Beiträge von Arcalis

    Hallo nach Ostfriesland,
    die Basis steht ja bereit! Der wichtigste Schritt ist der erste, denn dann hat man schon mal angefangen ^^ Mein Tiny-Häuschen steht auch auf einem alten landwirtschaftlichen Wagen. Wenn man nicht großartig umherziehen will, braucht man nicht unbedingt einen Trailer. Man "schwebt" halt insgesamt etwas höher über dem Boden, aber es gibt ja viele gute Ideen, wie man den Einstieg und Eingang ansprechend und geschickt gestaltet. Ich habe die Tür neben der Deichsel, die ich vermutlich unter einem Podest verstecken und damit dann auch die derzeitige Treppe ersetzen werde. Dann einen guten Start und ich bin gespannt auf euren Baufortschritt :thumbup:


    Grüße
    Karin

    Wenn man mit Tiny Houses bereits bebaute Flächen durch die Nutzung von großen Gärten etc nutzt, ist es sicher eine gute Lösung in Bezug auf Flächenverbauch. Baulücken sind in der Beziehung dauerhaft keine sinnvolle Nutzung, da diese erschlossenen Grundstücke theoretisch auch für Wohnungsbau zur Verfügung stünden.Temporär aber wiederum besser, als wenn sie brach lägen, da der Eigentümrr aktuell nicht bauen und auch wegen der Niedrigzinsen nicht an Bauwillige verkaufen will. Die oft beschriebene Tiny-House Siedlung ‚in der Natur‘, die alle suchen, ist genau das Gegenteil von schonendem Flächenverbrauch, da bisher unbebautes und in der Regel ungeplantes Gelände im Aussenbereich dafür verwendet wird. Selbst wenn der einzelne sich dann bescheidet, wird Fläche verbraucht und man will ja auch ‚Freiheit‘, Ruhe und nicht das nächste Tiny 3 m weiter. Man sollte sich also nichts vormachen und ehrlich sein: auch Tiny Siedlungen verbrauchen Fläche und sind außerhalb von Siedlungsbereichen ein Eingriff in die Landschaft. Es ist insofern ‚Luxus‘, selbst wenn der einzelne sich ansonsten in dieser Wohnform was sonstigen Konsum zurückhält.

    Ein eigener kleiner ‚Campingplatz‘ bedeutet langwierige und umfangreiche Planungsverfahren, sofern dieser im sog Aussenbereich nach Par. 35 BauGB entstehen soll - auf deutsch: außerorts. Es erfordert idR eine Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans. Ganz dickes Brett, da riesen Verfahren mit Beteiligung von zig Trägern öFf Belange, ferner Stichwort Artenschutz, Vogelschutz, Ausgleicsmasdnahmen etc. Und seit 2 Jahren sind solche Anlagen auch nur noch im Anschluss an sog ‚Siedlungsgebiete‘ zulässig (NRW). Diese decken sich nicht unbedingt mit der Besiedlung - hier bei uns gilt zB nur die ‚Kernstadt‘ als Siedlungsgebiet u alle 16 zugehörigen Dörfer nicht.
    Zusammengefasst - teuer und ungewisser Erfolg. Im Innenbereich gehts einfacher, aber es dürften meist die Flächen fehlen
    Arten- und Ressourcen/Flächenschutz hängen inzwischen so hoch, dass künftig auch solche Projekte so hohe gesetzliche Hürden werden nehmen müssen, dass es in der Regel nichts wird.

    Hallo Stefan,
    danke! Ich habe mit dem Bauamt geklärt, dass keine notwendig ist. Mein Grundstück befindet sich innerhalb eines B-Plans aus den 80er Jahren und ist daher baulich nutzbar - mit den entsprechenden Einschränkungen bzgl baulicher Nutzung GRZ, GFZ etc., was bei dieser baulichen Nutzung nicht problematisch ist.
    Unser Bauamt sieht es so, wie ich es vorhabe (Nutzung des fahrbaren Tiny Houses mit einem Volumen von unter 40 Kubikmetern auf einem Baugrundstück in einem Bebauungsplan) als unproblematisch an. Es soll ja auch kein Dauerwohnen erfolgen, sondern eine Nutzung als "Arbeitsraum" eines Kleingewerbes, allerdings würde man auch in die Richtung "Wohnen" keine großen Probleme bzgl einer Genehmigungssfähigkeit sehen, wenn die Ver-und Entsorgung dann ordnungsgemäß geregelt wäre. Bezüglich des Baufensters wäre - sofern beim Aufstellen von mehr als einem Tiny dann erforderlich - eine Befreiung möglich. Die unmittelbaren Nachbarn haben hier keine Bedenken, sondern sehen es positiv. Angesichts der Bebauungsmöglichkeit meines Grundstücks und der weiteren freien Grundstücke, die große MFH zulassen würde (80ziger Jahre), sind 3 Tinys auch sicher angenehmer als ein 6-8 Familienhaus ^^
    Wenn man solchen neuen Wohnformen verwaltungsseitig offen gegenübersteht, sind in beplanten Innenbereichen keine großen Hürden zu überwinden. Will man verhindern, kann man natürlich Knüppel zwischen die Beine werfen. Angesichts der Tatsache, dass die Neuausweisung von Baugebieten bei gleichzeitiger Wohnungsknappheit immer schwieriger wird, ist eine solche - eher temporäre - Nutzung ansonsten brachliegenden Baulandes sinnvoll. In meinem Fall war zunächst geplant, eine kleines Apartment (Mischgebiet) für meine Tierheilpraktikergeschichte zu nutzen. Durch diese Alternative konnte ich dieses jetzt wieder zu Wohnzwecken vermieten. Also indirekt Wohnraum geschaffen/erhalten. :)


