So, ich habe mich dazu entschlossen, meine neugewonnene Freiheit in diesem Forum (danke an Martin) zu nutzen und meinen Senf ungefiltert in die Welt zu drücken. Wer gerne Romane liest, ist hier genau richtig, denn ich erkläre zu jeder (dummen) Idee die meisten Gedankengänge.
Mein Plan ist recht einfach: Ein Tiny House auf Rädern, das ich die nächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnten, auf die Straße oder besser gesagt auf ein Grundstück stelle.
Die bisherige Planung umfasst vor allem Ideen und Konzepte; Genaueres als eine unvollständige Skizze gibt es noch nicht.
Die Wahl des Trailers war ziemlich einfach, denn die Seite von Vlemmix fand ich am übersichtlichsten, und so wurde es eben dieser. Derzeit überlege ich, einen Tieflader mit einer 5,4 m langen Plattform zu nutzen. Ich brauche nicht viel Platz, da ich schon früher ein Jahr lang in einer sehr kleinen 20 m² Wohnung verbracht habe und nicht mal alle 20 m² genutzt habe. Deshalb halte ich es insgesamt für vorteilhaft, das Gewicht für den längeren Anhänger sowie für die Bodenplatte, die Wände und das Dach zu sparen und einfach sehr kompakt zu bleiben. Die Maße auf der Seite geben mir 2,44 m x 5,4 m als Plattform, und dank der detaillierten Zeichnung weiß ich, dass ich noch ein paar cm links und rechts mehr Platz habe, da ja 2,55 m erlaubt wären. Ich werde mich für den Tieflader entscheiden, da mir die 10 cm zusätzliche Höhe sehr gut gefallen und ich außerdem einen tieferen Schwerpunkt habe, was auf jeden Fall nicht schaden kann.
Soviel zum einfachen Teil meiner Gedanken, jetzt wird's... kompliziert.
In letzter Zeit hat mir ChatGPT netterweise viel Arbeit beim Suchen und Berechnen abgenommen. Auch wenn es erst einmal nur Überschläge sind, hilft mir das sehr, eine Vorstellung von den Konzepten zu bekommen.
Meine ersten Gedanken nach dem Trailer betrafen den äußeren Aufbau des Hauses. Es gibt einige Videos auf YouTube und Berichte auf Blogs, aber so wie ich das sehe, bauen alle mit Holz, weil es halt jeder so macht. ChatGPT hat mich dann gefragt, warum ich nicht einfach Aluminium-Verbundplatten für die äußere Schicht verwenden sollte. Diese Idee hat sich mit der Zeit festgesetzt, da die Vorteile wirklich überzeugend sind: Erstens ist es sehr dünn, was Platz spart, zweitens ist es stabil, was für eine Außenwand wichtig ist, und drittens ist es leicht, was für ein Tiny House auf Rädern essenziell ist. Der aktuelle Plan sieht vor, außen Aluminium-Verbundplatten zu verwenden, darauf ein Gestell aus Fichtenholz - der Standard, weil es leicht, günstig und stabil ist - und zwischen Holz und Alu-Platten eine dünne Schicht Gummi zur Schalldämpfung. In die Zwischenräume des Fichtenholzes soll eine Schicht Steinwolle von ca. 10-20 cm kommen. Warum Steinwolle? Beim Vergleich verschiedener Baustoffe habe ich festgestellt, dass Steinwolle bei gleichem Gewicht die besten Dämmwerte für Wärme und Schall bietet. Da ein Tiny House ein viel anderes Verhältnis von Volumen zu Oberfläche hat als normale Häuser, und daher schneller auskühlt oder aufheizt, muss die Klimaregulierung besonders gut sein. Eine gute Dämmung war mir daher sehr wichtig. Auf das Gestell aus Fichte möchte ich von außen eine Windschutzfolie tackern, eine Idee, die ich aus dem Handwerkskunst-Video übernommen habe. Auch wenn die dort Holz als äußere Schicht nutzen, denke ich, dass eine dünne Windschutzfolie nicht schaden kann, auch wenn sie vermutlich nicht unbedingt notwendig ist. Auf die Innenseite kommt dann eine Dampfsperre, damit die Isolation nicht von innen nass wird. Bei der inneren Schicht bin ich mir noch unschlüssig, ob ich LVL, CLT oder massives Holz verwenden soll. Grundsätzlich gefällt mir aber die Idee, Holz innen zu haben. Der Plan ist, diesen Aufbau für Boden, Wände und Dach gleichermaßen zu verwenden, nur mit unterschiedlichen Farben auf den Außenplatten, da ich oben und unten die günstigeren weißen Platten verwenden möchte und die Wand gerne mit einer Holzoptik gestalten möchte, damit es nicht wie ein weißer Lieferwagen aussieht. Für den Boden werde ich allerdings etwas dickere Holzplatten nehmen, da dieses Holz mich tragen soll, während ich nicht so oft auf den Wänden oder an der Decke unterwegs bin – es sei denn, ich rege mich auf... zugegeben.
Wie man sehen kann, bin ich bei einigen Punkten noch unentschlossen, welche Wahl besser ist. Soll es eine gute Dämmung mit 20 cm Steinwolle sein? Oder ist mir das Volumen des Innenraums wichtiger, und es sollen doch nur 10 cm werden? Welches Holz soll ich für den Innenraum nehmen? Aber gut, das ist ja nicht alles.
