Aufbau Boden

  • Die meisten THoW haben wohl einen Siebdruckboden, dieser ist ja ziemlich dicht, wie handhabt man dann den Aufbau?


    Ich möchte einen Dielenboden, der ist natürlich nicht dicht bzw. kann ja auch mal was i.d. Küche heftig daneben gehen.


    Ich glaube nicht an komplett dichte Folien, vor allem bei der Belastung des Bodens. Vielleicht überspitze ich die Dinge, aber ich gehe mal davon aus.
    Also muss die Feuchtigkeit auch wieder raus.


    Ich habe mal in u-wert.net eine Siebdruckplatte als
    0,1mm Phenolharz
    18mm Brettsperrholz
    0,1mm Phenolharz
    simuliert. Keine Ahnung, wie passend das ist.


    Mit
    20mm Fichte
    pro clima intello plus
    60mm Holzfaserdämmung
    Siebdruckplatte wie oben


    komme ich auf 55 Tage Trocknungsdauer. Ohne (defekt) sind es 122Tage!


    Auch bei dichteren Folien komme ich auf Feuchtigkeit. Darum denke ich, dass eine pro clima intello schon ganz gut ist, damit die Feuchtigkeit wieder raus kann.


    Ich habe schon überlegt, Löcher i.d. Siedruckplatte zu bohren?!


    Wie macht/plant Ihr das? Oder rechnet Ihr den Boden einfach nicht mit u-wert durch?

  • Ich habe lange gesucht und viele Materialdatentabellen durchwühlt, bis ich alle Daten zu Siebdruckplatten zusammen hatte. Dann habe ich es als eigenes Material im u-Wert Rechner angelegt.


    Hier mal meine Vorstellung vom Bodenaufbau - Fussboden (2).pdf

  • @Dietmar: Vielen Dank für das Teilen der Daten der Siebdruckplate! Mit was isolierst Du? Den Markennamen kann ich lesen, aber was ist das?

  • Deine Siebdruckplatten sind etwas gutmütiger als das Dreischichtgebastel, das ich gegoogelt habe, denen habe ich aber eh nicht vertraut.


    Durch Deinen Link bin ich a.d. Diagramm "Temperaturverlauf" mit Temperaturkurve und Taupunktkurve gestoßen, die sich nicht berühren sollten. Das Diagramm kannte ich noch nicht, habe es jetzt aber i.d. PDF-Version gefunden.


    Da ich nicht auf Gewicht achten muss, bin ich noch unschlüssig, wie ich Dämme. Ich tendiere noch zur Holzfaserplatte und denke, die reicht mir, ... mal sehen was daraus am Ende wird.

  • Darüber habe ich mir auch schon lange Gedanken gemacht. Jeder, den ich aus der Womo-Selbstausbauer-Szene kenne, hat schon Erfahrungen mit Wasser im Wohnbereich gemacht. Ob ein Schlauch geplatzt, ein Tankstutzen undicht oder eine Spülmaschine ausgelaufen ist, irgendwann erwischt es fast jeden. Bei einem Tiny House wäre das wie ein Genickschuss: Wenn das Wasser in den Boden läuft, habe ich kaum eine Möglichkeit, dieses wieder heraus zu bekommen.


    Deswegen würde ich zu einem durchgehenden, modernen und hochwertigen PVC/Linoleum Boden tendieren. Diese gibt es schon mit sehr beeindruckender Haptik und man kann kaum zwischen diesem Boden und Echtholz unterscheiden. Die Sockelleisten würde ich aus demselben Material schneiden und verschweissen oder mit Polymerkleber eine saubere Naht in die Ecke ziehen. Dann ist der Boden wie eine Wanne.


    Natürlich ist das ein Schritt in die falsche Richtung, wenn man mit natürlichen Materialien arbeiten will, aber bevor ich mir durch meine Dusseligkeit oder einen Defekt meinen Lebenstaum versaue, beisse ich hier lieber in den sauren Apfel.


