Transport/Reisen/Fahrbarkeit mit dem TinyHouse

  • Hallo Leute,


    ich bin neu hier und hätte ein paar Fragen, bezüglich des Transports. Meine Frau und ich planen ein Tiny House zu bauen mit 4M Höhe, 7 M Länge, 2,55M Breite, also ganz normal. Wir planen dort zu wohnen aber auch ca. alle 2 Monate mit dem Tiny House mal ein bisschen auf Reisen zu gehen. Unsere Frage wäre nun:


    Ist es möglich, so oft mit dem Tiny House rumzufahren, bzw. schadet es dem Haus sehr, oder dem Zugfahrzeug? Als Zugfahrzeug werden wir einen VW Touareg verwenden.


    Ist der Windwiderstand sehr hoch auf Autobahn, bei 4M Höhe? Wir haben Angst, dass das TinyHouse unfahrbar ist auf längere Strecken wie zum Beispiel 400km.


    Gibt es jemanden der auch schon oft bei Regen, oder Nässe gefahren ist und könnte mir seine Erfahrungen berichten, bzgl. Regeneindringung in das Haus oder Fahrbarkeit während Nässe?


    Ich bin noch nie mit 3.5 Tonnen gefahren.. Wie ist das Handling, wie hoch ist der Spritverbrauch ca.? Und ist es überhaupt möglich 80 kmh zu fahren, auf der Autobahn, oder eher so ca. 60 kmh?


    Wir würden uns sehr gerne minimieren, unser eigenes Haus haben, aber auch ein bisschen rumkommen, deswegen würden wir gerne das TinyHouse bauen. Wenn es denn möglich ist und auch Sinn macht, damit zu Reisen. Ich hoffe ich habe keine Fragen vergessen und bedanke mich jetzt schon vorab für all Eure Antworten.


    Liebe Grüße :)

  • 2,55m Breite und <= 3,5t ist nur eine Variante, die m.E. i.d. Öffentlichkeit eine weitere Verbreitung hat (z.B. Nessas Videos) als es vielleicht i.d. Wirklichkeit ist.


    Nein, ich habe die Erfahrung nicht, aber ich stelle mal meine Standardalternativen vor:
    * ist breiter (3 bzw. 3,5m) attraktiv?
    * ist die Gewichtsbeschränkung notwendig? Da gibt es verschiedene Argumente pro und contra
    * wäre klassisches Reisen mit einem WoWa bzw. WoMo auch eine Alternative, die das TH u.U. deutlich vereinfacht, vergrößert und verbilligt

  • Hallo und vielen Dank für deine Antwort erstmal!


    Breiter ist für uns leider unattraktiv, da man für den Transport (soweit ich weiß) eine Sondergenehmigung braucht und das regelmäßig auch nur lästig wär. Auch die Gewichtsbeschränkung ist notwendig, da ich nur über einen Führerschein, bis 3.5T Anhängelast verfüge.


    WoWa oder WoMo würden wir nur in Betracht ziehen, wenn es mit dem TinyHouse zu Reisen nichts wird, da wir in einem Wohnwagen oder Wohnmobil nicht leben wollen würden und dann unsere Wohnung trotzdem noch benötigen würden. In einem TinyHouse könnten wir uns auch vorstellen zu leben, deshalb erste Priorität.

  • ich muß zugeben nur etwas erfahrung beim anhängerziehen zu haben und von metallbau.


    wenn du bei 80km/h, mit seitenwind und einem überholenden lkw konfrontiert bist, am besten noch am tunneleingang,
    naja, der ausgang der geschichte ist damit festgelegt.


    die probleme fangen an, sobald so ein teil bewegt wird, auch mit 60 km/h, auf der autobahn, irgendwann kommt der schlag, wo der hänger springt.
    bis 5 meter länge läßt sich, meiner meinung nach, auf die stabilität des hängers bauen, danach wird es tricky.
    falls wirklich weitere fahrten geplant sind, unbedingt die stoßdämpfer mit ordern, aber bloß nicht auf die idee kommen, eine 100er zulassung zu wollen.


