Aussendämmung - Wohncontainer

  • Hallo,


    stehe vor nächster Frage... Außen-Dämmung eines Wohncontainers. Konnte leider nichts passendes über Außen-Dämmung finden, aber vieles über Innendämmung.
    Die Außenwände sind aus 4 cm "starken" Sandwich-Paneelen.
    Die Konstruktion des Containers (grün im Bild) hat außen einen Überstand von 4cm zu der Paneel-Wand. Diesen Raum von 4 cm würde ich gerne dämmen bzw. ausfüllen wollen und und als Abschluss mit Holzbanken verkleiden. Also einen Holzrahmen mit Dämmtaschen an die Wand anbringen, mit Dämmmaterial befüllen und anschließend mit Holzbalken verkleiden. Siehe Bilder.



    Wieso Außen-Dämmung:
    1. Weil bei kühlen Tagen/Nächten, die Blechwände die Kälte abstrahlen, welches dann unangenehm sein kein.
    2. Die Optik verbessern. Schöne Holzhausoptik rein bringen, statt weißer Blechwand.


    Innen-Dämmung ist erst mal nicht geplant, da sowieso wenig Platz drinnen... evtl. später, sollte die Außen-Dämmung wenig bringen :D


    Das Tinyhouse wird nur ab Mai bis September benutzt, also nicht im Winter. Daher ist mein Plan, nur den überstand von diesen 4 cm für die Dämmung zu nutzen, zzgl. Holzbretter zum Schluss (ca. 2,5 cm stärke).


    Meine Fragen an euch:
    1. Mit Dämmwolle, EPS/Styrodur-Platte oder Styropor-Platte?
    Es muss nicht das optimalste und beste sein, es sollte leicht zu verarbeiten sein und auch nicht das teuerste.


    2. was kommt zwischen der Blechwand und des Dämmmaterials?
    Dampfbremse-Folie? Atmungsaktive- oder sonstige Folien?


    3. was kommt nach Dämmmaterial, bzw. zwischen Dämmmaterial und den abschließenden Holzbalken?
    Dampfbremse-Folie? Atmungsaktive- oder sonstige Folien?


    Also welche schichten kommen wischen der Blechwand und den abschließenden Holzbalken?


    4. Benötige ich da bestimmte Luftzirkulationen? oder Belüftungsgitter...


    Danke!

  • Hallo Zex,


    Dämwolle zieht sich mit Wasser voll und der Container rostet dir weg.
    Plattendämmstoffe sind auch nicht gut, da in den Hohlräumen Schwitzwasser entsteht, gleiches Problem wie mit Dämmwolle.


    Lösung:


    - Setze einen Holzrahmen wie in Bild 3 in den Zwischenraum
    - Sprühe das ganze mit PU-Ortschaum aus
    - mach eine Alufolie oder eine Winddichtbahn drüber
    - verkleide das ganze mit Holzpaneelen


    Das schützt das Metall, ist nahezu unkaputtbar und hält ewig. Ist halt nur nicht nachhaltig, aber das ist eine Containerdämmung nie.


    P.S.: Atmungsaktive Folien bzw. Dampfbremsen/-sperren brauchst du nicht, wo soll da etwas diffundieren, durch Metall geht nichts durch.

  • Danke für die schnelle Antwort!


    Habe mir gerade ein paar Videos über PU-Ortschaum angeschaut.
    Das schaut sehr professionell aus, Spezial Anzug, Sprühvorrichtung/Anlage... ich muss das aber selber aus eigener kraft hinkriegen können (Kostenfrage...). Ich denke so was müsste eine Firma machen...
    Die Schaumschicht schaut mir auf den Videos auch zu dünn aus, ich wüsste nicht wie man damit genau eine dicke von 4cm aufsprühen kann...
    Oder ersetzt diese dünne Schaumschicht mehrere Zentimeter anderer dämmverfahren (z.B. Plattendämmstoffe)


    Gibt es da nicht eine alternative dazu, die einiger maßen gut ist?
    Den Schaum bekommt man wahrscheinlich auch nicht mehr so gut und sauber runter wenn man das nicht mehr benötigt?

