Ganz fgrische Idee vom Tiny Haus

  • Hallo miteinander,


    gerade am Sonntag, heute ist Dienstag, hat sich die Idee in ein Tiny Haus zu ziehen in ein praktisches Gefühl verwandelt. Was für eine tolle Lösung für den letzten Abschnitt im Leben. Im Moment wohne ich in einer günstigen und großen Mietwohnung zusammen mit einer Untermieterin. Sie wird, wenn sie in Rente geht, die Stadt verlassen. Ich werde demnächst 59 und bin schon Rentner. Der Hausbesitzer des Hauses, in dem ich aktuell wohne, ist ein alter Mann, auch da wird es Veränderungen geben. So bin ich, um für alle diese Dinge eine Lösung zu finden, auf das selbstständige Leben in einem Tiny Haus gekommen als eine wunderbare und machbare Lösung. So ganz neu ist das Thema nicht, schon oft habe ich in den letzten Jahren, wenn es um minimalistisches Leben ging, genau hingeschaut. Der Reiz für diese Lebensweise ist mir vertraut. Auch bei der Überlegung, was mache ich mit dem Ersparten, für eine Eigentumswohnung reicht es nicht, kam ich auf dieses Mini-Haus als Lebensphilosophie und hatte sofort das Gefühl, in ein Tiny Haus zu investieren macht wirklich Sinn im Leben. Nun brauche ich nicht unbedingt einen luxuriösen Neubau, ein günstiges und gebrauchtes Tiny Haus ist mir viel lieber, jedoch es ist nicht so leicht so etwas zu finden. Wie immer, das Teure und Aufwendige ist reichlich im Angebot, aber ein hübsches Schnäppchen ist eher selten. Na ja, jetzt kann ich nach zwei Tagen Suche keine Wunder erwarten, es ist wie oft Geduld gefragt, wenn es zu einem guten Ergebnis kommen soll. Das Forum hier gibt ja die Möglichkeit, die eigenen Ideen auszudrücken und Gleichgesinnte zu finden. Das ist eine wunderbare Möglichkeit per Internet.


    Einen gewissen minimalistischen Lebensstil im Konsum lebe ich schon länger, es ist ein Teil der Lebensphilosophie. Das Auto ist abgeschafft, Dienstleistungen werden nur angenommen, wenn es sein muss und ansonsten heißt es selber machen. Die guten Gefühle kommen weniger durchs Kaufen, sondern viel mehr durch die Wahrnehmung der Sinne, durch Imagination und der Freude an vor allem kleinen Dingen, so wie das Tiny Haus als Haus ein kleines Ding ist. Auch diese unabhängige und selbstständige Lebensform alleine ist bei diesem kleinen Haus ein großes Plus. Grüne Natur um sich herum ist natürlich schön und erholsam, jedoch weiß ich das Stadtleben zu genießen, ich müsste mit dem Tiny Haus nicht ins Grüne, mir wäre ein Stellplatz mitten in der Stadt auch recht. Das sind alles die Formalitäten, die es zu klären gilt, wenn es so weit ist. Ich habe vor Behörden keine Angst, sie setzen die Regeln durch, wenn man die kennt, weiß man was einen erwartet. Bin auch um diese Regeln kennenzulernen hier im Forum.


    Deutschland hat viel Bürokratie und alles muss eingereicht und genehmigt werden, das ist bekannt, da sollte man keine Berührungsängste haben und den Prozess absolvieren. Ist die Frage, erst das Haus kaufen und dann den Stellplatz finden oder umgekehrt? Mir persönlich ist natürlich das Haus für die Lebensbelange wichtiger als der Stellplatz, jedoch ohne Stellplatz geht das Wohnen nicht und insofern ist beides gleich wichtig. Ich kann mir vorstellen, wenn ich zum Bauamt gehe und den Stellplatz beantragen möchte, sie von mir die Maße des Hauses verlangen, einen Grundriss. Dann muss doch zuerst das Haus da sein. Wo es dann letztendlich steht, gehört zur Flexibilität, mit der gegebenen Situation umgehen zu können.