    Selbstklebende oder ähnliche Panele würde ich persönlich eher lassen, weil ich auf jeden Fall eine Fussbodenheizung möchte und die Wärmeausdehnung den Panelen garnicht gut bekommt. Einfach den Boden durchgehend verlegen - alles gut.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Bei meiner aktuellen Bodenrechnung trocknen 0,13kg Tauwasser pro Quadratmeter in 39 Tagen im Sommer ab. Mir ist aber nicht klar, wie viel durch die Siebdruckplatte und wie viel durch die variable Dampfbremse. Dann ist das natürlich sehr wenig Feuchtigkeit und der nächste Sommer kann lang hin sein.


    Im Vgl. zum WoMo gibt es die Möglichkeit, Löcher i.d. Boden zu bohren - da hat man gleich sein Insektenhotel dabei :) Mal sehen, ob man das mit u-wert simulieren kann ...


    Für mich selbst ist ein Holzboden (Dielen) Bedingung, ich gebe zu, ich bin da eigen :)

  • Für mich selbst ist ein Holzboden (Dielen) Bedingung, ich gebe zu, ich bin da eigen :)

    Wenn du verhindern willst das bei einem "Malheur" Wasser in die Bodendämmung eindringt, dann leg doch zwischen Dämmung und Holzdielen an Stelle der Dampfbremse eine EPDM Folie oder eine einfache Teichfolie. Damit wäre die Dämmung zu 100% vor Wasser von oben geschützt.

  • Deswegen würde ich zu einem durchgehenden, modernen und hochwertigen PVC/Linoleum Boden tendieren. Diese gibt es schon mit sehr beeindruckender Haptik und man kann kaum zwischen diesem Boden und Echtholz unterscheiden. Die Sockelleisten würde ich aus demselben Material schneiden und verschweissen oder mit Polymerkleber eine saubere Naht in die Ecke ziehen. Dann ist der Boden wie eine Wanne.

    Ich hab mal wieder eine doofe Frage:
    Bei mir wäre es eventuell eher das Problem von Wasser von aussen (evtl Standplatz in Hochwasser-gefährdetem Gebiet...?).
    Könnte man da nicht aussen eine Art Aluwanne oder so verbauen (jetzt mal abgesehen vom Gewicht)?

    "Die grösste Art von Freiheit ist, frei von Angst zu sein" - Salma Hayek

  • Laut u-wert hat EPDM den gleichen Feuchtigkeitseintrag (0,13kg) aber ca. 57 statt 39 Tage Trocknungsdauer und eine sehr viel schlechtere Trocknungsreserve (was auch immer das ist). "Deine" Folie ISOVER Vario XtraSafe ist übrigens deutlich besser als die pro clima Intello.


    Dann glaube ich auch nicht an dichte Folien im Boden und will das Holz auch nicht a.d. dichten Folien liegen haben.


    Ich habe mal i.d. Siebdruckplatte als "Balken/Sparren" dünne Schlitze mit "Hinterlüftung (Außenluft)" eingefügt. Das bringt was, aber so viele Bohrungen um die Fläche der Schlitze hin zu bekommen, will ich auch nicht machen ....

  • Bei mir wäre es eventuell eher das Problem von Wasser von aussen (evtl Standplatz in Hochwasser-gefährdetem Gebiet...?).
    Könnte man da nicht aussen eine Art Aluwanne oder so verbauen (jetzt mal abgesehen vom Gewicht)?

    Die kann ja nur den Bereich vom Boden bis zur Tür schützen. Ich würde da eher mal Schwimmtanks durchrechnen. Anbinden nicht vergessen. :)

  • Ich hab mal wieder eine doofe Frage:
    Bei mir wäre es eventuell eher das Problem von Wasser von aussen (evtl Standplatz in Hochwasser-gefährdetem Gebiet...?).
    Könnte man da nicht aussen eine Art Aluwanne oder so verbauen (jetzt mal abgesehen vom Gewicht)?

    Auch hier würde ich EPDM oder Teichfolie nehmen. Zumindest zwischen Trailer und Bodenplatte und dann noch so ca. 20 cm die Wand hoch, alles gut verschweißt . Als Sicherheit falls über Nacht mal das Hochwasser kommt, dann dringt zumindest nichts in die Bodenplatte ein, wenn das Wasser weiter steigt und du stehen bleibst, dann kommt es spätestens dann ins Haus wenn die Türschwelle erreicht ist.
    Aber so ein TH steht ja in der Regel auf Rädern, nix wie weg wenn das Wasser steigt...

