Welche Schrauben für Aussenfassade ?

  • Hallo Tordis,
    mit den ganzen Informationen lässt sich schon fast ein Gutachten erstellen!
    Ich rate dir, den Erbauer (auch wenn privat) in die Pflicht zu nehmen. Ist er vom Fach?

    ... der Aufbau der Außenwand scheint zumindest nicht fachregelkonform.

    Die Frage ist, in wie weit bist du bereit, die komplette Fassade zurück bauen zu lassen?
    Der konstruktive Holzschutz muss unbedingt verbessert werden: - Hinterlüftung, Wasserableitung durch Verblechungen mit ausreichendem Abtropfkantenüberstand und und ... ein Fachmann vor Ort würde dir am besten helfen.


    Gruß sigi

  • Hallo Stefan, ich nutze das Haus an 1-2 Tagen in der Woche, es ist ein Kaminofen verbaut, der ordentlich Hitze erzeugt.


    Ich habe kein Bild von der Innenwand bevor die Schalung drauf gekommen ist. Ich weiss dass mit Hanf/JUte Dämmplatten isoliert wurde.


    Meiner Logik nach trocknet dass alles ganz wunderbar durch die Kaminofenhitze.


    Mir war ein komplett ökologischer Aufbau wichtig.

  • Danke Sigi, ich habe soeben eine Mängelliste erstellt mit den ganzen Informationen die ich dankenswerterweise hier im Forum erhalten habe. Ich werde mich diesbezüglich mit dem Erbauer in Verbindung setzten. Er ist vom Fach. Ich werde zudem mit einem Fachmann vor Ort den Schaden betrachten. Ich decke am Samstag erst einmal die gesamte Türfront ab und versuche wieder zur Ruhe zu finden. Für Nachbesserungen braucht es Trockenheit.

    Lg. Tordis

    Einmal editiert, zuletzt von Juni ()

  • Abend,
    nein auf den Bilder kann ich nichts erkennen.
    In einer Wand kann man ein Kabel erkennen. Sind Steckdosen/ Schalter in der Wand Verbaut.
    Dann einfach mal das Haus stromlos machen und die Steckdose /Schalter abschrauben.
    Wenn da schon etwas von der Dämmung zu sehen, ist es schon murks.
    Oder halt mal ein Brett vorsichtig wegschrauben

    Etwas (Bau) Physik: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Kalte.
    Wenn diese feuchte Luft dann kälter wird z.B.: wenn sie durch die Wand Richtung kälterer Außenseite kommt, kondensiert das Wasser und die Dämmung und das Holz wird nass.

    Wenn das Haus aber nicht regelmäßig bewohnt wird, kann sich das ganze aber wieder anders verhalten.
    Die Berechnungen gehen halt vom den Maximalwerten aus (im Schnitt 20° innen, -5° Aussen..)
    Leider kann ich dazu nichts mehr beitragen, da es eben zu viele Variablen gibt.

    Gruss Stefan

  • Hallo zusammen, so ist es weitergegangen.


    Dank eurer Anregungen habe ich Kontakt zu dem Erbauer von meinem kleinen Haus auf nehmen können und ihm eine Mängelliste zugeschickt. Im Ergebnis möchte er nachbessern. Er hat die zu kurzen Schrauben eingeräumt. Die Hirnholzseiten der Profilbretter und Leisten hat er nicht versiegelt. Er möchte die komplette Außenfassade runternehmen und eine Hinterlüftung einbauen und alles wieder aufbauen. Ich bin sehr erleichtert und denke gleichzeitig mit Sorge folgendes: Der Schaden an der Vorderfront ist ja wahrscheinlich aufgetreten durch Regenwasser, dass hinter die Fassade gelaufen sein könnte. Da auch die Seiten und die Rückseite keine Hinterlüftung haben müßte doch das ganze Haus (logisch gedacht) neu aufgebaut werden und nicht nur die Vorderseite, wo sich der Schaden zeigt. Oder schätze ich das falsch ein ? Die Seiten und die Rückseite sind relativ gut durch Bäume geschützt und sind (noch ??) unbeschädigt. Letztlich müsste doch aber das ganze Haus wetterfest sein, unabhängig davon, ob der Standort Schutz bietet oder ? Und/oder reicht es aus, wenn alle Leisten an den Seiten und Hinten runterkommen, die Hirnholzseiten versiegelt werden und dann stabilisert wird durch dicker/längere Schrauben? An den Seiten und Hinten sind nur Fenster verbaut, also keine große zweiteilige Glastür.

