Beiträge von Udo

    Bin zwar nicht Dietmar, aber vielleicht kann ich Dir vorab schon ein wenig helfen:
    Die EnEV ist eigentlich recht leicht verständlich. Darum würde ich mir auch da den Gesetzestext einfach mal selbst anschauen.
    Die Sache mit den kleinen Gebäuden steht in Paragraph 8, der auf die Anlage 3 verweist. Dort wird ohne weitere Berechnungen der hier im Forum schon oft genannte U-wert von 0,24 gefordert.


    Dieser Wert ist mit natürlichen Dämmstoffen nur mit inakzeptabel dicken Isolierdicken von 12 bis 15 cm zu erreichen. Damit kannst Du zum einen die 3,5 Tonnen abhaken und zum anderen wird bei 2,55 m Aussenbreite der Innenraum so schmal, dass Du Dein Bett wohl hochkant stellen musst.
    Rolling Tinyhaus schafft es wohl, mit einer gespritzten PU-Isolierung von 8 cm den Wert einzuhalten und auch die Zulassung als Wohngebäude zu erhalten. Ich denke, dass auch mit einem von einem Zimmerer gebauten Haus mit PU-Platten mit sorgfältiger Planung die Werte zu erreichen sind.


    Rheinau versucht wohl, nach Paragraph 25 der Enev deren Anforderungen zu umgehen. Diese lässt bei unverhältnismäßigem Aufwand Ausnahmen zu. Ich persönlich habe daran aber Zweifel.


    Ich würde an Deiner Stelle mal den Youtubern von „The Tiny Difference“ folgen. Von deren Konzept bin ich schwer beeindruckt. Scheint leicht genug und auch gut genug gedämmt zu sein. Ist zwar kein Standardtiny wie etwa das von Rolling Tinyhouse, aber dafür wirklich individuell geplant und zumindest als Anregung sicherlich brauchbar.


    Gruß Udo

    Noch eine Nachfrage: Du scheinst mit deinem Tiny einen dauerhaften, dem Baurecht unterliegenden Wohnsitz begründen zu wollen. Was sagen da Rheinau oder Diekmann zur Energieeinsparungsverordnung? Ich würde mir die Konformität auf jeden Fall schriftlich garantieren lassen.


    Gruß Udo

    Hallo Petra,


    Selbstverständlich musst du dich nicht mit allen Details deines neuen kleinen Hauses selbst befassen. Ich würde es allerdings weitestgehend tun.


    Die Gründe: zunächst mal kostet auch ein Tinyhaus eine ganze Menge Geld. Überlege dir einfach mal, wie viele Stunden du für den Kaufpreis des Hauses und alle sonstigen Kosten arbeiten musst. Da fallen auch 100 Informationsstunden im Vergleich kaum ins Gewicht. Auch nicht im Vergleich zu anderen Ausgaben. Wie viele Stunden verbringst du etwa im Laufe eines Jahres mit der Entscheidungsfindung, welche Klamotten du kaufen, anziehen oder entsorgen willst?
    Nächster Grund: Je besser du informiert bist, desto leichter machst du es auch dem Hersteller, wirklich das für dich passende Haus zu planen und zu bauen. Denn gerade ein Tiny muss schon wegen des begrenzten Raumangebots genau wie die Klamotten dem Kunden und zum Kunden passen. Invielen Bereichen gibt es verschiedene Alternativen der Ausführung, aber oft nur eine für den konkreten Einzelfall. Die Entscheidung kann der Hersteller nicht für dich, sondern nur mit dir treffen.
    Außerdem: jeder Hersteller ist auch und oft zuerst Verkäufer. Er möchte, dass Du sein Haus kauft. Und darum wird er das sagen, wovon er meint, dass du es hören möchtest. Im Extremfall wider besseres Wissen oder weil er es selbst nicht besser weiß. Denn der Tinyhausmarkt ist ein besonderer Markt. Er ist neu und er boomt. Und darum gibt es auf Seiten der Anbieter nicht nur weiße und schwarze Schafe, sondern ganz viele von leicht schattiert bis ganz dunkelgrau, von gut über ahnungs- bis skrupellos.


