Gedanken, Pläne und Ideen

  • Guten Tag,

    das mit dem Schall ist schwierig.
    Bei mir ist es Beispielweise so, dass ich Autos fast nicht höre, auch den Motor und das/die Getriebe größerer Fahrzeuge höre ich kaum aber wenn ein Schlepper mit Ackebereifung vorbei fährt, wackelt im wahrsten Sinne des Wortes das ganze Haus inklusive akustischer Untermalung. Da ist es auch egal ob das auf den Rädern steht oder den Stützen.

    Der Wandaufbau in meinem Fall ist ganz klassisch: Lärche Fassade, Holzständerwerk mit Glaswolle als Dämmung und innen Sperrholz. Also kein besonderes Augenmerk auf Schallschutz.
    Was mich allerdings viel mehr nervt als die 2 Traktoren am Tag, die nach 5 Sekunden vorbei sind, ist das Klimagerät. Obwohl es entkoppelt an der Wand hängt bringt es es in den ersten und letzten Momenten der Laufzeit das ganze Haus in Schwingung. (Zum Glück nicht während der gesamten Laufzeit)

    Das merkt man sowohl mit der Hand, dass die Wände vibrieren und man hört es auch deutlich, vergleichbar mit dem Klangkörper von Gitarren.

    Es sagt auch jeder: mach solche Dinger nicht an die Wand... Ja, was will man da als Besitzer eines Hauses auf Rädern argumentieren. Die Leute haben recht aber was sind die Alternativen?
    Inzwischen habe ich einen Küchenherd ergänzt, der einmal morgens und Abends eingeheizt wird.

    Für den Sommer ist das leider keine Lösung.

    Beste Grüße
    Marcel

  • Was mich allerdings viel mehr nervt als die 2 Traktoren am Tag, die nach 5 Sekunden vorbei sind, ist das Klimagerät.

    Hallo auch, freut mich, dass du deine Erfahrungen geteilt hast.


    Ja, die Fassade ist bei mir noch so ein Thema. Welches Holz es schlussendlich wird, werde ich noch herausfinden. Die Entkopplung ist für mich nur ein Punkt, auf den ich zusätzlich achten wollte, aber dann bin ich froh, dass das nur noch das Sahnehäubchen ist. Grundsätzlich sind die Reifen ja schon eine recht gute Entkopplung zum Boden, weil sie halt aus Gummi sind. Ob man den Anhänger noch zusätzlich auf eine schöne Entkopplung stellt oder nicht... muss ich mal überlegen. Das ist aber zum Glück ohne großen oder gar baulichen Aufwand nachrüstbar.


    Was die Klimaanlage betrifft, so triffst du genau meine Sorgen ins Herz. Über den Innenausbau habe ich ja noch nicht gesprochen und auch erst in Grundzügen nachgedacht. Dieses Problem sehe ich nämlich zusätzlich bei Geräten, die laufen, während ich im Raum bin. Dazu zählen also der Kühlschrank, die Spülmaschine und die Waschmaschine – wobei man die auch laufen lassen kann, wenn man außer Haus ist. Der Kühlschrank und die Klimaanlage sind aber die beiden, die mir dahingehend die meisten Gedanken bereiten. Ich bin hier schon gebrandmarkt, weil ich das mal für ein Jahr hatte mit einem Kühlschrank in der Nähe des Bettes, dessen Kompressor... deutlich hörbar war. Diese beiden Geräte also so leise wie möglich zu bekommen, wird auch mein Hauptanliegen werden, und ich werde einige Datenblätter dazu durchforsten oder mich in Märkten durchfragen.

    Bei der Klimaanlage habe ich vor, einfach mit ein oder zwei Fachbetrieben zu reden und ihnen deutlich zu machen, dass ich das Ding in extrem leise brauche – bestenfalls geräuschlos, schlimmstenfalls geräuscharm. Möglicherweise wird sich die Klimaanlage auch noch auf mein Ständerwerk auswirken, weil es – glaube ich, Angabe ohne Gewähr und ohne spontane Nachforschung – auch Anlagen gibt, die Luft zu Wasser sind, also als Fußboden"heizung" fungieren können – oder halt als Wand"heizung". Man versteht denke ich, worauf ich hinauswill. In diesem Fall hätte ich diese Sorge nicht, und es müsste lediglich der äußere Part leise sein, was machbar sein sollte. Der Nachteil an so einer Fußboden"heizung" wäre sicherlich, dass ich im Sommer mit der Luftfeuchtigkeit Probleme bekommen könnte, weil die Klimaanlage ja als kalte Stelle einen Punkt zur Kondensation bietet und so überschüssige Luftfeuchtigkeit automatisch in den Abfluss laufen würde. Bei der Variante Luft zu Wasser wäre das nicht gegeben, sodass ich hin und wieder lüften müsste, was auch geht, aber halt nicht automatisch mit verwirklicht wäre. Grundsätzlich habe ich mir da aber, wie man merkt, noch keine intensiven Gedanken gemacht.