    5 cent,
    werner

  • Hallo Daniel,


    fangen wir beim einfachsten, der VW Touareg ist auf jeden Fall geeignet das Haus mit 3,5t zu ziehen. Er wäre sogar kräftig genug für eine 100+ km/h Zulassung, doch das wäre wie @squeezy schon sagte der reine Wahnsinn. Allerdings steigt der Spritverbrauch laut Testberichten schon erheblich an, bei fahren mit Gespann bis 15 l auf 100 km, da kannst du davon ausgehen, das ein TH mit dem cw-Wert einer Backsteinmauer den Spritverbrach sicher an die 20 l Marke heranbringt.


    Ich habe wie squeezy auch meine Erfahrung mit schweren Anhängern durch den Metallbau. Wie er schon schrieb, erfordert das Handling, bei hohem Gewicht und dazu noch der hohe Schwerpunkt des TH, einiges an Übung. Mehr als 60 km/h würde ich aus Sicherheitsgründen nicht damit fahren, sonst liegt das Haus sicher irgendwann im Graben...


    Der Windwiderstand ist ein weiteres Thema, gerade wenn man viel damit fahren will, da wäre es dann sinnvoll schon beim Bau daran zu denken, eine entsprechend windschlüpfrigere Bauform zu wählen. So z.B.:


    Bei häufigen Fahrten kommt es auch zu Verwindungen auf dem Trailer, was auf Dauer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Beschädigungen am Haus führt. Aus dem Grund würde ich in dem Fall vom klassischen Holzständerwerk weg gehen und das Haus mit einem verschweißten Stahl- oder Aluminiumprofil Ständerwerk aufbauen.Das wäre verwindungssteifer und könnte auch den ein oder anderen Stoß beim fahren besser auffangen.


    Bei Regen und Nässe sehe ich weniger ein Problem, das Haus soll ja auch im Stand Wind und Wetter aushalten. Und eine Fahrt bei 60 km/h im Regen ist ja von Prinzip her nichts anderes als ein typischer deutscher Herbststurm.
    Nur den Unterboden würde ich persönlich zur Sicherheit mit einer Teich- oder EPDM-Folie gegen Spritzwasser versiegeln, wenn damit häufig gefahren wird.

  • Ich werde auf jeden Fall auch regelmäßig reisen mit meinem TH.
    Ich habe aus der Gala Bau Zeit auch einiges an Hängererfahrung, das ist doch alles machbar und nach etwas Übung / Gewöhnung gar nicht so schwer.


    Ansonsten geht es mir so wie dir, ich will nicht im Wohnmobil wohnen, da mich das ganze Plastik nervt und man sich einfach nicht wohl fühlt.


    Ich lasse übrigens ganz klassisch aus Holz bauen und hoffe, dass es alles hält.


    Aber wer da noch Tipps oder so hat,...
    ich bin offen für sowas.


    Vielleicht gibt es ja auch Leute mit Reiseerfahrungen hier?

  • Wow, vielen Dank, für die Antworten und hilfreichen Tips. Wir haben uns das schon so in der Art gedacht, alles nicht so einfach mit so einem riesigen Teil am Auto zu fahren.


    Unser Plan ist jetzt das TinyHouse zu bauen auch wie du, Dietmar schon gesagt hast vllt. andere Bauweise und auch in einer windschlüpfrigen Form! Wenn es dennoch zu schwierig ist, zu fahren, müssen wir wohl die ein oder andere Reise anders gestalten als mit dem TinyHouse, bevor es dann am Ende kaputt geht, oder im Graben liegt. Wir wollen aber aufjedenfall in unserem TinyHouse wohnen, weil es für uns Interessant ist näher an der Natur zu leben und sich zu minimieren. Nicht für immer, aber als Lebenserfahrung. Den Rest werden wir sehen.


    Wir werden euch auf dem Laufenden halten!

  • Mir fällt gerade der Name nicht ein, aber es gibt einen Hersteller von TH-Wohnwägen (oder WoMos?) aus Holz. Die sehen aus wie Schäferwagen. Das faszinierende ist, dass die Dinger anscheinend deutlich leichter als 3,5t sind, gleichwohl aus Holz.


    Sind aber keine Häuser zum Wohnen. Vielleicht kommt das Gewicht auch a.d. dünneren Isolation?