  • Deswegen würde ich zu einem durchgehenden, modernen und hochwertigen PVC/Linoleum Boden tendieren. Diese gibt es schon mit sehr beeindruckender Haptik und man kann kaum zwischen diesem Boden und Echtholz unterscheiden.

    Abend,
    Ein PVC / Linoleum den ich als Echtholz bezeichnen würde ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen.


    bevor ich eine EPDM oder Teichfolie einbauen würde, würde ich so was nehmen:
    https://www.sg-weber.de/fliese…ichtung/webertec-825.html
    Dies dünn mit Dichtschlämme ein spachteln, also sozusagen auf den Boden kleben. Überlappend und an den Seiten etwas hochgezogen. Darauf lässt sich dann auch wieder der Boden kleben oder schwimmend verlegen.
    Bei Überflutung würde zwar der Bodenbelag nass, aber der Boden incl. Dämmung bleibt trocken.



    Gruß Stefan

  • Ich hab mal wieder eine doofe Frage:Bei mir wäre es eventuell eher das Problem von Wasser von aussen (evtl Standplatz in Hochwasser-gefährdetem Gebiet...?).
    Könnte man da nicht aussen eine Art Aluwanne oder so verbauen (jetzt mal abgesehen vom Gewicht)?

    Klar kann man das machen, aber ob es Sinn macht.
    Wie hoch soll die Wanne denn sein? Die Tür bekommt dann entweder eine Schwelle oder muss auch dicht gegen drückendes Wasser sein (Schwer und teuer)
    Wenn dein TH 3,5 Tonnen wiegen darf und etwa 2,5x 7,8 Meter hat, gibt eine Wanne höher als 18 cm auch keinen Sinn, weil dann schwimmt dir dein TH davon :)
    Das einfachste währe die ganze Hütte höher zulegen.


    Gruß Stefan

  • Die kann ja nur den Bereich vom Boden bis zur Tür schützen. Ich würde da eher mal Schwimmtanks durchrechnen. Anbinden nicht vergessen. :)

    Wenn dein TH 3,5 Tonnen wiegen darf und etwa 2,5x 7,8 Meter hat, gibt eine Wanne höher als 18 cm auch keinen Sinn, weil dann schwimmt dir dein TH davon :)

    Ja, Ihr lacht jetzt... An der Suisse-Caravan (Wohnwage-Messe in Bern/CH) war ein schwimmender Wohnwagen ausgestellt!


    Aber Danke trotzdem mal für Eure Gedanken.


    Höherlegen ist die andere Option, wenn man an einem Flüsschen leben möchte, welches so alle paar Jahre auf Wanderschaft geht...

    "Die grösste Art von Freiheit ist, frei von Angst zu sein" - Salma Hayek

  • boden und dach sind üblicherweise dampfdicht, ist ok so. wenn wasser i d küche daneben geht, macht das einem vollholzdielenboden null komma nichts. holz kann mit feuchte gut umgehen, nur muss es abtrocknen können. ich lege auf die siebdruckplatten vollflächig diffusionsdichte dämmung (zb PU/PIR oder xps), dann rauhschalung und quer dazu klammer ich den dielenboden. perfekt ohne wärmedrücken

  • Ich habe lange gesucht und viele Materialdatentabellen durchwühlt, bis ich alle Daten zu Siebdruckplatten zusammen hatte. Dann habe ich es als eigenes Material im u-Wert Rechner angelegt.

    Vielen Dank Dietmar :-)! Das ist wirklich nicht leicht an die Daten für die Siebdruckplatte ran zu kommen. Wo genau hast du die denn gefunden? Bestimmte Bücher oder Internetseiten?
    Ich bin mir außerdem nicht sicher, ob der µ-Wert auch für alle dicken Stimmt, da dieser doch vorallem wegen der Phenolharzschicht außen an der Platte so hoch ist. Eine dickere Platte hat jedoch nicht auch eine dickere Phenolharz schicht. Das hieße, dass dann da der µ-Wert kleiner sein müsste.

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