  • , sodass ich hin und wieder lüften müsste, was auch geht, aber halt nicht automatisch mit verwirklicht wäre.

    Es gibt Abluftwärmetauscher, welche auch automatisch lüften. Manche basteln sich sowas selbst, gibt es aber für gutes Geld auch zu kaufen: https://www.bayernluft.de/


    Hier ein Beispiel für eine Luft-Wasserwärmepumpe: https://sanispot.de/nuos-80-li…cher-mit-waermepumpe.html - leider für diesen Preis nicht mehr erhältlich.

  • Hier ein Beispiel für eine Luft-Wasserwärmepumpe:

    Ja Mensch, da brauche ich ja bald nicht mehr selbst googeln xD. Ganz genau so ein System hatte ich im Kopf, dass es das gibt. Ob damit Vor- oder Nachteile verschiedener couleuer entstehen, werde ich dann wohl bei der genaueren Suche danach herausfinden. Immerhin hatte ich Recht mit der Erinnerung, das freut mich.

  • Möchte nur darauf hinweisen, wenn es um Schallschutz und 'Ruhe' geht, der Lärm von außen oder Geräte von innen, nur die eine Seite von Ruhe ist und nicht die persönliche innere Ruhe betrifft. Wenn man im Tiny House seine Ruhe haben will, ist es mit Schallschutz nicht getan, es braucht auch eine seelische Ausgeglichenheit, um Ruhe zu finden. Es sind nicht nur äußere Geräusche, sondern auch die innere Verfassung, um im Haus Ruhe zu finden von Belang. Ich halte diese innere seelische Ruhe für noch wichtiger, um im Tiny House zur Ruhe zu kommen. Man merkt an den Postings hier, dass beim Beschreiben der technischen Umstände eine starke Anspannung dahinter steckt, es klingt nicht nach Ruhe und Gelassenheit. Will nur darauf hinweisen, dass 'Ruhe' auch innerlich herrschen sollte, um entspannt zu sein.

  • dass beim Beschreiben der technischen Umstände eine starke Anspannung dahinter steckt, es klingt nicht nach Ruhe und Gelassenheit

    Ne, für spirituelle Ruhe gehe ich wo anders hin. Mein Haus soll objektiv stehen bleiben und ich will nicht jeden Abend darum beten, dass es nicht einstürzt. ;)

  • Also, mal ein Update zur Planung. Die letzten Tage habe ich mich parallel primär damit auseinandergesetzt, welches Holz und welche Verarbeitungen ich präferiere. Die 18cm Glaswolle sind mittlerweile gesichert.


    Der jetzige Planungsstand ist, dass ich beim Fichtenholz für das Ständerwerk bleibe, die innere Schicht aus Buchenholz mache und außen eine Stülpenschalung aus Douglasie mache. Ich habe mich mit einem Holzlieferanten in der Umgebung in Verbindung gesetzt, mein Anliegen grob beschrieben und um einen Beratungstermin gebeten. Ich bin zuversichtlich, dass ich nach diesem Termin meine Holzarten festgelegt habe und auch das Grundgerüst an Planung fertig ist.


    Ich werde dann mit einem bekannten Architekten über eine Bauzeichnung und seine möglichen Kontakte zu einem Statiker reden. Die Bauzeichnung würde mir angenehme Sicherheit beim bestellen verschaffen, der Statiker angenehme Sicherheit in Bezug auf Stabilität nach der Fertigstellung.


    Spätestens nach der Holzberatung, werde ich natürlich wieder meinen Senf abgeben.


    Mein nächstes Augenmerkt liegt bis dahin auf der bereits angeklungenen Innenausstattung. Die meisten größeren Sachen sind ja bereits in Planung, vor allem eine Treppe, die mich echt nerven kostet, ein Schreibtisch, was am einfachsten ist, eine Küchenzeile und das Badezimmer, wenn man ne Dusche und ein Klo so nennen kann.


