Also dass diese ganzen Werbesprüche mit der tollen Infrarot- oder jetzt Kreuzwellenheizung ziemlicher Blödsinn sind, darüber sind wir uns wohl alle einig.
Allerdings kann die elektrische Beheizung von Tinyhouses durchaus Sinn machen.
Gehen wir mal davon aus, dass in Deutschland pro Quadratmeter Wohnfläche etwa 200 Watt Heizleistung möglich sein sollten. (Ungefähre Faustformel, selbstverständlich ohne Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten). Macht bei einem normalen Thow rund 3 bis 4 Kw. Ne ganze Menge also.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass nicht jedes Tinyhaus das ganze Jahr bewohnt und damit auch nicht beheizt wird. Zudem lässt sich eine elektrische Heizung viel genauer regeln als eine „normale“ Heizung. Mit dem Smartphone kann ich auch bei unterschiedlichen Arbeitszeiten von jedem Ort der Welt aus die Heizung genau dann einschalten, wenn ich die Wärme benötige. Mit einer IR- oder Fußbodenheizung kann ich zudem recht kostengünstig und einfach genau die Wärmeart installieren, die mir im betreffenden Wohnbereich am angenehmsten erscheint.
Es ist wie mit so vielem im Leben: Alles hat seine Vor- und Hinterteile. Klar ist, elektrische Wärme ist teuer im Verbrauch, dafür billig in der Installation. Was hat Nessa in ihrem Thow für Ihre Gasheizung bezahlt? Waren es nicht 6 oder 7tausend Euro? Für das Geld kann ich viele elektrische Kilowatt verjubeln. Ohne Holzhacken und Gasflaschen schleppen.
Es kommt halt auf den Einzelfall und eine vernünftige Isolierung an. Ich heize meine Wohnung wie in Spanien nicht unüblich mit Strom und möchte auf den Konfort nicht verzichten. Allerdings kalkuliert man hier mit 80 statt mit 200 Watt pro Quadratmeter.
Wollte ich im kalten deutschen Winter gegebenenfalls noch mit einer dünnen „Öko“Dämmung leben, dann würde ich wahrscheinlich auch eher mit einem kleinen Pelletofen den schlecht gefilterten Feinstaub in die Umwelt blasen.
Gruß Udo