    Nun habe ich viel geschrieben, ich brenne für das Thema, da fließen die Sätze nur so aus den Fingern in die Tastatur, noch ist das ganze Projekt Tiny Haus reine Theorie, aber mein Lebenswandel, der dazu passt, ist seit längerem praktisch.

  • Servus auch hier nochmal.

    Lange Rede kurzer Sinn, erst das Grundstück suchen und finden. Ohne Stellplatz oder eigenes Grundstück macht es keinen Sinn sich auf ein Haus fest zulegen.

    Das Grundstück bestimmt die Bauvorgaben und danach musst Du dich richten.

    Ich verlinke dir mal unsere Baugeschichte auf dem Weg zum Tiny. So ungefähr sollte es laufen 😉

  • Hallo Sabine,


    habe den ganzen Thread überflogen, eine wunderschöne Geschichte oder Bericht vom Errichten eines Hauses auf einem Grundstück. Jedoch meine Vorstellung von einem Tiny Haus ist eine ganz andere. Ich will ein mobiles Haus, es muss kein Neubau sein und es soll rein optisch klassisch aussehen, mit Spitzdach, Erker usw. So ein geradliniges modernes Häuschen mit Flachdach ist so gar nicht mein Ding.

    Es gibt hier im Allgäu eine Firma, da sieht das Musterhaus so aus:


    www.tiny-house-allgaeu.de

  • Zunächst vielen Dank für Deine Reaktion, viel ist hier im Forum nicht mehr los.

    Es klingt von jemanden mit Erfahrung, der es für sich gelöst hat, etwas ironisch. Ich kann mir von meinem ersten Eindruck auch vorstellen warum, habe die Website von Tiny House Allgäu bisher nur überflogen, aber wahrscheinlich sind so richtig teuer. Das würde zu so einer süddeutschen Firma passen, die beste Qualität anbietet und die Bank zum Finanzieren gleich dazu ansagt. Sie bauen wahrscheinlich nicht für so einen armen Rentner wie mich aus der Nachbarschaft, sondern für Leute mit Geld weltweit. Es ist ein Geschäft und wie typisch für bayrische und somit Allgäuer Firmen, nur für höchste Ansprüche, die richtig etwas einbringen. Du hörst schon, ich habe nie BWL studiert, sondern Kunst, ich gehe an ein Tiny Haus mit ästhetischem Blick und weniger mit einem ökonomischen.

  • Habe jetzt einen Preis bei Tiny House Allgäu gefunden, ab 65.000 € schlüsselfertig, da kommt dann wahrscheinlich noch einiges dazu. Da bekomme ich, wenn ich mit meinen 10.000 € mal nachfrage, gerade die Uhrzeit genannt. Bleibt noch die angepriesene Finanzierung über die EthikBank, da bin ich jedoch sehr skeptisch, ob sie mich als kreditwürdig anerkennt. Es käme auf einen Versuch an. Als Tiny Haus Bewohner braucht man keine Miete zahlen, das stünde für die Tilgung zur Verfügung. Aber was für eine Moral, wenn ich in ein Tiny Haus ziehe, um unabhängig zu sein, auch von der Miete einer Mietwohnung, dann aber an die Rate für die Bank gebunden bin? Da kann ich doch gleich im Mietverhältnis bleiben, Miete zahlen, keinen Kredit brauchen und spare viele Zinsen. Was soll ich nach 15 Jahren als Privatbesitzer eines Tiny Hauses damit anfangen? Verkaufen, denn da gehe ich ins Altersheim. Man kann es drehen und wenden wie man will, ohne Moos nichts los. Ein gebrauchtes, hübsches, schlichtes aber funktionales Tiny Haus für wenig Geld auf Rädern ist mir bei allen Recherchen noch nicht über den Weg gelaufen. Die gibt es eventuell, aber sie gehen gleich unter der Hand weg und werden nicht öffentlich angeboten. Schauen wir mal, vielleicht ist mit Geduld und Augen auf etwas zu erreichen.

  • Es werden immer wieder auf Kleinanzeigen welche angeboten, aber nicht für 10.000.

    Ausserdem wirst Du weiterhin entweder ein eigenes Grundstück mit Baurecht brauchen oder Pacht für einen Stellplatz zzgl. Nebenkosten zahlen müssen.