    Ich würde mich an deiner Stelle deshalb vor (!) der Auftragserteilung so informiert wie möglich machen. Im Nachhinein werden schon genug Schlauberger auftauchen, die das alles viel besser und zum halben Preis gemacht hätten.
    Zum klugmachen gehört für mich zwingend ein grundlegender Einstieg in bauphysikalischen Gegebenheiten, um zumindest ansatzweise verschiedene technische Ausführungen einschätzen zu können, das Einholen möglichst ausführlicher Angebote mehrerer Anbieter, nicht nur, um Preise zu vergleichen, sondern auch zum Nachfragen, warum der eine Hersteller bestimmte Details so und nicht so wie die Konkurrenz ausführt, und vor allem das Besichtigen von mehreren Referenzobjekten. Und zwar nicht nur in der Werkshalle, sondern draußen beim Kunden. Denn diese bereits bestehenden Kunden können dich auf Kleinigkeiten hinweisen, auf die Du als unbedarfter Laie alleine gar nicht kommen würdest.


    Das möglichst umfangreiche Schlaumachen soll nicht dazu dienen, am Ende klüger als der Hersteller zu sein, sondern dazu, am Ende zu erkennen, was du noch besser wissen solltest und könntest.


    Ein wenig kannst Du den Aufwand durch die verstärkte Hinzuziehung von objektiven (!) Fachleuten, seien es Planer, Architekten oder fachkundige Handwerker im Freundeskreis reduzieren. Die Gefahr liegt hierbei allerdings darin, dass man dann als Unbedarfter auch gerne die Verantwortung abgibt.


    Gruß Udo


    Nachtrag: Ich selbst arbeite selbständig am Bau. Die Volumen meiner Aufträge liegen in der Regel so um die zehntausend Euro. Ich weise alle meine Kunden vor Auftragserteilung auf die Möglichkeit hin, entsprechende Referenzobjekte anzuschauen. Es reduziert meinen Aufwand und mag an meiner Gabe des dummen Geschwätzes liegen. Trotzdem bleibt es für mich unverständlich, dass in der Regel allenfalls einmal im Jahr ein Kunde davon Gebrauch macht.

    Hallo,


    Falscher Kausalzusammenhang.
    Die Hütten schimmeln nicht, weil unzureichend gelüftet wird, sondern weil völlig unzureichend isoliert wurde. Die ganze Lüfterei kann lediglich die konstruktiven Fehler beim Bau ein wenig ausgleichen, indem ein zeitweiser Austausch zwischen trockener Außen- und gesättigter Innenluft hergestellt wird. Dies kann jedoch nur ein Notbehelf sein, weil auch beim Lüften sich die Luft hinter z. B. Schränken kaum bewegt und die Maßnahme auch keinen Einfluss auf die Feuchtigkeit hat, die sich bereits in der Konstruktion befindet.
    Fazit: Ein Tiny beispielsweise mit 8 cm Naturmaterialen zum ganzjährigen Bewohnen zu bauen ist Murks und wird voraussehbar schimmeln. Da nützt auch 24 Stunden Lüften nichts.
    Ich würde jedem nicht nur Tinyhausbauer, sondern auch potenziellem Käufer empfehlen, sich hier im Forum den Thread „Boden- und Wandaufbau“ sorgfältig durchzulesen, um die theoretischen Hintergründe zu verstehen. Denn daran scheint es meiner Meinung nach selbst bei professionellen Tinyhausbauern teilweise zu mangeln.


    Gruß Udo

    Diagonale Versteifungen sind prinzipiell immer gut.
    Die Art der Ausführung hängt natürlich wie alles vom Einzelfall ab.
    Wenn wie im o. g. Beispiel ein sogenanntes Loft eingeplant ist wäre zudem zu überlegen, ob nicht dieser Zwischenboden zur Aufnahme diagonaler Kräfte ausgeführt werden kann.