    Planen werde ich jetzt vor allem die Geschichte mit der Wärmepumpe, die großen Maschinen, die Tür und die Fenster - gut, technisch gesehen gehören Tür und Fenster nicht zum Innenausbau, aber das steht halt trotzdem noch an.

  • Die 18cm Glaswolle sind mittlerweile gesichert.

    Ich bin wahrscheinlich durch meine Lehrzeit zu sehr von Glaswolle traumatisiert. Juckt mich jetzt noch, nur, wenn ich daran denke. Nimm mir meinen theoretischen Einwand daher nicht übel. Oder ignorier, wenn du damit nichts anfangen kannst.


    Ich heize z. B. in meiner derzeitigen ca. 24 m2 Altbaumietwohnung extrem sparsam. Durchschnittlich 3 Std. täglich während der 4 Wintermonate mit nur 700 Watt. Bevorzuge niedrigere Temperaturen beim Schlafen, und außer Haus heize ich nie. Rund 250 kWh pro Winter. Kann so gar nicht über Strompreise klagen. :)


    Bei der Herstellung von 1 m3 Glaswolle werden bis zu 500 kWh verbraucht (ohne noch weitere anfallende graue Energie, wie Transport, etc.). Für dein angedachtes Projekt macht das bis zu 8100 kWh. Mit deiner Isolierstärke sparst du etwa 85 % Heizverlust. Aber mit meinem Heizverhalten sparte das mir nur 212,5 kWh jährlich. Und die Herstellungsenergie so vieler Glaswolle würde sich mir erst nach 38 Jahren Heizenergie einsparen. Dann wäre ich 95, glaube ehrlich nicht, dass ich das noch erleben könnte.


    Also immer auch gut individuelles Heizverhalten mitzubedenken. Für durchschnittliches Heizverhalten sind die 8100 kWh schon in 1 Jahr wieder drin.

  • Juckt mich jetzt noch, nur, wenn ich daran denke.

    Ich verstehe deinen Schmerz xD Ich teile ihn sogar. Deshalb werde ich zuerst alles fast fertig bauen, mir dann nen Ganzkörperanzug und eine Vollgesichtsmaske mit Filter nehmen und... naja... dann ran da, alles in einem Rutsch durch dämmen, Platten bzw Windschutz drauf und so tun als wäre ich nicht dabei gewesen xD


    Die Dämmung dient bei mir vorwiegend dem Sommer, damit meine Klimaanlage stabile Temperaturen halten kann. Im Winter wird die auch bei mir nicht viel zu tun bekommen, tatsächlich freue ich mich drauf, wenn ich sie da kaum laufen lassen muss. Ich hab nen recht starken Rechner, der heizt mir jede Bude die ordentlich gedämmt ist, als wärs ein Heizlüfter. Dabei nutze ich halt einfach dessen Abwärme und spare so fast völlig die Heizung.


    Insgesamt denke ich, dass der unter 0,2 U Wert sich für mein Häuschen lohnen wird - finanziell umstritten. Meine primären Treiber sind ja der Schallschutz, den ich mit keiner anderen so dünnen Dämmung so günstig bekomme, und der Wärmeschutz fürn Sommer.


    Mein Hirn dachte auch kurz mal, es wäre lustig ne Dachbegrünung zu berechnen, bin aber zum Glück schnell auf die Idee gekommen, dass das insgesamt zu schwer ist. Ich werde demnach also einfach etwas sehr reflektierendes - also weißes oder silbernes - auf das Dach packen, dann wird da schon nicht so viel Hitze rein kommen.


    Sagen wir einfach, dass ich in vielerlei Hinsicht andere Ansprüche an mein Haus haben werde, als die meisten meiner Mitmenschen xD

  • Zitat

    we are not the same

    So wahr. Lebe erst so richtig über 30° C auf. Kann andererseits auch mit Kälteadaption was anfangen.


    Ich hab nen recht starken Rechner, der heizt mir jede Bude die ordentlich gedämmt ist, als wärs ein Heizlüfter

    Sicher nicht so sparsam wie mein tatsächlicher Heizlüfter ;). Mein eigentlicher Rechner heizt nur noch mit 10 Watt..


    es wäre lustig ne Dachbegrünung zu berechnen, bin aber zum Glück schnell auf die Idee gekommen, dass das insgesamt zu schwer ist.

