Finanzierung mit Pachtgrundstück nicht möglich?

  • Hallo Zusammen,


    wir hatten gerade eine ziemlich ernüchterndes Beratungsgespräch mit einem Bankmenschen (Wie nennt man die Leute, die Banken für Finanzierungsvorhaben vermitteln?). Der hat uns gesagt, dass unser Vorhaben Quasi aussichtslos ist.


    Der Plan:
    - Grundstück zur Pacht
    - Kleines Modulhaus
    - Kredit von 160.000-180.000 Euro, Eigenkapital etwa 20.000


    Nach seiner Aussage würde das keine Bank finanzieren, weil es dadurch dass es sich um ein Pachtgrundstück ist und das Haus mobil ist, keinerlei Sicherheit vorhanden wäre.
    Ich war davon etwas überrascht, weil ich nicht gedacht hätte, dass wir die ersten Menschen sind, die sowas machen. Meine Laune ist jetzt gerade ziemlich im Keller...
    Die Kaufpreise für Grundstücke sind in unserer Region leider völlig indiskutabel, das können wir finanziell nicht stemmen.


    Hat irgendjemand Erfahrungen damit? Ist das wirklich so aussichtslos?


    Gruß
    Philip

  • Ich denke mal die stellen sich die Frage was ein kleines Modulhaus mit einem Neupreis von über 150.000 Euro in einer Zwangsversteigerung ohne eigenes Grundstück bringen würde...


    In meinen Augen nur einen Bruchteil dieser Kreditsumme...

  • Ja, die Argumentation habe ich schon verstanden.
    Ich bin nur davon ausgegangen, dass das auch schon andere gemacht haben und es prinzipiell möglich ist. Aber vielleicht habe ich mich ja auch geirrt und alle die sowas gemacht haben, hatten z.B. bereits ein Haus, das sie verkauft haben. Also einfach ein grösseres Startkapital.

  • Ohne Grundstück fast aussichtslos. Da bekommst du wahrscheinlich nur einen Privatkredit.
    Wir haben das ganze entzerrt. Erst Grundstück gekauft und zwei Jahre später jetzt der Hausbau. Dazwischen Eigenkapital angespart.

  • Hallo Philip,


    nehme mal über PN Verrbindung mit @Luna auf und lass Dir erklären, wie sie ihr Tiny auf Mietgrundstück finanziert hat.


    Gruß
    Stefan

  • Nach meiner Erfahrung lehnen sehr viele Hausbanken die Finanzierung von Tiny Houses grundsätzlich ab. Und wenn sie es doch finanzieren, dann nur als Verbraucherkredit mit sehr viel höheren Zinsen als in einem Baukredit.


    Wende dich an Banken die sich auf die Finanzierung von Tiny Houses spezialisiert haben, wie die Ethikbank oder die GLS Bank. Hier bekommst du für Tiny Houses Finanzierung viel bessere Konditionen als bei der Hausbank, es ist jedoch immer ein Verbraucherkredit, nie ein Baukredit (wegen der Mobilität des Hauses).

  • Die Ethikbank hat ein Limit für Tiny House Kredite in Höhe von 120 000.

  • @DietmarS68 Danke, das war ein guter Tipp.


    @Sabine L. Aktuell sind es 125 000


    Ich fürchte, dass wir es nicht schaffen werden, unsere Vorstellungen auf diesen Betrag runter zu bekommen, auch nicht mit Eigenleistung (Dämmung/Verschalung und Elektroinstallation würde ich mir z.B. auch selbst zutrauen).
    Jetzt denken wir darüber noch ein paar Jahre Eigenkapital aufzubauen um die Differenz auszugleichen. Vielleicht hat sich bis dahin ja auch der Grundstücksmarkt wieder abgekühlt...oder es ist alles noch viel schlimmer :/ .

  • ... ist das noch ein Tiny-House?
    Mir kommt der Preis etwas hoch vor, bei diesem Anteil an Eigenleistung.


    Gruß sigi

  • Naja, sowohl die Definition von "Tiny" als auch Preise sind ja relativ. Da muss man ja nur schauen, was ein großer Wohnwagon kostet.
    Für uns sind 55 qm definitiv "Tiny", weniger können wir uns mit zwei Kindern nicht vorstellen.


    Was die Eigenleistung angeht, ich habe noch nicht nachgefragt/berechnet, was die o.g. Arbeiten in Eigenregie am Preis ändern. War erstmal eher eine Aussage "aus dem Bauch raus". Die Basisvariante würde man für die 125 000 schon kriegen. Da fehlt dann aber noch die Dämmung, Heizung, Bad, Innenausbau, Erschließung, Architektenleistungen, ...

