Boden- und Wandaufbau

  • @Steff


    Hier das Datenblatt vom Tyvek Drainwrap.


    Mir ist auch schon aufgefallen, dass Tiny House Rheinau keine Hinterlüftungsebene einbaut, wie bei den Videos von Nessa zu sehen ist.


    @DietmarS68


    Ich sehe auf den Datenblätter von MENTO 5000, Isover INTERGRA ZUB nichts über das drainage verhalten, oder dass man dabei wie beim Tyvek Drainwrap explizit auf die Hinterlüftung verzichten kann. Weißt du wo man das findet?


    VG, Joris

  • Kann man die 3-Schicht-Platten verspachteln und streichen? (nicht in der Dusche natürlich) :)

    Ziemlich schade um die teuren und sehr schönen 3-S Platten.
    Die würde ich direkt so lassen.
    Als Trägerplatten für einen Putz würde ich viel billigere unschönere Platten nehmen. Nennen sich auch Putzträgerplatten.

  • Ich finde eine Diskussion über Hinterlüftung eigentlich sehr sinnig! :)


    Ich selbst bin die letzten Tage übrigens von einer HL abgekommen.


    Ich stimme Dir mit der heiligen Kuh zu und den u-wert.net Berechnungen. Beim Rest nicht unbedingt. Die Studien, die ich bisher gefunden habe (da müssen wir nicht unbedingt die gleichen meinen) sind m.E. nicht so direkt auf TH zu übertragen. Gleichwohl kann die Aussage natürlich immer noch stimmen.


    Zwei Gedanken:
    * m.E. macht es einen Unterschied, ob man diffusionsoffen baut oder weniger. Viele "modernen" Materialien sind weit weniger diffusionsoffen als die Holzfaserdämmung mit der ich rechne. Meine Ergebnisse sind deswegen u.U. nicht direkt übertragbar.


    Meine wichtige Rechenerkenntnis:
    * Ich kann entweder auf Dampfbremse oder auf Hinterlüftung verzichten! Zumindest nach u-wert.net mit 10mm Hinterlüftung.


    Jetzt weiß ich nicht, in wie weit ich u-wert.net bei der Hinterlüftung vertrauen kann, gleichzeitig ist der Verzicht a.d. Folie natürlich fürs Feeling (zumindest für mich) reizvoll.


    Im Moment ist der Plan mit variablen Bremsen zu bauen aber ohne HL. Dafür innen an ein paar Wände evtl. Lehm. Da ich eh als Ladung mit leichter Überbreite plane, nehmen mit die Lehmwände innen 2cm weg, die HL wäre nur mehr Überbreite.

  • Hallo,


    hier (Frauenhofer) und hier sind zwei Berichten wo es darum geht. Da wird allerdings nur eine Luftschicht mit Hinterlüftung und eine Luftschicht ohne Hinterlüftung verglichen. Von einem kompletten Verzicht auf die Luftschicht ist kaum die Rede, soweit ich weiß.


    Da weiß ich aber nicht ob Unterspannbahnen wie z.B. Tyvek Drainwrap mit einer internen Drainage berücksichtigt werden.


    Im Anhang noch meinen Wandaufbau ohne Luftschicht hinter der Fassade und mit Isover INTERGRA ZUB. Scheint nicht zu gehen. Warum Tiny House Build und Tiny House Rheinau dennoch so bauen..?

  • Genau solche Studien meine ich. Die beziehen sich m.E. eben nicht auf ein TH, das von der Fläche her gesehen im wesentlichen aus 8cm Isolierung (bei mir extrem diffusionssoffene Holzfaser) und einer 8mm Holzplatte innen und 16-14mm Holz außen entspricht. Das Ständerwerk kann man vernachlässigen. Der dritte übliche Artikel betrachtet das Austrocknen von Betonwänden (geht auch ohne Hinterlüftung),ist also auch nicht übertragbar.


    Die Feuchtigkeit im FHG-Artikel entsteht auch bei u-wert.net, trocknet aber eben u.U. eben wieder ausreichend schnell aus.


    Die erwähnte Lage (z.B. Waldnähe) kann ich nachvollziehen. Es gibt ja die Aussage, dass Holz, das austrocknen kann, keinen Schutz braucht. Das mag i.d. Sonne stimmen. Ich kenne aber auch Zäune und Geländer in Waldnähe bzw. an Bächen, die vermoost und vergammelt sind. Wohingegen Holz an anderer Stelle im wesentlichen nur verfärbt ist.


    Das Bild von Dir wäre mir auch zu feucht. Das ist der genannte Fall, dass sowohl auf innere Dampfbremse und äußere HL gleichzeitig verzichtet wird. Würde ich nicht so machen, aber u-wert.net ist nicht der einzige Maßstab und gibt selbst an, dass sie das Austrocknen eher unterschätzen.