Das nächste Thema waren die Überlegungen zu Türen und Fenstern. Ich erinnere mich, dass in dem Handwerkskunst-Video empfohlen wurde, Sicherheitsglas für die Fenster zu nehmen, damit sie beim Zerspringen keine scharfen Kanten hinterlassen. Darüber habe ich nachgedacht, aber es gibt ja auch Verbundglas, das bei Bruch durch eine Folie von innen zusammengehalten wird. Diese Idee gefällt mir besonders. Derzeit plane ich zwei Fenster in den Wänden: eins im Bad, aus guten Gründen wie Wasserdampf und angenehmen Düften, und eins an der Küchenzeile, vor allem, weil man dort beim Kochen viel arbeitet und deshalb viel Licht braucht – außerdem kann man den nächsten lieblichen Duft nach dem Anbrennen abziehen lassen. Zusätzlich plane ich ein Fenster im oberen Drittel der Tür, die gegenüber der Küche liegt, damit der Raum von zwei Richtungen erhellt wird. Die Badseite möchte ich zur Kupplung hin bauen und mit einer Schiebetür abtrennen, damit besagte lieblichen Düfte nicht in die Küche gelangen. Zusätzlich habe ich überlegt, ein Dachfenster einzubauen. Ursprünglich dachte ich an zwei Dachfenster, aber das habe ich verworfen, da ich nicht wusste, wie ich das sinnvoll aufteilen sollte. Derzeit plane ich, das Dachfenster über meinem Bett zu haben. Die Idee, beim Einschlafen in den Sternenhimmel schauen zu können, ist zwar romantischer Unsinn, aber sie gefällt mir trotzdem grundsätzlich. Problematisch war bisher, dass ich zwar Material für das Dach habe, aber noch nicht weiß, wie ich es gestalten möchte.
Nun zum Dach.
Das Dach bereitet mir schon seit langer Zeit Kopfschmerzen und ich habe noch keine Lösungen. Grundsätzlich ist es so, dass ein Flachdach für das Tiny House ideal wäre, da man dann das geringste Volumen verliert. Allerdings bleibt bei einem Flachdach womöglich Wasser stehen, und das ist inakzeptabel. Also muss eine Schräge her. Es gibt einige Angaben, wie steil ein Dach sein sollte. Im Grunde gilt: Je steiler das Dach, desto besser fließt Wasser ab und desto leichter rutscht der Schnee runter. Ich habe keine Lust, dass mein Haus unter Schneelast kaputtgeht, aber ich möchte auch nicht zu viel Volumen verlieren. Nach reiflicher Überlegung denke ich, dass eine Neigung von ca. 4 Grad ein guter Kompromiss wäre. Ja, bei 10 Grad würde Wasser und Schnee besser ablaufen, aber das würde die Raumhöhe an den Wänden auf unter 3,7 m drücken – das wäre schmerzhaft. Bei 4 Grad komme ich auf eine Höhe von 3,915 m an den Außenwänden. Der aktuelle Plan sieht ein leichtes Satteldach vor, sodass in der Mitte die maximal erlaubte Höhe von 4 m für den Straßenverkehr eingehalten wird und ich an den Wänden nur minimal an Volumen verliere – was mir ohnehin egal ist, da ich weder 3,9 m groß bin noch vorhabe, in diesen Ecken etwas zu machen. Das Dach würde parallel zur langen Seite verlaufen. Doch dann kam mein verdammter Kopf und meinte, es wäre viel besser, wenn der Sattel nicht parallel zur langen, sondern zur kurzen Seite verläuft. Warum denkt er das? Der Plan ist, ein zweites Stockwerk für mein Bett zu nutzen und das Bett quer zur langen Seite des Hauses zu legen. Zuerst dachte ich, das Bett längs zum Haus zu legen, damit ich rechts oder links einen Schrank für Kleidung haben könnte. Doch nach längerem Nachdenken kam ich zu dem Schluss, dass ich es doof fände, mich bei einer Deckenhöhe von ca. 1,2 m durch das Bett zu quälen, um an meine Klamotten zu kommen. Also werde ich das Bett quer ins Stockwerk legen und gegenüber der Treppe einen Schrank für die Kleidung bauen, sodass ich alles bequem vom Treppenaufgang erreichen kann. Mein Kopf stellte plötzlich in Frage, ob es nicht ein Problem sein könnte, dass beim Kochen Dünste nach oben steigen und dafür sorgen, dass meine Kleidung nach Essen riecht... ein neuer Punkt auf der To-Do-Liste – YAY. Zurück zum Dach. Da ich das Bett quer lege, dachte ich, es wäre genial, wenn an dieser Stelle die höchste Stelle des Dachs wäre, damit die maximale Deckenhöhe über dem Bett erhalten bleibt. Das Problem dabei ist jedoch, dass ich dann kein Fenster über dem Bett einbauen kann, da Dachfenster offensichtlich nicht am First verbaut werden können.
Also bleibt dieser Bereich auch noch offen: Welche Neigung ist die richtige? Welche Dachform ist die beste? Wo kommt der First hin? Wo hin mit einem eventuellen Dachfenster? Und wieder kann ich mich nicht entscheiden.
Und das ist erst die grundlegende Planung, von Wasser, Strom, Abwasser und Elektrogeräten ganz zu schweigen.
Ich werde mal meine provisorische Zeichnung, die ich bisher habe, anhängen, damit dieser Roman mehr Sinn ergibt.
Fürs Erste lasse ich meine Gedanken hier ruhen. Sicherlich werde ich weitere Romane absondern, sobald mir mein Kopf neue Lösungen und Probleme präsentiert.
Bis dahin,
Grüße,
Simon