    Gruß Udo

    Zunächst mal hat man heute keine in Zoll bemessenen verzinkten Rohre mehr. Heute werden meist PEX- oder Edelstahlrohre verlegt. Die sind ebenso wie Kupferrohre in Millimeter bemessen.
    Für ein Tinyhaus halte ich fernab aller Normen und Vorschriften 20 Millimeter für völlig ausreichend. Selbst dann, wenn du dir eine große Rainshower-Dusche einbauen wolltest. Waschmaschine und WC sind vom Durchfluss her vernachlässigbar und normale Wasch- und Spültischarmaturen sind heute meist mit Wassersparperlatoren ausgestattet, so dass zwei Personen auch gleichzeitig duschen und Geschirr spülen können.
    Fürs Warmwasser würde ich sogar mit jeweils separaten Strängen von nur je nach Material 15- oder 16-mm-Rohren von der Therme zu den einzelnen Verbrauchern fahren. Reicht vom Durchfluss her, ermöglicht eine dickere Wandisolierung und vor allen Dingen dauert es nicht so lange, bis nach Öffnen der Armatur das Wasser tatsächlich warm fließt.


    Gruß Udo

    Ganz so selbstverständlich würde ich nicht zum Drehstrom tendieren.
    Kommt mal wieder auf den Einzelfall an.


    Wenn man nicht nur von der Wohnfläche, sondern auch vom Energieverbrauch her tiny leben will, dann können die 3,6 Kw Lichtstrom durchaus ausreichend sein. Besonders dann, wenn man gelegentlich auch mobil sein möchte. Ein 220-Volt-Aussenkabel ist schnell gelegt, bei 380 Volt wird´s schon aufwendiger.


    Hier in Spanien z. B. Verfügen alle Wohnungen nur über Lichtstrom. Geht meist problemlos. Den Küchenherd kann man auch am Lichtstromnetz anschließen. Das Anheizen des Backrohrs dauert halt etwas länger. Na und? Wenn man unbedingt Geschirrspülmaschine und Wäschetrockner braucht, dann muss man die Einschaltzeiten entsprechend steuern. Geht nur eins nach dem anderen. Und da es in den meisten Tinies eh nur Duschen statt Badewannen gibt ist vielleicht ein Warmwasserspeicher mit 30 oder 50 Litern und 1500 Watt die vernünftigere Alternative zum Durchlauferhitzer.


    Fazit: wer seinen Stromverbrauch bewusst zu steuern bereit ist, der kann auch mit 220 Volt hinkommen. Und optimal wäre es, wenn man zusätzlich etwa die Beleuchtung noch über selbst geerntete 12-Volt betreiben kann.


    Gruß Udo

    Es geht im Tinyhaus ja immer zuerst ums Platzsparen. Das Bad hat in der Regel also maximal 2 oder 3 Quadratmeter. Das macht die Feuchteisoliwrung im Verhältnis zum normalen Bad auch einfacher, weil weniger Fügen vorhanden sind. Die sind die neuralgischen Punkte. Fügen lass3n sich zuverlässiger mit Silikon abdichten, wenn es sich um Eckfugen handelt. Also bei der Planung möglichst wenig Stossfugen vorsehen., z. B. durch möglichst große Wand- und Bodenplatten.
    Bei der dauerelastiachen Silikonverfugung auf die fachgerechte Ausführung achten, d. h., das die Platten unter der Fuge nicht knirsch gegen einander stoßen, sondern dass ein Abstand von einigen Millimetern bleibt. Denn Silikon ist nur rund 25 % elastisch und auch nur in d3m Bereich, der keine direkte Flankenhaftung zum Untergrund hat. Um also einen Millimeter Bewegung zu überbrücken brauche ich eine Füge von mindestens 4 Millimeter plus der Haftbereich an den Flächen. Es sind also recht breite Silikonfugen im Tiny nötig. Und wenn Sie dann trotzd3m reißen, dann liegt es nicht am mies3n Silikon, sondern an der mies3n Ausführung.
    Unter dem eigentlichen Verkleidung, egal ob Flies3n oder sonstwas, ist eine zusätzliche Isolierung nötig. Hier gibt es entweder Dichtgewebestreifen wie Schlüter Kerdi oder fertig gemischte oder vor Ort anzurührende Dichtmassen meist auf Latexbasis. Ich bevorzuge die Isolierung mit diesen Latexmassen mit zusätzlichen Gewebestreifen in den Ecken.
    Wir mögen es zwar speziell im Bad muggelig warm, aber jedes Grad mehr erhöht auch die Kondenswasserbildung und Schimmelgefahr. Ich halte deshalb Fußbodenheizungen speziell im Bad für sinnvoll, weil sie ein subjektives Wärmegefühl über die nackten Füße vermitteln.
    Und da Badezimmer nicht als Wohnräume gelten, darum können Sie auch in als Wohnhäuser zugelassenen Tinies niedriger als die üblichen 2,40 Meter sein. Man könnte also überlegen, den Boden anzuheben, darunter Technik oder Tanks unterzubringen,und dann den höheren Boden lediglich als Gitter auszubilden und das Bodenwasser im niedrigeren isolierten Bereich abfließen zu lass3n.