    Würde mich sehr über eine Einschätzung von euch freuen ! Vielen Dank und herzlcihe Grüße von Tordis

  • Bei ordentlichem konstruktivem Holzschutz werden die Stirnseiten nicht versiegelt. Das behindert nur die Austrocknung. Der konstruktive Holzschutz erfordert eine Hinterlüftung - überall ... und Blechabdeckungen z.B. an den Fensterbänken mit Abtropfkante a=3-4 cm. ... und raus aus dem Spritzwasserberteich! 15 cm sind mindestens einzuhalten zur Geländeoberfläche (auch Terrassenoberfläche)

    Gruß sigi

  • Hallo Juni,

    Wenn man Holz versiegelt kann keine Feuchtigkeit rein, aber auch keines raus, wenn mal was reinkommt.
    Das oberste Ziel ist es keine Feuchtigkeit ans Holz kommen zu lassen und wenn doch, muss es selber wieder abtrocknen können. Wie Sigi schon geschrieben hat nennt sich das Konstruktiver Holzschutz. (Ganz kasachisch z.B.: Dachvorsprung, Abstand zum Boden...)

    Wenn er sagt die ganze Außen Fassade. Dann sind das alle vier Seiten. Alles anders gibt kein Sinn. Seiten wo durch Bäume geschützt sind trocknen dann aber auch nicht so schnell ab.

    Also Fassade abnehmen, die Hinterlüftung aufbringen und in diesem Zug dafür sorgen das keine Feuchtigkeit hinten und zwischen die Hölzer gelangen kann. In diesem Zug auch gleich die Horizonte Hölzer mit Wetterschenkel versehen:


    https://www.ecosia.org/images?q=wetterschenkel


    Gruss Stefan

  • Hallo ihr Lieben, danke für das Antworten, das mit der Hinterlüftung an allen Seiten klingt logisch. Wetterschenkel kannte ich bis dato nicht, super Idee! Mein Haus ist mit Leinölfirnis zur Versiegelung von dem Erbauer angestrichen worden, das ist wohl 1 x jährlich zu tun. Ich habe das Haus im Juli damit eingerieben. Das ist dann eine atmungsaktive Versiegelung,. Ausgespart wurden von dem Erbauer und auch von mir die Hirnholzseiten vom Holz. Leider !!!! Ich möchte es vergrauen lassen, deswegen kein weiterer Schutz, aber vielleicht war/bin ich auch hier im Irrtum ?!.


    Gute Nacht....

  • Leinölfirnis ist keine Versiegelung ... das ist sicher gut gemeint, aber fachlich nicht die Lösung.
    Lärchen(?)holz einfach unbehandelt lassen - aber vor Staunässe schützen und viel Luft ranlassen. Unter Bäumen kann das ein Problem werden. Wenn zu viel Schatten da ist, kann das Holz nicht richtig durchtrocknen. Immer ein bisschen feucht ist gut für Pilzwachstum. Das wird dann nicht so schön silbergrau sondern schwarz. Bei solchen Standorten helfen dann nur ordentliche Anstriche. Guck mal bei osmo.

    Gruß sigi

  • Hallo Juli,
    Wenn Du das Holz jetzt nicht mehr behandelt wird das Lärchenholz mit der Zeit vergrauen. Allerdings unregelmäßiger (Fleckiger) als wenn es vorher nicht behandelt worden wäre. Ist halt Geschmacksache.
    Falls sich auf den verschatteten Seiten Schimmel oder Stockflecken bilden würden, kann man da immer noch handeln. Wenn man etwas darauf achtet und dann rechtzeitig reagiert.

    Zur Not würde ich die Hütte dann halt Abfackel :) https://de.wikipedia.org/wiki/Yakisugi

    Gruss Stefan

  • Guten morgen und Danke. Stockflecken habe ich zum Glück noch nicht entdeckt und auch im Innenbereich ist keine Nässe, uff

    Der Erbauer hat mir geschrieben, dass er die Frontseite hinterlüften wolle, aber ihr sagtet ja schon, dass das keinen Sinn macht. Es müßten alle Seiten hinterlüftet werden. Wie das alles gehen soll, weiß ich im Moment nicht. Der Erbauer hätte das Haus gerne wieder in Niedersachsen, da er dort seine Werkstatt hat und, weil er nicht abkömmlich ist, die Speditionskosten ca. 1600.- will er nicht aufbringen, ich auch nicht. Das Haus steht in Selent.....ich nehme an, dass die ganzen Arbeiten wohl nicht mal eben an einem Wochenende zu tun sind, oder wie schätzt ihr den Arbeitsaufwand ein ? Also Aussenfassade neu aufbauen, dickere/längere Schrauben, Hirnholzseiten einpinseln und eine Hinterlüftung einbauen.....Das ganze muss dann ja auch noch kompatibel mit dem Dach sein, da das Haus durch die Hinterlüftung breiter wird. Ist alles dumm gelaufen......