    Das Problem ist halt, dass irgendwie alles beim Bau grau ist. Nichts ist dicht, nichts ist komplett offen. Klar, eine OSB-Platte ist eine Dampfbremse. Aber nur die Aussage "das ist eine Bremse, das ist somit erledigt" halte ich für zu kurz gegriffen. Wenn jetzt aber jemand kommt und mir ein paar Aufbauten zeigt, die genau so gebaut sind und sich bewährt haben, kann ich auch nicht viel sagen :)


    Bei dem Aufbau von Dir würde ich mal mit variabler Bremse zwischen Innenwand und OSB rechnen, ließe sich nachrüsten.


    Ein weiterer Nachteil von Hinterlüftung ist, dass man ja noch den Schutz vor Untermietern braucht (Wespen, Ameisen, Mäuse, ...).


    Bei Dach plane ich im Moment noch mit Hinterlüftung.

  • Ja, die Studie von Mayer und Künzel ist eine der Studien, auch Frangoudakis hat 2 Jahre zuvor schon die Notwendigkeit der Hinterlüftung widerlegt.
    Vor einigen Monaten bin ich über die ausführliche Studie von 1980 gestolpert (muss mal schauen ob ich die Studie wiederfinde). Dort wurde das Verhalten aller drei Arten überprüft (Hinterlüftet, mit geschlossener Luftkammer und komplett ohne Luft).
    Wie Frangoudakis schon 1982 anmerkte, "Ohne Hinterlüftung ist für jede Wandkonstruktion ein Aufwand zur Optimierung des Feuchtetransports erforderlich", funktioniert es nur mit einer Diffusionsoffenen Bauweise.


    Es ist auch völlig unerheblich was für eine Wand sich hinter der Fassade befindet, egal ob Holzständer, Ziegelmauer oder Betonwand. Im zweiten Artikel den Pubi verlinkt hat, wird ja darauf hingewiesen, das die Versuche auch mit Holzständerwerk gemacht wurden, mit dem selben Ergebnis.


    Tyvrek Drainwrap bzw. in Europa Zemdrain ist schon was sehr spezielles, diese "Folie" ist an sich vom Aufbau her so etwas wie eine Hinterlüftung.
    Wenn du allerdings sowieso diffusionsoffen baust, falls du bei der Fassade die Hinterlüftung weg lässt, dann ist eine Unterspannbahn die möglichst lang frei bewitterbar ist völlig ausreichend, das keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann.


    Hier mal ein u-wert-berechnung.pdf

  • Wahre Hinterluft nicht besser dafur als Schutzlinie von Kalte?

    Cooles Bild :)


    Nein, nur sehr dünne Luftschichten isolieren. Bei der Hinterlüftung fällt alles vor der Hinterlüftung weg (ist nur noch ein Regenschutz). Mit Hinterlüftung wird die Isolation also etwas schlechter, manche sprechen gar vom Auskühlen (Bauwagen), aber für mich klingt das etwas hochgegriffen.


    Ja, die Studie von Mayer und Künzel ist eine der Studien, auch Frangoudakis hat 2 Jahre zuvor schon die Notwendigkeit der Hinterlüftung widerlegt.

    Dem Widerspreche ich als pauschale Aussage. Mann kann es mit u-wert.net leicht konstruieren:
    * diffusionsdichte Aussenschicht (Dach)
    * keine Diffusionsbremse innen (gut, da kann man sagen, selber schuld :))
    In beiden Fällen muss die HL nicht zwingend sein, aber man kann was konstruieren, wo sie notwendig ist.


    Für viele Wandkonstruktionen im TH wird sie aber wohl i.d.T. nicht notwendig sein.


    Und ohne jetzt i.d. Literaturrecherche zu gehen: Es gibt bestimmt Literatur, die die Notwendigkeit einer HL belegt, sonst wäre es keine Norm geworden. "Absolute" Wahrheit gibt es i.d. Wissenschaft eigentlich nur i.d. Mathematik. Ansonsten lassen sich für fast alle Bereiche immer belegte Gegendarstellungen finden (Vergangenheit/ Gegenwart/ Zukunft).

  • Die Frage ist noch wie befestigt man die Außenfassade ohne zuviele bzw. kritische Durchdringungen der Wasserführenden Ebene?
    Man muss ja durch die Folie ins Ständerwerk. Bei diesen Befestigungen könnte Wasser reinziehen und sich in der Dämmung verteilen.

  • Das Bild von Dir wäre mir auch zu feucht. Das ist der genannte Fall, dass sowohl auf innere Dampfbremse und äußere HL gleichzeitig verzichtet wird. Würde ich nicht so machen, aber u-wert.net ist nicht der einzige Maßstab und gibt selbst an, dass sie das Austrocknen eher unterschätzen.


