Modulhaus für vierköpfige Familie

  • Hallo Zusammen,


    Meine Frau und ich leben zur Zeit mit unseren beiden Kindern (7+9) in einer 118 qm Wohnung in einem relativ neuen Mehrfamilienhaus. Die übliche 0815 Bauweise - Plastikfassade, Laminatboden, Zwangsbelüftung...
    Wir träumen schon lange von einem eigenen Grundstück mit einem Holzhaus. Leider haben wir verpasst das zu der Zeit umzusetzen, als die Grundstücke noch bezahlbar waren und wir hatten uns eigentlich schon mit einem Leben in der Mietwohnung abgefunden. Wir haben immer wieder mal Reportagen etc. über Tinyhouses gesehen und fanden die Idee grundsätzlich sehr verlockend, wenn wir denn nur zu zweit wären. Mit Kindern konnten wir uns das nicht wirklich vorstellen, zumal wir beide eher vom Typ Chaot & Sammler sind :) , was vermutlich mit einem Leben auf sehr engem Raum kollidiert. Wir denken, dass wir es durchaus schaffen uns zu reduzieren, aber einen gewissen Platzbedarf sehen wir schon.
    Nachdem uns das Thema Eigenheim aber doch immer wieder einholt, habe ich mir mal wieder ein paar Gedanken gemacht und bin zu einer Variante gekommen, die für uns finanziell machbar und platztechnisch ausreichend sein sollte.
    Es soll ein mehrteiliges Modulhaus auf einem Pachtgrundstück werden. Ich hoffe einfach mal, dass wir ein solches irgendwo in akzeptabler Entfernung zu meinem Arbeitsplatz finden werden. Das Haus soll aus drei Teilen bestehen, die jeweils auf einer Container-Wechselbrücke stehen. Außenmaße 7450 x2550. Diese sollen wie in im Bild unten dargestellt angeordnet und untereinander verbunden werden. Der dabei entstehende Innenhof soll eine als Veranda auf die Höhe der Häuser gebracht und überdacht werden. Die Wechselbrücken will ich komplett verkleiden und mit Klappen versehen, so dass hier reichlich zusätzlicher Stauraum entsteht, für alles was nicht auf einen beheizten Raum angewiesen ist.
    Die Container würden wir wohl bauen lassen, zumindest den Grundaufbau. Innenausbau würde ich gerne selbst machen und hoffe, dass ich das nebenberuflich schaffe.
    Was den Aufbau angeht, wäre mein Favorit Holz100 oder NurHolz. Allerdings habe ich schon öfter gehört, dass das ziemlich teuer ist. Preise angefragt habe ich aber noch nicht. Alternativ wäre ein Aufbau mit Blockbohlen denkbar. Auf jeden Fall tendieren wir wegen Raumklima und Speichermasse sehr stark zu einem massiven Holzaufbau (ggf. plus Dämmung), statt Ständerwerk. Als einzigen in Frage kommenden Hersteller haben wir bisher diesen ausgemacht: https://reset-house.de/. Wer andere Möglichkeiten kennt, immer her damit! Allerdings hat auch des Reset-House schon in der Basisvariante einen stattlichen Preis von ca. 40000€ pro Stück und ich überlege noch, wie man den Gesamtpreis nach unten bekommen könnte.


    Ansonsten gibt es noch reichlich Fragezeichen, wir haben erst vor ein paar Tagen mit dem Planen angefangen. Was mir gerade so einfällt:
    - Heizung. Bei TH scheinen Infrarotheizungen sehr verbreitet zu sein, aber wir haben einen gewisse Skepsis gegenüber dem Heizen mit Strom. Auf der anderen Seite macht der Aufbau eine zentrale Heizung, z.B. mit einem Holzofen, eher schwierig. Was für Alternativen gibt es noch?
    - Wie funktioniert bei einen TH der Anschluss an Strom/Wasser/Abwasser? Wo befindet sich z.B. der bei einem normalen Haus übliche Strom-Hausanschlusskasten? Hat jemand ein vollständig angeschlossenes TH und kann mir Details liefern?


    Auch mit den ganzen rechtlichen Fragen, Bauanträgen, Energisparverordnung etc haben wir uns noch nicht wirklich beschäftigt. Da kommt wohl noch einiges auf uns zu.


    .