  • Hallo Zex,


    Dietmar liegt mit seiner Einschätzung ziemlich richtig. Vor allem mit der Einschätzung, dass PU-Schaum das Gegenteil von ökologisch- beziehungsweise eine ziemliche Sauerei ist, auch beim Verarbeiten. Du kannst das ausprobieren "Bauschaum" ist in der Regel Polyurethan. Kauf dir eine Dose und probiere es aus. Das gleichmäßig hinzubekommen, ohne dass irgendwo etwas ausbeult ist auch nicht ganz leicht, weil der Schaum sich beim Erhärten ausdehnt.


    Und das ganze für 4cm Dämmung????


    Mein Vorschlag wäre eine 24mm Holzverkleidung mit 16mm Luftschicht darunter. Das ist in erster Linie für die Optik und hilft ein ganz kleines bisschen eine sehr kalte Blechwand zu verhindern.


    Was du auch machen kannst ist die Blechwand mit einem Dämmputz (Super Lupp o.ä.) zu verputzen. Da musst du einen haftenden Untergrund schaffen. Vielleicht HWL-Platten oder ein aufgeklebtes Gewebe?


    Eine Dampfsperre brauchst du nicht, weil das Blech eine Dampfsperre ist. Allerdings musst du dann Fugen oder Löcher abkleben.


    Was du ebenfalls lösen musst, ist das Detail am Dachüberstand. Jede Dämmung muss gegen Regenwasser geschützt sein. Und ein Dachüberstand ist immer sinnvoll.


    Liebe Grüße
    Gerd

  • Ich werde das nach eurem Empfehlen machen:
    - Holzrahmen wie im Bild3
    - Aussprühen mit PU-Ortsschaum
    - eine Winddichtbahn drüber ziehen
    - verkleiden mit 24mm Holzpaneelen


    Ich suchte eine Lösung, den Container vor allem in den Ursprungszustand wieder setzen zu können, sollte ich den Container wieder ohne Verkleidung verkaufen wollen. Daher dachte ich an Styroporplatten oder Dämmwolle. Den PU-Schaum kriege ich denke ich nicht mehr von
    den Wänden weg... Da ihr sagt, lieber Platten und Dämmwolle weglassen wg. nässe und Rost, ist es ein gutes Argument!


    1. Das ganze wird dann ziemlich Luftdicht sein, ist das so OK, oder benötige ich evtl. eine Belüftungsöffnung z.B. runde Belüftungsblende (Durchmesser?) oben und unten pro Wand? Oder ist das in meinem Fall nicht nötig?



    2. Reicht eine Schicht des PU-Schaums? Oder bringt eine weitere Schicht bedeutend mehr?


    Ich denke das wars dann an Fragen :)

  • Hallo Zex,
    mach doch nicht so eine Sauerei mit PU-Schaum! ... das geht in die Hose!
    Wie sieht das denn innen genau aus? Siehst du da die Blechinnenseite der Verkleidung? Wenn ja, bitte einfach alle Fugen (Wand, Boden, Dach) diffusionsdicht (!) abkleben (z.B. mit Alu-Klebeband). Wegen der Optik kannst du das von innen auch dünn beplanken (z.B. Gipsfaserplatten 1cm), allerdings ohne die Blech- und Dichtungsebene zu perforieren. Ich empfehle, Holzleisten (3/5) aufkleben oder mit Nageldichtband verschrauben. Darin die Gipsfaserplatten schrauben. Die 3 cm können für eine innere Zusatzdämmung genutzt werden (Polystyrol WLG 035). Außen dämmst du außen in einer ersten Lage mit Polystyrol bis Oberkante Stahlrahmen (4cm). In einer letzten Lage überdeckst du deine Stahlkonstruktion mit (min.!) 6cm Polystyrol. Darüber kommt eine diffusionsoffene Schalungsbahn (z.B. DELTA-MAXX PLUS von Dörken). Eine senkrechte Lattung 3/5 wird mit langen selbstschneidenden Schrauben durch die Dämmung hindurch in der Stahlkonstruktion des Containers verankert. Damit hast du alle Optionen für eine fachgerechte hinterlüftete Fassade. Mit Innenwandzusatzdämmung und -verkleidung (optional) kommst du auf 17cm, ohne Innenwandverkleidung und -Dämmung auf 14cm Dämmung ... das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Die 6cm Überdämmung der Stahlkonstruktion ist wichtig, um die Wärmebrücke an dieser Stelle zu reduzieren (Mindestwärmedämmung). Das verhindert Kondensatbildung innerhalb der Wand.