    Gruß Udo

    Erstens gibt es verschiedene Qualitäten bezüglich Kratzfestigkeit bei Acrylfenstern.
    Zweitens werden praktisch alle Fenster auf Booten aus Kunststoff eingesetzt.
    Drittens gibt es nach einiger Zeit auch bei Bootsfenstern bester Qualität Probleme wegen der Transparenz und wegen Kratzern.
    Viertens würde ich deshalb bei Fenstern im Tinyhouse auf keinen Fall auf Glas verzichten.


    Gruß Udo

    Schön ist es schon - auf der Zeichnung.


    Und da fällt mir dann natürlich sofort auf, dass da steht: „ ...wir bauen... „. Also Präsens. Heißt, dass ihr bereits am Bauen seid oder gar bereits ein, im besten Fall mehrere Häuser gebaut habt. Warum dann nur Bildchen statt Fotos und warum keine Firmenangaben?


    Ich fürchte fast, hier hätte eigentlich mal wieder im Konjunktiv geschrieben werden müssen von jemandem, der lediglich über ein schönes Konzept verfügt und nun auf Feedback wartet.


    Falls ich mich irre, so bitte ich bereits jetzt um Entschuldigung für meine bösen Gedanken.


    Gruß Udo

    Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, das eine "Karroserie-/Fahrzeugstatik" zum derzeitigen Zeitpunkt insofern Unsinn ist, da dieser Nachweis nur für eine EU-Typgenehmigung zur Zulassung als Serienmodell verpflichtend notwendig ist. Zur Einzelabnahme des THoW als Wohnwagen ist der dynamische Festigkeitsnachweis noch keine Vorschrift.


    Sinn macht dagegen die Berechnung der "Gebäudestatik", denn auch ein THoW wird die meiste Zeit statisch belastet und nur extrem selten dynamisch.
    Zudem ist die Tragwerksplanung für eine Baugenehmigung verplichtend vorgeschrieben, man kommt also spätestens dann nicht um sie herum.

    Ich stimme Dietmar zu, soweit es um die Erfüllung formaler Vorschriften geht.
    In der Praxis sehe ich es eher umgekehrt und teile die Sichtweise von Felzensolar.


    Die statische Belastung sollte für ein „normales“ Tinyhaus von weniger als 20 Quadratmetern keine entscheidende Rolle spielen, wenn wir von 3,5 Tonnen Eigengewicht und selbst in Schneelastzone 3 von 2 Tonnen zusätzlichem Gewicht ausgehen. Diese rund 5 Tonnen verteilen sich auf die gesamte Grundfläche und sind problemlos abzufangen. Der Vlemmixanhänger z. B. kann mit 3 Achsen und über 5 Tonnen Gesamtgewicht ausgeliefert werden.


    Wichtiger scheinen mir auch die dynamischen Kräfte beim Fahren zu sein. Wenn man mal die Hand aus dem Fenster des fahrenden Autos hält, dann weiß man, welche Kräfte auf so einen Riesenkasten wie ein Tinyhaus einwirken. Insbesondere bei der zusätzlichen Belastung durch die Rüttelei. Ich habe da rein gefühlsmäßig auch mehr Vertrauen in zumindest zusätzliche Klebeverbindungen, wie von Felzensolar praktiziert.
    Insofern halte ich seine Threadüberschrift durchaus für eine sachliche und nachvollziehbare Bewertung.