    Vielleicht fällt ja jemand anderes der Name ein und dann ist es vielleicht eine Inspiration.

  • 1- AUTO: sehr wenig Modelle die passen dafür. Bist du bereit ein SUV oder Transporter kaufen?


    2- Haus: 7m dauer wohnbar und reisetauglich mit 3.5t ist fast unmöglich. Kannst du den Kühlschrank, Herd, Holzofen und Fernseher verzichten? konnte mit 5-6m sehr bedacht bauen. Es ist kein USA wo dein Anhanger kann 10x mehr wiegen und es ist alem egal.


    3- Fuhrerschein wird kosten.


    4- Polizei: uhh etwas neues, werde es anhalten und überprüfen. Wirst angehalten und gewogen? bist du uber 3.5t dann wirds es teuer und Reise sofort vorbei.


    5- Alle bauen aber keiner redet was es am ende Wiegt!!!! hab mehrere Youtubers gesehen wo die haben es gewogen und es war über 4-5t mit 5-6m Tynis.

  • 3- Fuhrerschein wird kosten.


    4- Polizei: uhh etwas neues, werde es anhalten und überprüfen. Wirst angehalten und gewogen? bist du uber 3.5t dann wirds es teuer und Reise sofort vorbei.

    3) Nah ja, der Hängerschein über 750 kg kommt auf ca. 700 max 100 Euro, das macht den Kohl auch nicht fett.


    4) Polizei: Uhh etwas neues, solange die Kennzeichen und Plaketten stimmen und die Fuhre einigermaßen gerade aus läuft werden wir das nicht anhalten, wissen ja nix darüber. Sonst haben wir nur arbeit damit.
    (So sind zumindest meine Erfahrungen mit Fahrzeugen und deren Ladungen die man nicht auf den ersten Blick zuordnen kann.)

  • 1. Klar das passt nicht so wirklich ins Konzept (Downsizing, naturnah, ökologisch,...) von vielen, aber ich habe beschlossen einen Pickup zu kaufen der das schafft.
    Mein Schwerpunkt liegt halt auf dem Reisen, da ich damit mein Geld verdiene.


    2. Ich habe viele Sachen (Heizung etc) aus dem Wohnmobil Bereich bestellt. Ofen, TV usw habe ich jetzt auch nicht und vermisse ich nicht. Ich gehe davon aus, dass das Gewicht also passt (wurde mir vom Tischler auch zugesagt und die haben da schon Erfahrung).


    3. Ich habe den alten Klasse 3 (also jetzt C1E), da bin ich schon ganz andere Sachen gefahren (7,5t mit 11t Tieflader)


    4. Das kann passieren, aber das Gewicht sollte ja passen (schwere Gegenstände wie Faltboot, Kletterausrüstung usw kommen dann halt ins Auto).


    5. siehe 2 und 4



    Also ich denke das wird passen, vielleicht bin ich auch zu naiv und werde am Ende enttäuscht, aber ich bin wie immer optimistisch, dass das funktioniert.
    :thumbup:

  • Polizei: Uhh etwas neues, solange die Kennzeichen und Plaketten stimmen und die Fuhre einigermaßen gerade aus läuft werden wir das nicht anhalten, wissen ja nix darüber. Sonst haben wir nur arbeit dabeiErune schrieb:
    (So sind zumindest meine Erfahrungen mit Fahrzeugen und deren Ladungen die man nicht auf den ersten Blick zuordnen kann.)

    Nach meinen Informationen ist Wohnwagen wiegen ein beliebter Zeitvertreib der AB-Polizei.


    Das Problem ist, dass man überladen nicht weiterfahren darf, da kann das Zwischenlagern schwierig werden, wenn das Auto nicht ausreicht.

  • Ich bin jetzt fast 2 Jahre mit dem Wohnmobil unterwegs (Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Spanien) und noch nie kontrolliert oder gewogen worden.
    Auch auf den Stellplätzen hört man immer davon aber das ist dann immer Freunden oder Bekannten passiert, selbst zur Waage musste noch keiner.


