Hilfe! ... bin ich im falschen Film gelandet?
Als ich begann, das Tiny House für mich als Wohnform zu entdecken, wollte ich einfach nur meine Ruhe haben, in der Natur leben, eine vernünftige, bessere Energiebilanz erzielen, mich reduzieren und in einem ökologisch angenehmen Klima wohnen.
Statt dass den Energiebewussten, Individualisten, Selbstbauern usw. ihre selbstgewählte Nische gewährt wird (ich dachte doch tatsächlich, naiverweise, dass jetzt die Zeit reif ist dafür – ich Ungeduldige), wird die ganze Idee in meinen Augen ad absurdum geführt.
Diese Tiny-House-Bewegung hat mittlerweile Formen angenommen: Es wurde festgestellt, dass viele daran Interesse haben. Also muss es von vorne herein in Bahnen gelenkt werden – in Bahnen, die mit den gesellschaftlichen Interessen übereinstimmen. Aus einer geduldeten Nische wird ein Wust an Bürokratie aufgebaut und kommerzielle Interessen haben sich auch schon kräftig untergemischt.
Seit Wochen surfe ich im Netz und finde mich bei der immens gestiegenen Anzahl von Angeboten gar nicht wieder. Der Konkurrenzkampf hat auch hier zugeschlagen. Und es sitzen bereits Lobbyisten von bestimmten Tiny-House-Firmen (z.B. Rolling Tiny Houses) sozusagen auf dem Schoß von Bauämtern und basteln fleißig an Vorschriften, die auf ihre speziellen Tiny Houses zutreffen und alle anderen ausschließen – besonders die Zirkuswagen, Bauwagen, Selbstbauer oder gar Aussteiger. Es sind keine Freaks gewünscht (das wird ganz klar kommuniziert) sondern die „Best-Ager“, die bereits ein Haus (Geld) haben, sich aus Altersgründen verkleinern wollen und ordentlich konsumieren werden:
neues Haus, neue Küche (mit Mikrowelle und Induktionsherd, neues Bad, neue Möbel...), obwohl man ja bereits alles hat. Nicht sonderlich nachhaltig für meine Begriffe.
Die ab 1.1.2023 vorgeschriebene GEG mit einer Energieeffizienz EH55 ist auch nicht gerade billig.
Hinzu kommt, dass bei diesen speziellen Häusern z.T. ungesunde und unökologische Baumaterialien eingesetzt werden...will ich auch nicht…
Was die Tiny-House-Firmen vollmundig anpreisen, interessiert die Ämter nicht. Sie legen ihren eigenen Maßstab an und genehmigen nur die Häuser und Leute, die die Ämter bevorzugen.
Ich dachte, ich hätte einen voll erschlossenen Bauplatz, der vom Bauamt und der Kommune als Tiny House-Bauplatz abgesegnet wurde. Der Bebauungsplan ist genehmigt inklusive vielen Vorschriften für den zukünftigen Besitzer sowie die 49 ! Seiten lange Nutzungsänderung, Artenschutz usw.
Nun kommt aber erst die Baugenehmigung.
Das Bauamt ist bei weitem nicht gewillt, jeden machen zu lassen auf seinem sehr teuren Grundstück wie er möchte... (Es wird sogar vorgeschrieben, welche Bäume und Sträucher ich pflanzen darf und welche nicht...)
Stefan (Catweazle), du hast mich bereits auf den Bauantrag hingewiesen...aber dass es so extrem werden wird, hätte ich nicht gedacht.
Wenn ich diese beiden Podcasts höre, wird mir ganz schwindelig und ich weiß grad nicht weiter.
Es war nicht mein Plan, mich an dieser absurden Bürokratie abzuarbeiten und in irgendetwas hineingepresst zu werden, wo ich mich gar nicht mehr wieder finde.
Gibt es da nicht andere Wege, Alternativen…? Hat jemand ´ne Idee?
viele liebe Grüße Ela