  • Hallo, wenn man es richtig in machen will ist der Arbeitsaufwand eigentlich gleich mit neu machen plus alte Schalung runternehmen.

    Selbst die Schalung kann man nur bedingt wiederverwenden. An den Ecken ist diese ja um die lüftungsebene zu kurz. Oben und unten muss ein Lüftungsgitter eingebaut werden.

    Die Details an den Fenster und tür sollte dann natürlich auch gleich richtig gemacht werden.


    Wenn der Erbauer vom Fach ist, auf welcher Grundlage hat er dann den Wandaufbau gewält?



    Gruß

  • Hallo nochmals, ich habe noch nicht verstanden wie hoch der Arbeitsaufwand wäre, ist soetwas an einem Wochenende zu schaffen? Ich weiss nicht auf welcher Grundlage der Wandaufbau gewählt wurde. Lg.

  • Hallo,
    Nagel mich nicht fest aber so ganz grob aus der Hüfte geschossen mit Pie mal Daumen

    Nein, ich würde jetzt mal von Drei Arbeitstagen ausgehen. Rückbau, Lüftungsebene, Lüftungwinkel, Schalung, Fensterleibungen und Wetterschenkel, Eckwinkel.....
    Nur eine Seite ist murks!

    Gruss Stefan

  • Hallo Alle, ich habe eine weitere Frage zu dem Thema: Schrauben und Holz....


    .....neben der einen und anderen Nachbesserung und Schadensbehebung an meinem Haus, ist es nun so, dass Schrauben in der Außenverschalung ersetzt werden müssen und alle Schrauben in den Leisten (sind alle zu kurz und zu dünn). Ich habe zwei widersprüchliche Aussagen gesagt bekommen, die ich nicht einordnen kann und bitte um ein Feedback von euch:


    A) ....mir wurde gesagt, dass die Schrauben ausgetauscht werden sollten, wenn das Holz trocken ist und sich zusammengezogen hat. Also in der nächsten langen Trockenperiode.

    B) ....mir wurde gesagt, dass die Schrauben ausgetauscht werden sollten, wenn das Holz feucht ist und sich ausgedehtnt hat. Also möglichst bald max. innerhalb der nächsten 3 Monate.


    Was ist zutreffend? Wohin entweicht der Druck des Holzes, bei Nässe/bei Trockenheit, wenn gute lange Schrauben zur Stabilität verbaut wurden?


    Ich freue mich auf eine Antwort und/oder einen Link dazu.


    Vielen Dank und herzliche Grüße !

  • Hallo,

    nach m einer Meinung ist es wichtiger mit welcher Schraube und wie man das Holz befestigt.
    Je nach dem wie was Holz halt beschaffen ist. (Feuchte, Randabstand, Holzbild....)

    Von daher würde ich eher dazu tendieren das ganze Gleich zu machen.
    Wenn das Holz erst mal trocken ist und "geschüsselt" hat bzw. sich verzogen hat, macht es kein Spaß ein Krummes Brett an die Wand zu schrauben.

    Gruss Stefan

  • Hallo Tordis,


    ich war länger nicht mehr im Forum aktiv, weil das Thema Tiny Hose etwas in den Hintergrund gerückt war. Jetzt habe ich mal wieder gestöbert und etwas zu deinem Schraubenproblem gelesen. Dazu würde ich dir gerne etwas sagen, in der Hoffnung dich damit nicht zu beunruhigen, aber ich möchte dich darauf aufmerksam machen - und vielleicht interessiert es ja auch noch andere. Ich war damals beim ersten europäischen Tiny-House-Workshop von Andrew und Gabriella. Hier ein youtubelink zu ihrem Haus

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    Mittlerweile haben sie die Firma und Workshops an ihre Nachfolger abgegeben. Lange Vorrede, kurzer Sinn. Er ist professioneller Holzhausbauer und hat in dem Workshop gesagt, dass die ganze Holzkonstruktion keinesfalls geschraubt werden sollte. Das Tiny bewegt sich beim Transport und ist durch den Traileraufbau ständig kleinsten Bewegungen ausgesetzt, was Schrauben brechen läßt. Nägel hingegen verbiegen sich nur, halten aber die ganze Konstruktion am Platz.


    Ich weiß, das viele, auch professionelle Händler hierzulande Schrauben verbauen. Dies halte ich persönlich für fahrlässig, besonders wenn das Haus regelmäßig umzieht. Letztendlich bin ich aber auch keine Fachfrau, sondern habe mir über die Jahre das Wissen aus tausenden Quellen selbst und nebenbei angeeignet.


    Liebe Grüße

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