    Gruß sigi

  • Hallo Sigi,


    Danke auch Dir für die Ausführliche Beschreibung.


    1. was verstehst du unter Lattung 3/5 ?
    2. wieso eine senkrechte Lattung? eine waagerechte Lattung gefällt mir aus optischer Sicht besser.
    3. Im Außenbereich, verstehe ich nicht wo die Hinter-Lüftung der Fassade statt findet. Ich als Laie stelle mir immer als Hinter-Lüftung einen gewissen Hohlraum vor, welchen ich nach deiner Beschreibung nicht hätte ?

  • Mal ne blöde Frage :


    Wenn der Container eh nur von Mai bis September benutzt werden soll und die Wände ja bereits eine (dünne) Dämmung haben warum soll dann noch eine Dämmung dran ?


    Bau doch die Holzverkleidung als Hütte um den Container rum , ohne diese daran zu befestigen...

  • Hallo JoWe,


    weil bei kühlen Tagen/Nächten, die Blechwände die Kälte abstrahlen, welches dann unangenehm sein kein.


    Wenn man Heizt (Klimaanlage), ist es drinnen gemütlich warm, solange man nicht nahe (5-10cm) der Blechwände kommt. Dann spürt man die abstrahlende Kälte vom Blech aus. Ziemlich unangenehm wenn mann die Couch oder das Bett an der Wand hat. Mitte Mai hatten wir fast null Grade nachts...


    Wahrscheinlich würden für innen sogar die billigen weichen (Schaumnstoff) 5mm starken selbstklebenden 3D Tapeten (z.b. Holzimitat, Ziegelsteine) helfen, schaut aber billig aus.


    Sonst bleibt mir für anständige Innendämmung nicht viel Platz, die Küche ist bereits fest installiert, das kleine Übernachtungs-Zimmer 142cm breit hat aktuell einen Durchgang zwischen dem Stock-Bett und der Trennwand nur 39 cm... Da kommt es auf jeden Zentimeter an...


    Ich verkleide es mal erst nur mit Holz von aussen, dann habe ich schon mal ein schöneres Bild des ganzen. Evtl. bekomme ich schon dadurch diesen Kälteabstrahleffekt weg oder reduziere es auf minimum...
    Wenn nicht, kann ich immer noch wie oben von anderen Forum-Kollegen beschrieben weiter machen...

  • Hallo Zex,
    die Holzlattung 3/5 ist die Unterkonstruktion für die horizontale Fassadenverkleidung (oder was auch immer du verwendest). Die senkrechte Lattung bietet gleichzeitig eine 3cm tiefe Hinterlüftungsebene für deine Fassade. Nach deiner Beschreibung hast du wegen der Stahlkonstruktion des Containers enorme Wärmebrücken. In diesen Bereichen findet eine starke Abkühlung des Bauteils statt. Es kann bis zu Frost auf der Innenseite führen. Man kann das nicht "wegheizen". Es entsteht schnell der von dir beschriebene Eindruck, dass das Bauteil "Kälte abstrahlt". Wie oben schon beschrieben, ist es wichtig, die Wärmebrücken zu minimieren, indem man den Stahl mit 6cm Polystyrol außen komplett überdämmt.



    Gruß sigi

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