    Was ich bei der ganzen Betrachtung der Statikfrage vermisse, dass sind die Punktbelastungen, die entstehen, wenn ein als Last konstruiertes Tiny tatsächlich mal vom Hänger gehoben werden muss. Ich schaue mir öfters Bauberichte an und habe dann Befürchtungen, dass die Hütten insbesondere mit ihren labilen Umbauten der Radkästen schnell in sich zusammenfallen könnten, wenn Sie wirklich mal ohne die soliden Metallkonstruktionen der Hänger an ihren Ecken angehoben werden sollten.


    Gruß Udo

    Machen wir doch mal kostenmässig Butter bei die Fische. Vielleicht kann uns Sigi, der diesbezüglich neben der theoretischen auch über praktische Erfahrung verfügt, für folgende Situation den Preisrahmen nennen:


    Ich komme mit meinen Vorstellungen vom Traumtiny mit der üblichen Größe non 720 x 255 cm auf einem Vlemmixhänger und meinen Wünschen zur Raumaufteilung, Dachform, Fensteranordnung und Wandaufbau zu ihm und beschreibe ihm diese ohne zeichnerische Unterlagen. An Baukosten gehe ich bei Eigenleistung von wohl realistischen 20 oder 30 Tausend aus.


    Welche Kosten muss ich ungefähr ansetzen für eine Berechnung der notwendigen Tragwerkdimensionierung mit Übersichtszeichnung ohne Detailpläne mit abschließendem Beratungsgesprächohne größere Änderungswünsche? Mittlere Wind- und Schneelastengegenden sowie Abstützung des Hängers auf 6 oder 8 Punktfundamenten angenommen.


    Und als technische Zusatzfrage: Sind die Windlasten für die Standsicherheit vergleichbar mit dem zu berücksichtigenden Winddruck auf der Straße?


    Gruß Udo

    Das Häusle kann man ja auch etwas größer als den Hänger darunter bauen.


    Die Frage ist zwar schon zwei Wochen alt, macht aber die prinzipiellen Probleme insbesondere des Dachaufbaus deutlich.
    Ist deshalb relevant, weil die Luft oben im Haus wärmer als unten ist, dadurch die Temperaturdifferenz nach außen und folglich die Dampfdiffusion größer sind. Darum sind die Isolierung und generell die Konstruktion unter dem Dach besonders wichtig. Bei einem Tiny, in dem man wohnen möchte, wären 60 mm PUR auf jeden Fall unzureichend.


    Bezüglich der Hinterlüftung ist zu berücksichtigen, dass im Dach entgegen den Wänden kein Luftsog durch Sonnenerwärmung im Zwischenraum entsteht. Sie müsste für eine ordnungsgemäße Funktion deshalb mindestens doppelt so groß sein. Dafür müssten aber auch die Luftein- und Austrittsschlitze entsprechend groß sein. Um die regendicht zu bauen bedarf es so viel Platz, dass es vielleicht nicht im vorliegenden Fall, wohl aber bei den an 255 cm Breite gebundenen größeren Tinies praktisch unmöglich wird. Ich halte es deshalb für sinnvoll, auf die Hinterlüftung zu verzichten und die Isolierung sorgfältig (!) und hermetisch diffusionsdicht abzudichten.


    Keine Ahnung, wie das an Nessas Haus aussieht, und insbesondere nicht, ob ihre Konstruktion auf Dauer funktioniert.
    Aber jedem, der sich näher damit befassen will, und das sollte eigentlich jeder potentielle Tinybauer oder -Käufer sein, würde ich empfehlen, sich hier im Forum den Strang über Boden- und Wandaufbau anzuschauen oder nach Warm- bzw. Kaltdächern zu googeln.


    Gruß Udo

    Stimmt, bei dem Foto hatte ich meine Brille zwar auf, aber wohl nicht geputzt. Dafür muss ich mich entschuldigen.


    Ich war eigentlich in der Hoffnung auf die Seite gegangen, etwas über das Tiny mit dem „slide out“ zu finden. Das wäre für mich interessant gewesen. Aber ist vielleicht noch zu früh.
    Statt dessen bin ich dann bei den FAQs und den von Dietmar zitierten Aussagen gelandet. Und da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wieder mal ein Hersteller auf den Mark5 kommen will ohne vorher seine Hausaufgaben wirklich gemacht zu haben.