    Nicht unbedingt. Eine dünne Schicht Blähton darauf (5 cm ca. 25 kg/m2), mit Rasensprinkler (Grauwasser) bewässert? - Würde mit darunterliegender Dämmung allerdings nichts bringen.

  • Sicher nicht so sparsam wie mein tatsächlicher Heizlüfter ;)

    Davon gehe ich aus, aber dafür effizienter, weil es Abwärme ist, die ohnehin weg muss :P



    Würde mit darunterliegender Dämmung allerdings nichts bringen.

    Eben, also besser einfach bleiben lassen, keine Luftschlösser. Diese Idee mit der Dachterrasse habe ich auch schon ad acta gelegt – Ideen sollten manchmal einfach Ideen bleiben.


    Wo ich gerade dabei bin: Meine Suche nach Geräten hat eine interessante Problematik aufgeworfen. Es gibt keine leisen, kleinen Kühl-Gefrier-Kombinationen. Je leiser, desto größer, möchte man fast meinen. Mein kleines Haus wird also einen viel zu großen Kühlschrank bekommen, der dafür aber mit 31 dB extrem leise sein soll – mein höchstes Ziel, dem sich alle anderen unterzuordnen haben. Dafür habe ich mir den Beko B7RCNA407HXBR ausgesucht hier.

    Als Spülmaschine habe ich tatsächlich ein 0815-Modell von Aldi gefunden, das scheinbar nicht schlechter ist als alle anderen Angebote hier.


    Falls sich jemand mein Gekrakel vom Anfang angesehen hat, hat sich dieser Jemand sicherlich gefragt, warum ich keine Küchenarbeitsfläche markiert habe. Dafür will ich mir ein Angebot machen lassen, das die Induktionsfelder unter einer Stein-Arbeitsplatte integriert. Der Induktion ist es nämlich egal, dass da Stein drüber ist. So habe ich, wenn ich nicht koche, keinen sichtbaren Herd, dafür aber genug Platz, und es ist auch noch einfacher zu reinigen. Weiter als „Ich will das haben“ bin ich damit noch nicht, aber ich werde Anfragen stellen, weil das einfach mega platzsparend sein wird.

  • Hab mir jetzt die (mir zu) langen Texte nicht alle durchgelesen - einen Architekten (bzw. einen anderen Bauvorlageberechtigten) für das Baugesuch und einen Statiker für die bautechnische Prüfung (falls vom Bauamt verlangt) brauchst Du eh. Ansonsten kann auch der Zimmermann die Dimensionierung des Holzrahmenbaus machen.

    Frage - was meinst Du mit Buche für die Innenwand ? Buchensperrholz ?

  • die (mir zu) langen Texte nicht alle durchgelesen

    Ich hab doch direkt am Anfang gesagt, dass man sich hier auf einen Roman einzustellen hat - und der erste Akt ist noch nichtmal durch XDD.


    brauchst Du eh.

    Nein, brauche ich nicht "eh". Es kommt darauf an. Da ich diesen Bereich studiere, habe ich zwar eine übliche Quelle aus dem Netz, aber zusätzlich auch selbst im Gesetz nachgeschaut. Auf dieser Seite wird das ganz gut beschrieben. Ich bin derzeit in NRW, ein Umzug in ein anderes Bundesland ist momentan nicht geplant, daher habe ich mich auf die BauO NRW beschränkt. Andere Länder können womöglich abweichen.


    § 63 I Nr. 1 BauO NRW sagt, dass ein Wohngebäude – ja, man könnte über den Gebäudepart streiten, aber das aufgestellte und bewohnte Tiny Haus wird als Gebäude gewertet – der Gebäudeklasse 1–4 keiner Baugenehmigung bedarf. Die Gebäudeklassen werden nach §2 II Nr. 1 MBO "freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m²". Mein Haus wird maximal 4 m hoch - offensichtlich und somit unter 7 m -, hat nur eine Nutzungseinheit und auch keine 400 m². Es ist also ein Gebäude der Klasse 1. § 63 II Nr. 1 BauO NRW sagt auf Abs. 1 BauO NRW bezogen, dass es genehmigungsfrei ist, wenn seine Voraussetzungen erfüllt sind. Vereinfacht gesagt, muss ich das auf erschlossenes Bauland mit allen Anschlüssen in der Straße stellen, wo grundsätzlich Wohnhäuser gebaut werden dürfte, dann brauche ich das nicht. Im Grunde muss ich der Gemeinde, wo ich hin will, nur sagen: "Leute, ich stelle da mein Haus hin." Und solange die Gemeinde dann nicht widerspricht, ist alles supi. Wenn sie es doch tut, dann ist es nur ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren nach Nummer 5. Was da dann die Voraussetzungen wären ist mir erstmal egal, weil es erstmal so weit kommen soll.