    PS. weiterhin muss man bei einem gebrauchten auch schauen, ob es den aktuellen Bauvorschriften, insbes. zu den Dämmwerten entspricht. Das könnte das größte Prolem darstellen, wenn man legal unterwegs sein will ...

  • Das könnte das größte Prolem darstellen, wenn man legal unterwegs sein will ...

    Na gut, was das legal angeht bei der Dämmung oder Konstruktion wäre ich bereit eine gewisse Illegalität in Kauf zu nehmen bei einer eventuellen Kontrolle, wenn es sich bei einem gebrauchten Tiny Haus nicht vermeiden lässt. Das Grundstück ist ein Problem, da lässt sich nichts feilschen, das ist notwendig. Die Stadt hat mir einen abschlägigen Bescheid gegeben. Bleibt noch Campingplatz oder eine gemeinnützige Organisation mit Ländereien bzw. ein Tiny Haus Dorf mit Mietmöglichkeit. Ein Grundstück kaufen fällt aus, ich möchte keinen privaten Landbesitz und Pachten mit Anschlüssen legen und Nebenkosten klingt auch unrealistisch. Das entscheidende Objekt der Begierde ist jedoch das kleine Haus selber. Auch bei Kleinanzeigen in letzter Zeit kaum ein gebrauchtes Tiny Haus auf Rädern, alles nur so ein wahnsinnig teures, modernes und überzogenes Zeug. Habe den Eindruck Tiny Haus wird inzwischen inflationär benutzt für alles, was klein ist und wie bei der Mikroelektronik, je kleiner, desto teurer. Bei eBay gibt es Zirkuswagen im Rohbau bis zu 10.000 € ohne Dämmung und ohne Innenausbau. Ich glaube grundsätzlich an Wunder, nicht wie bei der Kirche, sondern an Wunder im Alltag.

  • Zur Zeit gehen viele Baufirmen pleite. In der Insolvenzmasse gibt es sicher auch den einen oder anderen Bauwagen ...


    Gruß sigi

  • Ja, ein Bauwagen wäre für unter 10.000 € zu bekommen, aber mit Dämmung und Innenausbau liegt es auch weit darüber.


    Meine Recherchen sind auf etwas gestoßen, was so ähnlich ist wie ein Tiny House, das Mobilheim. Es ist auch auf Rädern, jedoch ohne Straßenzulassung, wird hauptsächlich aus Aluminium gebaut, gibt es von der Industrie gefertigt und somit wesentlich billiger als ein individuell gefertigtes Tiny House aus Holz. So ein Mobilheim erinnert an einen Container, ist also von außen ziemlich hässlich wie ich finde, aber es sind Kompromisse nötig, denn der Preis macht es wieder wett. Was nutzen unrealistische Wünsche, die sich nie erfüllen, die Taube auf dem Dach, wenn es etwas gibt, was man haben kann, den Spatz in der Hand. So ein Mobilheim gibt es für unter 10.000 € und ist von der Fläche her sogar größer, es ist nicht so gut gedämmt und wie gesagt nicht aus Holz. Wobei ich ein gebrauchtes Mobilhaus im Angebot günstig gefunden habe, es ist innen komplett getäfelt. Also ich halte fest, beim Mobilheim tun sich neue Möglichkeiten auf im oberen vierstelligen Bereich. Das Thema dort ist der Transport und natürlich wie gehabt der Stellplatz.


    Ist es denn so, dass ein Haus auf Rädern als Hänger anders bewertet wird, wenn es um das Aufstellen geht, als ein statisches Haus mit Fundament? Ein Hänger braucht keine Baugenehmigung, wie ein statisches Haus? Oder was hat es mit dem Unterschied zwischen mit oder ohne Räder auf sich in der Bürokratie?

  • Mit oder ohne Räder, eine Baugenehmigung ist in beiden Fällen nötig auf einem Baugrundstück.

    Ausnahme sind hier nur Camping Plätze oder evtl. Tiny Haus Gemeinschaften.