    Gruß Udo

    Hallo Steven,


    in der Erwartung zu Infos zu diesem neuen Haus war ich neugierig und habe mal deine Links angeklickt.
    U. a. verweist du auf die Seite der Schwabengarage. Einen Content für Tinyhäusler könnte ich leider nicht erkennen. Was bringt das also?


    Zwar nix zum neuen Haus, aber trotzdem mehr kann man der Seite von Tinyhaus-Bayern entnehmen. Auf den Bildern z. B. die Raumanordnung mit Zugang zum Schlafzimmer durch die Toilette. Finde ich persönlich nicht so prickelnd, aber jeder wie er es mag.
    Schlimm finde ich allerdings die Aussagen unter FAQ zu der Frage „Wo kann ich mein Tinyhaus aufstellen?“ Mit solchen Antworten verunsichert man potentielle Interessenten und dokumentiert denjenigen gegenüber, die sich auch nur ein wenig vorab selbst informiert haben, seine eigene völlige rechtliche Ahnungslosigkeit.
    Finde ich persönlich jetzt ebenfalls nicht so prickelnd.


    Gruß Udo

    Doch, mMn macht es durchaus Sinn, sich rechtzeitig Gedanken über das Alter zu machen und auch sein Wohnumfeld, egal ob Tiny oder nicht, entsprechend vorzubereiten. Denn erstens kommen körperliche Einschränkungen nicht immer langsam, so dass man sich noch darauf einstellen könnte, und zweitens sind die meisten entsprechenden Bauausführungen auch für jüngere Leute vorteilhaft.


    Es gibt gute Infos für Wohnungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
    Dazu gehören größere Duschflächen, unterschränke mit Auszügen, niedrigere Lichtschalter, gut zu greifende Badarmaturen, höher montierte WCs usw. Rampen statt Treppen sind da noch das kleinste Problem.


    Leider ist das hier vorgestellte Tinyhaus ein völlig unzureichendes Beispiel für eine altersgerechte Planung. Zwar hat man in der Dusche einen Sitz eingeplant, aber wie soll die alte Dame mit ihrem Rollator denn am Waschbecken vorbeikommen? Oder wie soll sie einen Küchenschrank öffnen, wenn ihr Rollator kaum in den schmalen Gang zwischen Küche und Bad passt? Zumindest kommt das Bett zu ihr und sie muss nicht auch noch über eine Leiter in ein sogenanntes „Loft“ steigen.


    Ich kenne bisher kein Tinyhaus, bei dessen Planung auch die Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt wurden. Aber ich kenne ein Negativbeispiel. Das ist das Bad im Rolling Tinyhaus. Da ist alles falsch gemacht, was falsch zu machen ist. Normale WChöhe, in der ersten Ausführung ein Miniwaschbecken über dem WC und eine Dusche, in der sich schon ein normal ausgewachsener Mensch kaum umdrehen kann. Und dies, obwohl diese Häuser doch auch zur Vermietung, also nicht nur für jugendliche Bewohner, beworben werden.


    Gruß Udo

    Die Frage stellt sich für mich andersrum:
    Wenn keine Strassenzulassung, warum dann überhaupt Räder unter dem Tiny? Warum nicht gleich ein Mobilheim statt eines Standwagens.


    Für mich verbindet das Thow die Vorteile der Mobilität eines Wohnwagens mit dem Konfort und der Bauqualität eines „richtigen“ kleinen Hauses. Für mich ist es sowohl das eine wie auch das andere, während ein Standwagen weder das eine noch das andere ist.


    Und ganz praktisch dürften relativ viele Tinies auf Campingplätzen stehen. Da muss es oder zumindest sollte es dann schon ein Wohnwagen sein.


    Gruß Udo



    Unabhängig davon finde ich eure Rundwagen richtig schön.