  • Ihr meint die östereichische Fa. Wohnwagon?
    Ja das Konzept setzt auf Autarkie. ... und alles mobil.
    Die Modulhausvarianten kommen dann auf solche Preise.
    Für eine Familie ist das natürlich eine Hausnummer!
    Mein Tipp: Redet gegenüber der Bank nicht von Tiny-Houses!
    Ein "Fertighaus" oder "Einfamilienhaus" ist auch korrekt.
    Dann fragt keine Bank mehr weiter nach ... und die Bauzeichnungen sehen auch aus, wie bei einem ganz "normalen" Projekt.
    Allerdings müsst ihr das mit dem Baugrund klären.
    Ist euch die Nutzung über die Kreditlaufzeit gesichert?
    Wenn ja, warum soll die Bank dann nicht finanzieren?


    Gruß sigi

  • Mal ne Frage wegen dem Kredit :


    Dietmar hat ja geschrieben dass es auch bei den "spezialisierten" Banken kein Baukredit sondern ein normaler Verbraucherkredit ist,


    Ich halte mich von Banken so weit wie es nur geht fern (ausser natürlich normale Konten...) - deswegen mal ganz blöd gefragt ob es für Verbraucherkredite eigentlich eine maximale Dauer für die Rückzahlung gibt ?

  • @sigi Das Grundstück, das wir momentan in Aussicht haben steht uns wahrscheinlich nicht für die Dauer des Kredits zur Verfügung. Aber warum spielt das eine Rolle? Wenn es nicht unser Grundstück ist, hat die Bank doch auch keinen Zugriff darauf, oder? Wobei ich nicht weiß, wie das im Fall einer Erbpacht geregelt ist. Der Mann hat aber auch gesagt, dass Banken generell ungern Bauvorhaben auf Erbpachtgrundstücken finanzieren.



    deswegen mal ganz blöd gefragt ob es für Verbraucherkredite eigentlich eine maximale Dauer für die Rückzahlung gibt ?

    Generell kann ich das nicht sagen, aber bei der Ethikbank ist die maximale Laufzeit 15 Jahre.

  • @sigi Das Grundstück, das wir momentan in Aussicht haben steht uns wahrscheinlich nicht für die Dauer des Kredits zur Verfügung. Aber warum spielt das eine Rolle? Wenn es nicht unser Grundstück ist, hat die Bank doch auch keinen Zugriff darauf, oder? Wobei ich nicht weiß, wie das im Fall einer Erbpacht geregelt ist. Der Mann hat aber auch gesagt, dass Banken generell ungern Bauvorhaben auf Erbpachtgrundstücken finanzieren.



    Generell kann ich das nicht sagen, aber bei der Ethikbank ist die maximale Laufzeit 15 Jahre.


    Sagt der Fachmann der Bank wirklich "Erbpacht" ?
    Es muss "Erbbaurecht" heissen - die Erbpacht ist seit 70 Jahren verboten und war was ganz anderes...


    Ich sucht im Endeffekt ein Grundstück zur Miete , nicht zur Pacht...




    aber was ich eigentlich sagen oder fragen wollte :
    Seid Ihr wirklich sicher dass ein Baugrundstück zur Miete in der Gegend für relativ kleines Geld zu bekommen ist ?


    Im Endeffekt orientieren sich die Besitzer ja am Wert des Grundstücks um die Miete anzusetzen - und wenn ich überlege was meine Kusine und ihr Mann vor 3 Jahren nördlich von Erlangen (also in eurer Ecke) für ein 700qm-Baugrundstück bezahlt haben dann glaube ich kaum dass da eine wirklich günstige Miete realistisch ist...


    Da noch den Kredit inkl. Zinsen sowie die üblichen monatlichen Kosten on top dann steht da in meinen Augen am Ende eine ziemlich hohe monatliche Summe für ein kleines Haus auf fremden Grund...

  • Du hast natürlich recht, aber der Begriff "Erbpacht" ist umgangssprachlich gebräuchlich, auch wenn er nicht korrekt ist.


    Wir haben das mit dem Eigentümer noch nicht genau erörtert, aber ich denke es wird eher eine Miete sein als ein Erbbaurecht.
    Und ja, der Betrag ist deutlich höher als das was ich mal dafür angenommen habe, aber trotzdem noch unter Marktpreis.


    Die Monatliche Rate wäre ebenfalls tatsächlich höher als ursprünglich erhofft, auf der anderen Seite liegt sie auch nicht höher als die Miete für eine 3-Zimmer Wohnung in unserer Region. Und so würde uns nach 15 Jahren zumindest das Haus gehören.

  • Im Erbbaurecht werden ja in der Regel 4-5% des Wertes pro Jahr genommen .


    Bei den heutigen Preisen wird dieses Modell in vielen Gegenden für die meisten wahrscheinlich unmöglich werden...

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