    Also nein, ich brauche nicht zwingend eine Baugenehmigung für dieses kleine Ding - und eventuell wäre die Gemeinde sogar verwirrt, was ich mir da genehmigen lassen möchte xD. Eine Zeichnung würde mir also lediglich persönliche Planungssicherheit geben, und ein Statiker nur persönliche strukturelle Sicherheit; rechtlich ist beides nicht nötig für mich. Scheinbar ist Bayern sogar noch geiler – das habe ich nicht überprüft, beruht nur auf der Internetseite, die das für NRW korrekt hatte. Wenn das Haus weniger als 75 m³ Rauminhalt hat – bei 4 x 5,4 x 2,44 m, was meines nicht hat, aber die maximalen Maße wären, und somit ca. 50 m³ wären – ist es sogar verfahrensfrei. Ich müsste es also nicht einmal der Gemeinde mitteilen, wenn ich es aufstelle. Hätte nie gedacht, dass Bayern da liberaler ist als der Rest, sieht aber so aus. In NRW gibt es den Passus auch, leider aber nur für forst- und landwirtschaftliche Gebäude.


    Sollte ich also irgendwelche Probleme bekommen, weil Behörden meinen, mich aufhalten zu können, dann fahre ich nach Bayern und zahle da meine Steuern – mir sowas von egal. Ich halte es aber für unrealistisch, dass keine Gemeinde in meinem Land, oder gar Kreis, dem zustimmen würde. Sie müssten es nicht mal genehmigen, nur nicht widersprechen. Zusätzlich kann man ja vorher eine Anfrage an die Gemeinde stellen, ob sie das zulassen würde. Dann kauft man auch kein Grundstück in einer falschen Gemeinde.


    Ich blicke hier also sehr frohgemut in die baugenehmigungsfreie Zukunft.


    Buchensperrholz ?

    Ich denke eher an Multiplex, aber das ist ja nur eine spezielle Version davon, ja. Schöne Buche Klasse A.

  • Bin in der BauO NRW nicht firm, aber auch in §63 steht:


    "

    (2) Nach Absatz 1 ist ein Bauvorhaben genehmigungsfrei gestellt, wenn


    1. es im Geltungsbereich eines Bebauungsplans im Sinne des § 30 Absatz 1 oder der §§ 12, 30 Absatz 2 Baugesetzbuch liegt,


    2. es den Festsetzungen des Bebauungsplans und den Regelungen örtlicher Bauvorschriften (§ 89) nicht widerspricht oder sie keiner Ausnahme oder Befreiung nach § 31 des Baugesetzbuchs bedürfen,


    3. die Erschließung im Sinne des Baugesetzbuchs gesichert ist,


    4. es keiner Abweichung nach § 69 bedarf und


    5. die Gemeinde nicht innerhalb der Frist nach Absatz 3 Satz 4 erklärt, dass das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren durchgeführt werden soll oder eine vorläufige Untersagung nach § 15 Absatz 1 Satz 2 Baugesetzbuch beantragt.


    Die Bauherrschaft kann beantragen, dass für die in Satz 1 genannten Bauvorhaben das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren durchgeführt wird.



    (3) Die Bauherrschaft hat die erforderlichen Unterlagen bei der Gemeinde einzureichen. Die Gemeinde legt, soweit sie nicht selbst Bauaufsichtsbehörde ist, eine Fertigung der Unterlagen unverzüglich der unteren Bauaufsichtsbehörde vor. Eine Prüfpflicht der Gemeinde und der Bauaufsichtsbehörde besteht nicht. Mit dem Bauvorhaben darf einen Monat nach Eingang der erforderlichen Unterlagen bei der Gemeinde begonnen werden. Teilt die Gemeinde der Bauherrschaft vor Ablauf der Frist mit, dass kein Genehmigungsverfahren durchgeführt werden soll und sie eine Untersagung nach § 15 Absatz 1 Satz 2 Baugesetzbuch nicht beantragen wird, darf die Bauherrschaft mit der Ausführung des Bauvorhabens beginnen; von der Mitteilung nach Halbsatz 1 hat die Gemeinde die Bauaufsichtsbehörde zu unterrichten. Das Recht zur Ausführung des Bauvorhabens entsprechend der eingereichten Unterlagen erlischt, wenn innerhalb von drei Jahren nach Vorliegen der Voraussetzungen nach den Sätzen 4 und 5 mit dessen Ausführung nicht begonnen wurde, oder die Bauausführung länger als ein Jahr unterbrochen worden ist."