  • Hallo,

    zum Thema Mobilheim/Containerhaus hätte ich noch einen Hinweis. Jemand aus meinem Wohnort hatte so ein Haus günstig gekauft und hat sich erst danach wegen dem Transport erkundigt. Da das Mobilheim sehr breit ist (ich glaube 4m oder so) ist der Transport sehr aufwendig und teuer.

    Auch das sollte man in den Gesamtkosten berücksichtigen.


    Grüße
    Horst

  • Habe inzwischen hier in der Stadt an der VHS einen Vortrag erlebt von einer Frau, die seit mehreren Jahren in ihrem Tiny House lebt. So ein persönlicher Kontakt hat noch einmal eine andere Motivation als die online Kommunikation. Sie hat für sich alles gelöst, vom Bau des Hauses in Polen bis zum Stellplatz auf einem privaten Grundstück zur Pacht. Es wird immer wieder deutlich, das A und O ist der Stellplatz. Wenn man Gemeinschaft möchte, kann ein Campingplatz eine Lösung sein oder ein Tiny House Dorf. Ich wäre nicht abgeneigt hier in der Nähe ein Grundstück zu finden, oder jemand der es schon besitzt, auf dem das Gründen eines Tiny House Dorfes möglich ist. Das Interesse der Mitmenschen ist groß, das hat mir das Publikum des Vortrags gezeigt, aber selber einen kostengünstigen und genehmigten Stellplatz zu finden für sich ist so schwierig. Natürlich kann man teuer Kaufen, das geht immer, nur ist dabei noch nicht garantiert, dass die Gemeinde das Aufstellen eines Tiny Houses genehmigt. Da kann die Bauvoranfrage helfen.


    Ein Mobilheim oder Containerhaus aus Aluminium ist wesentlich günstiger als das individuell gefertigte Tiny House aus Holz. Es ist richtig, da diese Bauart keine Straßenzulassung hat und meist überbreit ist, braucht es den aufwendigen Schwertransport und der ist teuer. Umgehen kann man das, indem man das Mobilheim als Bausatz kauft und selber aufstellt, dadurch werden die Abmessungen im Paket wesentlich geringer. Soweit zumindest meine Theorie, ob das praktisch realistisch ist, zeigt die Recherche vor Ort. Wie gesagt, ohne Stellplatz bleiben diese Überlegungen reine Vorstellung.


    Bei dem Vortrag an der VHS war auch ein Hersteller bzw. Händler aus der Gegend für Tiny House und Mobilheim beteiligt, somit gäbe es Lösung vor Ort für den Transport. Er bietet sogar teilweise einen Stellplatz an, wenn er ein Haus verkauft, aus seinem Sortiment.

  • Der Traum vom Tiny House oder Mobilheim mit Stellplatz ist nicht unrealistisch, es gibt Möglichkeiten auch für weniger Geld als 100.000 €


    Gespräche hier vor Ort haben ergeben, dass die Mietwohnung, die ich zu einem Zen-Buddhistischen Kloster ausgerufen habe und dort dementsprechend spartanisch lebe, noch einige Jahre zur Verfügung steht. Somit ist das Projekt Tiny House auf ein paar Jahre später verschoben und es besteht aktuell kein Grund sich verrückt zu machen. Ich habe die Hoffnung, dass sich die Tiny House Community weiter entwickelt und sich in Verbindung mit der Gemeinde die Realisierungen vereinfachen.


    Die Rechnung mit der Miete für eine Wohnung im Vergleich zum Tiny House, Stellplatz und Anschlüssen ist individuell zu sehen. Ich habe die 100.000 € bar nicht, müsste zur Ethik-Bank gehen, da kostet die Tilgung für 50.000 € ganze 750 € im Monat. Miete kalt zahle ich nur 425 € für 90 qm, abzüglich Miete der Untermieterin, da komme ich tausendmal besser weg. Der Hausbesitzer ist jemand, der das Zen-Kloster fördert, es gibt solche Menschen, auch in Bayern. Dafür bin ich sehr dankbar, nur wenn das mal nicht mehr geht, dann wäre die Alternative Tiny House für meine Bedürfnisse eine Lösung. Ganz auf sich allein gestellt, herrlich.

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