  • Hallo Sabine,


    nur der Interesse halber, liegt das Grundstück im Umkreis von Regensburg?
    Ich würde eins suchen im Chiemgau, idealerweise rund um Wasserburg.

  • ja.


    Und das zuständige Bauamt hat bereits zwei ähnliche Projekte in letzter Zeit genehmigt.

  • Wir machen jetzt, mit einer befreundeten Architektin, eine Bauvoranfrage. Ich werde berichten was dabei raus kommt.

  • Wir hatten ja 2 Versionen eines Tiny House bei der Gemeinde eingereicht. Der Zirkuswagen ist leider durchgefallen aber das kleine Pultdachhaus auf Punktfundamenten wurde einstimmig genehmigt.



    Jetzt fehlt noch der positive Bescheid vom Landratsamt und dann kaufen wir das Grundstück.


    Das bestätigt wieder es macht wirklich Sinn sich erst ein Grundstück zu suchen, Details klären, und dann das Passende Haus darauf zu bauen.

  • Der Zirkuswagen ist leider durchgefallen aber das kleine Pultdachhaus auf Punktfundamenten wurde einstimmig genehmigt.

    Das ist konsequent, sehr weitsichtig und im Hinblick auf Nachahmer genau der richtige Weg.
    Zirkus- und Bauwagen haftet ein Ruf an mit dem sich keine Gemeinde identifizieren will.
    Und das sehen auch die meisten so, nur nicht die Eigentümer ebensolcher "Häuser" ;)


    Ich drücke Euch die Daumen dass es was wird mit eurem Projekt!
    Haltet uns bitte auf dem Laufenden, ich finde es sehr schade, dass die meisten genehmigten Projekte ziemlich bald von der Bildfläche verschwinden.


    Gruß,
    Martin

  • Meine Architektin hat mir gerade eine Email des Landratsamt weiter geleitet. Wir hatten ja zwei Modelle eingereicht, sollen uns aber nun bitte schriftlich für Eines entscheiden.


    Nachdem wir uns jetzt mit der Gemeinde eh auf das Pultdachhaus auf Punktfundamenten geeinigt hatten, wird dieses auch unser endgültiger Favorit bleiben.


    Sonst wurde nichts beanstandet. Ich denke also das wir demnächst einen positiven Bescheid auf unsere Bauvoranfrage bekommen. :thumbup:

  • Wir haben vom Landratsamt einen Positiven Bescheid für unsere Bauvoranfrage. Ohne Einschränkungen!!


    Jetzt wird das Grundstück gekauft. :thumbup:


    Der Notar setzt bereits den Kaufvertrag auf.

  • Hey Sabine,
    das hört sich super an - das freut mich für euch.
    Sobald sich was tut und man auch das WO kennt, geht danach alles ziemlich schnell :)


    Würde gerne wissen wie ihr das Grundstück gefunden habt - über Immoscout und konsorten oder ganz anders?
    Liebe Grüße

  • Homepage der Gemeinde, unter Bauflächen :D Wir haben einfach alle Gemeinden im Umkreis von 60km um Regensburg einzeln abgeklappert.


    Ist im Endeffekt eine kleine Baulücke aus den 90ern ohne Bebauungsplan, 400qm und somit für die Standardbebauung der Landbevölkerung zu klein .

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