    (Hervorhebungen von mir)


    Hab die BauO jetzt nicht eingehend studiert, aber wenn ich es nach erstem Überfliegen richtig verstehe - und alles andere macht auch keinen Sinn - dann gilt das nur für Baugrundstücke innerhalb des Gebiets eines Bebauungsplans. Und man muss es sehr wohl einreichen bzw. die Behörden vom Bauvorhaben in Kenntnis setzen.

  • Hab die BauO jetzt nicht eingehend studiert

    Und meine Ausführung auch nicht, weil ich genau das, ohne das halbe Gesetz zu kopieren, gesagt habe:

    § 63 II Nr. 1 BauO NRW sagt auf Abs. 1 BauO NRW bezogen, dass es genehmigungsfrei ist, wenn seine Voraussetzungen erfüllt sind. Vereinfacht gesagt, muss ich das auf erschlossenes Bauland mit allen Anschlüssen in der Straße stellen, wo grundsätzlich Wohnhäuser gebaut werden dürfte, dann brauche ich das nicht. Im Grunde muss ich der Gemeinde, wo ich hin will, nur sagen: "Leute, ich stelle da mein Haus hin." Und solange die Gemeinde dann nicht widerspricht, ist alles supi. Wenn sie es doch tut, dann ist es nur ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren nach Nummer 5.

    Den Anfang liest man so: Paragraph 63 Absatz 2 Nummer 1 Bauordnung Nordrhein-Westfalen – nur ist das (§ 63 II Nr. 1 BauO NRW) die verkürzte Schreibweise.


    Der Absatz 3 steht nicht im Widerspruch zu Absatz 1 und 2, sondern erklärt nur, wie das Verfahren abläuft. Die erforderlichen Unterlagen sind dabei aber kein Antrag auf eine Baugenehmigung – ist ja logisch, sonst würden die Absätze 1 und 2, die davon sprechen, es ohne Baugenehmigung zu ermöglichen, keinen Sinn ergeben. Welche Unterlagen genau das sind, wird wohl jede Gemeinde selbst festlegen. Das erfährt man, indem man sich mit der Gemeinde in Verbindung setzt und sie fragt, welche Unterlagen sie haben möchte.


    Der weitere Ablauf, den du da schön zitiert hast, ist dann, dass man automatisch einen Monat nach Einreichung der Unterlagen mit dem Bau beginnen darf, solange die Gemeinde sich nicht dagegen gewehrt hat. Das ist eine Beschleunigung und eine Rechtssicherheit. Der Punkt hinter dieser Aussage ist, dass ja auch der Fall sein kann, der einen Satz davor beschrieben wurde: Die Gemeinde prüft das gar nicht, äußert sich also auch nicht, und dann kommt natürlich auch nie ein Go von der Gemeinde. Das ist also eine Festlegung, dass man nur einen Monat auf die Antwort der Gemeinde warten muss. Ist bis dahin nichts gekommen, darf man los bauen. Der Satz danach beschleunigt es übrigens nochmal. Das Gesetz sieht 3 Wege vor, entweder die Gemeinde meldet sich und lehnt ab, dann ist ein vereinfachtes Verfahren zur Baugenehmigung zu durchlaufen. Oder die Gemeinde sagt garnichts, dann darf man nach einem Monat beginnen zu bauen. Oder die Gemeinde sagt sogar zu, dann darf man sofort anfangen zu bauen, ohne den Monat abzuwarten - wäre ja auch komisch sonst... Es geht bei Absatz 3 also nur darum, zu klären, wie die Reaktion der Gemeinde zu werten ist und welche Folgen das hat.


    Ich habe 3 Stunden über den Gesetzen gebrütet, als ich das geschrieben habe. Wie gesagt, lies meine Ausführung vollständig, ich habe das alles gesagt – nur vereinfacht und lockerer ausgedrückt. Das ändert nichts an der Vollständigkeit oder der Korrektheit der Ausführung.