    Gruß Karin

    Einen wirklichen Eindruck vermittelt nicht das Wohnen im Sommer, wo man an langen Tagen und warmem Wetter viel Zeit draußen verbringen kann. Wir haben in D aber auch eine meist 7-8 Monate dauernde Zeit mit kurzen Tagen, Regen und Kälte. Man muss sich vorstellen, wie man diese Zeit mit mehreren Kindern auf engstem Raum verbringen würde. Die auch jeder gerne mal Freunde einladen möchten etc. und vor allem auch einen Platz und Ruhe zum Lernen und Schularbeiten machen benötigen. Meine Meinung: ich würde es lassen. Mit mehreren Kindern durchgehend auf so engem Raum ist Stress für alle Beteiligten und letztendlich zwingt man seinen Kindern auch eine Lebensform auf. Früher mussten ‚arme‘ Familien in einem Raum wohnen. Wenn man die gefragt hätte, was sie sich wünschen, wäre als erstes ‚mehr Platz‘ gekommen. Man sollte realistisch sein und sich diese Art des Wohnens für ‚später‘ aufheben, wenn man die ‚Bande‘ auf eigene Füße gestellt hat. Zu Besuch kommen sie dann sicher alle gern ins Tiny :)
    Nicht direkt vergleichbar - aber Freunde mit Kindern hatten sich kürzlich ein Wohnmobil gemietet und hatten Pech mit dem Wetter. Die sind 3 Tage eher nach Hause gekommen, weil alle 4 kurz vorm Koller waren. Ich fahre im Sommer immer in den Süden mit dem Wohnmobil, weil es nicht Wichtigeres gibt als gutes Wetter. Wenn man wegen des Wetters viel Zeit ‚indoor‘ verbringen muss, kommt in der Enge schnell Missstimmung auf - und da gehts nur um wenige Tage. Beim Tiny gehts um Monate, in denen man mit mehreren ohne viel Privatsphäre (eigenes Kinderzimmer) zusammen hockt. Von Teenies in der Pubertät will ich jetzt mal gar nicht reden ….

    Liebe Tiny-House-Freunde,


    ich bin Karin aus dem Hochsauerlandkreis und seit kurzem nenne ich dieses Häuschen mein eigen <3 Gebaut im Jahre 2020 von Fa Tiny House Rheinau und von mir kürzlich gebraucht gekauft. Ich habe in den letzten 2,5 Jahren neben dem Job eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker gemacht und werde künftig nebenberuflich eine kleine Naturheilpraxis für Tiere betreiben. In erster Linie sucht man die Tiere in ihrem Umfeld auf, aber man braucht natürlich auch eine ‚homebase‘. Da es irgendwie perfekt zum Beruf passt und ich auch die Möglichkeit habe, es gegenüber auf meinem unbebauten Bauplatz aufzustellen, bin ich dann recht schnell stolze Eigentümerin meines Tiny geworden. Es ist 5,40 lang und auf einem alten landwirtschaftlichen Anhänger. Gut und ökologisch einwandfrei gedämmt, Wasser- und Abwasseranschlüsse und Leitungen vorhanden, mit 2 Stromkreisen für 220 und 12 V usw. Da es nicht großartig auf Reisen gehen soll, war mir ein Trailer nicht so wichtig. Ich bin gerade dabei, es innen für meine Zwecke zu optimieren. Die eingebauten Betten habe ich schon demontiert - natürlich so, dass man sie wieder einbauen könnte 8) Außerdem überlege ich noch, ob ich den Bauplatz mit Wasser, Abwasser, Strom richtig erschließe oder mit Solar, Wassertank etc. arbeite. Der endgültige Standplatz wird noch hergerichtet. Überlege den Bau einer kleinen ‚Terrasse‘ am Einstieg, auch um die Deichsel verschwinden zu lassen. Außerdem denke ich darüber nach, auf dem ca 800 qm Baugrundstück im 2. Schritt evtl zwei weitere Stellplötze anzulegen für ‚Dritte’ - insbesondere im Fall einer Erschließung mit Wasser/Abwasser und Strom. Baurechtlich käme ich da klar - bereits geklärt. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich das wirklich will oder lieber meine Ruhe habe :D
    Ich bin außerdem ‚schon immer‘ Camper und wir haben auch ein (nächstes Jahr Oldtimer werdendes) RMB-Wohnmobil - also sind mir viele Dinge nicht fremd. Ist ja ein wenig ähnlich. Ich erhoffe mir hier gute Anregungen für die Fragen, die sicher noch auftauchen werden :D ?(
    Viele Grüße
    Karin