    Bei dem Aufbau von Dir würde ich mal mit variabler Bremse zwischen Innenwand und OSB rechnen, ließe sich nachrüsten

    Hi, ich bin noch in der Planungsphase, also nachrüsten müsste ich die nicht. Aber könntest du mir sagen, was genau die variabele Bremse denn tut, wenn OSB ja bereits als Dampfbremse funktioniert?


    Edit: nochmal selbst nachgeschaut, OSB3 hätte einen Sd-Wert von ca. 3m, eine Dampfbremsende Folie ca. 25m, also deutlich effektiver als Dampfbremse. Frage also glaube ich beantwortet :)


    @DietmarS68 (zitieren funktioniert irgendwie nicht mehr) Du schreibst, das damit die Dämmung vor Feuchte geschützt ist, was ist aber mit der Fassade Rückseite? Alle Feuchte die Hinter der Fassade gelangt wird ja nur durch Diffusion (und durch die Fugen) nach außen abtransportiert. Bleibt es nicht zu lange feucht?

  • Die Frage ist noch wie befestigt man die Außenfassade ohne zuviele bzw. kritische Durchdringungen der Wasserführenden Ebene?
    Man muss ja durch die Folie ins Ständerwerk. Bei diesen Befestigungen könnte Wasser reinziehen und sich in der Dämmung verteilen.

    googel doch mal nach "nageldichtband" ;)

  • googel doch mal nach "nageldichtband" ;-

    Hallo,
    Nageldichtband an der Senkrechten Aussenfassade halte ich für unnötig. Bei einem flachen Dach gibt es mehr Sinn.
    Die Schrauben werden ja durch das Aussenbrett in die Unterkonstuktion geschraubt.Da ist keine Luft oder Spalt wo Wasser rein kann.


    Gruß Stefan

  • Zitat

    Nageldichtband an der Senkrechten Aussenfassade halte ich für unnötig. Bei einem flachen Dach gibt es mehr Sinn.
    Die Schrauben werden ja durch das Aussenbrett in die Unterkonstuktion geschraubt.Da ist keine Luft oder Spalt wo Wasser rein kann.

    Oh Wasser ist ein extrem unangenehmer Zeitgenosse bei einem Haus in unseren Breitengraden.
    Du glaubst gar nicht durch welche Ritzen und Spältchen sich das Wasser überall reindrückt.


    Also einer Schraube die direkt durch meine Dichtebene geht vertraue ich nicht. Auch wenn im Normalfall natürlich nur ganz wenig Wasser da hineingehen dürfte. Aber wenn da jemand Erfahrungen hat ohne das was passiert ist werd ich mir das schon überlegen.
    Das Nageldichtband macht die Sache ja auch nicht viel besser.
    Aber danke für den Tipp.

  • Nageldichtband?
    Die gute, alte Hinterlüftung und ein diffusionsoffener Wandaufbau sorgen doch dafür, dass Feuchtigkeit sehr gut abtrocknen kann oder?
    Meine Fassade bleibt unbehandelt, so kann nichts faulen und alles trocknet immer schön ab.
    LG Philipp

  • Nageldichtband aus dem Grund, das die Hinterlüftungsebene meist nur 2 cm ist (ps ich baue auch mit Hinterlüftung ) und die Schrauben der Fassade die Unterspannbahn durchlöchern wie ein Schweizer Käse. Das Dichtband ,wie der Name schon sagt, dichtet die Durchdringungen der Folie weitestgehend ab

    Das verstehe ich nicht ganz.
    Die Fassadenbahn kommt zwischen Holzwandkonstuktion und Konterlattung.
    Warum willst Du Schrauben nehmen die durch die Schalung und den Konterlattung durch die Unterspanbahn gehen.


    Wenn ich bedenke das das Wasser durch die Schalung muss und dann an der Konterlattung Richtung Unterspannbahn laufen, dann muss das Wasser noch entweder an der Schraube oder zwischen Konterlattung und Unterspanbahn durch die Folie, kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen das da wirklich viel ankommt. Vorausgesetzt die anderen Bauteile sind korrekt verarbeitet.

  • Mit welche Schraubendimensionen befesgigst du den deine Fassade ? Selbst mit 3,5 x 40 Schrauben durchdringst du noch die Unterspannbahn hinter der Konterlatte (bei einer 2 cm Hinterlüftung). Sollte dann irgendwo zb in der Fenstergegend eine Undichtigkeit entstehen und das eindeingende Wasser an der Unterspannbahn entlang laufen, zieht das Wasser durch die Schraublöcher und durchfeuchtet die Dämmung und die Holzständer. Du kannst natürlich auch Nageldichte Unterspannbahn verwenden

  • Siehst Du das als Problem? Ich würde vermuten, dass doch jede Holzfassade mehr oder weniger das Problem hat, z.B. Zirkuswägen mit den auffälligen Schrauben, wie sie auch Nessa verwendet. Aber Berichte über Feuchtigkeitsschäden beziehen sich m.E. eher auf Probleme beim Dach oder Fenstern.

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