    Und man muss es sehr wohl einreichen bzw. die Behörden vom Bauvorhaben in Kenntnis setzen.

    Im Grunde muss ich der Gemeinde, wo ich hin will, nur sagen: "Leute, ich stelle da mein Haus hin."



    dann gilt das nur für Baugrundstücke innerhalb des Gebiets eines Bebauungsplans.

    Vereinfacht gesagt, muss ich das auf erschlossenes Bauland mit allen Anschlüssen in der Straße stellen, wo grundsätzlich Wohnhäuser gebaut werden dürfte, dann brauche ich das nicht.



    5. die Gemeinde nicht innerhalb der Frist nach Absatz 3 Satz 4 erklärt, dass das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren durchgeführt werden soll oder eine vorläufige Untersagung nach § 15 Absatz 1 Satz 2 Baugesetzbuch beantragt.

    Wenn sie es doch tut, dann ist es nur ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren nach Nummer 5.

  • Hallo,

    so wie Wurzelholzhaus würde ich es nicht sagen, aber:
    Ich helfe gern und bin auch durchaus bereit Brainstorming zu machen.
    Hier habe ich aber das Gefühl das Simon bereits genau weis was er (nicht) will und ich daher meine Zeit (nach meiner Meinung) Sinnvoller vergeben kann.

  • bereits genau weis was er (nicht) will

    Tatsächlich weiß ich das nicht, weil ich das ja noch nie gemacht habe. Deine Ausführungen gegen meine anfängliche Idee mit den Alu Verbundplatten haben mir immerhin zur Erkenntnis verholfen, dass die für die Außenwand ungeeignet wären. Und die Anregungen von Pamojja haben mich bei der Steinwolle Geschichte gerettet. Insgesamt wächst die ganze Idee daran immer weiter, von einem finalen Plan, wonach ich genau wüsste was ich mache, bin ich noch etwas entfernt.



    aber Du schreibst mir zu viel

    Gerade dann verstehe ich nicht, warum du meine Zusammenfassung verschmäht hast. Immerhin war mein Text kürzer als das ganze Gesetz, aber seis drum. Ich hatte in der allerersten Nachricht hier schon gesagt, dass das ein Roman und keine Kurzgeschichte wird. Du musst es ja nicht lesen.

  • ... na super - kürzer als ein Gesetzestext geht immer ;)

    Im Grunde wollte ich einfach nur hilfreich sein und auf gewisse gesetzliche und behördliche Umstände und Erfordernisse hinweisen. Aber nun gut ... Du weißt es ja eh (besser), also halt ich mich raus.

  • Ich lese das Meiste, weil ich es hier im Forum genau so gemacht habe, als ich mich mental mit der Anschaffung eines Tiny Houses beschäftigt habe. Das umfassende Formulieren bringt den Gedanken nicht nur bewusste Wahrnehmung, sondern auch Lösungen hier und da. Dazu muss die Problematik ausformuliert werden und das führt zum Roman. Noch mehr spielt das natürlich beim Bau eines Tiny Houses eine Rolle, wo die ganze Idee mit einer krakeligen Skizze anfängt und sonst nichts. Es ist zu beobachten, wie sich hier im Dialog die Lösung entwickelt und ein praktikables Ergebnis entsteht. Da tut sich etwas Produktives und das ist der Sinn der Sache. Ich bin jetzt nicht so gerne technisch begeistert, obwohl ich Holzfachmann bin und juristisch auch nicht, für mich steht der Mensch im Mittelpunkt der im Tiny House leben möchte. Um dieses minimalistische Leben geht es und dafür lese ich auch Romane, wenn es mehr Einsicht in die Sache bringt. Bin neben der Rente beruflich als psychosozialer Berater tätig, da liegt mein Schwerpunkt. Hier in der Anonymität, wo es um technische Dinge geht, muss man zwischen den Zeilen lesen, um etwas über den Menschen zu erfahren. Das geht, man kann aus jedem Text etwas erfahren, denn der jeweilige Mensch hat es geschrieben. Ich hatte es schon erwähnt, dass mir der Dialog teilweise etwas angespannt vorkam, aber so ein Selbstbau eines Tiny Houses ist natürlich eine aufregende Sache, ohne Frage und durch Lesen dabei zu sein auch.

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