    Hey, das ist mal eine interessante Frage. Wenn auch in diesem Forum wohl eher am falschen Ort. Und wohl nicht nur für dich schwer zu beantworten und schon gar nicht eindeutig zu bejahen. Dies deshalb, weil juristische Probleme nur dann klar zu entscheiden sind, wenn entweder der Gesetzestext eindeutig ist oder wenn genügend gerichtliche Referenzentscheidungen vorliegen. Beides ist hier nicht der Fall:


    Ich versuche mal als Nichtjurist, als Bauwerker und als jemand, der sich mal intensiv mit Handwerksrecht, seiner Nichtanwendung und den damit verbundenen Fragestellungen befasst hat eine Einschätzung:
    Ein Thow ist wohl per se zunächst mal kein Bauwerk. Ganz einfach deshalb, weil die kennzeichnende Eigenschaft „on Wheels“ bereits klar macht, dass es in erster Linie um Mobilität geht. Es kann zwar im Nachhinein als Gebäude genutzt werden, ist dadurch dann auch ein Gebäude und unterliegt damit den entsprechenden Vorschriften, dies ist jedoch keine originäre Eigenschaft. Dass entsprechende Ingenieurleistungen von Architekten, Statikern usw. sinnvoll oder gar notwendig sein können ist wohl unerheblich. Die gibt es auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen.


    Ich finde die Frage übrigens deshalb interessant, weil es hier genau um die umgekehrte der üblichen geht. Normalerweise wird von Laien gerne angenommen, man könne sein Thow dauerhaft auf jede Wiese stellen, weil es ja kein Bauwerk sei. Dies wird damit begründet, dass das „Haus“ ja bereits als Kfz-Anhänger zugelassen sei. Das eine ist so falsch wie das andere. Die Charakterisierung als Bauwerk ergibt sich nicht aus den physischen Eigenschaften, sondern erst aus der Nutzung.


    Für die Anwendung des Rahmentarifvertrags Bau ist dies jedoch unerheblich. Denn diese richtet sich nicht nach der konkreten Arbeit, sondern nach der Art des Betriebs. Wenn ein Baubetrieb einen Mitarbeiter eine Arbeit ausführen lässt, die keine Bauarbeit ist, beispielsweise lässt der Mauremeister seinen Helfer,der auch Ahnung von Autos hat, die Bremsbeläge des Betriebsautos wechseln, so unterliegt diese Tätigkeit dennoch dem Bautarifvertrag. Wenn hingegen der Apotheker seinen geschickten Helfer eine Trennwand im Verkaufsraum mauern lässt, so ist das kein Anwendungsfall des Bautarifvertrags, obwohl es sich um eine Bauarbeit handelt.


    Im vorliegenden Fall ist die Einschätzung nicht möglich, weil die notwendigen Angaben Fehlen.
    Ich gehe aber mal davon aus, dass es sich um eine der jetzt öfters anzutreffenden Klitschen handelt, in denen jemand einen Dummen gefunden hat, für den er gegen Bezahlung ein Thow erstellen darf. Die Dinger werden üblicherweise im Holzständerbau hergestellt. Damit bildet die Tätigkeit einen wesentlichen Teil des Zommererhandwerks, unabhängig davon, ob das Bauobjekt ein Gebäude ist oder nicht. Und weil das Zimmererhandwerk in der Positivliste der Rahmentarifvertrags aufgeführt ist, und weil dieser Tarifvertrag als allgemeinverbindlich erklärt wurde, darum fallen in dieses Handwerk fallende Arbeiten auch unter die Regelung des Rahmentarifvertrags, wiederum unabhängig von der Art des Bauobjekts.


    Aus dieser völlig laienhaften und unmaßgeblichen Meinung folgt der ebenso laienhafte und unmaßgebliche Ratschlag, bei der Handwerkskammer bezüglich der Einschätzung der Firma als Zimmereibetrieb nachzufragen, diese ist übrigens völlig unabhängig von der tatsächlichen Eintragung in die Handwerksrolle, und sich ansonsten einen Anwalt zu suchen, der sich mit der Sache wirklich auskennt. Denn es ist dessen Aufgabe und nicht die des Klienten, sich fachjuristisch schlau zu machen. Auch dafür wird er schließlich bezahlt.


    Gruß Udo