    Der einzige Stress war ein Blitzer in Frankreich (und das mit nem 20 Jahre altem 60 PS Wohnmobil :D ). Nach Abzug der Toleranz 1 km/h zu schnell und 80 € ärmer :cursing: aber sonst alles easy :D

  • @'DanielN


    Reisen mit dem THOW? Bin des öfteren mit dem Caravan unterwegs, Geschw. zw. 80 u. 110 km/h. Auf die Dauer durch die monotone Fahrweise der gleichen Geschw. auf längeren Strecken echt zum Einschlafen. Ist nur bei regelmäßigen Fahrerwechsel auszuhalten. Nun mit 60 km/h? Da kannst Du am Berg nicht mal einen langsamen Lkw überholen, einen Trekker oder gar ein schnelleres Mofa. Bergab auch nicht. Du wirst zwangsläufig zum Verkehrshindernis, was auch sehr stressen kann wenn man nicht gerade ein Berufskraftfahrer ist. Diese Art von Reisen erinnert eher an das Postkutschenzeitalter. Kann man aber auch dem Minimalismus zuordnen. Mein Ding wäre es nicht.


    MfG

  • Wenn ich mir die Bilder ansehe, kann ich den Wunsch schon verstehen.


    Aber nach meiner Meinung sind die Bilder aus Amerika und Australien nicht auf Europa übertragbar.


    Ich glaube nicht, dass freies "Wohnen" auf Reisen (also unterwegs sein) hier möglich ist. Es ist eigentlich überall reglementiert. Am freiesten vielleicht noch mit dem Jedermannsrecht, z.B. in Skandinavien. Aber In Frankreich, Spanien, Griechenland, ... ist das "Wohnen" m.E. nicht erlaubt. Man kann viel unterwegs sein, prinzipiell überall stehen, wird aber m.E. eher geduldet, als dass man das Recht dazu hätte. Viele stehen daher eher verborgen und nicht offensiv. Mit dem eigenen Haus stell ich mir das an manchen Ecken geduldet vor. In den Enklaven, wo sich die Free-Living Leute http://jonsonglobetrotter.de sammeln oder den WoMo-Rentnerplätzen würde ich mir mit einem 7-9x4m TH auch seltsam vorkommen. Ab und an CP in Gegenden, wo frei sehen nicht auf Dauer geht, ebenso.


    Etwas völlig anderes ist es, wenn man vorhat, über Monate an einer Stelle zu stehen. Zum Beispiel einen Sommer in der Ardèche in Südfrankreich (mein Traum :) )! Da hoffe ich, dass man mal schöne (erschlossene) Grundstücke ähnlich einfach wie Ferienhäuser mieten kann. Wäre für die Eigentümer doch eine schöne Sache. Sie brauchen nicht das Investitionsvolumen für den Bau eines Ferienhaus oder von Gästezimmern zu stemmen, können aber trotzdem durch ihren Grund Geld nebenbei verdienen. Z.B. kleine Höfe.

  • Ich denke da ist vieles Auslegungssache.
    Grade in Frankreich haben so viele Dörfer kostenlose öffentliche Wohnmobil Stellplätze wo man immer 1-2Tage bleiben kann. Zusätzlich findet man auch immer Bauern oder Winzer, die einen kostenlosen Platz für die Nacht anbieten.
    Und zur größten Not ist eine Nacht auf irgendeinem Rastplatz ja auch mal ok (musste ich aber noch nie).
    Natürlich ist das alles reisen und nicht wohnen, aber das ist ja das was ich möchte.
    In Spanien ist das nicht so verbreitet (und meine Sprachkenntnisse sind deutlich schlechter), aber da hab ich bisher auch immer günstige Stell- oder Campingplätze gefunden. Und besonders im Sommer, wenn die Rentner noch nicht da sind, freuen sich alle über Gäste und man hat Platz und Ruhe genug.
    Selbst an den Touristen Hotspots (wir sind viel an der Costa Blanca) ist das "wilde campen" in Seitenstraßen geduldet. Ich stand da bisher nie, aber habe mit einigen Leuten gesprochen, die da mehrere Wochen standen ohne Probleme.
    Insgesamt denke ich also, dass es im Ausland sehr viel einfacher ist als in Deutschland.
    Aber wie gesagt fest wohnen ist was anderes, dazu kann ich nichts sagen.


    Für mich geht es im Herbst einfach los und dann guck ich mal weiter :thumbup:

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