  • Ich hab mal ein Modulhaus aus 3 Wechselbrücken gesehen - allerdings hatten die Erbauer die beiden seitlichen "Flügel" jeweils an die kurze Seite vom "Mittelmodul" gemacht.


    Der Vorteil war dass dadurch hinter das Mittelmodul eine vierte Pritschen-Wechselbrücke ohne Bordwände und Stirnwand als Terrasse gestellt werden konnte - Terrassenbau mal unkompliziert...
    War toll gemacht , die hatten den original Holzboden der "Terrassen-Pritsche" entfernt und leicht erhöht ein schönes Holzdeck draufgezogen.
    Dazu stand die Terrassen-Wechselbrücke rund 15cm tiefer.


    Sah in etwa so aus :


    Braun = Wohnmodule
    Rot = Terrasse


  • Hallo Philip,


    ein schönes Projekt. Zum Thema Grundstück und Hausplanung gebe ich Dir den Rat, erst das Grundstück dann die Planung.


    Du brauchst auf jeden Fall einen Bauantrag oder eine Bauvoranfrage. Dazu solltest Du einen Eingabeberechtigten ( Architekt oder in meinem Fall Zimmerei )haben der die Unterlagen im zuständigen Landratsamt/Bauamt einreichen kann.


    Heizen werden wir mit Holzofen und nur im Bad zusätzlich mit Infrarot.


    Die Hausanschlüße liegen wie bei einem "normalen" Haus. Du brauchst Wasser, Abwasser ( Kanal) und Strom.
    Sieht man auf unserem Anschlußplan ganz gut. Der Stromhausanschluß kommt in einen Kasten direkt vors Haus.



    Am rechten Bildrand, wo schwarzer Schlauch ( Stromdurchführung) und oranger Schlauch ( Telekom) liegen kommt der Kasten hin.
    Vor dem Baugerüst sieht man den Revisionsschacht für das Abwasser.


    Am linken Bildrand wo der blaue Schlauch aus dem Boden ragt kommt ein isolierter Schuppen hin. Da kommt Frischwasser und Wasserzähler hin. Von dort aus geht es weiter ins Haus.


    Und bitte auch für die Anschlüße ausreichend Budget einplanen. Liegt gut bei 10-20000€ je nach Gegebenheiten.


    VG Sabine

  • Hallo,


    bei Holz100 NurHolz... brauchst Du aktuell auch nicht anfragen.
    Der Holzpreis spielt aktuell verrückt. Dort wirst Du ohne konkreten Bautermin auch keinen verbindlichen Preis bekommen.
    Gerade bei den Firmen die mit Brettschicht- Wänden arbeiten ist der Holzbedarf sehr hoch und der hohe Materialpreis macht sich dort extrem bemerkbar.


    Gruss Stefan

  • @DietmarS68 Danke für den Hinweis, das werden wir mal tun!


    @JoWe Auch eine interessante Variante. Ich werde das mal mit meiner Gattin diskutieren. :)


    @Sabine L. Danke für die Erläuterung. Warum ist der Wasserzähler im Nebengebäude?


    Und bitte auch für die Anschlüße ausreichend Budget einplanen. Liegt gut bei 10-20000€ je nach Gegebenheiten.

    Wow, das ist etwas mehr als ich erwartet hätte. Weiß jemand ob es einen erheblichen Unterschied macht, wenn man z.B. Aushubarbeiten selbst erledigt?


    Ich bin auch gerade etwas desillusioniert, was die Pachtpreise für Baugrundstücke angeht. Habe eine Antwort auf eine Anfrage für 600 qm bekommen - 650 € im Monat. Das ist mir mindestens Faktor 2 zu viel. Das scheint ja ein echter Markt geworden zu sein...


    bei Holz100 NurHolz... brauchst Du aktuell auch nicht anfragen.
    Der Holzpreis spielt aktuell verrückt.

    Interessant wäre, ob es sich lohnt zu warten, oder ob der Holzpreis, wie der Immobilienmarkt, dauerhaft verrückt spielt.

