Zentrale Energieversorgung Tiny House Dorf - sinnvoll oder "drüber"?

  • Hallo zusammen,

    wir sind gerade dabei, eine Vermietungsgenossenschaft zu gründen, die den zukünftigen Mitgliedern einen Stellplatz und die Gemeinschaftseinrichtungen (Gemeinschaftshaus, Werkstatt, Geräte- und Fahrradschuppen, Erschließung) vermieten soll.


    Dafür haben wir uns ein Energiekonzept für eine zentrale Versorung der 26 Tiny Houses erstellen lassen:

    - PV-Anlage, für die die Dächer der Tiny Houses bereitgestellt werden sollen

    - PVT-Anlage auf dem Gemeinschaftshaus

    - Geothermiebohrung mit Sole/Wasser-Wärmepumpe, die man im Sommer auch für die passive Kühlung der Häuser nutzen kann


    Wir fanden das bisher eine sinnvolle Idee, da dann nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht und man die Verbräuche optimieren könnte. Die Investitionskosten sind zwar nicht ohne, aber da wir das Grundstück auf seeehr lange Zeit pachten möchten (Erbbaurecht), und wir die Verbrauchskosten langfristig niedrig halten wollen (z. B, über eine gemeinsame Abrechnung ohne eigene geeichte Zähler), könnte es langfristig eine sinnvolle Investition sein. Aber irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass die Gesamtenergie, die berechnet wurde, nicht etwas zu hoch angesetzt wurde, weil einfach die Erfahrungen mit Tiny Houses fehlen.

    Angedacht sind:

    ca. 150 KWh (peak) über PV mit 125 KW Batteriespeicher

    ca. 20 KWh (peak) über Solarthermie

    ca. 37 KWh Wärmepumpe mit Pufferspeicher


    (Edit: es ist ggf. auch möglich, bei höchsten Minusgraden einen Holzofen zu benutzen...


    Und: die Häuser haben zwischen 20 und 40 qm)


    Deshalb nun meine Frage: hat jemand schon längerfristige Erfahrungswerte in einem nach GEG100-Standard gedämmten Tiny House über mehrere Sommer und Winter sammeln können? (Hauptenergiequelle Strom mit PV) und kann mir sagen, wieviel Strom man über das Jahr verteilt so benötigt? :/


    Vielen Dank schon mal...


    LG Heike

  • Sollen die Häuser dort dauerhaft stehen oder gibt es Fluktuation? Falls nicht dauerhaft macht es meines Erachtens überhaupt keinen Sinn denn dann hat man ein Haus ohne eigene Technik.

    VG Sabine

  • .. und kann mir sagen, wieviel Strom man über das Jahr verteilt so benötigt? :/

    Verbrauche sind extrem unterschiedlich, so wie die Menschen. Ich brauche zB. in einer fast 30qm Klein-Mietwohnung nicht nach GEG gedämmt ca. 1 MWh im Jahr. Ungünstige Elektroheizung und Warmwasser inklusive. Eure vorgesehen aufgeteilte gespeicherte Energie (für ähnliche Wohnfläche wie ein Tinyhouse) würde mir also 3 mal so lang wie anderen reichen. Aber so Sparsame wie ich sind sehr selten.


    Wie viel Energie brauchen hier andere auf ähnlicher Wohnfläche?

    Einmal editiert, zuletzt von pamojja ()

  • Hallo Heike,


    zur Gemeinschaft:

    auch da kann es Fluktuation aus den unterschiedlichsten Gründen geben. Das heißt, wenn ich mich auf eine zentrale Energieversorgung einlassen würde, würde ich eine Backup-Versorgung einplanen (müssen). Nach einem Umzug - der für mich zu einem Tiny als relativ leichte Möglichkeit dazugehört - möchte ich nicht ohne Versorgung dastehen. Aktuell steht mein erster Umzug an.


    Eine vielleicht blöde Frage: Ist das ein angenommener Maximalverbrauch im Monat?


    Angedacht sind:

    ca. 150 KWh (peak) über PV mit 125 KW Batteriespeicher

    ca. 20 KWh (peak) über Solarthermie

    ca. 37 KWh Wärmepumpe mit Pufferspeicher“


    Viele Grüße

    Susanne

  • Eine vielleicht blöde Frage: Ist das ein angenommener Maximalverbrauch im Monat?


    „Angedacht sind:

    ca. 150 KWh (peak) über PV mit 125 KW Batteriespeicher

    ca. 20 KWh (peak) über Solarthermie

    ca. 37 KWh Wärmepumpe mit Pufferspeicher“

    Hallo Susanne,


    es gibt doch keine blöden Fragen ;)


    Es ist der vom Energieberater berechnete Tagesbedarf inkl. Spitzen und Einspeisung ins Netz. Seine Überlegung war, dass wir über das ganze Jahr gerechnet autark damit sein sollten. Im Winter bringt die PV und PVT ja nicht wirklich was und da müssten wir zukaufen. Da wir aber im Sommer Überschüsse produzieren, wäre das insgesamt autark. Trotzdem soll im Sommer soviel wie möglich selbst genutzt werden, deshalb der Batteriespeicher.

    Und "peak" heißt ja nicht, dass die Anlagen permanent soviel bringen, sondern zeigt nur eine Maximalleistung, die um 12 Uhr mittags bei strahlendem Sonnenschein möglich wäre.


    Ich selbst bin allerdings überhaupt kein Freund von Speichern, wegen der fragwürdigen Herstellung (Energie, seltene Erden, Arbeitssituation in den Herstellerländern etc.)...


    Zu deiner Anmerkung bzgl. Fluktuation:

    Wenn du wegziehst und dein Tiny House mitnehmen möchtest, so könntest du dir eine eigene PV auf's Dach packen und eine Miniwärmepumpe installieren. Duschwasser dann über einen Durchlauferhitzer.

    Aber der genossenschaftliche Gedanke ist schon eher langfristig angelegt, wie ein gemeinschaftliches Wohnprojekt. Man zahlt eine gewisse Summe als Eintrittsgeld und erwirbt Genossenschaftsanteile. Die Häuser werden zwar auf Schraubfundamente gestellt, jedoch sind sie stationär und fest mit dem Boden verankert. Mal eben so abhauen ist da nicht. ;)


    LG Heike

  • Ich brauche zB. in einer fast 30qm Klein-Mietwohnung nicht nach GEG gedämmt ca. 1 MWh im Jahr.

    Bist du ausschließlich an Strom angeschlossen oder geht die Heizung über Gas?

    Ach, sehe gerade, du hast eine Elektroheizung. Also komplett Strom. Wieviele Außenwände hat deine Wohnung denn?


    Spannend!

  • Süden, Norden und Dach darüber. Also zu 3 Seiten nach außen.


    Aber schon klar, dass ich mich lange vorher in Wolle einkleide, bevor ich die Heizung einschalte.

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