  • Der Wasserzähler im Schuppen, da hat uns der Installateur darauf gebracht. Wir wollten die Waschmaschine im Schuppen unterbringen und brauchen deshalb Wasseranschluss und Abwasser im Schuppen. Da war die Idee nahe auch gleich die Wasseruhr dort zu installieren. Im Haus selbst hätten wir die Wasseruhr entweder in Bad oder Küche einbauen müssen. So sparen wir uns die Fläche :thumbup:


    Baugrundstücke sind wirklich das größte Problem. Hier im Oberpfälzer Wald, nahe zu Tschechien, sind die Preise noch einigermaßen erschwinglich. Vorausgesetzt man findet überhaupt eine Baulücke :/

  • Und wieder ein paar Fragen...


    Wenn ich das was ich bisher zur EnEV gelesen habe richtig verstanden habe, dann gibt es verringerte Anforderungen für Gebäude < 50 qm. Mein bisheriger Plan sieht ja vor, die drei Container zu verbinden. Damit komme ich aber auf eine Gesamtfläche von knapp 56 qm. Könnte es unter diesem Gesichtspunkt von Vorteil sein, auf die Verbindungen zu verzichten, bzw. nur zwei Container zu verbinden?


    Sehe ich das richtig, dass das Haus in jedem Fall einen U-Wert von mindestens 0,24 haben muss?


    Ist es nötig/vorgeschrieben das Haus auf (Punkt-) Fundamente zu setzen oder kann man es z.B. auch einfach auf Betonplatten stellen? Gibt es da irgendwelche Vorschriften/Nachweispflichten bezüglich Standfestigkeit.


    Als Alternative habe ich jetzt das hier entdeckt: https://www.zinipi.de/produkte/zinipi-loft/
    Das ist dann auch aus meinem ursprünglich favorisierten Holz100 gefertigt.
    Davon käme die Variante "Loft T" in Frage. Die bauen das aber auch drei aneinander gesetzten Modulen zusammen. Damit müsste ich mich von meiner geliebten U-Form verabschieden, die aber vermutlich ohnehin schlechter zu heizen ist. Worauf ich aber nicht verzichten will, ist eine Erhöhung, auch wenn es keine Wechselbrücke wird.

  • Danke für den Hinweis, aber das ist auch wieder Ständerbauweise. Ich will unbedingt einen Massivholz-Aufbau.
    Habe morgen einen Beratungstermin mit Zinipi. Aktuell ist das unser Favorit.

  • Viel Erfolg dabei. Wir waren auch mal bei zinipi. Tolle Häuser aber auf gepfefferte Preise :whistling:

  • Interessant wäre, ob es sich lohnt zu warten, oder ob der Holzpreis, wie der Immobilienmarkt, dauerhaft verrückt spielt.

    Im Gegensatz zu Holz wächst Grund nicht nach.
    Meiner Meinung nach wird sich der Preis wieder angleichen.
    Allerdings gehe ich davon aus das der Preis nicht ganz so tief fällt wie er stand.
    Wenn ich bedenke wie wenig die preise für Bauholz in den letzten 30 Jahre gestiegen ist, kann es ast nicht sein das die Preise wieder so in den Keller gehen.


    Gruss Stefan

  • Das war kein Besuch, sondern erstmal ein Telefonat. War eigentlich sehr gut, aber Zinipi ist jetzt trotzdem raus. Ist mir ja schon peinlich, aber nachdem ich schon 100 Mal auf die Preisliste geschaut habe, hab ich erst gesehen, dass die ohnehin schon deftigen Preise auch noch Nettopreise sind. Damit sprengt es dann doch unser Budget.
    Aktuell sind wir wieder bei 3x Reset House. Dann aber wahrscheinlich etwas breiter als in der Originalausführung, weil man die sonst wegen der abstehenden Beine der Containerbrücken nicht nebeneinander stellen kann. Von der U-Form, habe ich nach einigen Gesprächen inzwischen Abstand genommen. Ist energetisch einfach nicht sinnvoll.
    Nebenbei bin ich aber auch auf der Suche nach Firmen, die Block(bohlen)häuser bauen, und will einfach mal anfragen, ob die auch Module bauen würden, die auf einen Tieflader passen. Das meiste was ich an Modulhausanbietern finde ist leider vom Wandaufbau nicht das, was wir wollen.

  • Hi Philip, da wir Ähnliches vorhaben - nur, dass die Kinder erst noch in Planung sind - wollte ich mal nachhaken wie es bei euch weiterging? Habt ihr eine Lösung gefunden?

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